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 kleinen Raujicu,  Küfern,  lirdspinnen  nufgcfüttert.  JJie  Familien  bleiben  den  Soniincv  über  bei- 
 II und wandern im Herbste in kleinem oder grossem Gesellschaften.  
 0.  ANTIIÜS  hidomianus,  BoxVArARTE,  
 Alauda ludo\'icinna  L IRN.  —  anthus pensylvanicus  BKISS.  
 jJolnr-pifprr  —  loiiisiaiin-lark  —  pipi far lúzame.  
 Der P ol a r -Piepe r bcwolnit Nordamerika innerhalb des Polarkreises, natncntlicli Grünland,  
 wandert im Herbste sCldlicli und ^ífldustlicli durch einen grossen TlicLl der vereinigten  Stniiten,  und  
 ist clujin lieerdenweisc auf frisch gofifigtou .Acckern aiizuti-effen.  Kr verin-t sicli dann  zuweilen nach  
 linri>]>a.  iSo ist  er  innige Male boi Edinburg und mehrmals anf Helgoland vorgok<nnnicn.  Kr liobL  
 bcgriistc Niederungen.  
 In jenen hohen Breiten inaclit er erst F.iiilc Juni zum Nestbau  Anstalt,  verfertigt  es ans  
 iVIoos, Flechten mid .Stengeln, und legt e.s mit diirrenCniishalmeiiundGrasblättern, oder mit Iluaren  
 au.s.  Es pflegt fünf oder sechs Eier  zu entlialten, welche denen des Wie.sen-Picper.s sehr ähnlich  
 .sehen, unch meist eine so iiudeiitliche  ricckenzeichnuiig  liahen,  dass  sie  fast einfarbig grau oder  
 liraunrßthlich  oder Inann ersclieinen, .ledouli worden auch oft hcllcT geRlrbtc gefuiulen, mit spar.sam  
 lind einncln vcrtheilter Zeichnung und durch sei icinendem grau- oder hlaulichweissein  Grunde. Viele  
 sind ebciifal!.'! mit schwiu'/braunom Maar/.ugo geziert.  
 Die l'olnr-l'iepei- IuiIkmi , wie die 'NA'assfr- und  Küsten-Pieper,  ein doppelte.'« Kleid,  ziehen  
 aber, wie der K(i sten-Pie per. niclit immer das Hochxeitkleid au, sondern brüten oft im Herbstkleidc.  
 7.  ATs^TTTüS  nifigulüris,  ÜHEHM.  
 Antlius ceri-inus  KETS.  &  motacilla cenina,  PAI-IUotljkf() 
 lit|fr-pif)3fr. —  rcd-brcastcd  pipit.  —  pipi rou<je-gor<jc.  
 Es herrechen (Iber die Artrechtmässigkeitdieses PiepersverscliiodeneAnsichten. Naumann,  
 der ihn in seiner Gegend zufiillig erlegte, hält ihn für das sehr alte ÄOinnchen von Anthus pratensis;  
 Andere für eine klimatische Vurietiit desselben. Dass er das Erstereuielitist, beweisen die ^^•cibcllen,  
 welclie eine älinliche Zeieluiung liaben  als die  Mfuindien.  Da-ss er  keine klimatisclio  Varietät  ist.  
 sielit man dai'aus, dass in  Lapphiml  beide Arten  brüten.  Daher  lialten  ihn  Brelim,  Cabanis,  
 >tiddendorf,  der ihn vielfaltig in seinen Brutplätzen beobachtete,  und Pässler,  der sicliere Kicr  
 aus .Lappland empfing, tiir eine gute Art. — lür kommt  vierzehn  Tage  .später al.« Anthus pratensis  
 am 15rutortc au. was selir hegreitlicli  ist,  da  Anth.  nur selten durch Unteregypten. Anth.  
 rujiijularis aber bis nach Chartum wandert, imd im HcrbstnndWintcrallein dort vorkommt. Hrehm,  
 welchcr jetzt uoch seclizehn Stück rotlikehlige Piejior besitzt, gieht folgende Kennzeiclien der Art an :  
 der Schnabel ziemlich kui'z; die duidtel.schwarzen Heeke de.s Gbei'körpei-s  trcti^n ,  da  sie  breit und  
 s(iharfbegrenzt sind,  sehr  deutlich  hervor,  während  sie beim \^"iesen-Piopor,  besonders  auf dem  
 Kopfe selir undentlicli sind.  — Bei Beachlnug dieser Kennzeichen kann man beide Arten  auch im  
 Herl>stkleido sehr gut unterscheiden.  Im ersten l'cbruar ihres Lebens lugen sie in Noi'dostafrilca ilir,  
 ilinen stets bleibendes, ausgetsirbtes Kleid au.  
 Sie nisten  nicht, wie die Wiesen-Pieper, in Jlorästen, sondern an trneknen Orten, hi einer  
 sclh.st geinuchton  oder \orgcfuudeaen \'crticl\ingaral{andc eines Steins, um l-'usse einer Birl«;, oder  
 unter einem Stranchc, /.. 15. vou Empetrum nigruni.  Die Unterluge des Nestes besteht aus .stariieii,  
 die  zweite  Lage  aus  dünnen  dürren  Grashalmen,  die glatte  Ausffitterung aus zarten Halmen und  
 Grasbiilttcrn.  Ks enthält im Juni gewöljnlich fdnf Eier.  Diese sind gestrcckt,  selir zartschalig und  
 glänzend,  Die Grundfarbe ist  grau  oder  röthlich-braun und trügt unten schicfergraue, zum Theil  
 \'ci-^'ascliL'ne, dann bräunlichrothe Fle<'ke. zu oiiei st  einzelne scharf begrenzte dmikelbraune Punctc  
 und  Schnörkelcheu.  Munclie sehen den Eiern  der Em/i.  uchoimicliis. andere denen der l'kc.tr.  toppotiica  
 ähnlicli; mit denen des Wiesen-Pic])ei-.-i kömien sie nicht \er«ecliselt werden. Die Jungen unterscheiden  
 sich von jungen Wiesen-Pie]iern durch einen gelblichen Anflug.  
 8.  nENDRONANTHUS  arborei.»  
 jUauda trivialis L.  motacUk .spij>ola  PAI.L.  antlius arboreus  BKÌ'ÌIST,  
 OiUlllt-^Jicpfr  —  ficid-lark —  pipi des arbres.  
 Die.ser angenehme Sänger lebt bis zum neun und sccliszigstcn Grade N. B. überall in Europa,  
 bcwolint auch das angrenzende Asien and nöidlichc Afrika. Ob er im letzten Welttheilc aacli brüte,  
 wissen wir nicht.  Er liommt im April zu uns,  zieht im Herbst  weg und  übi'rwintert  ia Afrilca.  In  
 Deutschland ist er intr auf dem Tliüringcr A\'aldc uud Harze gemein. Man (ritl't ihn auf Bergen und  
 im Elachlande, in Laub- und in Xailolhölzern, welclie Waldblü-ssen haben.  Auf don l.iergen geht er  
 so weit hinauf, als sie mit Holz bewachsen sind.  
 Sein Nest befindet sich meist auf der Erde an Büschdien oder Hügelcliea im (irase, seltner  
 iu einem Strauche mehre  Fuss  über  dem Boden,  unfern des Randes  oder  auf  lichten  Stelion  des  
 ^^':lldes.  lüs bestellt aus dürren Grassteugelu und Halmen mit etwas Erchnoos. und  ist mit Pferdciind  
 Relihiiaren oder riahnen ausgekleidet.  In der oi-sten  Hälfte des Mai  legt  da-s ^^•cibcllon  vier  
 bis secli.s Eier,  die bald eine kurze, bald gewühaliche Eigestalt undzarle, glänzende Schale haben,  
 und in der l''arl>e des (¡rundes und der Zeiclinnng sehr abändern, obgleich jedes Nest gleic]igc;larbte  
 Eier cntliäll. Violetgrauc l'nterftecke führen alle.  Einige  zeigen  auf  gi-.niweis«cm  (iruiide miinsegi 
 ane,  andere  rothbraune  und  sch»vürzliche Obej-flecke;  andere auf  gl-auem  (ininde  schwiirzlii^lie  
 Brandflecke  und  Schnörkel;  andere  auf  rothlichem  Grunde  lebhaft röthliche  Strichelclien  nud  
 Ge\völk ; iioc.'h anilere auf brniuiröt blich cm Cirunde dunklere in ^\ armlinicii ausgehende l''ledcc und  
 sc^hwarze l'uncte.  
 DasWeibchcn brütet  allein dreizehn Tage und macht, ungestört, nur eine Brut. Die Alfen  
 füttern ilire Jungen mit Insecten und deren  Larven.  Bald nach dem  Ausfliegen  zerstreut  sich die  
 Familie, und im September  trifft man die Jungen auf den  l^raut-  Kühen-  und Kurlofl'clückern bis  
 z« ihrem. Ende September erfolgenden, Wegzuge.