
iiiiltleni DeutsdilaiKl an und beliebt sicli sogleich auf seinen Bruliilatü. Dieser ist sewöbnlich ein
mit kleinen liäunien besetzter Schlag.
Hier legt das Weibchen im Mai oder Juni seine zwei Eier geradezu auf den Boden, gewölinlicii
auf 'Moos in eine geringe A'erticfung. Diese siiifL der (Jrösse des \'ogels angemessen , ilc^ht
eigestoltig, ander Basis etwas siumi)fer, u d e r an beiden Euden fast gleidimSssig zugenindel, mit
ilcutlichcn Poren und schwächerm oder stärkcrm Glänze und auf trUbweissom Grunde mit vervvascrhenen,
wenig bemerkbaren, in die Schale zerfliessenden asclibläuliehen ITiiterflecken imd_ sjelbbrauiien,
grossem uud kleinern, über das ganze E.i verbreiteten Oberflecken.
Das Weibchen b r ü t e t sie in siebenzeha bis achtzehn Tagen allein aus. wird aber vom
Männchen nicht nur mit Nahrung versorgt, sondern mit dem in zwei Tönen erschallendem Errr,
f ) r r r unterhaUen. Dieses Schnmren lasst das Männchen auch zur Taaningszeit hören, «'ozu dann
norh ein Klatschen mit den Flügeln kommt. Die zarten . l a n g e n sind mit langem, dichtsteh ei) de in
grauschwiirzlioli geflecktem Flaum bedeckt und werden mit Käfern und Abend- und NachUchmetterlingen
aufgefütiert. Sehr oft lindet man nur eins im Neste, denn eins von den Eiern wird nicht
selten faul gebrütet. Im Jngendkleide fehlt auch dem Männchen der weisse Fleck an den äussern
Steuerfedern und da^ ^^'eibchen hat mehr Rostgelb als das junge Männchcn und die »Iten \'ögpl.
Da B r e h m melinnals im August zarte J u n g e erhielt: vermnthet er, dass in manchen Jahren unsere
Ziegenmelker zwei Brüten machen: denn wären sie auf eine einzige beschränkt, dann wflrd<'
U sie im Juli nicht mehr zeugnngsfiihig sein.
9 . C A P U l M U L C i r S ruticollis, IE,
ciiprimulgus ruiitorques \'IEII.I..
Uotliliallirtcr £ r t | j rd) lnf tT- -vcclneckedgoat sukke r —
Ein in Nm-d-Afiika einheimischer T a g s c h l ä f e r , der auch in Süd-Spanien lebt und einige
Male im südlichen Erankreich geschossen wonlen ist. Von seiner Lebens\veise unil seiner Nist- und
Bnitgesc.iiichie ist bis jetzt .sehr wenig bekannt. Das abgebildete Ei , das einzige in unserin Besitz,
wurde vom jungen B r e h m aus Spauieii gesendet. Es gleicht in der Grösse und Gestalt den Eiern
der gemeinen Art. ist aber lichter gefärbt und gezeichnet.
1 0 . O R I Ü L U S galbiila, i,,:
.s oriolus Scop.
(Etiropnircl)(r eol ì i-pirol — golden orioie — ioriol jaune.
Der europä i s che Pirol, einer unserer schönsten einheimischen Vögel, ist ¡Iber die drei
Erdtiieile der alten ^\"elt verbreitet. In liuropa bewohnt er fast überall rlie I.aubhölzer, besonders
die l':ichenwüldcr, auch die baumreichen l-'lu.s.sufev und die B;iuragärten. aber er geht als ein ächter
Sonimervügel nicht bis Norwegen hinauf. Er kummt in Mi t t e l d uu Ischl and im Mai an, nach Beschaffenheit
der ^^'itterung i'rühcr oder siJäter und da das Pfingstfust gewBlitilirrh in diesen Monat fölll,
heisst er auch, besonders in Thüringen. Pf i n g s t v o g e l . Im August unri zu Anfang des Sej-tember
verlässt er uns und erscheint zu Ende des August einzeln schon in Egypten. Das Männchen meldet
seine Ankunft durch seinen lierrlic:hen, flötenarfigeu Gesang, um sein 'NVcibchen herbei zu rufen.
Bei der Paarung fliegt dieses immer hinter jenem her und lässt dabei seine lauten Flötentöne hüren.
In den letzten Tagen de.s Mai oder in den ersten Tagen des Juni maclit das Paiii' Anstalt
zum Bau des Nes tes . Die.ses ist eins der schönsten und künstlichsten unserer deutschen Vogelneste.
Es hängt gewöhnlich in der Gabel zweier wagerecht liegenden Zweige der Eichen, Buchen,
Birken und anderer Bäume uud ist hauptsächlich ans langen schmalen Grashalmen und einigen
•Wollenklumpchen, auch einzelnen Fäden schön und sauber gebaut, am Kande etwas eingezogen
und inwendig mit zarten Gj ashalmeii glatt und sauber ausgelegt. Diis \yeibchen ist der künstlerisc-iie
Baumeistor, welchem das Männchen nur die Baustoffe herbei t ragen hilft. Es umwickelt die Zweige,
an denen das Nest gebaut werden soll, im Fluge und befestigt es auf diese Weise so gut , dass es
zwischen uud unter ihnen hängend jedem Sturme trot/t, In der ersten Hälft e des Juni oder um die
Mitte dieses Monats cnthäh es v ier bis fünf E i e r , welche das vom Männclien mit Nahrung versorgte
Weibchen io fünfzehn bis sechszehn Tagen allein ausbrütet. Die Eier sind entweder ächt
eigestallig, am obern Ende merklich stumi>fei-, als am imtevn, oder kurz eigestaltig. sehr bauchig,
am obern Ende wenig stumpfer, als am untern , mit feinen Poren und starkem Glnnze, sehr glatt,
weiss oder blass fleischfarbig, mit wenigen aschgrauen Unterflcckchcn und Punkten und braunschsvarzen
und schwarzbraunen die meisten am stumpfen Ende stehenden necken und Punkten.
Die zarten, mit langen oben sc hwa i z - . unten weissgiauenDunenfasern besetzten J u n g e n >verden
von beiden Eltern mit grünen, glatten lläupchen. Käfern und andern laseeten gross gefut tert und
bekommen sehr bald ihr nur für kurze Zeit bestimmtes .1 ugendkl e id. welches B r e h m zuerat erkannt
h a i . Es hat sehr zarte Federn, welchc auf dem Oberkörper in der Farbe denen der Mutter äliulich,
jedoch mit hellgelben Spitzenkanten besetzt, auf dem I'nterkörper aber fast wollig, weiss itnd mit
grauschwarzen Schaftstreifen geziert sind. Sogleicii nach dem Ausfliegen fallen aUe kleinen Federn
ans und werden durch die des ersten Herbstkleides ersetzt. Dieses dem des alten \V'eibchens ähnliche
hat man immer als das Jugendkleid beschriebeu. Da.s l'irolinäiinchen ist zwar, ^venigslens zum Theil
u Lebensjahre zeugungsfähig, aber erst im dri t ten, zuweilen sogar erst im vierten, ausgefärbt.
PP
1 1 . P A S T O R roseus TEMMINO
tnrdus roseus GSIEI,. merula I
H o r c u f t n n r — I'ose coloured thrush — marthi roseliii.
Der Rosen.staar gehört den warmen Gegenden von Osteuropa an, lebt aber auch in
M'estasien. In Europa bewohnt er Ungarn. Dalmatien, die Türkei. Südrusslaud und Griechenland.
Nach Deutschland veriirt er sich selten. ist aber auch schon in Anhalt. Westphalen und andei'ii
I,andschaftcu bemerkt und erlegt worden. Nach dem Berichte des M a r c h e s e . \nt inur i zu .-^myrnn
dauert der Durchzug grosser Schwärme von der Mitte des .Mai bis in die erste W'oche des .Inni.
Im letztern Monate nisten Tausende von Pärchen nn dun aus Brne^hkalk und K!ill<S|>aih bestehenden
Bergen in der rmgegend von Smyrna.
Die Neste stehen dicht neben einander, einige fist frei und unbedeckt auf , andei'e unter l/i