
kiiiclvtc lloliwtcngel, Sdiilf oder hohes Jüpclgvis. nicht ungern auf einer sichern l^nterlnge. "Wir
fautleu es einst auf ciiiora kleinen zwischen 'Rohr st^hwiinmetKlen Rrettchon. Ks ist gross und hüi'h
und stellt immer so, dnss die Eier vom Wa.sser nicht erreicht werden kimnen. Denn weun sein
BiiiU'n diis Wsu'isrr herahrt. ist es so gebaut , dass es von denr ansoh well e n d en Wiisser eni]ior gehoben
>Mr(i. :\Ian findet es nicht inmitten des Röhrichts, sondern stets am llande desselben nach der Wasserseite.
Es besteht aus ahgestorbenen Wasserpflanzen, ans Blättern der Cmr.c ripiiria wnd Kolirh
l a t t e r n , wolclie mit Stengeln künstlich in einander vei-flochtcu .sind, nach oben feiner werden und
inwendig allein, oder mit dürren Ried g r a sbl ä t t e rn und Schilf vermengt, eine glatte Auskleidung
bilden- Das Weibchen legt acl i l bis e i l f E i e r in ein N e s t , welche entweder eiförmig oder bauchig
sind und auf sill.ergrauein oder rotligelbgrauem Unindo mit \iüiettgrauen Flecken i n und mit rotlibraunen
Flecken und Fiiukten auf der Sdiale bezeichnet. IJrelim verraiithet, dass, wie bei Fiilicu.
beide (iatten brüLon. Ist das l'rülijahr günstig, dass die W'asseriiflanzen bald emporwachsen, so
findet man die Eier schon .\ninigs Mai und die .Vlten maclren daim eine aiveite IBnit. nach -«vclcher
die Jungen der ei-slen Brut ihre Geschwister ans der zweiten ftlhreu lielfen. — was B r e h m unabhängig
vom altern N a u m a n n beobachtet hat.
Die Eier werden in 19 bis 21 Tagen ausgebrütet. Die . lungei i lernen bald schwimmen und
tauchen und flüchten bei naliender (iefahr sogleich in ileu sichern Schutz der Wasserpflanzen. Sin
sind zuei'st mit einem laugen schwarzen Flaum bekleidet. Ihr .Ingendkleid ist auf dem Oberkörper
oliv e n g r a u b ran n , auf dem Viiterkürper weiss mit durchschimmerndem Grau und einer gelblichen
l/Sagebiiirie an den 'Iragfcdern. Das erste Ilerbstkleid wciclit von die.sera darin ab, dass der Unterköviier
fast ganz f)li\ e n b r a u n g r a u ist und da.- .Scliiefergrmi des ausgefärbten Kleides schun durchschimmern
lässt. Sie cnd'cruen sich bald von den .\Iten und streichen bis zu ihrem Wegzuge umlier.
8. LUPITA cristata KEICHENBÍCH.
fúlica cristata GMEI-, — mitratn l.trnr.
öomm-tt1n33crl)iil)U — crestecl coot — Joulque a crcle.
Das K a m m -Wa s s e r h i i h n ist eigentlich in Nordafrika zu Hanse, namentlich in Algerien,
Es liewoliut <lie Moriiste iinweit Bona, Oran und anderer Orte des französischen Algeriens. In .Süds|}
unien ist es sehr sehen, docli erlangten die Brüder B r e h m dort zwei Vögel, la Fraukreicli ist es
nm- e i n Mal auf dem 'J'ciche von Marigiian bei Mai'seillc vorgekommen und zwar zu Anfang des
,)ahrcs 1841. Die spanischen sind grösser als die afrikanisclien Vögel dieser Art: die aus beiden
l.,ändern unterscheiden sich aber (vesentlich von der südafrikanisclien Fúlica milratu. Es lebt auf
den mit Wa.ssei'pHanzen zum Tlieil bedeckten Seen und Morästen und nistet daselbst.
Die Eier sind so gross wie die unseres einheimischen Wasserhuhns und haben dieselbe
Gestalt und /eiclinung. Sie sind jedoch dunkler grau von (iruud. die schwarze Punktirung diirauf
steht nocli diditer und ist oft mit grüssern runden Flecken untermisclit.
9. FULICA atra
fúlica aethiops SI-AHHM.
( P f i i i r i i i f s Uiftí5srrliul)u — e o o t — pulque macroule.
Da.s s c h w a r z e Wa s s e r h n h n ist über einen grossen Thcil von Europa, Asien und Afrika
vei'breilet. In Enro|>a geht es niclit bis Norwegen hinanf, verirrt sich aber zuweilen nacli Island
und ist auf allen grössern Gewässern Deutschlands, welche freie.s Wasser haben und an den Seiten
mit Rohr . Schilf. Binsen und Riedgras bedeckt sind, melir oder weniger gemein. Es kommt im
Mörz bei uns au und verlitsst uns im Octobcr und Novembei'. Einzelne überwintern aber auch in
imserm Vaterlande,
D a s N e s t stellt zwischen Rohr oder Schilf, selten weit vom Bande des Röhrichts und ruht
entweder auf alten Rohrstoppeln oder auf dem A\'asser, in welchem letztem Falle es mit dem ^V'asser
steigt, so dass die Ivier nicht nass werden. Das Äussere besteht aus Uolirstengeln , Schiin)lilttern
mid Binsen, welche gut mit einander verflocliten sind, und ist inwendig mit Binsen und Rohrspitzen
glatt ausgek'gt. Das Innere liildet einen schön gerundeten tiefen Napf. Im holien Kolbenschilf
ptlogt das brütende ^^•eibchen die tias Nest umgebenden Stengel zu einer l.anbe (ibcr sich zu wölben.
Vs legt im Mai gewöhnlicli a c h t , zuweilen zwö l f bis v i e r z e h n Eier , welche von beiden
( i a t t e n , die längs der Milte der linterbrust und des Bauches einen grossen Bruttleck haben, in drei
W'ochon ausgebrütet werden. Die Eier, von der Grösse und Gestalt der des Oe'liciicmu.i crepHavs.
sind entweder regelmässig eigestaltet und gleichhillftig, oder liaben den grösstcn Querdurchmesser
näher der Basis zu, von wo sie j ä h nach der Höhe abfallen. Ilire Schale ist fest und etwas glänzend
mit zahlreichen feinen l'oren, ihre Grundfarbe bleich gelbgrau. Ausser granblauen Fleclcen in der
Schale sind sie mit grossen scliarf begrenzten schwarzen I'unktcn und zaldreiclien sehr feinen
Pünktchen bezeichnet. Manche Eier von hellerer (h-undfarbe liaben aiisserdem braune Flecke, die
tiefer in der .Schale stehen als die schwarzen.
Die eben ausgeschlüjiften . l u n g e n haben einen röthlich gelben, vor der schwarzen Spitze
weissen Schnabel, eine röthliclie St irnplat te und rötlilichen Streif hinter den Augen, tind am ganzen
Köiper einen scliwarzlichen . grossen Theils in gelbe lianre ausgehenden Flaum. Im Jugendkleide
ist der Olierkörper schwärzlich, vom schwarzen Hinterhalse an mit olivenfarbigem Anstriche , und
der Unterkörper grossen Theils weis.";. Die Alten führen und warnen ihre Jungen und die ganze
Familie ist d«. wo sie nicht verfolgt wird, so zutraulich, dass sie bei der Annäherung eines Menschen
weder fortscliwimmen, noch untertauchen, noch fortfliegen , sondern ruhig sitzen bleiben. Wenu
sie gesättigt sind, pflegen sie sich auf eine freistehende Insel oder andere Erhöhung zusammen hinzusetzen.
Von kleinen Teichen entfernen sich die Jungen gewöhnlich, sobald sie fliegen können.