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 kleine  Art  íii¡HÍla  snbuacvia.  —  Er  liebt  tUe  grossen,  an  Flüssen,  Seen,  ]S[ovitsten  imil  nnifangreiehcn  
 Toiclien  liegemlen  Ei< li(m-  nnd  Biiclicnwältlor.  Nadelliülzer  hat  er  weniger  gern.  lu  iliiien  baut  er  
 auf  liohen  Biiunieii  hoch  oben  seinen  gi'osseu,  oben  platten,  bis  vior  Fuss  im  l'mfnng  hultciideii  
 ITovst.  —  Bei  Dessau  stand  vor  einigen  Jahren  einer  uuv  rfreissig  Fuss  über  dem  Boden,  was  aber  zu  
 den  seltenen  Ausiiulnnen  geliört  —  aus  starken  Zweigen,  welche  in  der  oberii  Lage  dünner  \\-erden.  
 mit  Erde  untermischt  sind  und  eine  reiche  Ausfütterung  haben,  Der  hei  Dc^ssiiu  hatte  oben  au<ai  
 etwas  Moos.  Allein  <Ue  S c h r e i f t d l c r  bauen  nicht  immer  ihre  Neste  selbst,  sondern  bedienen  sieh  
 oft  der  vcrlossrncii  See-  und  Fischacllerhorste,  Doch  müssen  sie  die  Secadlernesto,  wenn  ein  Taar  
 Seeailler  \\icder  davon  Besitz  nehmen  wollen,  iliesen  abtreten.  Piisslcr  sagt:  -es  sei  charakteristisfh.  
 das-s  dieser  Adler  seinen  Horst  mit  gi^ünholaxibten  Zweigen  auslege.  ••  Die  Zahl  der  E i e r  ist  eins  
 oder  zwei,  sie  variiren  in  diT  (jrösse  von  den  gewöhnlichen  Milau-Eiürn  bis  zu  denen  der  nqiiüa  
 clfim/ii.  Bezüglich  der  (Jestalt  kommen  eiförmige,  rundliche  und  längliche  vor.  Die  Schale  ist  iest.  
 glanzlos  oder  iloch  nui-  schwach  glänzend.  Die  Grundfarbe  ist  weiss,  mehr  oder  weniger  ins  grünliche  
 nieheud  :  die  Sclndenilccke,  welche  bald  inehr.  bald  weniger  sichtbar  hervortreten,  sind  blass- 
 \ iolet t -gTau;  die  Flecke  auf  der  Obert iäche  bei  diesen  gelb-,  bei  j ene n  braun-röthlich.  bei  noch  andern  
 schön  kastanirulmmn,  bald  au  der  Basis,  bald  an  der  Höhe  am  dichtesten  stehend  und  in  einander  
 flicssend.  bnkl  (Iber  fUc  ganze  Fläche  vertheilt.  bald  deutlii^h  aufgetragen,  bald  \erwaschen.  Die  
 reichgezeicimeten  haben  zwisclien  den  grossen  zahllose  kleine  scharf  ausgeprägte  Flecke  und  Funkte  
 nach  Art  der  Milanen-Eier  über  das  ganze  Ei  verbreitet.  Manche  zeigen  eiuen  schönen  l'leckenkranz  
 r i n g s um  die  Mi t te.**  ^laii-findet  die  E i e r  von  der  Mi t t e  Mai  an.  und  die Brutzei t  wälirt  drei  Wochen,- 
 Das  .Männchen  hilft  dem  ^^•eibcdlen  die  Jungen  nicht  nur  aufziehen,  sondern  ninunt  sicOi  ilirer  aucli  
 redlicli  an,  wenn  jenes  umgekommen  ist.  und  sogar  mit  wahrer  Todesverachtung.  Ich  besitze  ein  
 fiopaartc-s  Paar  von  «¡¡uila  pomar  'tna,  von  denen  das  Jläunchen  einen  Tag  später  als  das  Weibchen  
 beim  Iloi-ste  ge.schossen  ^vurde.  
 3 .  A Q U I L A  poimat a  CWIEK.  
 fiilco  ¡leiinatus  L.  
 3 t U f r 9 - . H i i l f r  —  Bootcd  falcoli  —  AUjIe  botU-.  
 Der  g e s t i e f e l t e  Adl e r  ist  ein  östlicher  und  südlicher  Vogel.  denn  er  bewohnt  Galizieu.  
 Spanien  unti  Egy]>ten,  ja  er  geht  bis  Sennaar  herab.  Er  nistet  auf  Bäumen  .  höher  oder  niedriger,  
 und  baut  eiuen  dem  der  andern  Eaub\ögel  ähnlichen  Horst.  Dieser  Horst  enthält  zu  Anfang  des  
 .Mai  zwei  bis  drei  E i e r  von  der  (iriisse  und  l'orm  der  Eier  des  Taulienhabichts.  Sic  sind  in  den  
 Eiersammluiigen  noch  selten,  uufl  w,id  mögen  manche  der  nnter  <liesejn  Namen  aufliewahrten  liier  
 einer  sic^hern  Bürgschaft  für  ihre  Aechtheit  entbehren.  Die  beiden  abgebildeten  verdankt  die  Bädekoi'sche  
 Sammlung  der  Güte  des  Herrn  Grafen  von  "N^'odzicki  zu  Krakau.  Das  grössere  hat  eine  
 •  So  1,flogt  der  'rnubcnliabicht  seinen Horst  üben  mit  den  grQnen Zweigen  <ler Xudclbflumc.  wclcKe  bÌ5 z«ni  Auslliegen  
 Oer Jungen  emeuerl  werden.  HR.  
 ••  Vielfnllip  hnl«  ich  beobnclilct.  doss dasselbe  Weibelien.  wie  bei  p,m(i!o»  Aalhi-Iot.  stets  nlmiieURefarUeKicigrobkörnige 
   Struktm' ,  ist  grünlich-weiss  und  hat  nur  ganz  bleiche,  kaum  sichtbare  graiiUcilio  Hchnlenflecke  
 rings  um  die  Basis.  Das  kleinere,  mit  feinkörniger  milanartiger  Olei-flächo.  ist  auf  grüiilieh 
 weissem  Grunde  mit.  b r aune n  Punkten  und  Strichelchen  iibcrsiiet.  l'eber  die  l-'ortpfianzung  tuid  
 das  Betragen  der  pennata.  welche  Herr  (iraf  W o d z i c k i  für  identisch  mit  Mrchms  aqui/a  
 mimita  hält,  gab  uns  dieser  bewälu'tc  Beobachter  luid  Kenner  in  der  Naumdvn.h  Jahrg.  I8.'>4,  Hef t  2,  
 S.  fdf)  sehr  interes-sante  Nachrichten;  —  -Der  Zwe r g a d l e r  (aquilo.  pennata)  ist  viel  zutraulicher  
 als  andere  Adler,  also  auch  leichter  zu  schiessen.  Er  kreist  weniger,  sitzt  stundenlang  auf  demselben  
 Baume,  und  ist  dabei  ungemein  zärtlich;  denn  i(-h  sah  iliii  auf  dem  Horste  stehen  und  sich  mit  
 dem  Weibt^hen  schnäbeln.  Da-s  Mämichen  brütet  einigemal  des  'i"ag(!S,  nicht  blos  in  den  Mittagsstniuleu. 
   Sein  F lug  ist  rasch  und  gewandt,  "V'om  Hoi-ste  streicht  er  wie  ein  l-alke  ab.  Er  fängt  Vögel  
 nnd  Mäuse,  Eichhörnchen,  Maulwürfe,  Frösche,  wie^es  scheint  mit  Leichtigkeit,  da  er  immer  gut  
 bei  Leibe  ist  nnd  d(?r  J agd  niu-  wciiige  Zeit  widmet.  Das  Aufsitzen  auf  seinem  Horste  ist  auch  cliar 
 a k t e r i s t i s c h :  er  setzt  sich  weit  von  diesem  auf  einen  Ast ,  bückt  den  Kopf  nieder.  bläst  den  Kro|)f  
 a u f ,  uiul  schreitet  laugsam,  i\ie  eine  Taube,  darauf  zu,  bis  er  endlich  auf  den  Rand  kommt.  Bei  
 ilieser  interessanten  (jyniuastik  liLsst  er  ein  wohl tönen des,  Hötenartiges  Keg,  keg.  keg  huren."