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' ) . K N X I ' . O C T O N U S niticops. B.,IE.
lanius riififeps UKCHST. — ruliliis LATII. — poinen
U o t h l U i r t t a r r Uiilrnfr — woodclmt — pie-cji-k-hc. r
:, — i n f u s Bicss.
Der itilliköiifige \\'(ii\s;er bewolmt iii einem grosse« Theile von Europa die ebenen
oder liügeligeu an Viehtriften reichen nnil mit Biiutnoii und Büschen liier und da besetzten Gcgen-
Ucn, ist jcdoch im Süden viel häuti-rer als in den nördlichen Liindern Europas, am häufigsten «ohl
in Spanien, liier kommt audi. obwohl selten, der westiü'rikauische Ij<iiiiii.t siijierciliosri.t vor, welcher
.«ich (luroli einen weissliciien Stirn- nnd Augcnsircif um! ilurcli weniger schöne Varben von L. mße.
eps untersclieidet. l)ev rothkö|>fige ^Vür};er kommt Eiuie April oder Anfangs Mai bei uns an und
verlässt uns im .\ugust; nur einzelne junge Vogel bleiben bis i n den September in Deutschland.
Das Nest wird Mitte Mai in einen hohen Strauch oder auf einen Baum gebaut aus Pflanzenstengdn
und liHumflechten und inwendig mit zarten^Itnlmeu und Wurzeln ausgekleidet. In
silcllichen ]^ändei-n verwendet der Baumeister auch wohl die männl ichen Blütlien der Ciisianeu rexca.
Hude Mai findet man die f ü n f bis s e c h s Eier, welche theils eigestaltet, theils kurz und bauchig
a u f t r e t e n . Ihxe Schale ist tlflnn mit geringem Glanz uiid znrten Poren. Aschgraue Unterflecke und
gelbbranne i)berflccko zeichnen sich auf griinlichein oder grüngelb lieh em ( innidenb. Uie Hecke
stellen isuweileu um die lksis, seltener um die Höbe zu einem Kranze vereinigt, wührend die
andfire Hälfte von Hecken fast oder ganz frei ist,
Das .Vnsbr (i i e n der F.ier und .\ufziehen der, denen der \"er«aiidten im Dunenkleido Shn-
Hehcn .Tungen geschieht wie bei jenru. Im .fugendklcide haben diese AA'ürger weit mehr Aehnliclikeit
mit denen der folgenden .Art, als mit ihren Eltern, unterscheiden sich aber von jenen untrüglich
durch die weisse Grundfarbe der Achselfedern, Der Kopf luid Naeken ist gelbgrau mit so
breiten schwarzen Sjiitzenknnteu, das;? die Grundfarbe fii.<t verdcckt \vird. Der Oberrücken ist roRtfiirbig
mit noch breitern schwarzen Spitzenkanten. Die Schultern und der Bürzel sind gelblicinveiss
auch mit sdiwarzen \\"ellenbinden; die Schwung-und Steuerfedern braun, die erstem mit rostfarbigen
Kanten und die letztem mit weissen Spitzen; die erste Sfeuerfedcr ist fast ganz weiss. Der weissliche
Unterköiper ist bis auf den Bauch mit schmalen schwarzgrauen Wellenlinien bedeckt. Dieses
.lugendkleid geht sehr bald in das erste Herbstkleid flbet. welches sich dadurch von ihm unterscheidet.
dass die Federn ilauerhafter und die Wel lenl inien dunkler und brauner sind. Im September
kommt sclion das Rothe auf dem Kopfe unil Nacken zum \'orscheiu und der Rücken wird einfach
scliwarzgraubrauu. Im l-'ebniar niid >iürz geht dieses dritte Kleid in das ausgefärbte über.
0 . E S K I O O C T O M J S colhmo, B„..
lauius colluriii L. — spinitorquus BSCU.ST. — acruginoxus Ki..
U o t l j r ü c i v i n f r UMirarr — red-backod ,slirikc — ¡ne-yrichr kcurvlwiir.
Der N e u n t ö d t e r oiler Dorndr c l i e r bewohnt einen grossen 'l'heil der alten Welt. Brehm
besitzt ihn aus verschiedenen (iegenden Deutsclilands, aus .Schwedun, in dessen südlichen Provinzen
er noch gemein ist, aber unterm 04" nicht mehr vorkommt, an« l'niukreich, Griechenland, Kgyptnu,
Sennaar und vom Vorgebirge der guten Hoffnung. In Deutschlnnd kommt er ICnde .\jiril ;m und
verlässt es im September, Die .hingen bleiben länger bei uns als die Alten. Sie wandern tief in
Afrika hinab; denn A. B r e h m traf ihn unterm 11 " nördlicher Breite an. — linser \Vürger bewohnt
die an Gebüsch, besonders an Dorngehüsch reichen Stelleu ebener und hügeliger (iegenden.
aucih die an Felder stossenden Fichtenvorliölzer, welche Dickichte in sich scbliessen. In den ersten
Tagen des Mai geht die Paarung vor sich. Das Männchen trügt dann, mit ungleich giösserer Meisterschaft
als der rothköpfige Würger , die Ciesänge anderer Vögel vor, lässt die Fliigel hängen, breitet
den Schwanz aus, hebt ihn hoch empor und lässt ihn wieder sinken, beugt den Körper und richtet
sich wieder hoch auf. Von Zeit zu Zeit verfolgt es, von seinem Sitze auf einer Baumkrone herabi
Weibehen, bis es sich seinem Willen ergibt.
Dieses macht Mitte oder Ende Mai Anstalt
im Neste. F.s sucht einengrossen, dichten
Kiefernbäumchen. eine dichte Stelle in einem
selten fünf Fuss über dem Boden an, Iis he-
Uuseh. z. 1?. einen Dorn- oder Stachelbeerbusch, ei
Gartenzaun aus, und bringt sein N e s t drei bis vie
stellt äusserliob aus Moos, das mit trocknen Stengeln umwunden ist, auch wohl
Sclnvinge eines
kleinen Vogels enthält. Auf die Mooslage folgt eine dichte I.age von überkreuzten Halmen; der
innere wohlgeruudete und tiefe Napf ist mit feinen Halmen und Rispen ausgelegt. Manche sind
nameuilich an den Aussenrändern sorgfältig mit Wurzeln und Stengeln umwunden und haben eine
Auskleidung von Federn. So fanden wir eins, das mit grossen Federn des Mauser.s und mit kleinem
vom Buntspecht, Häher und llebhuhn ausgepolstert war. Ende Mai oder .Anl'angs Juni findet man
die f ü n f Eier , welche in Grösse, Gestalt und Fleckenzeichnung sehr verschieden sind. Einige
sind acht eiförmig und wenig bauchig; Andere kurz eigestaltet und stark bauc^hig; Alle sind dOnnschalig
mit wenig bemerkbaren Poren und wenig glänzend. Sie haben Alle zu unterst violetgraue
Flecke; dagegen entweder grünlich weisser oder graugrünen (irund und gelbbraune Obejflecke;
oder gelblichweissen Grund und gelbe Obertlecke: oder gelbröthlichen (irund. mit mehr oder
weniger lebhaft rothen Flecken. Ein Gelege eines Pärchens, das w ah rech ein lieh zum ersten Male
nistete, besitzen wir, dessen Eier denen der S. nisoria gleichen. Häufig sind Fleckenkränze auf der
Basis, weniger häufig auf der Höhen-Hälfte. Jedes Nest enthält nur Eier gleicher Farbe. Mau
kann Eier von den beschriebenen l''ärbungen. zwischen denen es auch noch andere Farbennüaiicen
giebt, in e i n e m Jahre aus e ine r (iegend zusamraenbringen. Wir haben sie namentlich im Jalue
18.53 ohne grosse Mühe in der Umg<!gend von Brambach gesammelt. Bei der verschiedenen Färbung
dieser Eier kommt also wohl nicht, wie Thieneinauu meint, das Mehrste auf die Nahrung an, sondern
nach unseni Beobachtungen hat die verschiedene (Eirund- nnd Zeichenfarbe in dem ^'erschiedenen
Alter der Weibchen ihren Grund.
Das sie allein a u s b r ü t e n d e Weibchen sitzt so fest auf den Eieni. dnss es den. seinem
Neste sich nähernden Menschen mit grossen .Augen lange ansieht, ehe es abfliegt. Die Eltern füttern
die mit schwarzgrauen Dunenfasern spärlich besetzten .Tungen mit Käfern und andern Insecten
auf und führen und ernähren sie, bis sie das erste Mal gemausert haben, was sehr zeitig ge
Kchieht. Das eigentliche Jugondkleid ist noch wenig bekannt nnd noch gar nicht beschrieben.
Schnabel und Füsse sind hornfarben , die .Vugensterne braungrau, dei- Oberkopf und Nacken heilgrau
und wie auf dem rostgraiicn. später mattrostfarbigen Rücken mit schwärzlichen Welienliiiieu
besetzt. Die grau schwarzen Sehwiingfedern mit rostfarbigen Bändern und Spitzen, die Stoucrfedern
dunkel rostfarbig mit hellen Spitzen, der I^nlerkörper ist bei den noch im Neste .sitzenden Vögehi