
 
        
         
		Dus  Jlalayischc  oder  Gangeslmlin  soll  OTSprtliiglicli  aiii'  der  ostind¡scheu  Halbinsel  Malakka  
 eiuiinimiscli  };e«escn  und  z\icvst  von  lleisciidcii  nach  Ensjliind  initgehracht  worden  sein.  Es  ist  das  
 lioclibeinigste  «nd  grösste  aller  bekannten  Hüliner.  lliui  gleieh  an  Schwere  sind  die  Cochincbina-,  
 Shanghai-  und  Bvalnnapotrahühncr,  welcho  ^^ir  erst  in  neuerer  '/.vit  aus  Clüna  erhalten  haben.  
 Sie  erreichen  beinahe  die  Grösse  und  Schwere  der  Puter.  
 8 .  G A L L U S  l a n a t u s  BKISSON.  
 S f i ï i f n - i j u l ) »  —  silky  cock  —  coq  à  diicef.  
 Die  japanischen,  chinesischeu  und  siamesischen  ^VoI l -  oder  S e i d e n h ( i h n e r  sind  in  Europa  
 seit  langer  als  hnndort  .laliren  bekannt  gewesen  nnd  von  den  reichen  llühnerliebhabcm  in  ihren  
 Parks  oder  auf  ihren  Ilüfen  gehalten  worden.  Ihr  ganzes  Gefieder  ist  baarnrtig  zerschlissen,  
 sogar  die  .Schwung-  und  Scliwunzfederu  sind  in  Fasern  zerspalten  nnd  weicli,  daher  zum  fliegen  
 nicht  tanglich.  Diese  Hühner  sinil  deshalb,  und  weil  sie  etwas  empfindlich  gegen  die  ^A•iuterkälte  
 sind,  nielit  sehr  beliebt,  obschon  sie  i'benso  fteissige  Eierleger  sind  iils  unsere  gewöhahclicii  l,iindhiihuer. 
   Sie  variiren  in  der  Earbe  w e  andere  Hühner;  am  behebtesteii  sind  die  reinweissen  und  die  
 iliildgelben.  Einige  liabeu  Federhauben  und  befiederte  Füsse,  andere  nicht.  Einige  sind  gross  wie  
 Liindhühner.  einige  uiclit  grösser  als  Zwerghühner.  Kamm  und  KeliUappen  sind  bald  blutrotli.bahl  
 i'iolettsirliwarz.  w e  beim  Moluenhuhn.  
 I h r e  Fortptlan/.uug  weicht  nicht  TOii  der  der  übrigen  Hnnsliühner  ab.  Die  Eier  sind  glatt  
 und  feiusclmlig.  schöa  oval  geformt  xnid  rahmweiss  von  Farbe.  
 9 .  G A L L L ' 8  n ior i o  •I'EJIMIXCK.  
 UiH\cr-tjiil)ii  —  blackiimoor  coc-k  —  coij  né(jre.  
 Diese.?  Huhn  führt  den  Nomen  M o h r e n - H u h n  wegen  der  schwarzen  Farbe  seines  Kammes  
 und  seiner  Kchllappen,  der  .schwarzblanen  Haut  und  Knoehenliant.  Es  soll  aus  Indien  stammen. 
   ist  in  Euro]ia  schon  lange  bekannt,  und  wird  bei  uns  wie  das  gemeine  Huhn  gehalten.  Es  liat  
 die  Grösse  unserer  Land-  oder  Bauernhühner,  ist  meistens  schwarz  von  Farbe  oder  schwarz  mit  ^^•eiss  
 gesprenkelt,  ^^"ir  haben  aber  aucli  ganz  weisse  Hähne  iind  Uenneu  besessen.  Sic  legen  reclit  viele  
 n  gesvöhnliclier  Gestalt  und  Beschaffenheit,Ei e r  u n d  b r ü t e n  g u t .  Di e  E i e r  sind  ^    abe r  n i c h t  
 sondern  blass  ockergelb  von  Farbe.  
 1 0 .  G A L L U S  eeauclatus  BBISSON.  
 fiUit-tjuljn  —  pci'siau  cock  —  coq  n-ulil,ilnli.  
 Das  u n g e s c h w ä n z t e  Huhn  soll  aus  Persien  stammen.  Wahrscheinlicher  mochte  seine  
 Abkunft  von  Ceylon  sein  \on  einem  dort  in  den  Wäldern  lebenden  ungesclnvänzten  wilden  Huline.  
 das  wir  aber  Jioch  nicht  zu  seilen  Gelegenlieit  hatten.  \\'ir  kennen  das  Klüt-  oder  Kanlluihn  nur  
 zaliin.  wie  wir  es  auf  den  Höfen  der  Lnudleute  unter  andern  Hühner n  zuweilen  selien.  Hier  kommt  
 es  in  allerlei  harbe  •\or,  gehaubt  oder  glattköpfig.  mit  einfacliem  oder  doppeltem  KaniDi.  Sehüii  
 n n d  regelmässig  gezeiclniete  ^verdeu  aber  von  deu  Ilülinerliebliabern  sehr  gesuclit.  
 Aus  der  Kreuzung  der  Klnthülmcr  mit  geschwänzten  Hühnern  gelicTi  hässliclie  liastarde  
 hervor  mit  halbem  Scliwanz  oder  mit  nur  einzelnen  langen  ab\viirts  hängenden  Federn.  Sie  müssen  
 aiso,  wenn  man  die  .\rt  rein  erhalten  ivill,  von  andern  Hühnern  abgesondert  werden.  
 Die  Ki e rde r  Kluthühner  edelster  Race  die  wir  besassen,  waren  eigentliümlich  rund  von  
 Gestillt  und  blass  lehmgelb  gefärbt.  
 1 .  P H I L E K E M O S  alpestris  BR«,»..  
 alauda  alpestris  L,  —  nivalis  PAI.I,.  —  otocoris  alpestris  BOXAI*.  
 Ö f r g - C f r c l j c —  shore-lark  —  alouetk  hausse-col.  
 D i e  A l p e n - L e r c h e  bewohnt  den  Norden  und  Gebirge  von  Europa,  Asien  uud  Ameriku.  
 B r e h m  besitzt  sie  aus  der  Lausitz,  aus  Ungarn.  Sarepta,  den  Finnmarken  und  Nordamerika.  Im  
 Herbste  wandert  .sie.  Die  curoi)äischen  überwintern  in  Galizien  und  Ungarn  nnd  kommen  auf  dem  
 Zuge  zuweilen  auch  nach  Deutschland,  Holland  und  Frankreich.  
 Sie  erselieint  Anfangs  Mai  in  kleinen  Gesellschaften  in  ihrer  nordisclien  Heimalh,  lel>t  und  
 n i s t e t  auf  500  bis  GÜO  Fuss  liohen  Gebirgen,  wo  sie  ausgedehnte,  freie,  ti'oekene  Flächen  haben.  
 aber  auch  iu  tiefern  Gegenden  unweit  der  Meeresküste.  Sie  hebt  mit  kurzem  Grase  bewachsene  
 Oerter.  Die  Vögel  schurren  mit  den  Füssen  eine  kleine  Vertiefung  uud  bauen  ia  dieselbe  ein  niedliches  
 N e s t  aus  grobeu,  nacli  innen  feinern  Halmen,  dessen  tiefer  Nai)f  mit  Pflanzen wolle  und  zarten  
 Samenhülsen  zierlich  ausgelegt  wird.  Es  enthält  im  Juni  gewöhnlich  fünf  Eier.  Sie  sind  so  
 gross  vvie  kleine  Feldlevclieneier.  haben  eine  ifingUche,  nach  der  Höhe  schmal  abfallende  (iestalt.  
 zarte  Schale  und  gewöhnlich  gelbliclien  Grund.  der  mit  äusserst  feinen  gelbbraunen  Strichen  und  
 Puukteii,  die  sich  an  dej'  Basis  nicht  selten  zu  einem  Schattenkranze  vereinigen,  dicht  bezeichnet  ist.  
 All  solchen,  die  mit  gesonderten  Flecken  besetzt  sind,  bemerkt  man  malt  schiefergraue  Sclialentiecke. 
   Andere  liaben  auf  grauweissem  Grunde  graue,  ins  Brii unii che  ziehende  Pünktchen  :  selten  
 kommen  solche  mit  grünlichem  Grunde  vor.  von  welchem  sich  dunklere  Flecke  nur  matt  abheben.  
 l ) a s  .lugendkleid,  weldie.s  D e g l a n d  ganz  falsch  beschreibt,  sieht  so  atis:  Schnabel  hornfarben, 
   auf  dem  Oberkiefer  dunkel  ;  Füsse  und  Zehen  hornsehwärzlich.  Nägel  .•schwarz;  Schwungund  
 grosse  ()berfiügeldec;kfedern  grauschwaiz.  auf  der  Iimenfahue  weisslich,  auf  der  äiisseiti  rostgrau,  
 an  der  Spitze  "dsslich  gekantet.  Die  Steuerfedeni  sind  weisslich  gesäumt,  das  Weiss  nimmt  auf  der  
 ersten  die  ganze  .\ussenfahne  ein  ;  die  beiden  niiltlcrn  fast  ganz  rostfarben  ;  der  übrige  Oberkörper  
 schwärzlich,  auf  dem  Nacken  und  Unterriiciken  mit  durchschimmerndem  Kostbraun,  üijerall  mit  
 weissen  Federspitzen,  welche  eine  schöue  gefleckte  Zeichnung  bilden.  I'nterflügel  gi-au«eisslich,  an  
 tien  Deckfcdern  weiss.  Ueber  und  hinter  den  Augen  ein  weisser  Streif.  Kopfseiten  grau  uud  schwarz  
 mit  weissen  Spiizenflecken,  der  übrigens  weis.se  Unterkörpiir  hat  um  Kröpfe  und  an  den  Seiten  
 .srhwiirzliohe  Flecke  mit  weisslichen  Spitzen.  Nach  diesem  gefleckten  .lugendkleide  ist  die  .\lpenl 
 e r c h e  eine  ächtc  Lerche.