Ampullaria Lamarck.
ampulla Blase.
Ampullaria Lamk. 1799 Journ. d*hist. nal.
Das T h ie r hat die obèn angegebenen Kennzeichen* Das Ge»
häu s e ist meist kugelförmig,. doch variirt die Gestalt von der verlängert
conischen bis zur scheibenförmigen; és ist glatt, und mit einer
olivengrünen Epidermis bedeckt, darunter meist bräun gebändert;'
die Mündung ist ganz,, länger als hoch/, durch das Hereintreten dér
letzten Windung mehr oder weniger modificirt; die Aussenlippe fsf
meist grade, bisweilen, innen verdickt, bisweilen etwas umgeschlagen;
dèr Deckel ist hornig oder kalkig, mit ringförmigem Wüchsthum und
excentrischem Nucleus.
Die Kiemenhöhle ist wie bei dén Kammkiemern gebildet, und
enthält eine, aus Blättchen bestehende, querverlaufende Kieme* an
ihrer Decke liegt die weite, durch eine muskulöse Klappe; verschliess-
bare, Athemhödll:6- ;Der Mund bat e in en O i» |.rk ie fe r; diè"
Zunge ist sehr gross, und trägt eine Mitlelreiilïè’ qnd jedèrsèifs,, drei
Seifenreihen Zähne; dér Mageniist kugelig, dpanbäutig. Die m isten
Arten' haben eine Athem r ö h r e , die off ‘recht lang ist, ‘«öhd
nur einer Art, der A. Plalae fehlt. Die Ges'C'hlefehtstheile -sind
noch nicht gehörig gekannt, man weiss nur,- dass dié Ampullafién
getrennten Geschlechtes sind und Eier legen.
Man kennt 80—100 Arten, welche oft schwer'zu unterscheiden
sind, und zum Theil eine bedeutende Grösse'erreichen. Ijiesel-
ben leben in langsam fliessenden Gewässern und Sümpfen der heissen
Zone, und verkriechen sieh, wenn diese austroeknen in den Schlamm;
sie sind eine Lieblingsspeise der dortigen SumpfvögCk ,•
Mau kann dies Geschlecht m folgende Unteräbtheiluugen bringen:
Ai Der Deekel ist kalkariig; Pnchystomn Guild. (1828 Zofth'Jdörn. III. p. 538.
Pachylabra Swaitis. 1840. Treat. p. 899-; aayiig Mund,.;
labrum Lippe). Die Arten sind sämmtlicb J.n Asien und A frika zu^ Hause.
B. Der Deckel ist hornartig.
a) Das Gehäuse ist rechts. gewunden.
«) Das Thier hat eine Athem röhre. Ampullaria im engeren Sinne. 'Alle
Artetj sind in Amerika zu Hause..
ß) Das Thier hat keine Athemröhre Asolene d’Orb. (1887 Voy. Am. mér.
später Ampulloidea von ihm genannt; « privativum, a'tm,riv’ RÖfilej
ampulla Bläse, (ïSós Gestalt) ;' die: einzige Art, A. Platae, lebt in
Südamerika.
h) Das Gehäuse ist links‘ gewunden. Lanistes D. Montf. 1.1810 Conchyl. syst.
II. p. 123.) Das Th ie r unterscheidet sich ebenfalls! indem die Kiemenreihe
von vom nach binten verläuft, derJEingang in die Kjemenböhle,
links, wie bei den rechtsgewundenen Ämpüllarien liegt, und der Kiefêr
ans zwei Platten besieht. Es gehören hierher 9—10 Arten, dfe; sämmt-
1 ich in Afrika za Hanse- sind.
Wahrscheinlich werden die in Madagaskar einheimischen Arten eine eigene'
Unlerabtbeilung bilden, sobald man die Thiere kennt. — Sehr abweichend
erscheinen auf den ersten <B1 ick die scheibenförmigen Formen,| welche Lamarck
für Planotlis gehalten, und au'S der Gray (1824 Philos. Magaz. vol.
68. p. 274.) das Genus Marisa, Guilding aber (1828 Zool, Journ. III. p.
540.) das Genas Cer a 1 odes gemacht hat; allein sie gehen durch Zwischen-
formen in Ampullaria (s. strict.) dergestalt über, dass ich unvermögend
bin, die Gränze zwischen beiden zu ziehen, und die Thiere bieten, so weit
matf si^fetzt këîl^ kéind Verdèhiedenheit dar.
’Leider kann man dem Gehäuse nicht ansehn, ob das Thier eine Athem-
fetfhre hat oder-nieht-j-ja io vielen Fällen nicht ein' Mal, ob der Deckel kalkig
.jbL taiLjyiMÿ, • ' ^züchte. aSÊÈÈsËÈ Ampullaria avellana und fragilis Lamk. gehören nicht hierher, son-
!! äk*n mnHreja das ' Gks'chfecht * Amphibola.
I Man bat früher ziemlich viele fossile Arten Ampullaria aufgezählt,
allein die meisten derselben giflfören offenbar dem Geschlecht
Natica und: Cèrnina Gray (öder Anomphala J onas) an, und selbst
bei denen, ' welche man nicht umhin kann, wegen der Beschaffenheit
dès Gebâüàëd zu AmpuHana #,^bringen , ist es sehr zweifelhaft, ob
sie wirklich zu dmscnr' Geschlecht gehören, da: sie stets in Gesellschaft
entschiedener Meeresconchylien Vorkommen. Es werden Arten
a li dem Eebergangbgebfr^e, der Juraformation und der unteren Kreide
angeführt, allein weit zahlreicher sibd sie in den Tertiärschichten.
Siebente Ordnung.
I t f l l d i b r a n c h i a Güvier, Nac k t k ieme r .
Die Thiere athmcn dur ch Kiemen von ■verschiedener,
Gestalt,, die. nackt s ind, und ' auf dem Rücken sym-
m e t ris.c h„s t e h e n, (selten gänzlich fehlen) ^ s i e h a b e n ni emal s
Sjil^ä 1 e , lében ohne Ausnahme im Meer , und s ind
» s.e itig b c frueh te.n.
Wir vesVeitiig^n nach dem Vorgänge ! von D’Orbigny die In fer
n e r ah chien CuviU^s mit seinen Nacktkiemern, da sie sich lediglich
dadurch unterscheiden, dass ihre Kiemen nicht oben auf dem
Rücken, sondern jedetseits unter dem hervorstehenden Mantelrand
liegen'. Alle hierher gehörigen Schnecken kriechen auf Seepflanzen,
und Zoopliyfeù herum, von denen sie sich nähren, doch können
viele von ihnen auch schwimmen, was sie w ie alle Gastropoden in
verkehrter Richtung,; die Fusssohle nach, oben thun. In der Stellung
und Bildung der Kiemen, der Fühler, in der Entwickelung des Mantels etc.
zeigen sie grosse Verschiedenheiten unter einander; noch auffallender
ist es, dass einige einen einfachen Darmkanal, wie gewöhnlich zeigen,
während bei anderen ; den Phlebenterata Quatrefages (Ann. sc. nat.
3 sèr. L p. 129,; (pléip Ader, evzsQOv Eingeweide) der Magen
sich in mehr oder weniger zahlreiche Aeste zerspaltet Die Nackt-
kiemer erleiden, wie es scheint ohne Ausnahme, eine auffallende Metamorphose.
Die Eier werden in bandförmigen Schnüren abgelegt und
an Seepflanzen befestigt; Ihre Zahl ist ganz ungeheuer! und Darwin
hat. ein Mal in einer solchen Eierschnur auf den Falklands - Inseln
600,000 Eier gezählt. Jedes Ei enthält aber noch mehrere Dotter,
bei Aeolis 2 — 7, bei , Trilonia 8—11, hei Scyllaea bis 30 (hei
Doris findet sich nur eins), und dies sind die eigentlichen Eier, da