
 
        
         
		li  
 eiern  an  Cirüsse  iiiicl  FnrLe  nahe  stehende  Eier  eines  andern  Vogels  auffielen,  Ein  Ei  der  Nelielkrälie  
 «•ar  Irisch  zerbrochen.  Nun  erlegte  B r e hm  am  5.  Miir/  1852 ein  Stranssknc^kuckweibellt  n mit  reifem  
 Ei.  dessen  Sclinle  mit  den  Eiern  übereinstimmte,  welche  er  in  den  Nesten  der  Nebelkullie  fand.  
 Später  bemerkte  Brebiu-einen  jungen  Strausskuekuck,  der  von  Nelielkrülien  {;efü(tert  und  besiliiitzl  
 wurde.  Nach  den  Beobachtungen  Vi l lanova' s  und  Grael l s  legt  der  Strausskuknk  in  Sjumieu  
 seine  Eier  in  die  Neste  der  Elstern.  Sie  sind  geformt  wie  die  Eier  der  verwandten  Gattungen:  cocci/ 
 zHS, (ruh'phayn,  iliploptenis,  u.  :  rund  oval.  an  beiden  Enden  gleich  abgerundet,  das  Eine  der  
 vorliegenden  oben  kaum  merklich,  das  Andere  gar  nicht  vei-schmälert.  Volumen  gleichen  sie  
 den  Eiern  der  gemeinen  Elster,  welclie freilich  eine  ganz  andere  Gestalt  haben.  .Sie haben  (Iberbaupt  
 mit allen  Eiern  von  krähenartigen  ^'Sgeln.  die  ich  kenne,  nichts  weiter  gemein,  als  dass  sie  auf  bläulichera  
 (Srundc  dunkel  gefleckt sind.  Dire Farbe  ist  ein  schönes Ilellbläulichgrün.  Auf  diesem  Grunde  
 besteht  die  /eichiuing  in  wenigen  tiefer  liegenden  aschgrauen,  auf  dem  einen  Ende  grossem.  bei  
 einem  der  Eier  sogar  ringsum  einen  Kranz  bildende«  Flecken;  und  in  vielen  blass  leberbraunen  
 Punkten,  kleinen  iind  grössern  Fleckchen,  welche  gleichförmig  über  die  Oberfläche  vertheilt  sind.  
 Der  flügge  S t r a u s s k u c k n c k  weicht  sehr von  dem  al  t e n  ab.  Bei diesem  ist der  Kopf  tief  aschgrau  
 und  der  Flügel  grossen  Theils  schwärz! ich braun  ;  bei  jenem  aber  ist  der  Kopf  schwarz  und  der  Flügel  
 grossen  Theils  rostroth.  Man  findet  auch  einjährige AA'eibchen  mit  vielen  rostrotlien  Schwungfedern. 
   Sie  sind  l)ereits  zeugungsfähig.  
 5 .  C ' X T C U L U 8  cai ioni s  l,ssé.  
 cuculns  borealis  Paix.  —  hepaticus  Sparrm.  
 (eiiro})äifci)fr  Uiickudi  —  common  cuekoo  —  c  u  (iris.  
 Der  g raue  Knckuck  iit  sehr  weit  verbreitet;  denn  er  lebt  in  gauz  Europa,  Island  au.^enommen. 
   In  Norwegen  geht  er  bis  Ober  den  7)1" hinaus  uiul  ¡st in  diesem  I.ancle  viel  hiiufiger  iils  iu  
 T)eut.siUaml.  Er  hält  sich  in  Nadel-  Laub-  und  iu  gemischten  \\"aldern  und  in  Gürten  auf.  In  der  
 EortpflanzungsÄeit  durchstreift  er  fiucli  gern  Rohrteiche,  um  seine  Eier  in  die  Rohrsüngeinest.- 
 zu  legen.  Die  giössteu  erhielt  Brehm  aus  Pommern  uud  aus  der  Umgegend  von  Renthendorf  
 zur  '/ugzeit.  
 Der  Kutkuck  ersclieint  in  Mitteldeutschland  in  der  letzten  Hälfte  des  April,  selten  in  der  
 Mitte  dieses  Monats  und  xerlfisst  uns  schon  im  August  ; allein  die  .lungeii  zielien  erst  im  September,  
 zuweilen  sogar  erst  in  den  letzten  Tagen  desselben  fort,  Alfred  Brelim  bemerkte  die  er.sten  
 Kuckuck  ein  Eg)'ptpn  schon  im  August.  
 Bald  nach  seiner  Ankunft  i)Hart  sich  der  Kukuk.  In  der  letzten  Hälfte  des  Mai  legt  das  
 AVeihchen  da.s  erste  Ei  und  nach  vier  bis  s e chs  Tagen  das  zweite  uud  so  fort  bis  es  die  Zahl  von  
 vier  bis  sechs  erfüllt  hat.  Es  wählt  irgend  ein  Sängernest,  um  sein  Ei  un ter/n bringen.  Am  
 öftersten  haben  wir Kiickuc-kseier  in den Nesten  der S.  imimUnacea,  msoria  und  cinnea,  und  der  Mol.  
 alba  gefunden.  .So  weit  die  von  uns  und  Anderen  gemachten  Bcobac^itungen  reichen,  sind  es  folgende  
 42  Sängerarten,  in  deren  Nesten  man  Kukukseier  gefunden  hat  :  Luiiiim  colhirio.  Siixkiilii  
 stapnzi-mi.  lubetm;  Si/hiii  iuscinm.  nÌHon<t,  cinerea,  utncapilla.  hortensi«,  cMrruca.  tMis.  p/wciiairas,  
 rubecula.  hi/pi}l(iis.  trochilus.  ruf«,  lurdiiui.  anindmaceu,  palustris,  phnigmiUs,  cariceti,  hcustella  :  
 Truyludi/Ies  ¡rnrmhis;  Accentiir  viuilulnris;  lieyuliix  fluoicapiUus  ;  Molacilh  alba,  flaea.  xulp/nireci :  
 Anthu.s  urbure.Hs,  pratetisis,  cmiipestris  :  Alauila  arboreo,  er ¡stala.,  arveiisis;  Thiiberizii  ci/riiielta,  iniliariu. 
   aureolo,  schocniclus,  FViiujillu  caehbs,  montifrinyilla,  caunabiva,  cliloris.  domesticu.  
 \^"í^Ju•scheinlic]l  verhindert  der  ungewöhnlich  grosse,  von  den  genossenen  Raui)cu  zur  Fortpflanzungszeit  
 äusserst  aufgetriebene  Mugen  eine  schnellere  Entwickelung  uud  ist  zugleich  der  
 Gnmd  der  ungewöhnlichen  Kleinheit  der  Eier.  Der  vollgestopfte Magen  ist  äu8St;rlicli  sichtbar,  indem  
 er  die  Bauchdeckfedeni  kroijfarlig  auftreibt.  Beim  Bebrüten  würden  daher  ilie  unterliegenden  
 Eier  auf  den  aufgetriebenen  Magen  drüt^ken  und  dem  \'ogcl  Sclimerzcn  und  Krankheit  verursaciien.  
 Er  vermöchte  demnach  nicht  anhaltend  zu  brCiten.  Ausserdem  würde  die  luiigsaine  lintwickehing  
 der  Eier  im  \\'eibc]ien,  nacli  ivelcher  es mindestens  zwanzig Tage  nötliig  liat,  um  den  Satz  z\i  i'olleuden, 
   es  um  die  Ilofl'nung,  alle  Eier  auszubrüten,  betrügen.  Iu  den  ersten  Eiern  würde  das  Leben  
 bereits  zerstört  sein,  ehe  das  letzte  gelegt  wäre  und  da,s  eigentliche  Brutgeschäft  begänne,  
 der  Kuckuck  hinzukommen  kann,  legt  er,  auf  dem  Neste  sitzend,  sein  Ei  liinein.  ^^'o  
 dieses  niclit  möglicli  ist.  >vie bei  den  in  Höhlungen  slelienden  oder  mit  engem  Eingange  verselienen  
 Nesteü,  trägt  er  es  in  dem  Rachen  in  dasselbe.  Beide  Thatüachcn  beruhen  auf  sichern  Beobachtungen. 
   Die  E i e r ,  kanm  grösser  als Eier  des  llaussperlings,  sindin  derForm  wenig  verschieden,  .Sie  
 sind  ungleichliälflig,  der  griisste  Querd urei im esser  näher  der  Basis,  welche  sauft  zuge rundet  ist.  
 während  die Höhenhälfte  schmal  abfUllt.  Dabei  haben  sie  eine  zarte,  leicht  zerbreirhliehe,  glänzende  
 Schale,  deren  Poren  dem  unbewaffneten  .\uge  verboi'gen  sind.  Die  meisten  haben  im  f'ri,?chen  Zustande  
 eine,  mehr  oder  weniger  lebhafte,  gelbgrüne  Grundfarbe,  violetgraue  und  matte  grüngelbe  
 Unterflecke  und  braune,  nchurfliegränztc  Pünktchen,  So  gezeichnete  Eier  pflegt  man  in  den  Nesten  
 der  S,  cinerea,  nisonia  uud  armdinncea  zn  finden.  Sie  kommen  aber  von  den  verschiedensten  
 l-arbungen  vor,  ist  eine  merkwürdige  Tluitsa.aie,  dass  die  Eier  des  Kuckucks  oft  so  aussehen  
 wie  die  lüer  der  Nesteigenthümer,  von  denen  sie  nuj'  durch  chnrak te ristisch e  schwarzbraune  
 Punkte  zu  unterscheiden  sind.  Einige  recht  auffallend  gezeichnete  unsrer  Sammhing  wollen  wii'  beschreiben, 
   I,  aus  dem  Neste  der  Emb.  ÄrZ/oexicte.-. grauwcis.?c  Grundfarbe,  graublaue  Flecke  in.  
 schwaize  Schnörkel  auf  der  Scluile,  nur  durch  ansehnliche  Grösse  von  den  Eiern  der  liolirammer  
 zu unterscheiden,  2.  aus dem  Neste  der  Ca/.//if/Ki/ns;  weissblauer  Grund,  blaue  Flecke  in,  schwarzgraue  
 auf  der  Schale,  den  Eiern,  des  Sunipfrohrsängers  bis  auf  die  sehr  bedeutende  Grösse  ähnlich. 
   H,  Eier  in  den  Nesten  der  Cal.  arimdinacea  gefunden,  die  wir  in  Lerchennesten  für  Eier  der  
 AI.  arvei>si.i  gehalten  haben  ^vürden,  4,  das  .fahr  darauf  an  denselben  Orlen  in  den  Nesten  dieses  
 Rohrsängers  nach  undnach  drei gl eich gefärbte  Eier:  gelblich  rother  Grund,  graue  Flecke  zu  unterst,  
 gelbbraune  in  der  Mitte  und  bratine,  nebst  wenigen  sclis> arzen.  zu  oberst,  Bauro]>iej)ereiern  nicht  
 unähnlich.  Andere  sehen  den  rüthlichen  Eiern  des  Lan.  colhirio.  andere,  blasser  oder  dunkler  grau,  
 denen  der  Mut.  alba  ähnlich,  noch  andere  hellgriin  von  der  Farbe  der  Rothscluvanzeicr.  Am  seltensten  
 mögen  die  sein,  welche  in  den  Nesten  der  Ilj/polais  vulgaris  gefunden  werden  und  den  Nestpiern  
 ähnli.'h  sehen.  Diese Aehnlic.hkeit  der  Kuckuckseier  mit  den  Eiern  der  Nesteigenthümer  sucht  
 T h i e n e m a n n  dadurch  zu  erklären,  dass  ein  Kuckncksweibohen.  vermöge  eines  geheimni.«vollen  
 Zuges  der  Natur,  solchc  Eier  legen  werde  wie  die  Vögel,  von  denen  es  ausgebrütet  sei.  Kunz  
 stellte  einst  die  sonderbare  Hypothese  auf;  der  Anblick  der  Nesteier  wirke  dergestalt  auf  das  legel> 
 rünstige  ^\"e¡bchen,  dass  es  denselbeu  gleichgefiirbte  Eier  produciré.  0|>cl  hält  es  für  wahi'scheinlich, 
   dass  die  niclit  ufi  veränderte  Nahrung  einen  grossen  Einfluss  auf  die Farbe  der Eier  habe.  Welches  
 nun  auch  der  Grund  der  erwähnten  Aelnilichkeit  sei:  davon  haben  wir  uns  dmch  vielfache  Beff