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 wegziehen.  
 Nicht  Süllen  !iri)eiten  die  fleissigen  Baumeister  filr  den  Ilaiissperling.  Er  nimmt  ein  eben  
 fertig  gewordenes,  oder  ein  vorjähriges  Nest  in  Kesitz,  trägt  .Strnhlmlnie  iiinein  und  benutzt  es  
 f ü r  seine  Brut.  
 1 5 .  C O T Y L E  ripaiiii  BOJE.  
 hirundo  riparia  1.-  —  cinerea  VtEiLi,,  
 Uffr-Sfl)lUttll)f  —  saiid-tiiartin  —  hirondcllc  da  rivage.  
 Die  t i f e r s c hwa l b e  lebt  in  fast  ganz  Europa  nnd  nach  Li ini ö  auch  in  Sibirien.  Sie  licht  
 wasserreiche  Orte,  hoho  steile  Flussufer.  Lehiu-  Sand-  uuil  Toi-fgiaiben  mit  steilen  "Wanden  in  der  
 Niilie  von  Seen,  Teichen,  Brachern.  Jlan  findet  sie  auch  au  den  schroffen  Küsteu  des  Meeres.  Sie  
 kommt  gewölmlieh  Anfangs  Mai  bei  uns  an  und  verlüsst  uns  im  September.  
 Sie  ist  sehr  gesellig,  wandert  in  Flügen  und  n i s t e t  in  grösseren  und  kleinem  Colonien,  dass  
 oft  eine  ganze  Uferbank  mit  nahe  an  einander  stellenden  Nistlöclieru  bedeckt  ist.  Die  Uferschwalben  
 graben  sicli  dieselben  mit  Hülfe  ihrer  spitzigen  Nägel  selbst.  Es  sind  enge  zwei  bis  drei  Fuss  lange,  
 mehr  breite  als  liohe,  am  Ende  backofeufürmig  erweiterte,  wagcrecht  stellende  Röhren,  in  deren  
 erweiterlem  (irunde  das  N e s t  aus  Stroh-  und  Grasliahnen  gebaut  und  mit  vielen  Federn  ausgepols 
 t e r t  wird  In  nördlichen  Küsten  werden  die  Uferschwalben  aus  ihren  mühsnm  gegrabenen  Nistr  
 riilireii  o f t  duichdi e  Gryllummen  verdrängt,  welche  diese  I-ö(rher  erweitern  und  ilne  Eier  lüneinlogen.  
 .UB  ( iotha  noch  mit  Alaueni  umgeben  war,  brachte  eine  (i es ellschaft  Uferschwalben  ihre  Neste  in  
 deren  Eissen  und  Lücliern  an.  
 Man  findet  Ende  Mai  oder  Anfangs  Juni  im  Neste  der  Uferschwalbe  f ü n f  bis  s e c h s  Eier,  
 welche  viel  kleiner  als  Ilausschwalbeueier,  zartschahg  und  rein  weiss  sind.  
 Das  Meibchen  b r ü t e t  sie  allein  aus  nnd  füttert  neb.«  dem  •^[ilnnchen  die  ,lnngcn  mit  den  
 über  den  \Vnssersiiiegel  {liegenden  und  schwimmenden  Insecten  gross.  Diese  untei-scheiden  sich  von  
 den  Al ten  durcli  die  Hellte  Schnabel -und  Fnsshaut.  durch  die  rostfarbigen,  an  den  hintern  Schwungfedern  
 sehr  breiten  Federkanten,  und  durch  den  rostgelblichen,  bald  verschwindenden  Anflug  an  
 dem  Vorderlialse  und  lü'opfe.  Auf  dem  letzleren  slehen  auch  oft  noch  dunlvlc  Fleckchen.  Die  
 Uterscliwidbon  brüten  gewöhnlich  nur  ein  Mal  im  Jahre,  bei  günstiger  Frühlingswitterung  aber  
 z w e i  \f  al .  Sie  ziehen  nach  Afrika  und  übenvinteru  zum  Theil  schon  in  Eg)iiten  am  Nil.  
 1 6 .  C O T Y L E  nipestri s  BOIE.  
 liirnndo  rupestris  Scop.  —  mincola  IIODOS.  —  biblis  rupestris  LE.SS.  —  ptyonoprogne  
 rupestris.  Gab.  
 i f I f r i l - S d i l ü n l l j f .  —  rook-swallow  —  kirondclle  de  rocker.  
 Die  F e l s e n s c hwa l b e  bewohnt  .Südeuropa,  vorzugsweise  die  Küsten  des  Mittelmeercs,  
 die  von  Griedienlaud,  Italien,  Frankreich,  Spanien.  Nach  S chinz  kommt  sie  luioli,  wiewohl  »ollen  
 I  
 i n  den  .\lpeu  der  Schweiz  vor;  ja  B e c h s t e i n  versichert,  sie  einst  in  Thüringen  gesehen  zu  haben,  
 wie  sie  denn  auc;h  in  Tyrol  nistend  aiigetroffen  ist  
 Die  euro[)üischcn  Felsenscliwalben  kommen  im  April  an  ihren  Brutplätzen  an  und  verlassen  
 sie  im  October,  iiiilten  sich  aber  noch  lange  im  südlichen  Europa  auf,  elie  sie  nach  Afril»a  übergelin.  
 H r e h  ni  besitzt  eine,  die  im  December  bei  Neapel  geschossen  ist.  In  Egypten  überwintert  sie  niclit  
 häufig,  sie  geht  tiefer  hinab.  
 Sie  bauet  in  Felsenlöchern,  unter  Felsenvorspiüngen  und  au  Ruinen  ein,  dem  der  /«>.  rusUca  
 ähnhclies,  oben  offenes  N e s t .  Aeusserlieh  besteht  es  aus  Erde,  inwendig  sind  Haare,  Halme  nnd  
 l ' e d e r n .  Auch  die  E i e r  sehen  denen  unserer  Rauchschwalbe  .sehr  ähnlich.  Sie sind  ungleichliälftig.  
 der  Durchmesser  der  Basis  nahe,  haben  zarte  wenig  glänzende  Schale  und  auf  weissem  Grunde  
 blftugratie  Flecke  tief  in  der  Schale  mit  gelbbraunen  Punkten,  Kritzeln  nnd  Flecken  auf  der  Oberfläche  
 .  gleichmässig  vertheilt  oder  am  stumpfen  Ende  einen  lockern  Kranz  bildend.  Viele  zeigen  
 um  die  Basis  einen  deutlichen  Fleckenkranz.  
 Die  fltlggen  J u n g e n  unterscheiden  sich,  wie  die  Uferschwalben  im  Jugendkleide,  untrüglich  
 von  den  Alten  durch  die  grauschwarzen  Sjiitzenkanten  auf  dem  ganzen  Oberkörper.  
 1 7 .  I T I ß l J N D O  rnstica  LIK.NÉ.  
 hirundo  domestica  BII.  —  cecropis  rustica  BOTE.  
 Uniirl)-Sd)lUfllÜC  —  chimney  swallow  —  hiro^idelle  de  cheminée.  
 Die  R a u c h s c hwa l b e  lebt  in  ganz  Europa,  In  iScandinavien  brütet  sie  unterm  
 M i d d e n d o r f  fand  sie  noch  in  Kola.  Sie  schlägt  ihi'en  Wohnsi tz  in  Gebäuden  auf.  Man  findet  sie  in  
 Städten  und  Dürfern,  zuweilen  bei  einzelnen  Häusern.  In  Deutschland  kommen  sie  gewöhnlich  in  der  
 ersten  Hälfte,  bei  ungünstiger  Frühlings Witterung  erst  Ausgangs  April  an.  Im  September  versainnieln  
 sie  sich  auf  hohen  Dächern  nnd  Bäumen  und  verlassen  uns  heerdenweise  in  den  letzten  Tagen  
 dieses  Monats.  Spanien  verlassen  sie  erst  im  November.  Doch  besitzt  B r e h m  ein  junges  Mäfinchen.  
 ivelches  schon  am  30,  August  bei  A b u  Ham  ed  in  Nubien  geschossen  ist.  Da  unsere  I I .  rustica  
 nicht  in  Afrika  brütet  —r  sie  wird  dort  von  h.  boinsennautii  vertreten  —  :  so  muss  diese  schon  aus  
 Europa  gekommen  sein.  Merkwürdig  ist  aber,  dass  imsere  llauchschwalbe  über  vier  afrikanische,  
 an  ihrem  Brutorte  das  ganze  Jahr  bleibende,  Schwul b e n a r t e n  «'Cgzieht  und  unter  dem  lOVa"  N-  B.  
 von  A.  B r e h m  noch  auf  der  Wunderung  begriffen  angetroffen  wurde.  
 Im  Mai  macht  uusre  Sc;hwalbe  Anstalt  zur  Brut.  Sie  wählt  einen  Nistplatz  innerhalb  der  
 Gebäude,  in  einem  Schlippen,  Stidle,  Buden,  einer  Scheune,  Thorfahrt  oder  Kamnicr.  Der  Standurl  
 des  N e s t e s  ist  gewöhnlich  ein.  unter  der  Decke  hinlaufender.  Tragebalken.  Da  wird  es  in  der  
 Mitte  seiner  Länge  so  angebracht .  dass  es  anderthalb  bis  zwei  Zoll  von  der  Decke  absteht  und  von  
 dieser  geschützt  wird.  Beide  Gatten  fertigen  es  von  fe\ichter  Erde,  wclche  in  einzelnen  Kliimpchen  
 im  Rachen  umhergewälzt,  mit  klebi-igem  Sjieichel  überzogen,  angeleimt  und  zu  grössern).  Hal t  mit  
 Gras-  oder  Strohhiilmen  durchtiochten  wii'd.  Das  Nest  bildet  den  Abschnitt  einer  Kugel,  hat  aber  
 auf  jeder  Seite  zu  grüS.«eicr  Festigkeit  eine  \'erläTigerung.  Der  innere  Napf  ist  fiachcr  als  eine  
 Halbkugel  und  mit  Gras-  und  Strohhalmen,  auch  mit  Federn  ausgefüttert.  Im  Mal  findet  man  
 f f l n f  bis  s e chs  Eier.  Diese  sind  dünnschalig  mit  wenig  bemerkbaren  Poren,  länglich-  oder  kurz- 
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