
ilas Gebüsch binab. Bei der l'iiurung sträubt das .Männchen die Koiiffedeni, lässt die FlCigel hängen,
liebt den ausgobreiteten Sc:hwanz in die Hölie und jagt sein Weibchen von Buscli Busch.
In dor ersten Hälfte des Mai baut das 'Weibchen sein tiefes Nest aus dürren (irashalmeu,
welche ziemlich locker auf einander liegen, nach Innen dünner werden, mit einzelnen IM'erdehaaren
eine glatte .^usfilttertuig bilden und hin und wieder mit KlClmpcheii von St-liafwolle und Insectengcspinnst
verbunden sind. Es enthält meist fünf E ier , welche in Grösse, Gestalt und Färbung abitnderu.
Jedoch enthält jedes Nest nur Eier ein uiid derselben Färbung.
grüngelben Grund i
ein Kränzchen büde
it grauen Unteiflecken imd graiisciiwariieu Oberftecken, die um die Basis oft
. oder einen grünen Grund mit dunklen, grünen uud grauen Flecken. Andere
sind blassgrünlich, tiefgrau gewässert; andere grünlich weiss mit grauen Unter- und ObeiHecken
und wenigen schwarzen Punkten; andere habenanf gleichem(ininde gelbe verwaschene Flecke und
zu Oberst grauschwarzc. Selten sind die kalkweissen, welche gelbe und graue Fleckchen und PQnktchen
haben; ferner die, welche auf weisslithem Grunde von röthlichen Flecken überdeckt sind; eudlich
solche, welche a\if röthlichein Grunde grüne Flecke zeigen. Alle haben eine dünne Schale, sehr
kleine l'oren, schwachen Glanz un<l .sind entweder acht- oder kiirzoval oder sehr bauchig.
Das vom Mäuuchen mit Nahruug versorgte ^VeibcheIl brütet sie in dreizehn bis vierzehn '["agen
aus und füttert, von jenem treu unterstützt, die .Jungen mit kleinen Insecten. ihren Larven und
Eiern a\if. I ni Juni machen sie gewöhnlich eine z\veite Brut. Die J ungen unterscheiden sich im Nestund
ersten Herbstkleide von dem alten 'N^'eibchen dnrch das deutliche Rostroth auf dem Oberkörl}
er. besonders auf dem Kopfe.
10. C ' l ' R R r C A Oi-phea BOJE.
sylna orphea TEUM. — grisea VIEIL.
iiUiftcr-Siinpcr — orpheus-warbler —f a u c e l t e orphee.
Die Orpheusgrasmücke gehört dem südlichen Europa an. Sie lebt in Griechenland,
Dalmatien, Italien. .Südfraakreich und Spanien; einzeln auch im südöstlichen Deutschland. In Dalmatien
und Spanien gibt es ausser der schwarzkopfigen Orpheusgrasmücke, der ächten
C. urphea, eine g r a u k ö p f i g e , welche die Brüder B r e hm in Spanien entdeckt und nach dem verdienten
Vi d a l in Valencia: Ciirriicii V!dali genannt haben. In Hinsicht des Nestbaues und der Kier
ähneln beide Arteu einander selu-.
Die Orphemgrasmücke bauet in chchtes Gesträuch aus Ptlanzenstopi)eln, die mit Pflanzenfasern
und Sameuwolle, auch wol durch l.aubniuos verbunden sinil. ein zierliches und dickwandiges
N e i t . Inwendig .sind manche Neste mit liindenstreife« von W'einiebi-n; andere mit Wiirzeln und
Hahnen oder mit Pflanzenfaseru ausgelegt. Thieneniaun envuhnt ein aus Italien erhaltenes, das
mit Fischschuppeu ausgekleidet ist. Der Satz besteht gewöhnlich aus fünf Eiern, welche-ächtoder
kurz-eigestaltet, fein.schalig und feinporig und glänzend shid, weissen (jnnid, zuweilen mit
einem .Stich ins Grünliche, violetgrane Unter- und gelbbraune OberHecke haben. In seltenen Fällen
fehlen letztere.
U'ährend der vierzelintägigen Brütezeit wird das Weibchen vom Gatten gefüttert und beim
Aufziehen der .) u n g e n vou ihm unterstützt.
Im ,Tugendkieide ist C. orphea auf dem Oberkörper duukler als die .\lten, anf dem Kojife
grauschwaiz; im ersten Herbstkleide schon den .•Vlten im Hochzeitkleide ähulicli. C. VidaJi hingegen
hat im .lügend- und ersten Herbstkleide bei beiden Geschlechtern einen grauen und in jedem
Frühlingskleide einen schwarzgrauen, niemals einen schwarzen Kopf,
11. C U R I i U C A hortensis PEN-KAST.
Sylvia hortensis BECHST. — aedonia VIEILL.
©nrtfil-(prn3müri\f — greater pettychap.s — Jancelle (lex Jardms.
Die G a r t e n g r a smü c k e wohnt in fast ganz Europa, geht über den Polarkreis hinaus und
in die südliclien l.ändev Euro])a.«i hinab. Sie kommt in der ersten Hälfte des Mai bei uns an. und
bewohnt Baumgärten - Laubwälder. Alleen, mit Gebüsch besetzte Fhissufer. .Sogleich nach ihrer
Ankunft paart sie sich, wobei das Männchen sehr eifrig singt, und sein 'Weibehen vor sich her treibt.
Mitte Mai bauet das AVeibchen ein einfaches, nicht sehr tiefes N e s t aus Grashalmen in einen
Busch, und legt es mit zarten Halmen und Pferdehaaren aus. In Baamgärten wird das Nest zuweilen
auch auf einem Bäumchen aufgestellt. Es entliült Anfangs Jmii oder schon Ende Mai meist
f ü n f Eier, von länglicher oder kürzerer Gestalt, zarter, mehr oder weniger glänzender Schale,
grauweissem Gruade und zu unterst graue, in der Mitte gelbbraune und zu oberst braune Brandflecke
: oder sie haben graugelben oder bräunlichen (irund und dem entsprechende dunklere Fleckenzeichnung.
In .seltenen Fällen zieht die (irundfarbe ins Grünliche, dann sehen auch die Mittelflecke,
welche bei allen gross und verwaschen sind, grünlich aus. Dunkelbraune HaarzCtge und in Bogenlinien
ausgehende Punkte sieht man an vielen. Von den Eiern der Mönchsgrasmücke sind sie knuni
zu unterscheiden ; doch sind uns röthliche Eier von der Gartengrasmücke niemals vorgekommen.
Das Männchen versorgt sein, dreizehn bis vierzehn Tage brütendes, Weibchen mit Nahrung
und liilft ihm die, .Anfangs mit schwarzgrauen Dunenfasern bekleideten, .Tungen aufziehen. Diese
haben ein weitstrahliges, lockeres, wenig haltbares Gefieder, welches in der Farbe dem der Alten
ähnlich ist und n\ir zuweilen, wie auch das erste Herbstkleid, einen gelbhchen Anflug hat. Da diese
Grasmücke gewöhnlich zwei Mal im Jahre brütet: so findet man oft im August kürzlich ausgeflogene
Junge, deren erste Mauser beginnt, ehe sie völlig ausgewachsen sind. Diese bringt ihnen das ausgefärbte
Kleid.
1 2 . C U R R U C A atricapüla BHISSON.
motacillrt atricapilla L. Sylvia atxicapilla Scov.
ittijiid)-®iro5miickf — black-cap wai-bler — Jauvelte à lète noire.
Die s c hwa r z s c h e i t e l i g e (irasmücke bewohnt einen grossen Theil von Europa; denn
sie gellt von Italien bis Scandina^-ien, etwa bis M" hinauf, lebt vou Griechenland und Ungarn bis
Spanien und Grossbritanien. In DeuUehland bewohnt sie Laub- und Nadelwälder. Baumgärten uud
andere mit Bäumen und Gebüsch be«'achsene Stellen. Das Männchen kommt in der letzten Hälfte
des .April, oft in kleinen Gesellschaften bei uns an und lässt bald seinen flötenartigen Gesang hören,
um das später erscheinende '^\'eibchen anzulocken. Sobald dieses sich einfindet, beginnt die I'narung,
bei welcher das Männchen die Kopffedern sträubt, den Schwmiz ausbreitet und verschiedene Stellungen
annimmt.
Im Mai bauet das Weibchen ein nicht gar kunstvolles N es t aus dürren Grasliahnen, welche
nach Innen feiner und mit Pferdehaaren belegt werden. Man findet es im Gebüsch zwei bis vier