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 die  Flicgi-niaiiger  mit  ilc:i  Urosseln.  Sie  liut  den  Nainea  »Katzen-Vogel,  nach  ilirem  Gesclirci  erhnllen. 
   (ias  die  Stitmnu  eines  vcrciusnmteii  Kttizclicns  täuschend  nnchalimt  Sie  bewohnt  die  siidlir 
 h f n  uNd<lic  Mi t telstnaten  von  N o r d ame r i k a ,  ist  gemein  und  zahlreich  in  jedem  GcbClsoh.  
 an  den  Rändern  des  Wahles,  in  den  Ohstliöfen  und  Gärten  nnziilrcifcn.  Sie  geht  nicht  weit  iiacli  
 Xorilen,  niclil  einmal  bis  Canada  hinauf.  In  den  Südstuateii  ist  sie  Standvogel,  aber  die  hi  den  Mittdstaaten  
 brütenden  verlassen  diese  mit  ihren  Jungen  gegen  die  Mitte  des  October,  um  in  wärmeni  
 ti'cgendeu  zu  üljerwintern.  bis  sie  bei  cinlietender  milder  Jahres/eil  linde  yebrnar  und  im  März  an  
 ihren  liniton  zurückkehren.  Ihre  Nalirung  bestellt  in  allerlei  Becrenfrüchteu.  in  Gewürmen  und  
 Inseutcn,  segar  Wespen.  Ihr  Gesang  ertönt  sdum  Morgens  in  aller  Frühe:  er  isL weniger  melodisch  
 als  eigenlhfimlich,  besteht  theils  in  den  nac-hgeahmton  Stimmen  der  Vögel  ilirer  l'mgebung,  theils  
 in nnderii sonderbaren Tönen.  Sie  \vird  ihres Gesuiiges wegen  selten  im Käfig als Stubenvogel  gehalten.  
 Ihre  Brutzeit  iällt  in  den  Ainil  und  Mai.  Sie  wählt  zum  Standort  für  ihr  Nest  entweder  
 «•in  Ihwnbeerdieldgt.  einen  Dornbusch,  die  wilde  Weinraiike,  oder  die  Gabel  eine.s  jungen  Biium- 
 CIK'U.S.  Das  Xe.st  baut  sie  ans  kleinen  Reischen,  düuen  PHanzenStengeln  und  feinen  Grashalmen,  
 und  kleidet  das  Innere  mit  feinen  Wurzeltii.sern  aus.  Das  Weibchen  legt  vier  bis  sechs  Eier  und  
 macht  jährlich  zwei  Brüten.  Die  Eier  sind  kurz  eirund,  auf  beiden  i'olen  abgerundet  uiid  glänzend.  
 Sie  sind  «ngefieckt,  tief  blaugrün  von  Farbe.  
 Das Weibelien  brütet  sehr  eifrig  und  verlasst,  selbst  wenn  es  mehreremale  gestört  und  bennvuliigt  
 wird,  nicht  leicht  das  Nest;  es  vertbeidigt  vielmehr  nuter  dem  Beistände  des  Männchens  sehr  
 nnillivoil  die  Hier  und  die  Jungen  gegen  Rnubthiere  und  Schlangen.  
 1 2 .  O l U a r E r S  polyglottus  .SWAINSO.V.  
 turdus  iiolyglüttus  L.  —  mimu.s  polygloltus  BOIK.  
 Hiflltimmicir  Spott-Droffcl  —  mocking-bircl  —  ¡/ra/id  •moqucur.  
 Die  e i g e u t l i c h c  S|)ottdrossel,  einer  der  lieblichsten  Singvögel  Amerikas,  ist  über  den  
 ganzen  Welttheil  weit  gegen  Norden  wie  gegen  Süden,  von  Neuenglaud  bis  Urasi l ieu.  auch  
 aber  mehrere  nahe  gelegene  Inseln  verbreitet.  In  den  südlichen  und  mittlem  Staaten  bleibt  sie  
 als  Standvogel  Sommer  und Winter,  in  den  nördlichen,  welche  kalte  und  schneereidie Winter  haben,  
 i.st  sie  Zugvogel  und  wandert  im  Herbst  gegen  Süden.  Sowohl  in  ihrem  Vaterlande,  als  auch  in  
 Euro|>a.  wohin  sie  von  den  \'ogelhändlern  gebracht  wird,  gilt  sie  für einen  der  beliebtesten  Stubenvügd, 
   «U'un  sie wird  nicht  allein  sehr  zahm  und  zutraulich,  sondern  sie  singt  auuh  auf  das  fleissigste  
 und  biület  sogar  in  der  Gefangenschaft.  So  werden  z.  IJ.  in  Weimar  seit  länger  als  zehn  Jahren  
 viele  junge  Spottdrosseln  gezüchtet  und  an  Liebhaber  von  Stubeuvögeln  verkauft,  lln-e  Nahrung  in  
 iler  Freiheit  besteht  in  Beerenartcn.  Geivürmen  und  Insecten,  besonders  geflügelten,  welche  sie  geschickt  
 im  Fluge  erhascht.  
 Ihre  Brutzeit,fallt  je  nach  der  wärmern  oder  käitern  J.age  der  Land.sehiift  in  den  Ajjril  
 oder  Mai.  Sie  wählt  zum  Stande  für  ihr  Nest  einen  krausen  Dornstrauch  oder  irgend  ehien  andern  
 iliditen  Busch.  eine  Cedcr  oder  auch  einen  Birnbaum  im  Obsthofe,  luaucbmal  uah  bei  den  Gebäuden. 
   Das  Nest  sieht  immer  niifdrig.  selten  über  sechs  bis  sieben  Fuss  von  der  Erde.  Iis  besteht  äusserlieh  
 aus  dürren  Reisern,  verwelkten  Weiden.  Strolihnlnien.  Moos,  Baumwollfiuckeu  nnd  Fäden  ;  
 die  innere  Lage  aus  feinen  Wurzelfasern,  die  zu  einer  reiclien  .-Vusfüt'.cnmg  verwebt  sind.  Das  
 ^\•eibc.•hen  macht  jührlieh  zwei  Brüten,  legt  das  ei-stemal  vier  bis  sechs,  das  zweitemal  drei  bis  
 \  ier  Eier.  Die  Eier  sind  kurz  oval,  von  <ler  arö.v.?e  der  Rotlidrosseleier,  Uelitbläulieh  von  Grund,  
 aschgrau  nnd  ruthbraun  grob  gefleckt,  entweder  gleichmässig  über  da.s  ganze  Ei,  oder  auf  dem  stum- 
 |)fen  Ende  zu  einem  Kranze  vei-fiiessend.  
 Nach  v ierzehn  Tagen  schlüplen  die J u n g e n  aus.  Diese  werden  von beiden Kitern  mit  Insc'c 
 ten gefütiert  undmnthvoll  gegen  Katzen.  Schlangen  und  andere  Feinde  vertheidigt.  Die  J  ungen  
 im  e r s t  Ol  l'ederk  1 e i d e  unterscheiden  sieh  von  den  Alten  durch  ihre  drosselartig  gefleckte  Brust,  
 1 .  O O l l V U S  ossifragus  
 corvus  spermolegus  FKISCH.  
 -£iffi)-firQl)f  —  fish-erow  —  corbemt-  chcuc.  
 Ob  der  Wilson'sche  corui/s  osis/rn^Hj mit  dem  von  Temminck  beschriebenen,  von  Bon 
 a p a r t e  als  Synonym  aufgeführten  corvus  spermokgas  identisch  sei,  bleibt  noch  zu  ermitteln.  Dass  
 aber  die  amerikanische  Fiselikrähe  auch  zuweilen  in  Europa  erscheinen  müsse,  beweist  ein  im  l'ariser  
 Museum  befindlicher,  angebUeh  aus  Polen  gesendeter  Vogel.  
 Die  Fischkr i ihe  hält  in  der  Grösse  die  Mitte  zwischen  der  Rabenkrähe  und  der  Dohle,  
 und  hat  auch  mit  Beiden  in  der  Lebensweise  Vieles  gemein.  Sie  bewohut  in  den  südl i che n  Staut 
 e n  von  Nordamer ika  und  auf  der  Insel  Cuba  vorzugsweise  die  Flussufer  und  den  .-^trand  der  
 salzigen  Seen  und  Sümpfe,  wo  sie  ihre  Lieblingsnahning  immer  reichlich  findet.  Diese  besteht  in  
 lebenden  Fischen  und  andern  Wasserthieren,  welche  sie  geschickt  selbst  zu  fangen  iveiss,  oder  den  
 Meven  und  Seeschwalben  durch  Verfolgen  und  Beängstigen  abjagt,  und  in  todten,  vom  AVasser  ans  
 Ufer  gespülten  Tliieren,  Dabei  ist  sie  eine  arge  Nestplünderin.  schlürft  die  Eier  aus  und  raubt  die  
 jungen  Vögel,  wo  sie  deren  habhaft  werden  kann.  Sie  frisst  auch  gern  mancherlei  wildwac;hsende  
 Beeren  und  stellt  den  reifen  Bauiufrüchten  in  den  Obstgärten  der  Pflanzer  nach.  
 Ihr  For tpf lanzungsgeschäf t  fallt  je  nach  der  Lage  des  WohnorU  in  den  Februar  bis  
 zum  Mai.  Sie  wählt  zur  Anlage  ihres  Nes tes  einen  mittelhohen  Baum,  z.  B.  gern  die  W'eihraueh- 
 Tanue,  und  erbaut  es  vom  Stamme  enti'ernt  auf  einen  starken  Zweig.  D.is  Nes t  ist  kleiner  als  das  
 der  Rabenkrähe,  besteht  aus  Reisern.  Moos,  Gras  und  ist  inwendig  mit  zartem  Gewürzel  weich  
 ausgepolstert.  Darin  legt  sie  v ier  bis  sechs  Eier,  welche  die  Grösse,  Farbe  und  Zeichnung  der  
 Saatkrähen-Eier  haben  und  nicht  genauer  besehrieben  zu  werden  brauchen.  Die  beiden  auf  unserer  
 Tafel  abgebildeten  sind  aus  der  Sammlung  des  Dr.  Brewer  in  Boston  e  
 2 .  P I C A  melaiiotos  BREHM.  
 GdjiütirirUfktgf  (!5lftfr —  Waek-backecl  mag  pie  —  pie  a  ríos  noir.  
 Bis jetzt  ist  diese  E l s te r  a r t  uur  in  Spanien  gefunden  worden,  wo  die  Brüder  Brehm  sie  
 zuerst  entdeckten.  Sie  ist  daran  zu  erkennen,  dass  sie  von  der  Stirn  bis  zur  Schwanzwurzel  dunkelschwarz  
 ist.  Ueberdies  ist  das  Weiss  an  den  Schwungfedern  erster  Ordnung  weniger  verbreitet,  
 an  der  zehnten  luir  in  einem  kleinen  F'leck  vorhanden.  un«!  das  Schwarz  am  Vorderhalse  geht  bis  
 auf  die  Oberbrust  herab.