
 
        
         
		2.  VULTUIi. monachus  
 vultur  cinereus  GMEL,  —  arrianus  TEMM.  
 C r n t i i r  ®>firr —  ashcolourcd  vulture  —  vmitour  arrian.  
 \'ergl.  Taf.  25.  
 Neuere  Beobaclituiigeii  und  ein  uns  zugesandtes,  von  den  bereits  abgebildeten  abweichendes. 
   Ei  veranla.ssen  uns.  auf  diesen  ^"ogel  zurück zu kommen.  
 S p a n i e n  ist  wohl  das  Land,  in  welchem  er  am  wenigsten  selten  vorkommt.  U.  Brehm  
 •sah  im  vorigen  Herbste  von  seinem  Fenster  in  Ildefonso  aas  eine  Gesellschaft  von  zwanzig  bis  
 ckeissig  Stück  beim  Nebel  auf  den  Velsen  sitzen,  und  erlegte  mit  einem  andern  Schfltzcn  ein  altes  
 und  ein  junges  Männchen.  Nachmittags  stieg  der  Nebel  und  die  Geier  erliobea  sich  wit  ihm  zu  
 einer  Ilölie,  dass  das  menschliche  .-Vuge sie  kaum  nodi  erblicken  konnte.  Im  Friilijahre  I8ü0  entdeckte  
 er  auf  der  Sierra  Guadarama  mehrere  H o r s t e .  Sie  standen  auf  .sehr  liohen  Kiefern,  hatten  
 zur  Unterlage  armstarke  lüefernästo.  auf  welche  schwäcliere  folgten,  und  waren  oben  mit  Zweigen  
 und  Genist  bedeckt.  Sie waren  selir  gross  imd  liach  gebaut.  Die  spanischen  Jäger  versichern,  dass  
 die  grauen  Geier  ihre  Horste  das  ganze  Jahr  als  Schlafstellen  bcimtzen.  
 Das  oben  erwähnte  Ei  erhielten  wir  aus  Südfrankreich.  Es  ist  von  den  reichgefleckten  der  
 25.  Tafel  sehr  verschieden  in  der  Farbe.  Denn  es  ist  anf  weissem  Cirunde  i  
 t  vereinzelCea  
 kleinen  briinnhellgrauen  Fleckchen  bemalt;  diese  meliren  sich  dem  schmälern  Ende  zu  und  verfiiessen  
 i  Ii ellgrauen  
 auf  der  Spitze  zu  einer  Art  von  Fleckenkrone.  
 Das  J u g e n d k l e i d  hat  folgende  Zeichnung;  Schnabel  schwarz  ; Oberkopf  mit  kurzen,  sehr  
 dichtstelieiideu.  braunen  Federn,  wie  mit  einem  Peize  bedeckt,  welche  gegen  eine  
 Ring  aus  halbdunenartigen  Federn  sehr  abstehen.  Der  nackte  Theü  des  Halses  ist  «  
 dem  Untcrhalse  ein  Kranz  von  langen  bräunlichen  Federn;  der  übrige  Oberkörper  einfarbig  dunkelbraun, 
   ohne  Abzeichnung.  Das  Kinn  hat  kurze,  au  den  Spitzen  haarartige,  liaj'te.  knappanliegeiidc, 
   schwarzbraune  Federn.  Der  orderhals,  welchen  die  Krause  des  llinterhalses  einfasst.  hat  
 einzelne,  denen  des  Kinns  ähnliche  F'edern;  der  Kropf  mit  dichtem  .  braimem  Flaum  bedeckt,  an  
 dessen  Seiten  zwei  aus  langen  und  schmalen  Federn  bestehende  Büsche.  Der  übrige  Uutcrkörper  
 hat  lange,  schmale,  schwarzbraune  Federn;  die  Unterscliwanzdeckfedern  sind  tiefgrau,  die  zur  
 Hälfte  befiederten,  mit  langen  Husen  besetzten,  laiigzehigen  Füssc  am  nn.kicn  Thcile  gelb.  
 3.  STRIGICEP.^  Swaiiisoiii  BONAPAHTE.  
 circus  pallidus  Svk.  —  falco dalmatinus  RCi-p.  
 Ölnlifirftlif  llVilic  —  pale  falcoii  —  buzard  blnfard.  
 Die  S t eppe n  weihe  hat  im  Südos t e n  von  Europa  und  Nordos te n  von  Af r ika  ihre  
 Heimath,  bewohnt  namentlich  die  Steppen  der  Krim,  der  Wolga  und  die  am  Nilthnle.  Sie  kommt  
 jung  nicht  sehr  selten  in  Galizien  vor.  Bei  Uonthendorf  wurde  sie  auch  einst  im  Jugendkleidc,  bei  
 Dresden  ein  altes  Männchen  erlegt.  Blasius  glaubt.  da.ss  die  Sieppenweihe  eben  so  häutig  wie  die  
 Wiesenweihe  al»  Brutvogel  in  Deutschland  vorkomme,  denn  er  habe  sie  in  vielen  Sammlungen  gesehen. 
   Preen  hat  diese  Vögel  in  Mecklenburg  wiederholt  beobachtet,  Nach  ihm  lieben  sie  junge  
 Kiefernansaaten-  Ein  H o r s t  stand  auf  einer  Blösse,  war  sehr  gross  aus  Kiefernästen,  inwendig  mit  
 frischem  Haidekraut,  gebaut.  
 Die  Eier  der  Steppenweiho  sind  zuerst  durch  den  Förster  Merz,  der  Vögel  und  Eier  im  
 .Tahre  1843  aus  Askania  nova  an  N a uma n n  schickte,  bekannt  geworden.  Sie  sind  in  Gestalt  und  
 ¡•"arbc  den  Eiern  der  Wiesenweihe  ähnlich,  aber  etwas  grösser  und  unterscheiden  sich  von  ihnen  
 durch  ein  klareres  GrOnlichweiss  und  deutlichere,  auch  enger  stehende  Poren.  Es  giebt  längUche,  
 an  beiden  Polen  gleiclimSssig  abgerundete.  aber  auch  nicht  selten  rundliche  Eier.  Sie  sind  theils  
 ungefleckt,  theils  mit  einzelnen  lehmgelben  oder  dunkelbraunen  Flecken  gezeichnet.  
 Die  Junge n  werden  von  den  Eltern  mit  In.seclen,  Heuschrecken,  jungen  Vögeln  und  
 Mäusen  aufgezogen.  Sie  sehen  den  jungen  Wiesenweiheu  täuschend  ähnlich  und  weichen  in  der  
 Zeichnung  von  den  Alten  ganz  ab.  Der  ganze  Oberkörper  ist  braun,  über  und  unter  den  Augen  mit  
 einem  breiten  weissen  Streif,  auf  den  Oberflügelu,  und  bei  dem  Männchen  auch  auf  dem  Kopfe  mit  
 rostgelben  Spitzen kanten.  Die  Steuer federn  sind  rostfarben,  die  mittlem  graubraun  mit  drei  bis  
 sechs  breiten  grauen  Querbinden.  Die  längsten  Oberschwanz deck federn  sind  weiss;  der  weisse  an  
 den  Deckfedern  rostfarbig  überflogene  UnterflHgel  ist  mit  schwarzen  Querbinden  durchzogen;  der  
 Kranz  des  Schleiers  ist  weisslich  oder  gelblich,  der  ganze  Unterkörper  hoch  rostgelb,  was  bald  verbleicht. 
   
 4.  STEIG ICEPS  cineraceus  BONAPARTE.  
 falco  cineraceus  MOST. —  circus  montngui  VIEII.I.,  
 UHffcilUTiljf  —  ashcolourcd  falcon  —  buzard  mo/ilaffii.  
 Diese  We ihe  ist  über  das  südl iche  und  mittlere  Europa  verbreitet  bis  England.  
 R u s s l a n  d  und  Schweden  hinauf.  In  letzterm  Laude  ist  sie  aber  selten  und  nur  einmal  auf  
 Gothland  nistend  angetroffen.  Im  mittlem  Asien  und  in  .Vfrika  wohnt  sie  ebenfalls.  In  Deutschland, 
   wo  sie  Anfangs  Mäiz  ankommt  und  im  October  wegzieht,  ist  sie  weit  seltner  als  die  Kornweihe. 
   Sie  meidet  Waldungen  und  liebt  freie Gegenden.  au.sgedelmte  Wiesen,  die  an  Flüssen  liegen, 
   von  Bächen  durchschnittcn  sind,  so  wie  an  Getreidefelder  stossende  Moräste,  
 Anfangs Mai  macht  sie  zur  Brut  Anstalt  und  baut  in  ein  Koni-  oder  Kapsfeld,  auf  Schilfkufen  
 in  Brücliern,  in  Büsche  aufwiesen  ein  ansehnliches  Nes t  aus  trocknen  Reisern.  Rohr-  tmd  
 andern  Stengeln,  das  sie  mit  Moos,  Haaren  und  Federn  auskleidet.  In  einen  solchen  Hor.st  legt  
 das  Weibchen  vier  bis  s e c h s  E i e r ,  die  gewöhnlich  etwas  kleiner,  als  die  der  Steppenweihe  sind,  
 eine  gefallige  Eigestall  und  eine  grünlicliweisse  Schale  haben.  Man  findet  eben  so  oft  einfarbige,  
 als  mit  gclbliuhen,  briiunhchen  oder  violcttgrauen  F'lecken  matt  bezeichnete  Eier,  
 Das  Weibchen  brütet  in  drei  Wochen  die  Junge n  aus,  wclche  mit  jungen  Vögeln,  
 Mäusen,  Fröschen  und  Insecten  aufgefüttert  werden.  Sie  wenlen  von  den  sehr  ähnlichen  jungen  
 Sieppen«'eihcn  daran  unterschieden,  dass  bei  ihnen  die  erste  Schwungfeder  länger,  bei  der  Step])enweihe  
 küi'zer  ist  als  die  secliste.  
 In  Nordamerika  werden  unsere  grauen  Weihen  durch  die  der  Kurnweihe  ,  mit  der  sie  lange