Zweite Abtheilung.
Systematische Aufzählung der ' Genera- der Mollusken.
In einem Anhänge sind die Generadêr Cirripedièn abgehândelt. ' '
/E r s t e Klasse.
Ceplialopóda, K o p ffiisse r .
Die K^opffüsser^sjnd ohne Frage die’,vollkommensten Mollusken,
ja-man kann wohl jbehi^pten, dass siffin Punkten
ihrer Organisation höher stehen, als die unvollkommensten unter den
Fischen. Der Mantel bildet hei ihnen einen Sack, welcher alle Eingeweide
einsehlresst, und hei einigen Arten jederseils eine Flosse trägt’;
in'vielen Fällen bringt er eine-Jnnere öder äussere Schale hervor,
die aber stets symmetrisch ist. Der Kopf ist -gross, tritt aus dem
Mantel hervor, und trägt die kreisförmig um den Mund gestellten
B e wegungsor gane.,. A-rmeinler Fös s è-, -■vptf denen der' Name
entnommen ist (xefpaXr] Kopf, Ttovg Kuss).- Der Mund; ist mit
zwei sehr kräftigen, kornartigen oder, halbkalkigen Kiefern bewaffnet,
welche einem Päpageicnschnabel ähnlich/ sehen. Die Zunge is,t.
mit zahlreichen mikroskopischen, hornartigen Widerhäkchen besetzt,
die in Querreihen und Längsreihen stehen , im Allgemeinen ganz so,
wie, bei vielen Gaströpoden. Die ' Spreis euöhJ’er schwillt, bevor sie
in den Mägen mündet, zu einem Kropf aü; dieser Magen ist in
seinem vordem Theil oft só fleischig wie ein-Vogelmagen, in seinem
hintern Theil ist er häutig, und spiralförmig; hier hinein ergiesst die
sehr grosse Leber ihr Sekret. Der übrige Darmkanäl ist einfach
und ziemlich kurz; der Mastdarm Öffnet sich in den gleich zu er?
wähnendem Trichter. Ausser der Leber .besitzen die Cephalopoden
wohl entwickelte Speicheld rüse n und ein Pankre a s , welches
sich von der Leber durch seine gelblichweisse oder goldgelbe Farbe
unterscheidet. Für Milz erklärt H. Meyer bei den Zweikiemern eine
braunrothe, längliche Fleischmasse neben jeder Kieme, und für Nie ren
hält er und P. Savi gewisse drüsige Anhängsel an den Hóhlye-
nen. É^b»in fleischiger Tr ichte r , an der OefFnung des Sackes auf
der Bauchseite vor dem Hals gelegen, dient zum Austritt des Wassers,
der Exkremente und- der Sekretionen, .und^ird im Leben auf
verschiedene Weise an den Mantelspck festgehalten. Diese Vorrichtungen
nennt d’Orbigny den appareil de résistance, und legt ihnen
bei; der5systematischen Einteilung eine grosse Wichtigkeit bei, die
sie. nicht ?u verdienen s,cl^nenv.<-r.:
Die A^hje m w e,r k z edig e-: liegen..im Sack, und bestehen jederlei
ts aus einer oder zwei mehrfach gefiederter, einem Farrnkrautblatt
ähnlicher Kiemen. {.. .Das Herz ,liegt zwischen» den Kiemen in der
Mittellinie des .Körpers und besteht ;äus einer einzigen; Kammer, Es
empfängt das oxyggnifte Kiemenve-«
neu, und verteilt es durch die,Aorta m den, ganzen Körper, Das
yenpse Blut,nsammeit sich in ’ eineffgigssp: Hohjvenej welche sich in
dep jjähfe’ dess bletzemsp in zwei Apste für die, Kiemen te ilt 5 diese
A.p.stft. .zeigten hjßi den Cejpl^epedeösnnk mÈÈi-Kiemen,jcbe sie« in diese
Ofgann3Jeintreten , merkvyüKèige iLrwfeiterupgen, ;dli mit Muskelfasern
unterwebl sind,|'Und, als .yvate6 n v$|ös§>: Herzen betrachtet ,werden
können, ?so> -dass mau bei $öpffüssern, ypn drei Herzen sprechen
kann. -Bei dbn Kopffüsseru mit vje$ KiemM fehlen diese’ veno»
sen-oder Lungenherzen.
Die^Ge;hirngangl$e>n sind r in* einer besonderen knorpeligen
Kapsel dös Kopfes^,eingeschlossen. Das Au g,e ist sehr gross und
völfcomBcfeM > mfeistt %bh"dèr Haut Mpedlä , ' welch e da sië das
Aitge+db^iöhl;;, duritsiitlig ?wirdj (und zuwefieü-Faiten- bildet; 'Welche
die «Stelle; der Augenlidern vertreten. , v Das”: ßje'sh öS r o.r g a n bestellt aus
einer dlö|de,i welche &jede^eits|$m Köp&norpel «neben« deto Gehirn
Ifogt. ohne* hal-bzifkelfönidget Kanäle und ohne Gehängähgi; in- den
» l e i befindet! ein/fhäutig^ iSaök;, welcher ein kleines-Gehörknö*
chelehen oder Steincben ^enthält, t Die uttcgstiei 'für den Gesuch sind
noch nicht, |a || Sich erfteif Herrn ittel t . :
5D,ie GesQhjêehtee-r»sind«getEennt. -Das Ovarium der Weiheheu
befindet" sich; im Grunde desiipaekêk; ;defc' EimdeitCr, bisweilen dop-
pelty- ? ist mit Drüsen umgeben , • welche; eine klebrige Masse um die
E{er;räb$ondern, und ’diese’ zu einem traubenförmigen Körper verbinden.
«Pep Hod en der Männchen hat dieselbe Lage wie das Oyarium
der Weibchen^ der Samenleiter .endet mit einer'fleischigen Ruthe,
welelje ;Knksv-vom After: liegfes - Zum männlicheu- Gesehlechtsapparät
gehört: npch eine Art Prostata und eine Samenblase. Diese enthält
zur Begatlungszedt eine Menge, kleiner ■ fadenförmiger; Körper, welche
sich, . sobald- sie in das Wasser kommen, schnell bewegen, platzen,
und ihren Inhalt, apsleeren. Mehrere Naturforscher haben sie für
Eingeweideyvürmer- gehalten (Needhamia expulsoria G am s, Act. Acad.
Leopold« T. XIX. l .p . 3,)j.: allein es- sind pur Behälter des Samens,
Spermatophoren, bestimmt, [die befruchtende Flüssigkeit sicher in die
weiblichen Theile • zu bringen. Eine • wirkliche Begattung, findet bei
diesen Thieren nicht; Statt.
Dié iGephalopoden leben nur im; Meer* und zahlreiche Ueberre-
ste derselben finden, sich von ’den ältesten Bildungen an im Schosse.
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