gehauen ohne Verband (welche Kunst dort unbekannt ist),
und einige dieser Möbel haben eine gefällige Form und
passen sich auch dem Zweck gut an, fü r welchen sie gemacht
sind. Viele niedliche kleine Gegenstände werden aus
Holz geschnitzt und mit Messing eingelegt; Kissen und Kopfunterlagen
werden ganz nach A rt der bei den alten Aegyp-
tern gebräuchlichen angefertigt, Pulverflaschen aus weichem
Holz ausgehölt und mit eingebrannten Mustern vermittelst
rothglühenden Eisens verziert. Proben von Töpferarbeiten
gebe ich nachstehend in Abbildung; eine Töpferscheibe ist
aber nicht im Gebrauch, sondern alle diese Geräthe werden
in Korbformen ausgedrückt oder aus freier Hand gemacht.
Ich habe bereits der Geschicklichkeit Erwähnung gethan,
welche diese Völker im künstlerischen Ausschmuck entfalten;
ihre Liebe zur Musik ist ebenfalls bemerkenswerth. Ausser
der Trommel benutzen sie das Horn von Tragelaphus gratus
und anderer Antilopen der Sippe der Tragelaphiden als
Trompete, welches einen schönen vollen Ton gibt. Die
Bateke-Kinder machen sich Trompeten aus zusammengerollten
Bananenblättem.
(Für den Vortrag von Melodien benutzen sie die „Marimba“,
ein Instrument von unbestimmter Bedeutung, im
Princip aus vielen dünnen metallenen Streifen oder Dämmen
bestehend, die auf einem Resonanzboden angebracht sind.
1. Töpferwaaren vom obern Kongo. 2. Antilapenhom-Trompete. 3. Pulverflasche.
Mit geübtem Griff angeschlagen geben sie sehr sanfte Töne
von sich. Wegen wirklicher Schönheit des Tons berühmt
ist jedoch die fünfsaitige Leier vom Kongo, auf welcher die
eingeborenen Musiker ebenso seltsame als rührende Melodien
zu spielen verstehen. Die pentatonische Scala ist allein im
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