
Ende März bnut sie auf die Gipfel der Bnume ein i i e s t gleich dem unserer r.lstcrn, und
leiit f'ilnl' bis s e chs denen dieser ähnliche Hier. Die uns vorliegenden sind auf licht gvlnbläuliehem
Grunde mit kleinen ascligcaucn Fleckchen getüpfelt, die auf dem stuiniifen Ende 7usauinientliessen.
Die flüggen Jungen unterscheiden sich von den Alten durcli das lockere und weniger schßn
gefiirhte Gefieder.
Der in Spanien seltne exi/hphns ylumlarius legt seine Eier in das Nest dieser Elster, die niclit
allein sorgfältig sie bebrütet, sondern aucli die ausgeschlüpften jungen Strausskukuke wie ihre eigenen
Kinder mit Insecten und ihren Lnrven und Würmern aufzieht.
3 . PIC' A inaur i tani f a M
vllcitcrircilf' (Elfter — africiin mag pi e — pie d'ahjirie.
Die m a u r i t a n i s c l i e Klster bewohnt N o r d n f r i k a . namentlicli .Algerien. Sie sclieint
daselbst eine V'erti'eterin unserer gemeinen, besonders der iiir ähnlichen .spanisclieu Elster zn sein.
Sie ist von gleicher Grösse wie diese, untorsclieidet sich aber durcli ihren viel liingern Schwanz,
ctessen Federn auch nicht in gleicher Scliönlieit den ¡iriiclitigen Farbeiiscliimnier zeigen, der unsera
andern Elsterarteu so"sehr ?.m Zierde gereicht. Sie hat einen schwarzen I.'nterrQcken und so viel
Schwarz am Vorderkörper, dass nur die Unterbrust weis.« bleibt, an den Schwingen erster Ordnung
noch weniger Weiss als die ihr nah verwandle spanische Elster, was man besonders an den fünf
ersten bemerkt. Dazu ist die nackte Stelle neben dem Auge grösser als bei jener. Die Weibehen
sind kleiner wie die Mäanchcn, mid ihr Scluvanz ist kürzer; sonst aber sind sie diesen gleich an
Farbe und Schönheit.
Ueber den Ne s tbau dieser Elster fehlen genügende Nachrichten. Von ihren Eiern besitzen
wir noch zu wenige, um vergleichen unci beurtheilen zu können, ob sie in der Grund- tind Flockenfarbe
in gleichem Maasse variireu, wie die Eier der gemeinen Elster. Die vorliegenden gleichen solchen
, wie wir sie am bäuligsten in unsern Elsternesten lindon, Sic sind nemlich auf grünlichem
Grunde graubraun dicht kleingetieckt, mit cim'm dttnfcehi Wolkenkranz auf dem stumpfen Ende.
4 . N U C ' i r i L V G A earyoeataotos BRISSON.
corviis caryocatacles 1,. — nucifraga guttata V'IEILI..
(Pfflrrlitrr niiniläljfr common mitkrackcr — cns.ie-}wix tvlgnire.
Auf unserer Tafel 50 gaben wir eine Abbildung des einzigen authentischen 'l'anneiih
ä h e r - E i e s , das in unserm Besitze war. Seitdem hatten wir Gelegenheit, unsere Sammlung durch
mehrere dieser seltnen Eier, welche in den Alpgebi rge n S tt d f r a n k rei ch s ge.qammelt worden,
zu bereichern, und lassen nun eine Zeichnung von diesen folgen. Sie .stimmen ziemlich genau in
Gestalt und Farbe mit denen überein. welciie E. S chüt t zu Waldkirch in IKiiern gefunden
und im Ornith. Jounial 2. lieft 1862 trefl'lirh faescl)rieben hat. Er sagt: " die Gestalt ist bei
allen drei Eiern verschieden, von der gejtieekt eiförmigen, spitz zulaufenden bis zur ausgebaucht
ovnien. Grundfarbe sehr blas.? grünbläulich und gegenüber den zahlreichen, gleichniäs.'ig über dn.s
Ei vertheilteu, hell lederfarbenea Hecken, stark vorwiegend. Die Flecke sind theik gröber, bald
feiner, manche zerfliesseii mit einander, doch sind sie kleiner als bei allen mir bekannten Corvus-
Eiern. ausgenommen jene des Eichelhähers, welche aber viel zahlreichere und dichterstehende,
mehr mit der Grundfarbe verseilmelzenrle Flecke haben, so dass erstere beinahe verschwindet. Nur
bei e inem Ei findet sich am stumpfen Pol eine stärkere Anhüufuug von Flecken, aber ohne kranzförmige
Bildung.»
Da-s N e s t beschreibt Herr Schüt t mit folgenden Worten: "Ks stand etwa 25 Fuss hoch
auf einer Fichte, dicht am Stamme und war von unten schwer zu erkennen. Am 19. März wurde
das Nest gefunden und am 23sten war das erste Ei gelegt u. s, w." Ferner: »Aeusserlich besteht das
Nest aus schwachen dürren Tannenreisern. an welchen Hart- und andere Flechten haften, und ist
mit grünen Tannenzweigen durch flochten, die von dem Baume, auf welchem es .stand, herzurühren
scheinen , doch unterliegt hier vielleicht dieselbe Absicht. wie bei einigen llaubTügeln, die ihren
Horst mit frischen Laubholzzweigen gamii'en. Fernere Bestandtheile sind Moos, zartere Baumrinden
und Bast: die innere .Auskleidung besteht aus Bnumflechteii, Bast und dürren Grashalmen, und
bildet eine schön gewölbte Halbkugel von 4" 8"' Durchmesser und 2" 10'" Tiefe.«
^^•eitere Nachrichten über das Brutgeschül't des Tannenhuhers und das Aufziehen und Ernähren
seiner J u n g e n dürfen wir hofientlich bald von dem Verfasser der Abhandlung erwarten.
5 . P E R I S O l i l U S hlfaiistus Bnx.u.AUT,:.
corvus infaustus 1.. gnrrulus infaustus VTEILI,.
UilpUii-ks-tjnljcr — sifaerian j a y — tjcai imituteur.
Die Brutgeschichte des Tng lücks -Hähe r s ist noch bis vor wenig .lahren xmbekannt gewesen,
und seine Eier waren eben so selten und hoch im Preise, als die Ei e r des Tannen-
H ä h e r s , weshalb wir auf unserer Tafel 50 nur von e i n e m eine Zeichnung geben konnten. Nachdem
^vir seitdem durch tinsere nordisch«! l'renudc in den Besitz meiner Exemplare gelangt waren,
wollten wir auch von diesen die Abbildungen nachliefern. Dem Texte der 50. Tafel lassen wir noch
Einiges nachfolgen, das uns A. Brehm berichtet hat. als er von seiner Ueise durch Norwegen bis
ans Nordcap zurückkehrte.
"Der Unglücks-llaher reicht über ganz Scandinavien hinweg; er kommt schon in den
südlichsten Provinzen vor, den Winter gar nicht selten bei Chr i s t i ani a . Wenige Meilen nördlich
von dieser Hauptstadt beginnt sein eigentliches Wohngebiet. Er zieht Fichtenwälder, welche das
Gepräge unserer Hochgebirge an sich tragen, allen übrigen vor. In diesen Wäldern hängen lange
l'lechtenzöpfe von den Aesten aller Bäume herab; zwischen diesen treibt sich unser Höher herum.
Die Norweger nennen ihn darum Flechtenkriecher.
Sein Nes t baut er schon im Mär/ und zwar in der Nähe des Nordcap ebensowohl, wie in
den südlichen Pi-oviiizen. Anfangs Mai trifft man bereits ausgeflogene ,1 u n g e . Das Nest besteht
aus Reisern und Flechten und ist mit Federn ausgepolstert." — Ein Nest, das Alfr. Brehm vom
Naturaliensammler Nordvi zu Mortensnäes erhalten hatte und mitbrachte (jetzt in der Sammlung
des Freiherrn von König-Warthausen}, ist gut und dicht gebaut, auswendig aus dürren
Lärcheiireisern, dünnen Zweiglein vom schwedischen Melilbaum, Stengelchen nndGcwürzel: