
 
        
         
		Breli  m  erhielt  as  nus  veischiedeueii  (iegenclcii  Deutsclilaïuls.  aber  auch  aus  Ungarn  ,  Vvaiikrcich,  
 l'".gjq>ten  tuicl  nus  llusslancl,  aus  der  (legend  von  Moskau.  Es  liebt  grosse  sumpfige,  mit  Riedi;ras  
 bedeckte  \Mesen  und  Brüclie.  
 Hier  baut  das  Weibchen  im  Mai  sein  erstes  Nes t  tlber  dem  \\'assor  oder  morastigem  Bodcii  
 auf  niedergetretene  StoppeJn  oder  uingebogcne  Grasbliittor  einer  Schilfkiire  ins  (irasdiekicht.  Dadur< 
 1i.  dass  das  brütende  \\'eibchen  die  neben  dem  Neste  befindlichen  Halme  und  Blätter  über  sich  
 zusammenbiegt,  w-ird  es  von  oben  uusehbar  gemacht  und  so  den  Blicken  der  darüber  hinfliegenden  
 W e i h e n  und  Krähen  entzogen.  Das  Nest  besteht  iiusserlich  aus  abgestorbenen  Blättern  von  
 Scrhili-  und  Ri.'dijras  mit  Binsen  vermischt,  und  ist  mit  dürren  (irashalincn  und  (ira.sstückchen  giatt  
 ausgelegt.  Es  entliält  linde  Mai  oder  Anfangs  ,luiü  neun  bis  zwölf  Eier,  welche  grösser  als  
 Amsel-Eier  sind,  eine  glänzende,  mittelstarke  Scliale  und  längliche  Eigestnlt  haben  und  unten  mit  
 graublauen,  zu  obersl  mit  rothbraunen  Flecken  auf  hell-  oder  dunkel-rostgelbem  Grunde  bezeiehuüt  
 sind.  
 Das  \\  eibchen  sitzt  fest  auf  den  Eiern,  so  dass  es  erst  vor  den  Füssen  des  Nahenden  auffiiegt, 
   und  briltot  in  drei  "Wochen  die  Junjjen  aus.  Nur  wenn  die  erste  Brut  zu  Grnude  geht,  
 wird  zu  einer  z«xiten  Brut  geschritten.  Die  mit  dichtem  schwarzen  l'laum  bekleideten  .langeu  
 verlassen  das  Nest,  sobald  sie  abgetrocknet  sind  und  folgen  den  Alten.  welche  sie  zum  Aufsuchen  
 der  Nahrung  anleiten  .  hiufeud  und  sch«immcnd.  Sie  verbergen  sich  gut  vor  ihren  Feinden,  zerstreupu  
 sich,  ehe  sie  divs  .Tugcndkleid  vollständig  angelegt  haben  und  verlassen  die  Brutstelle.  Im  
 -Jngcndklci.ie  ähneln  sie  den  Alten  im  Uerbstkleide.  untcr.scheidcu  sieh  aber  untrüglich  von  ihnen  
 durch  die  an  und  unter  dem  l-'ersongelenk  dicken  Füssc.  
 Z A P O K X I A  pyginaen  BosArAKiE.  
 galHuula  Baillonii  ^•IE1T.^,.  crex  pygmaea  KAUM,  rallus  stellaris  TEMM.  ortygometra  
 pygmaea  K.  &  Bi..  
 .JlUfrs-Uoljrhulm  —  dw;irf-galliuule  —  rate  bailloii.  
 Das  /wc r g -Ro h r h u h n  bewohut  die  Brüche  und  Morfote  des  mittlem  und  südlichen  
 Knropa,  namentlich  die  von  Griechenland  ,  Dalmatien.  Italien  und  Südfrankreich.  In  Deutschland  
 « ird  e.^  nur  ii  
 manchen  (fegenden,  namentlich  den  Brüchen  zwischen  der  Saale  und  Elbe  angetroferhielt  
 feil.  IJrchn  
 es  ans  dem  Bruc^he  bei  Ahlsdorf  unweit  ^\^ittenbel^  und  aus  Süd frank reich,  
 l's  ist  iu  den  meisten  Gegenden  Deutschlands  nicht  einmal  auf  dem  Zuge  anzutreffen,  kommt  im  
 M;ii  bei  uns  au  und  verlässt  uns  im  Sejitember.  
 Im  .hini  macht  es  .Vnstnlt  zum  Brüten,  soll  aber,  wenn  die Brut  zerstört ward,  ein  zweites,  
 ja  zuweilen  du  drittes  Nest  bauen,  so  dass  es  noch  im  August  nistend  gefunden  ist.  Da.s  Nest  
 sieht  :iuf  einer  .Schilfkufc  iu  einem  .Seggeubusch,  dessen  Blätter  nach  Innen  umgeknickt  und  so  
 uic^lergedrückt  sind  ,  dass  eine  haibkugelnrtige  Verliefang  entsteht,  welche  mit  trookncn,  in  einander  
 vei-fiü(^htc'nen  Scggcublättera  und  Binsen  belegt  und  inwendig  mit  dürren  (irnsblätteiii  bedeckt  
 uud  durcliwebt  sind.  Das  brülcude  Weibcheu  biegt  die  dem  Nes  1  Pflanzen  
 über  dem  .Nesti! z  
 und  bildet  so  eine  Dec^ke  über  demselben,  "eiche  es  vor  den  .spälienden  
 Blicken  der  die  MoriUte  a  
 iuchenden  We i h e n  uud  Krähen  verbirgt.  Dieses  Nest  ähuell  denen  
 der  nahen  Verwandten  sehr,  ist  aber  an  dem  geringem  Umfange  zu  erkennen.  Der  Graf  Roedern  
 zu  Breslau  erhielt  das  Ne.st  aus  der  Gegend  von  (iross-Ciloga«  in  Sclilesien.  Es  enthielt  vier  Eier- 
 Diese  haben  die  (¡rosse  der  Uo(hdrossel - Eier  und  die  schöne  ovale  Form  der  nächst verwandten  
 Hollrhulin-Eier.  Ihre  (irunrtfnrbe  ist  graugelblich,  die  Zeichnung  besteht  in  a-n-ligrauen  Schalenfleckchen  
 und  Punkten  nebst  rothbrauuen  grosseren  Oberflecken  .  die  auf  dem  e inen  Ei  um  stum- 
 |>fen  Endo  dichter  aufgetragen,  auf  dem  ande r n  gleichmilssiger  (Iber  die  Oberfläche  vertheilt  sind.  
 Diese  schönen  Eier  haben  mehr  .^huliclikeit  mit  den  l'äern  der  Galt,  porzana,  als  mit  denen  der  
 GaU.  ¡mnlta.  
 Das  '\^'eibchcn  soll  so  eifrig brüten,  dass  es  erst  dann  vom  Neste  abläuft,  wenn  man  demselben  
 ganz  nahe  gekommen  ist,  
 B r e hm  besitzt  durch  seinen  Freund  von  Seifertitz  eine  Familie  dieser  Vögel,  welche  eine  
 kiu'ze  Ue.schreibuug  verdient,  l-än  am  3.  September  1830  gefangenes,  kürzlich  aangekrochenes  
 Weibchen  ist  noch  ganz  mit  schwarzem  Flaum  bedcekt;  der  am  10.  September  erlegte  Bruder  sieht  
 sehr  niedlich  aus:  der  Rücken  und  dir  ganzen  Seiten  haben  schwarz-  und  weissgebäudcrte  Federn,  
 so  dass  er  auf  diesen  ganz  gesperbert  erscheint,  was  gegen  das  Schwarz  der  Dunen  angenehm  
 absticht.  Ein  am  17.  erlegter  Bruder  ist  auf  dem  l^iterkörper  wei-sslich,  auf  den  Hals-  und  Brustseiten  
 mit  oliveugi'auen  (JuerHecken,  an  den  Bauchseiten  schwilrzlich  mit  weissen  Querbinden,  
 dagegen  auf  dem  (>berk£jr)ier  den  -\ltcn  ziemlich  ähnlich.  Die  Schwung-  und  Sleuerfedern  haben  
 die  Hälfte  ihrer  f.änge  eri'eicht.  liine  ausgewachsene  am  24,  Seiitember  geschossene  .Schwester  
 cudiich  ist  dem  zulo(zt  beschriebenen  Bruder  älmlich,  hat  aber  einen  olivenbrauneu  llinterhals,  
 deutlicher  gefieekte  Seiten  und  ganz  ausgewachsene  Schwung-  und  Steuerfedern.  Es  ähnelt  dem  
 von  N a uma n n  abgebildeten  jungen  A  ogel  sehr.  
 4 .  Z A P O R M A  minuta  BON-APAR.  
 usillus  PALL,  rallns  peyrc  
 gallinula  pusiüa  BECUST.  rallus  \  
 gometra  minuta  K.  &  BL.  
 fiUiilfS  Uchrhull»  —  little  gallimi le  —  raie  /missin.  
 Dieses  Rohrhühnchen  ist  weiter  verbreitet  als  das  Zwerg-Rohrhuhn  ,  ohne  jedoch  weit  
 nördlich  hinauf  zu  gehen.  Es  bewohnt  das  südli<-he  Russland  ,  die  Türkei.  (.iriecheniand  ,  Ungarn.  
 ItaUen.  Huliand.  Frankreich,  uud  ist  in  Deutschlands  grossen  Brüchen  und  Morästen  weniger  
 selten  als  das  Zwerg-Rohrhuhn.  Iis  konnnt  hier  ebenfalls  im  Mai  an,  streicht  schon  im  August  und  
 verlässt  ims  im  Seplembei-.  
 Sein  N  es t  findet man  Anfangs  Juni  in  Brüchen  uud  Morästen,  aber  auch  in  den  in  Sumpf  
 und  misse  \\'iesen  ausgclienden  Ufern  der  Seen  und  'reiche.  Ks  steht  entweder  geradezu  über  dem  
 Wasser  oder  dach  über  nassem  Hoden  auf  einer  Seggenkufe,  auf  eingeknickteni  .Seggengrase,  dessen  
 Hahne,  nach  dem  Mittelpunkte  unigebogen,  eine  >\'ülbung  bilden  ,  uud  untersclleidet  sich  von  dem  
 des  vorigen  durch  seine  ansehnlichere,  von  dem  des  gefleckten  Rohrhuiins  durch  seine  viel  geringere  
 Grösse.  Es  enthält  acht  bis  zehn  Eier,  welche  von  dem  Weibcheu  iu  drei  Wochen  ausgebrütei  
 werden.  Es  biegt  die  das  Nest  umgebenden  Pflanzen  über  demselben  zu  einer  Decke  zusammen,  
 um  sich  und  die  Brut  den  Blicken  seiner  Feinde  zu  entziehen.  Die  Eier  sind  grösser  als  die  des