V o r r e d e.
In dem vorliegenden Werlte habe ich verbuchen wollen,
ein möglichst; getreues und vollständiges'Bild desgegenwärtigen
Zustand& der Maläközoologie zu geben, und die Resultate der
zahlreichen Arbeiten über diesen Zweig der Naturgeschichte zu-
sämmenjfüstellen, welche jii den letzten • Jafir^ners^fiieoen sind.
Ich hoffe dadurch einem vielfach gefühlten Bedürfniss derjenigen
abgeholfen zu haben, denen* es ah Zeit oder literarischen Hülfs-
mitteln gebricMj Sich mit dem'^genwärtigen Stand dieser.Wis-
senscihäft vertraut zu machen, namentlich denjenigen Personen,
welche, ohne Zoologen von Fach zu sein, an der Beschäftigung
mit der'Conchylidlögie ihre* Fredde fiiMpfl Doch düWTte auch
fü^netf t^elehÄeh; d ie s ^ Werk h iÄ ohrie alleii Nutzen 'sein.
Schön bei mehreren "Gelegenheiten habe ich iheine Üeber-
iiügnng :d ah i n a usgespro ch cn,#d a s s d i e -Göhöhjlfölögie ‘nicht auf
dein gleichen Standpunkt mit den meisten übrigen Zweigen der
ZooTO^ie steht, indem man im Affgememeh die Untersüchung
der Thiefe’ vernachlässigt, und sich’init* dem Sammeln und Betrachten
- l l r fheren Gehäuse vorzugsweise beschäftigt hat, welche
durchaus keine so wesentliche Theile des'Geschöpfes sind, wie
die Knochen bei deti volfkommneren Thieren. Hieraus entspringt
das Unsichere und Schwankende der Systematik, welches demjenigen
, der sich SpJeciell und vom wissenschaftlichen fetäüdpunkt
mit dem Studium der Conchyliölogie beschäftigt, sh peinlich
is t, und daher kommt hs äÜch wohly cfäss hoch immer manche
Gelehrte dieses Studium als eine nicht recht ebenbürtige, um
nicht Zu sagen, unwürdige Beschäftigung betrachten. Auf der
andern Seite ist die genaue UnterSueMung der blossen Gehäuse
um so nothwendiger, als dieselben sich in den Eingeweiden unserer
Erde als die häufigsten Ueberreste und Denkmäler der früheren
längst untergögangeuen Schöpfungen erhalten finden, und
daher ihre Keüntm&s nicht nur im Allgemeinen für die Erforschung
der Urgeschichte des Erdballs, sondern ganz besonders
für den Geognosten von der höchsten Wichtigkeit ist. Dass diese
Kenntnissaber nothwendig auf der Grundlage der lebenden Con