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 und  üppigen  Pflanzen^vnclls.  M i d .1 c n do r f  bemerkte  ilin  auf  seiner  sibirisclien  Reise Anfangs  
 Mai  am  S t a r o v o j - f i  ebi rge,  und  faud  in  der  zweiten  IliUfie  des  Juni  einigemale  ein  Nest  mit  
 v i e r  res)!,  fünf  Eiern.  Henke  hat  tiereu  auch  mehrere  in  der  Gegend  von  Archangel  gesammelt. 
   
 Die  E i e r  kommen  an Grö.sse  den  kleinsten  Rolivammereiern  nali,  Iiiiben  eine  graulieh-  oder  
 grünlich-weisse  (Grundfarbe,  rothgraue  C'nterftecke.  nnd  darüber  eine  violettiothe.  mit  dunkeln  
 Adern  und  schwärz lieben  Schlangenlinien  durc^hzogene  Zeichnung.  Einige  Eier  sind  ausserdem  mit  
 schwarzen  ruudhcheii  Fleckchen  geziert.  
 1(».  I I Y I ' O C ' E N T OE  nistieus  c.,,.,,.  
 emberiza  rustica  J'AI.I,.  —  borcalis  ZETTEitsT-  —  iesbia  GMEI..  
 Crobirdlfr  .^mnifr  —  rustic  buuting  —  Irruaytl  müitene.  
 Die  Eier  dieses  Ammers,  deren  .\bbik!ung  wir  auf  unserer  Tafel  12  gegeben,  hatte  Schräd 
 e r  in  Lnppl and  gesammelt.  Wir  erhielten  seitdem  noch  einige  von  der  Collection  de.s  Keüicudeu  
 l l e r k e  in  Archaugel .  welche  etwas  von  jenen  abvvdchen:  Sie  sind  ein  Geringes  grösser.  auf  
 hengrünblanem  Grunde  blassgrau  gewölkt,  darüber  gleiclmiässig  Ölfarben  gefleckt  und  mit  einzelnen  
 schwarzen,  bogigeu  und  runden  Figuren  gezeichnet.  
 Nach  'l'eiiiininck  bewohnt  dieser  in  Europa  seltene  Ammer  auch  die  Kr im.  Niich  Crespon  
 wurde  ein  Männchen  bei  Mar sei l l e  gefangen  und  zwei  Jahre  am  Leben  erhalten.  Der  Vogel  
 sang  iin  Käfig  vom  April  bis  zum  October  in  Tönen,  welciie  mit  dem  Gesauge  lier  Miinchgrasmücke  
 Aehnlichkeit  hatten.  Man  eruälirte  ihn  mit  Hirse  nnd  Hanfsamen.  
 11.  C O l i Y T I t ü S  onufk'iitoilosia  
 enucleator L, —  pyrrhula  eniicleator TE.VM. — strobilopiiaga  enucleator N'IEII.L.  
 £nuncn-(!?iniprl  —  pinc  gi-osbcak  —  bouireiul  chir-bec.  
 Die  Abbildung  auf  unserer  T;ifel  2o  wurde  nach  einem  Ei  gefertigt,  das  von  einem  gefangenen  
 Weibchen  im  Küfig  gelegt  war.  
 Das  Nest  und  die  Eier  des  Tannen-  oder  I laakengimpels .  so  me  vom  Seidens 
 c h w a n z  und  L  n g l i i c k s h a l i e r  waren  noch  vor  wenig  Jahren  nnbekannt,  denn  in  die  tiefen  
 WTilder  <ler  nördlichen  I.änder.  wo  diese  A'ögel  ihren  Aufenthalt  luibeu.  waren  reisende  Ornithologen  
 noch  nicht  vorgedrungen.  Erst  unserm  vielgereisten  Xaturaliensammler  Kcitel  zu  Berhu  gebührt  
 das  Verdienst,  in  den  A\-äldeni  Lajiiilands  diese  Seltenheiten  aufgefunden  und  zuerst  nach  
 Deutschland  gebracht  zu  haben.  Seiner  Gefälligkeit  verdanken  wir  es,  dajs  wir  die  Abbüdungen  
 und  I5esc:hreibuugen  in  nuscrm  oologiKchen  WerVo  liefern  können.  
 Die  E i e r  des  T a n n e n g imp e l s  sind  scliön  blaugrüu  von  Farbe,  dunkler  als  die  Eier  des  
 Rothginii)Pls,  blass  rosengrau  in  der  .Schale  gesprenkelt,  nüt  einigen  blcigrauen  und  schwarzbraunen  
 rundlichen  Flecken  und  Punkten,  aucli  einzelnen  Brandtieckon  gezeicluiet.  Bei  dem  einen  sind  
 diese  Flecke  gleichmiissig  verilieill:  bei  dem  andern  die  gi-össern  Flecke  um  die  breite  lliilfte  vorn  
 lias  stumpfe  Ende  e  ne  Krone  von  zusammen  fliessenden  graubraurraischten. 
   Flecken,  und  ist  sonst  einfarbig.  
 1 2 .  L O X I A  pityop.sittacus  BECHSTEIK.  
 crncirostra  pityopsittacus  Bii.  
 fiiffrni-iu-k'iijrdjimbfl  —  parrot-billed  crossbill  —  bec-a-oiscperroquet.  
 Der  K i e f e r n -Kr e u z s c h n a b e l  bewohnt  die  grossen  Nadelwälder  des  n ö r d l i c h e n  Eur 
 o p a  bis  D e u t s c h l a n d  herab.  In  Frankreich  zeigt  er  sich  selten  und  nur  auf  dem  Zuge.  In  unserm  
 Valerlande  führt  er  ein  zigeunerartiges  Leben  und  ei-scheiut  an  vielen  Orten  nur  in  manchen  
 Jahren,  lîr  liebt  Wälder,  in  denen  grosse  Kiefern  und  Ficliten  unter  und  neben  einander  stehen,  
 ist  aber  viel  seltner  als  der  Fichtenkreuzsclmabel  und  nie  iii  so  gi'osseu  Gesellschaften  wie  dieser.  
 Gewöhnlich  bemerkt  man  fünf,  sechs  oder  acht  Stück  beisammen  ;  doch  bemerkte  Brehm  18*17  eine  
 Sciiaar  von  fünfzehn,  ein  anderc.smal  von  dreissig  Stück.  
 Die  Zeit  der  Fortpflanzung  des  Kiefem-Kreiuschnabels  ist  sehr  verschieden.  Gewöhnlich  
 paaren  sie  sich  in  der  letzten  Hälfte  des  Februar  und  beginnen  im  März  den  Nestbau  ;  zuweileu  
 aber  bauen  sie  erst  im  Mai  oder  noch  später.  Bei  der  Paarung  singt  das  Männchen  eifrig,  fliegt  oft  
 mit  zitternden  Flügelschlägen  von  einem  Baumgipfcl  zum  andern.  Es  singt  währeml  de.s  Flatterns,  
 und  um  angenehmsten,  wenn  es  weit  iierkommt  und  sich  niederlassen  will.  Das  Nest  dieses  Vogels  
 winl  so  gebaut,  dass  ein  darüberliin  reichender  nadelvoller  Ast  oder  Zweig  es  bedeckt.  Derselbe  
 schützt  es  vor  herabfallendem  Schnee.  Es  steht  gewöhnlich  dreissig  bis  sechszig  Ellen  hocli  auf  
 einer  Kiefer  oder  Fichte,  nah  oder  fern  dem  Stamme,  oft  in  einer  Gabel.  Es  hat  eine  Unterlage  
 von  dürren  Fichten-  oder  Kieferreisern ;  die  zweite  Lage  besteht  aus  Fichtenbartflechten  mit  etwas  
 Baum-  oder  Erdmoos  vermischt,  und  inwendig  ist  es mit  zarten  Flechten,  denen  auch  wohl  Federn  
 beigegeben  .sind,  oder  mit  Federn  und  Gra-shalnieu  nett  und  glatt  ausgelegt.  Der  innere  Napf  ist  
 viel  tiefer  als  eiue  Halbkugel,  der  Rand  etwas  eingezogen.  Dns  emsig  bauende  ^Vcibclleu  wird  vom  
 Männchen  beim  Herbeitragen  der  Neststoffe  nicht  unterstützt,  aber  begleitet  und  durch  Ge.sang  
 uuterhalten.  Sobald  das  erste  Ei  gelegt  ist,  sitztes,  ohne  jedoch  zu  brüten,  aufihm,  um  es  vor  
 dem  Erfrieren  zu  schützen.  Sobald  da.s  letzte  Ei  gelegt  ist,  beginnt  das  Brüten,  welches  das  vom  
 Männchen  reiciilich  gefütterte  Weibchen  allein  besorgt.  Die  zarten  Jungen  deckt  es,  bis  sie  befiedert  
 .sind.  
 Man  findet  drei  bis  vier  Eier  in  einem  Neste.  Diese  sind  entweder  länglich,  wenig  bauchig, 
   oder  etwas  birnförmig,  oder  kurz  eirund  und  bauchig.  Den  Eiern  dee  Fichten-Kreuzschnabels  
 sehen  sie  .sehr  ähnlich,  sind  jedoch  veihältuissmassig  grösser,  bläulidiweiss  von  Farbe,  mit  blas.«- 
 rothgraucn  Unterfleckeii  und  blutrothen.  rothbrauuen,  auch  schwarzen  Fleckclien  und  Strichen  
 spai-sain.  zuweilen  nur  auf  dem  dickcn  Endo  gezeichnet.  
 Gewöhnlich  kommen  nur  zwei  Junge  aus.  Diese  siml  Anfangs  mit  schwarzgrauen  Fasern  
 spar.snm  besetzt.  Im  ersteu  Gefieder  weichen  sie,  wie  auch  die  jungen  l-"ichteu-Kreuzschnäbel,  sehr  
 von  den  Alten  ab.  Schnabel  horngrau,  Füs.sc  dunkelbraun,  Kopf  und  Nacken  grausehwai-z  weiss  
 gestrichelt,  Hücken  sch\vaizgrau  mit  grauen  und  gvüngrauen  Federsäumen;  Bürzel  graugelb  mit  
 schwnrzgraucn  Läiig.sstrieben.  Oberflügeldeckfedern  schwai-zgraii  mit  heller  Einfassung,  welche  aiil'  
 dem  Flügel  zwei  schmale  lichtgrauo  Binden  bildet;  Unterkörper  welssgrnu  mit  braunen  Sdiaft