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 sterna  arctica  TEJIM.  
 fiiilìCH-Scrrdlulnllif  —  Arctic  tern  —  S/enit-  arclitjHc.  
 Diese  laa iigsc'tiwäiiKige  S e e s c l n v a l b e  ist  ebenfalls  sehr  weit  veri)reitot,  rtemi  sie  gellt VOÜ  
 OtSiilanil  bis  m  Ostsee  herab,  ,mtl  bewohnt  GtOiiland,  besonders  l iWg  die  Küsten  der  Baffinsbni  
 imd  Davisstrasse.  die  von  Island,  den  Orkaden,  Färöem,  Sebottl.nd,  Kngland.  Holland,  Dänemark,  
 Norwegen.  Sehweden  ,  wie  der  dentscheii  Nord-  nnrl Ostsee,  Sie  lebt  gewöhnlich  nur  ara  .Strande!  
 liebt  aueh  den  der  Inseln  sehr;  aUein  auf  Wand  hält  sie  sieb  auf  dem  weit  im  Lande  liegenden  See  
 Myvntn  auf,  obgleich  dieser  ein  .Süsswasser-See  ist.  Ebenso  ist  es  auch  in  den  Laiipinarken.  wo  sie  
 die  I,and«,en  bewohnt.  lu  Seandinavien  (iudct  man  sie  an  allen  Küsten  vom  slldlichston  Schooneu  
 bis  an  das  Eismeer,  sowohl  östlich  als  westlich  vom  Sordcap,  häufig,  .Sie  briltet  iu  grtssern  und  
 kldneni  Gesellselmften,  auf  manchen  Scheeren  rniwcit  der  norwegischen  Käste  ni  Tausenden,  airf  
 manchen  Inseln  der  dentsebeu  Ostsee  in  geringerer  Anzahl,  Ihre  Liebhngsplätze  auf  die,sem  Meere  
 sind  einsame,  unbewohnte,  trockne,  sandige,  nur  hin  und  wieder  mit  schilfartigem  Seegrase  bewachsene. 
   meist  kleine  Insdu,  Das  Nes t  ist  nichts  als  eine  natürliche,  nicht  einmal  geschatTto  Vertiefung  
 im  Sande  oder  auf  ,Se*tang,  hat  gar  keine  Unterlage.  und  dient  nur  dara,  das  Fortrollen  der  
 Eier  2a  verhindern.  Es  steht  gewöhnlich  nah  am  .Stmndc,  doch  nicht  so  nah  am  Wasser,  dass  e,  die  
 Elnth  erreichen  kann.  Auf  kleinen  Inseln  mid  am  See  Myvatn  tindet  mau  es  weit  von  der  Küste,  
 oft  mitten  auf  einer  kleinen  Insel.  Ihre Geselli.gkeit  zeigt  sieh  auch  darin,  dass  die  Koste  m  geringer  
 Eutfernung  von  einander  stellen.  Eiu  jede,  enthält  nach  l^ersehicdcnheit  der  Länder  zu  vetscHcdeneu  
 Zeiten,  auf  den  Tiisohi  der  Ostsee  zu  Endo  Mni's  oder  Anfangs  Juni,  auf  Island,  in  Korwegen  
 und  Grünland  später,  zwei  bis  drei,  seltner  vier  Eier,  welche  denen  der  sftr»o  Mm. h  ähnlich,  
 aber  kleiner,  ebeufalk  dllnii-  und  glattsch.lig,  inwendig  gegen  das  Lieht  gehaltea  grünhch,  aber  in  
 Farbe  und  Zeichnung  noch  veiwhiedeuer  als  diese  sind.  Die  Tafel  enthält  nur  acht  verschiedene  abgebildet, 
   aber  ausser  diesen  giebt  es  unzählige  andere  Varietäten;  stark-  und  spanain-,  auch  kranzföimig  
 geileckte  auf  wcisaliehem,  giilnem,  bläulichem,  ja  rothbraunem  Grunde,  Die  meisten  Eiersammlungen  
 sind  sehr  reichUeh  damit  versehen,  weil  sie  so  leicht  zu  bekommen  und  wohlfeil  sind  
 Die  Wcibcben  brüten  eben  so  wemg  wlhrend  des  Tages  als  die  F lns s -Sc h  walbe,  aber  die  .Uten  
 haben  eine  eben  so  grosse  Liebe  zu  ihrer  Brut,  den  Eiern  und  den  Jungen,  als  iliese,  ,Sie  umtbcgen  
 mit  grossen,  Geschrei  den,  der  sieh  ihrem  Brutplatzc  nähert,  und  stossen  keck  und  tinvotsiclitig  auf  
 Menschen  und  Hunde  berab,  wobei  sie  dann  leicht  zu sehiessen  sind.  Die  Jungen  » issen  sich "eben  
 so  geschickt  zu  verbergen,  wie  die  Jungen  der  kirunth.  
 3 .  S T E E N U L A  minuta  BOX-.P,U™.  
 Sterna  minuta  —  metopoleuca  gm.  —  pam  
 Smcrfl-SfcfdinmlbE  -  Hooclcd  toni  —  S/cm- •  pehfe.  
 Die-  kleine  Seeschwalbe  bc«ohnt  die  Meeresküsten  und  Flüsse  des  mittlem  und  südlichen  
 Europa,  geht  nicht  bis  iXorwegen  hinauf,  aber  bis  Afrika  und  Ostindien  herab,  ]iic  von  der  
 "Uten,  Donan  und  die  aus  Ostindien  ähneln  einander  völlig,  scheinen  aber  etwas  grösser  zu  sein  ah  
 die  afrikanischen.  Sie  lebt  an  der  englischen.  franzö,sischen,  holländisclicu,  dänischen,  sclnvedischeii  
 —  mir  in  Schoonen,  Unland  iindGothland  —  und  deutschen  Küsten;  in  unserni Vaterläiidc  auf  den  
 sandigen  I'fern  der  Landzungen  und  Inseln  der  Elbe  und  Mulde,  welche  einsam,  von  andern  Vögeln  
 'wenig  bewohnt,  xnid  mit  .Sandluigdn.  Steinen  und  Sdiilfgras  bedeckt  sind.  An  der  Donau  in  
 Ungai-n  ist  sie  auch  nicht  selten.  Am  Strande  halten  sie  Ki(;h  iu  kleinen  Gesellschaften,  auf  den  
 IHüsseu  iu  einzelnen  Paaren  auf.  Das  Tvest  steht  auf  dem  blossen  .Sande  oder  Kie,sc,  liat  entweder  
 keine  oder  eine  unküiistli<-he  Unterlage  von  Tlaidekraut  oder  Graswurzeln,  und  ist  gewöhnlich  zwischen  
 Steinen  oder  nel>eu  Haidekrautliüschen  so  angcbraclit.  da&s man  es  nicht  leicht  findet.  Es  enthält  
 zu  l'^nde Mai's  oder  Anfangs  Juni  —  im  Süden  natürlich  frülier  —  drei  bis  vier  Eier,  wcicho  
 sich  schon  durch  ihre  geiiugere  Grösse  von  denen  der  andern Seeschwalben unterscheiden,  kurz-  oiier  
 länglich-eiförmig,  /.iemlich  dann  und  glattschalig,  wenig  glänzend,  und,  wie die Abbildungen  zeigen,  
 iu  der  Grundl'arbe  und  yieck<!nzeicliuung  zwar  bedeutend  \ on  einander  abw eichen,  docli  bei  weitem  
 woniger  variircn,  wie  die  Eier  der  E lus s -  und  KÜsten-Seescl i  walben.  Auch  die,se  Eier  werden  
 iim  Tage  wenig  bebrütet,  und  fühlen  sich  immer  kalt  au  wenn  man  sie  findet,  M'enn  sich ein Mensch  
 oder  ein  Thier  der  BrutsteUe  iiäliert,  so  erhebt  sich  die  ganze  Schwalbeugeseilschaft  juit  grossem  Geschrei, 
   und  sucht  den  Feind  zu  \-crjagcn;  denn  die  Anhänglichkeit  der  Alten  an  ihre  Eier  oder  
 Jungen  ist  nicht  minder  gross,  wie  bei  den  Gattungs-A'erwandten.  Die  I''laumjnugen  laufen  und  
 \-erbcrgen  sich  auch  eben  so  rasch,  dass  man  selten  eins  zu  seilen  bekommt.