gethürmt wie die über dem „Höllenkessel“, welchen ich
bereits beschrieben habe, ein anscheinend entzwei gespaltener
Berg, dessen' schroffe Spaltfläche die nackte dunkelrothe
Erde zeigt; aber dieser düstere Anblick wird heiterer durch
das glänzend grüne Gras, welches die kleinen Knollen
und Unebenheiten bedeckt, die den schroffen Abstieg nach
dem Kongoufer unterbrechen, sowie durch die liebliche
Erster Wasserfall von Isangila.
Waldkrönung, die dem etwas magern Qbertheil des Berges
einen niedlichen Abschluss gibt. An seinem Fusse verwandelt
sich der Strom, welcher bis hierher mit trügerischer
Schlichtheit und spiegelblanker Oberfläche daher-
o-litt, plötzlich in eine Masse weissen Schaums und spritzender
Wellen, jedoch nur in seiner einen Hälfte unter der
Klippe; die andere Hälfte des Stromes fliesst eben und ungekräuselt
weiter und spiegelt noch die Wolken und die
Berge wieder, bis zuletzt der ganze Strom einen grossen
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Satz über eine verborgene Reihe von Felsen macht, und
nun die ganze Masse des mächtigen Stromes in einen
schrecklichen Kampf der Wogen hinein gepeitscht und geschüttelt
wird. Quer über seiner vollen Breite siedet da eine
Zone blendend weissen Schaums und aus dem beständigen
A b - und Rückfluss • der Wassermassen erheben sich hohe
Säulen von Spritzwasser in die Lüfte, um in glitschernden
Zweiter Wasserfall von Isangila.
Ti'0|ifen auf die baumbedeckten Inseln niederzusinken und
unter dem Spiel der Sonnenstrahlen seltsam schimmernde
Regenbogenfarben zu erzeugen, welche anfangs dem Auge
wie Blendwerk erscheinen. Unter diesem grossen Wasserfall
(Stromschnelle wäre das richtigere W o rt) von Isangila
theilt sich der erzürnte Fluss in viele kleine Seitengewässer
mit ruhiger Strömung, wo er zu zaudern und zwischen den
baumreichen Inseln auszuruhen scheint, als ob er sich sammelte