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 äiiiiliclie  Kuckiickseiev  finilet  man  daher,  wenu  das  erste  Ei  in  das Nest  einer  iinciern Art  gelegt  war.  
 Nur  ein  Ei  legt  der  Kukuk  in  ein  und  dasselbe  Nest.  Findet  man  zwei  Kuknkseier  in  einem  
 Neste,  so  ist  anKimehnieu,  dass  sie  \on  /\vci  Weibchen  hinoingelcgt  sind.  v'  
 Der  Kuckiitk  wendet  den  von  ihm  gülegten  lüeni  ferner  seine  .Scu'ge  zu.  l)esucht  dici  Nesie,  
 denen  er  liier  anvertrauet  hat,  entfernt  nac^h und  nach  die  liier  iler  Pflegeeltern  bis  auf  zwei  odeieins, 
   und  später  auch  das mit  seinem  Kinde  ansgebratete  Junge  der  Pflegeeltern,  ^^'ir  fanden  öfter  
 angebrütete  Eier  oder  ein  nacktes  •) unges  der  Nesteigenthümer  auf  dem  Boden  unter  dem Neste,  cin,<  
 ein  Kuknksei  oder  einen  jungen  Kncknck  enthielt.  Bleibt  ein  Junges  neben  dem  jungen  Kukuk  im  
 Neste  zurück,  sa  «ird  es  von  diesem  selbst,  sobald  er  es  auf  den  hohlen  lt(l<ken  bekommt,  über  
 Hovd  geworfen  und  kommt  um.  hi  gesohlos-senen  Neslen,  aus  denen  die  .Imigen  der  Nesteigenthümer  
 durch  den  alten  oder  jungen  Kut^kuck  nicht  entfernt  wi-rden  können,  wird  doch  nur  selten  ein  
 ,Iiuiges  neben  deni  Kukuk  aufkommen,  da  seiue  Gefriis-sigkeit jenen  die  Nahrung  entzieht.  
 Die  Pflegeeltern  fttttern  und  warnen  den  jungen  Kurknek.  als  oh  er  ihr  eigenes  Kind  
 wäi-e.  A\'eiin  B e chs t c i n  indess  glaubt.  <lass  ihnen  andere  ^'ügel  dabei  behillflieh  wiiren.  ja  dass  
 viele  Sänger  einem  jungen  Kuckuck  eifiigst Nahrung  zutrügen,  irrt  er.  Brehm's  N'ersuche  haben  
 das  Gegentbeil  bewiesen.  
 Die  unbetíederteil  jungen  Kucku<-ke  haben  nur  einzelne  lange  scliwarzgia\ie  Üiinenfasern.  
 Die  befiederten  unter.ichHden  sich  wo.^entlich  von  den  Alten  dnrrh  die  grauen  und  weissen  Kedevkanten  
 do.'< Oberkörjiei-s.  Dieses  .Ingendkleid  legen  sie.  ^vilhrencl  des  >Viiilers.  fern  von  uns  ab  und  
 kommen  im  zweiten  Frühjahre  ihi-es  Lebens  in  dem  ausgefärbten  Kleide  zu  uns  zurück.  
 6 .  C'OCCYZU.S  ainericaiius  iîoN..PARTt  
 cuciüus  americauus  L.  —  cinerosus TEM.M.  
 taruliun-fiiickurk  —  ycllow-hillecl  ciickoo  —  Í  II de  h  C 'uroline.  
 Ein  selbstbratender  Kuckuck  Amerika's.  welcher  zwar  selten  aber  doch  schon  verschiedene  
 Male  in  Europa  beobachtet  worden  ist.  Er  macht  seine  A\ anderzüge  um  dieselbe  Zeit,  
 wie  unser Kuckuck.  denn  in  I'eansylvanien  kommt  er gegen  den  20sten  April  an,  und  zieht  in  der  
 Mitte  des  Septembers  wieder  ab.  Die  Paarung,  wobei  oft  mehrere  Männchen  um  ein  Weibchen  
 hefVig kämpfen,  geschieht  .\nfangs  Mai,  und  dann  beginnt  auch  sogleich  der  Nestbau.  
 Das  Nes t  findet  mau  au  abgelegenen  und  einsamen  Stellen  in  den Wäldern.  Es  «inl  zwistrhcn  
 ivagerechten Aesten  auf einer Ceder,  einem D<n-nbaum oder auf einem  wilden  Eruchtliaum  leicht  
 und kunstlos  erbaue,  und  besteht  aus  kleinen  Zweigen  ,  dünnen  Heischen  und  grünen  Stengelchen  
 mit  untermischten Ahornblüthen.  Auf  dieses  oft  sehr  flache  Bcttchen  legt  da.s  eibchen  seine  drei  
 bis  v ier  Eier.  Diese  sind  von  Gestalt  rundoval,  meist  auf  beiden  Seilen  gleidimas.sig  abgemndet.  
 zuweilen  nach  oben  ver-schmülert y.ugornndet.  "Wm Farbe  sind.sie  blaugrün  F'iirhe  vieler Ueihereier ,  
 ungeHeckt. mauchmal  bräuuiich  grün stellenweise  überwischt.  liire Grösse entspricht  der des  \'ogels- 
 W'iüirend  das Weibchen  brütet,  wacht  sein  Männchen  in  der Nähe,  und  erhebt  ein  lautes  
 Geschrei,  sobald  Jemand  dem  Neste  nahe  kommt.  Das  W cibchcn  .«itzt  auf  den  Eiei'n  so  fest,  dass  
 CS sich  beinahe  mit  der  Kand  ergreifen  liUst  bevor  es  abfliegt.  Daun  aber  sttirzt  es  sich  plötzlich  
 zur  Erde  herab.  schleppt  die  Flügel,  gebehrdet  sich  wie  ein  gelälimter  Vogel  und  flattert  immer  
 üHi;  
 Weiler,  um  die  .>>türer  zu  seiner  A'erfolgung  anziu'eizen  und  vom  Nestnrte  abzulocken.  Hat  es  diesen  
 /weck  erreicht,  so  fliegt  es  bald  munter  und  gesund  davon,  ^  i  
 Die  .) u n g c n «'erden  von  beiilen  Eltern  mit  Eaupen  aufgefüttert,  vorzüglich  mit  den  schädlichen  
 Obstliaumrauiien  ;  daher  lieben  und  schützen  die  Pflanzer  diese  Vögel  sehr,  Ohschoii  Inseclen  
 be-sondevs  Itaupen  ihre  Hauptnahrung  ausmachen,  so  verschmähen  sie  docli  reife  Beerenarten  
 auch  nicht,  und  mau  sagt  ihnen  auch  nach,  dass  sie  nach  Krähen -  und  Häherweise  gern  Vogelneste  
 .aufhieben  sollen,  tun  die  Eier  auszuschlürfen.  'Wie  bei  unserm  Kuckuck,  so  ist  auch  bei  diesem  
 die innere  Seite des Magens mit  den Haaren  der Kanpen,  die  ihm  zur Nalirung dienten,  pelzarfig  
 ausgekleidet,  indem  sich  diese  mit  ihren  A\"iederhäkchen  in  die  innere  Magenhant  fest  einsteciien.  
 7 .  l Y N X  tovquilla,  LINKÄ.  
 (gtironäifdjfr  IVruiifijals  —  coniinon  \>-ryiicck  —  Lorcol  verliciHe.  
 Der  europäische  Wendehals,  vou  welchem  sich  der  stUlafrikanische  durch  den  
 rostroth brau neu  \"orderhals  unterscheidet,  bewohnt  einen  grosscE  Thcil  von  Europa und  Asien,  Er  
 lebt  in  den  mit  Laub  tragenden  Bäumen  besetzten  Stellea  unseres Vaterlandes  und  hält  sich  deswegen  
 gern  an  I''lussufem,  in  Alleen  und  Baumgärten  auf,  wenn  sie  einzelne  hohle-Biiume  in  sich  
 sclilicssen.  Er  kommt  im  .\pril  an  imd  verlässt  uns  im  .September,  um  in  Afrika  zu  überwintern.  
 Bei  der  Paarung  im  Mai  antworten  beide üeschlcchter  einander  mit  ihrem  laut  klingenden  
 'rhurmfalkenähnlicheu  Rufe.  Das  AVeibuhen  sucht  sich  eine  Baumhohlung  aus,  welche  gross  genug  
 ist,  um  ihr  von  einigen  Hälmchen  oder  etwas  Moos  gebautes  Nest  aufzunehmen  und  legt  darein,  
 oder  auch  ohne  Nest  auf  die  blosse  Holzerde  in  der  letzten  Hälfte  des Mai  sieben  bis  c i l f  Eier.  
 Diese  sind  kmz  eigestaltig,  am  obern  Ende  merklich  stumpfer,  als  am  untern,  oder  ächt  eigestaltig  
 mit  sehr  feinen  Poren,  schönem  Glänze  und  rein  weisser  Farbe,  und  werden  von  dem  vom  Männchen  
 mit Nahrung  versorgten  "Weibchen  in  vierzehn  bis  fünfzehn Tagen  ausgebrütet.  
 Die  mit  schwarzgrauen  Dunenfasern  .sparsam  bekleideten  Jung e n  werden  von  beiden  Eltern  
 fast  nur  mit  den Larven  der  -Ameisen,  besonders  der  schwarzen  der  Lieblingsnahrung  der  Alten  
 aufgefüttert,  fliegen  wie  alle  in  Höhlungen  au^ebrüteten  Vögel  spät  aus  und-sind  im  Jugendkleide  
 den  Eltern  ähnlich,  nur weniger  rein  und  schön  gezeichnet.  
 8 .  CAPRDi r i .GLTS  ouropaeus,  
 cupriinulgus  vulgaris  A'iEii.i.-  —  puiictatus  M.  
 C-flllfiUfr  ¿nijrcljlnffr  —  common  goat  .'iukkcr  —  migouleeenl  vulgairc.  
 Der  europäische  Ziegenmelker  hat  eine  sehr  weite  Verbreitung;  denn  er  lebt  in  Europa  
 bis  zum  riö'a"  N.  B.,  in  Asien  und  Afrika.  Die  aus  dem  letztern  Welttheile  von  Alfred  
 Brehm  mitgebrachten  Stücke  sind  den  deutschen  sehr  ähnlich,  nur  viel  dunkler.  Er  lebt  vorzugsweise  
 im Nadelholze.  komml  aber  auch  in  Laubiväldern  vor,  ist jedoch,  da  er  ein  weites  Revier  hat,  
 überall  einzeln.  In  der  letzten  Hälfte  des  April  oder  in  den  ersten  Tagen  des Mai  kommt  er  im