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(i. C Y A N E C T L A coenilcciila OONAPAUH:.
Sylvia cyancciüa M. & W. — Luscioln cyiincciilu ScriL.
UlrifiltcnUgrs Olailkfl)l(i)fn — bluc-tlu-aatecl warblor — nihiellr. qwqe-bleiw.
Ks ist über Miltelcuvopn verbreitet, kommt in Nordeteiitscliliuid Aufiiiigs April ¡in uiul
scIilSgt seinen \\"ohii»itz in fe>ichten biisilireiche» (iogeiulen, den Woitieiiwerdern der l-'lüsse. in
l'a-lenbi-iichern au umbuscliten Teichcu. in fciichtcn Uobirgstliiüeni luif. An der Oder und KIlio
nistüu \ielc, tief verbnrg;en ins (iestrüpp, zwisdieu Wurzeln, in den inu-li rebor.sdiwemnuiniieii
zurüdvgcblicbruen '\^•u«t: in Ki'lenbrildiorii o<lcr im Erleiigebiiscli nu Biielien weuiger vorsteckt inif
einen Stumm.
Biifi N e s t bestellt ilus.scrliali aus trocknen niältcrn. gewöhnlich\Veiden- oder Isrlenblüttern,
und groben Stengeln; dann folgen feine Griisbaline. zuweilen mit etww Moo«:, inwendig Ris-peii
und Pferdehanro oder 'J'liier- und Pflanzen«'olle, lu ihm findet man Ende April oder Anfangs Mai
zum ersten Male uud im Juni zum zweiten Male fünf bis s iebeu nussevst zartschalige gliinzende.
biüd limgliulie, bald bauchige E i e r , meist von der graugrOnen Grundfarbe der Nachtigalleu-
Eier. Gewölmlicli siud brnuurüthliehe, verloscliene Striche über da.? V.i vertlieilt, zuweilen sind sie
uiigofleckt, aber au der liasis brauurolhhch gewölkt. Di.cli giobt's auch solclie. die auf griinern. deu
Eieru de.« Gartenrötliüngs ähnhcheni (¡runde mit deutlidi aufgetragenen ficLschrütiihchen Flekken
bezeichuet sind. Jene untersclieiden sich von Naclitigalleu-Eiera durcli zartere .Schdc uud
geringere (Jr5sse, che zuletzt heschrieheueu sinil geflerlcteu Eiern <k-r Sa.v. rubetm nicht ganz iinühnlicli
Das •Weibchen, vom Miiiinchen täglich auf Stunden abgelöst und fleissig be.suclit, brütet
vierzehn Tage. Die Juiigen werden mit Inseoten gefüttert und verlassen zeitig das Xest und \vaudern
sclion im Anfange des August. Sie haben ein stark gciiecktes, von dem der Alten sehr verschiedenes
lOeid, m«l \ ou ilu-er scliönen Kelilzciehiiung noch keine .S|)ur.
7 . CYANI -XTI i A suecica BOIE.
Motac-illa succica L. — Cyanecula suecica IJUM.
Uotl)ftrrnit|fO OlaiikclilciKU — rcd-stav wnrbicr — ruliel/e suMoisc.
Das norfhsche B l a u k e h l c h c n mit rostrothem. von blauer Binde umgebenem GurgdfletJv.
bewohnt das nördliche Scandinavien, Lajipland und Sibirien. Man Irift'r es an llü(:ligel)ir"eu hinauf
in der Birken- und ^^"oidcnregiou in grosser Zalil. in der Ebene an den mit ^Vcidellgeb¡lsch nmkriinzten
Flüssen und Bädien. Ausgangs Mai kommt es dort an und bauet ins (Jestrüpp auf die
l'.rde, zwischen U'urzeln u. s.
DiLs.Nost besteht Uusserhdi aus groben IlfJmen mit trocknem Laube; der ziemlidi tiefe
Xapf ist mit zarten Halmen au.sgelegt. Es enthält Mitte Juni sechs bis s ieben, denen de.s wek?-
stemigen Ulaukclildiens ähnliche, aber kleijiere und bleidierc Eier. Uuler den vielen Einrn,
die S c h r ä d e r in Lappland gesammelt, war ein Gelege kurz eirunder, die auf hdlgrunem (Vruude
an der Basis lieischroth gewiis.scrt, an der llölienliälftc sparsam gcflccltt sind. Andere -sind brünnlidi
grün mit verloschenem jolh bräunlich cm Knuize: noch andere ungefleckt, an <k-r Basis laatt rntlibraun
gewölkt.
8. liU'JlCILLA phoeiiifura BoNAwurE.
Motaciüa ]ib(>euicurus L. — Sylvia phoenicuiiLs LATH,
(&nrtcn-Ui?tl)lill9 — rcd-steart. >\ iirbler — rubieile rmuje-qiteue.
Der G a r t e n -Rö t h l i n g ist in ganz Europa Zugvogel, bewohnt auch das westlidio .\sien
und geht im Herbst nacli Afrika , um dort zu übenriutern. Im .\pril kommt er wieder bei uns an.
Er lieht Ku])fweiden]itlanzungen, üaumgärten. Felseni>arthien, wohnt im Nadel- und l.,aubliolz-
Hodnvaldc.
Sein Nest logt er in Baumlöchern, in Mauer- und l'elsenritzen, unter dem Dachc eines
Gaitenliauscs u. s, w. an, von Mann.sböhe bis dreissig, ansnahms^veise sechzig Eus.s in der abgestorbenen
uud ausgehöhlten ICrone emei- Eiche, im Nadelwalde gern zwischen Zwillingsbäuiuen an. Es
ist in einer weiten Hohle ansehnlidi, in einer engen natCirlidi kleiner. .VnsweniUg besteht es aus
W'ürzelt^hen, Graslialnien und (Sra-sblättern. welche mit Haaien und Feilei-n vermischt sind; in\venriig
ist es mit Federn , über weldie einzelne Haare gelegt siud, schon ausgepolstert. In ihm liei;cn
Ende April oder si^Ster f ü n f bis s i e b e n zartschalige. glänzende, länglidi oder kurz eirunde, nadi
der Spitze mehr oder weniger abfallende Eier, che lebhaft blaugrüii ausseben und zuweilen mit
gesonderten rotlien Fleckchen l>ezeichnet sind. Nachdem sie ^ierzelui Tagc^ bebiütet sind, brechen
die Jungen aus- Die Nähe des Nestes verratlien die .\lten durch ängstlidies Ab- und /ufhegen und
lebhaftes Geschrei. Die getieckten Jungen werden mit kleinen Raupen nn<l Insecten aufgefüttert.
9. l iüTICILI . A titliys iso^Ai-Aiux,
Motacilla litliys 1.. — atrata GMF.I..
ijaus-Uiitl)liliri — blaelc rod-tail — rubieile tilhijs.
Der H aus -Hot l i s chwanz ist mehr ein südlicher als ein nördlicher Vogel; denn nur einzelne
gehen tlbei- die Nord- und Ostsee hinauf und kommen in England und Schweden vor. Er ist
nicht weit nach Osten, wohl aber nach Süden verbreitet, l'ir bewohnt l'clsige Gebirge bis au die
Schneegrenze, in den Ebenen 'l'hfinne, Ruinen, Sciilö.sser, Kirchen. Ställe. Sduippen, Steinbrüche
und steile l'a-(b\ände.
Dort bauet er sein Nest in Felsen ritz en. hier in Rüstlöcher der Gdiäude, auf Balken der
Ställe und unter Dachsparren. Er benutzt auch, wie z. 1!. auf dem l'farrhofe zu Brambach, das
Ne.st der iliniii<lu ri/xtica. Das ziemlich grosse Nest wird aus Stroli oder urzeln, Stengehi, Hahnen
locker zusammengefügt und mit Federn ausgelegt. Nadi der Mitte des April enthält es f ü n f bis
s i e b e n weisse, frisch >'om durcrhseh ein enden Dotter etwas röthliche, zart.sdialige, von der wolilgerundeten
Basis nach der Hölic abfallende Eier, die in dreizelin Tagen ausgebrütet werck'n.
Na<,'hdem die er.ste Heeke herangezogen ist, macheu die Alton zu einer zweiten, zuweilen auch zur
dritten Brut .-Vustalt.
Beide Gatten füttern ihre Jungen, tiie getü))fclt aussehen, mit Insecten. und die zärtlidie
Mutter sorgl für die Roinliddvoit ihrer Kinder, indem sie den Koth im Scbnal)el aufnimmt und
fortträgt.