
2 . S T E R N A macmra
sterna arctica TEJIM.
fiiilìCH-Scrrdlulnllif — Arctic tern — S/enit- arclitjHc.
Diese laa iigsc'tiwäiiKige S e e s c l n v a l b e ist ebenfalls sehr weit veri)reitot, rtemi sie gellt VOÜ
OtSiilanil bis m Ostsee herab, ,mtl bewohnt GtOiiland, besonders l iWg die Küsten der Baffinsbni
imd Davisstrasse. die von Island, den Orkaden, Färöem, Sebottl.nd, Kngland. Holland, Dänemark,
Norwegen. Sehweden , wie der dentscheii Nord- nnrl Ostsee, Sie lebt gewöhnlich nur ara .Strande!
liebt aueh den der Inseln sehr; aUein auf Wand hält sie sieb auf dem weit im Lande liegenden See
Myvntn auf, obgleich dieser ein .Süsswasser-See ist. Ebenso ist es auch in den Laiipinarken. wo sie
die I,and«,en bewohnt. lu Seandinavien (iudct man sie an allen Küsten vom slldlichston Schooneu
bis an das Eismeer, sowohl östlich als westlich vom Sordcap, häufig, .Sie briltet iu grtssern und
kldneni Gesellselmften, auf manchen Scheeren rniwcit der norwegischen Käste ni Tausenden, airf
manchen Inseln der dentsebeu Ostsee in geringerer Anzahl, Ihre Liebhngsplätze auf die,sem Meere
sind einsame, unbewohnte, trockne, sandige, nur hin und wieder mit schilfartigem Seegrase bewachsene.
meist kleine Insdu, Das Nes t ist nichts als eine natürliche, nicht einmal geschatTto Vertiefung
im Sande oder auf ,Se*tang, hat gar keine Unterlage. und dient nur dara, das Fortrollen der
Eier 2a verhindern. Es steht gewöhnlich nah am .Stmndc, doch nicht so nah am Wasser, dass e, die
Elnth erreichen kann. Auf kleinen Inseln mid am See Myvatn tindet mau es weit von der Küste,
oft mitten auf einer kleinen Insel. Ihre Geselli.gkeit zeigt sieh auch darin, dass die Koste m geringer
Eutfernung von einander stellen. Eiu jede, enthält nach l^ersehicdcnheit der Länder zu vetscHcdeneu
Zeiten, auf den Tiisohi der Ostsee zu Endo Mni's oder Anfangs Juni, auf Island, in Korwegen
und Grünland später, zwei bis drei, seltner vier Eier, welche denen der sftr»o Mm. h ähnlich,
aber kleiner, ebeufalk dllnii- und glattsch.lig, inwendig gegen das Lieht gehaltea grünhch, aber in
Farbe und Zeichnung noch veiwhiedeuer als diese sind. Die Tafel enthält nur acht verschiedene abgebildet,
aber ausser diesen giebt es unzählige andere Varietäten; stark- und spanain-, auch kranzföimig
geileckte auf wcisaliehem, giilnem, bläulichem, ja rothbraunem Grunde, Die meisten Eiersammlungen
sind sehr reichUeh damit versehen, weil sie so leicht zu bekommen und wohlfeil sind
Die Wcibcben brüten eben so wemg wlhrend des Tages als die F lns s -Sc h walbe, aber die .Uten
haben eine eben so grosse Liebe zu ihrer Brut, den Eiern und den Jungen, als iliese, ,Sie umtbcgen
mit grossen, Geschrei den, der sieh ihrem Brutplatzc nähert, und stossen keck und tinvotsiclitig auf
Menschen und Hunde berab, wobei sie dann leicht zu sehiessen sind. Die Jungen » issen sich "eben
so geschickt zu verbergen, wie die Jungen der kirunth.
3 . S T E E N U L A minuta BOX-.P,U™.
Sterna minuta — metopoleuca gm. — pam
Smcrfl-SfcfdinmlbE - Hooclcd toni — S/cm- • pehfe.
Die- kleine Seeschwalbe bc«ohnt die Meeresküsten und Flüsse des mittlem und südlichen
Europa, geht nicht bis iXorwegen hinauf, aber bis Afrika und Ostindien herab, ]iic von der
"Uten, Donan und die aus Ostindien ähneln einander völlig, scheinen aber etwas grösser zu sein ah
die afrikanischen. Sie lebt an der englischen. franzö,sischen, holländisclicu, dänischen, sclnvedischeii
— mir in Schoonen, Unland iindGothland — und deutschen Küsten; in unserni Vaterläiidc auf den
sandigen I'fern der Landzungen und Inseln der Elbe und Mulde, welche einsam, von andern Vögeln
'wenig bewohnt, xnid mit .Sandluigdn. Steinen und Sdiilfgras bedeckt sind. An der Donau in
Ungai-n ist sie auch nicht selten. Am Strande halten sie Ki(;h iu kleinen Gesellschaften, auf den
IHüsseu iu einzelnen Paaren auf. Das Tvest steht auf dem blossen .Sande oder Kie,sc, liat entweder
keine oder eine unküiistli<-he Unterlage von Tlaidekraut oder Graswurzeln, und ist gewöhnlich zwischen
Steinen oder nel>eu Haidekrautliüschen so angcbraclit. da&s man es nicht leicht findet. Es enthält
zu l'^nde Mai's oder Anfangs Juni — im Süden natürlich frülier — drei bis vier Eier, wcicho
sich schon durch ihre geiiugere Grösse von denen der andern Seeschwalben unterscheiden, kurz- oiier
länglich-eiförmig, /.iemlich dann und glattschalig, wenig glänzend, und, wie die Abbildungen zeigen,
iu der Grundl'arbe und yieck<!nzeicliuung zwar bedeutend \ on einander abw eichen, docli bei weitem
woniger variircn, wie die Eier der E lus s - und KÜsten-Seescl i walben. Auch die,se Eier werden
iim Tage wenig bebrütet, und fühlen sich immer kalt au wenn man sie findet, M'enn sich ein Mensch
oder ein Thier der BrutsteUe iiäliert, so erhebt sich die ganze Schwalbeugeseilschaft juit grossem Geschrei,
und sucht den Feind zu \-crjagcn; denn die Anhänglichkeit der Alten an ihre Eier oder
Jungen ist nicht minder gross, wie bei den Gattungs-A'erwandten. Die I''laumjnugen laufen und
\-erbcrgen sich auch eben so rasch, dass man selten eins zu seilen bekommt.