
aber zur M'iimlcrzcit sclir oll, iiiul in ^-erscliiedenon üegemlen ^'ou l-^uvdpa gesehen nncl gefangen
wonlon. Ilu-e Lebens-und Fürtpflanziingsgeschiclite ist noch nicht genügend bekannt. Das Nest
soll ganz wie das unserer Sc^hwarzanisel gel)aut sein \ou allerld feinen Stengeln, Hiilmcu und (iewiirzel.
s^eniistht und zusammengeklebt mit fcucliter Erde. Es soll vier bis sechs E i e r enthalten.
Diese sind nngofleckf einfarbig blau-grnn, einige schon dunkel, andere heller: sogar manche eben so
liclit wie dir Eior des gemeinen Staars.
T . T U l i D U S torquat i i s LISSE.
Uinil-DrtilTfl — King-onzcl — Merk ü pha-tron.
Die Schi ld- oder R i n g d r o s s e l ist ein Gebirg.svogel. der in ganz Europa, vom liolien
Norden ab bis nach Italien, von Eraakreich bis l'ngaru zu Hause ist, aber nirgendwo lisiufig, selbst
in den «chweizcralpen nicht, obgleich ilin dort Jedertininn kennt, der die obere 15ergrcgion bis an die
Schneegränze besticht. Im gebirgigen Xonvegeu ^^-ohTlt sie bis iveit hinauf ans Eismeer, und auch auf
den Inseln. Sie nistet auf den Beiden in verkrüjipeltoni Gesträuch, zwischen die verworrenen Aeste
der Krammholzkiefer. oder auf dein Boden zwischen Ilaidekraut und Gras, oder am Fusse eines
Velsens. Sic haut ein ziemlich dickes und gut gewebtes N e s t aus Haidcstengcln. A'Wirzehvcrk und
(irasludmen mit Erdklumjjchen untermischt, und legt im Mai oder Juni vier bis sieben Eier , Diese
sind immer etwas gi'össer als Schwarzdrossel-Eier, und nur die kleinen Exemplare diesen in der
(irösse gleich. In Farbe und Zeicrluumg kommen sie mit den Wacholder-, Roth- und Sch^^arzdrossel
Eieni überein. Doch giebt es auch sehr sparsam- und gro.ssgeficckte unter ilinen, die man bei den
Amsel-Eiern nicht findet, und eine gar selten beinah fleckenlose \-arictät mit einem Fleckctikranz
am stumpfen Ende von röthliclicn Punkten und sch^^•arzen Aderstriclien auf schön blaugrflidichom
Grunde. Das M'eilichen brütet wie die andtmi Drosseln allein, und die Jungen «-erden von beiden
Acltern gemeinschaftlich aufgefüttert. Das erste oder Nestgefieder ist \on dem der allen A'ögel seinverst:
hieden. iind von dem Hahringe noch keine S])ur vorhanden.
8 . TCI IDL^S incni l a LINNÉ,
Sdilunri-DrolTfl — ]5]ack-oii/cl — Morte mire.
Die S c hwa r z -Ams e l lebt in fast ganz Europa vom (iO" n. Hr. ab bis aus ¡idrintische Mcor,
und in .-\sicn bis nach Syrien herab, Sie ist Standvogel no es ilir im Winter niclit an Nahrung
gebricht. Strichvogel oder Zug\ogcl in andern Gegenden. Sie liebt zu ihrem .Vnlbnthalt A\'iiltkn- und
kleine Gehölze, dio viel rnterholz und sumpfige .Stellen ImbcTi. oder au J5ächcn liegen. .Sie baut ilir
Nest schon sehr frflli im Jahre, um die Mitte oder das Ende vom März, j.machdcm der Frühling
fi-Qh oder spät eintritt. Das N e s t ist gut und dicht gebaut, au.vwendig aus dürren Reisern. \\'nrzeli\'
erk, Moos und Bmimfiechten, und \vir<l mit fcui-htcr Erck- oder Schlamm ausgcrundot. Das Innei'e
wird mit wcichcn Grasblilttchcn mid Ilähnchen aiisgcfüttort. Äfan findet aber auch zuweilen Neste,
an die gar keine Ertic verwendet woj'd('ii ist. Sic wählt die vcrscliicdc-nston Stellen zu ihicm Nestbau;
in Nadelwäldern im Dickigt von jnagem Stangenhnlz, in Lnnl>l)ülzern Stellen wo diclitcs Unterholz
wäch-st. dichte Dornbti.sche. Ilaiifen lieisigholz. Höhlungen imd /(vischenriiiime knonigcr
Hainbuohenstäinme in Feldhecken u. dgl, ni. Nach Massgabc des gewählten I.okals baut sie das
Nest entweder ganz am Boden, oder mehr oder weniger davoji erhölit, oder über Mannshöhe bis zu
zwölf Fuss hoch auf einen Baum zwischen einem Bflschel dicht stehender Aeste, Die Schwarzdros.sel
brütet zweimal im ,lalire, gowölinlich zum ersten Male Anfangs .\pril und das zweite Mal im Anfang
«les Juni . Die Eierzalil ist drei bis fünf, selten scchs. Diese sind zart von Schale und etwas glänzend,
vei-st:hicden in der Form, denn sie sind bald rundlicher, bald länglic;hcr oval geformt. In der
Farbe «'eichen sie nicht sehr von einander ah, denn der Grund ist immer ein dunkleres oder lichteres
Blaulich grün . und die /cichnung lehm- oder rostroth in kleinen otler grossem oft verwaschenen
Flecken über das ganze Ei mehr oder weniger dicht verbreitet. Die Brdtezeit währt fünfzehn bis
seehszelm Tage, und das Weibchen brütet die Eier allein aus, wobei es vom Männchen mit Nalirung
versoigt irird. Die Jungen gleichen vor der ersten Mauser dem alten Weibchen,
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