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Sic werden in aclitzclui Tagen ausgebrütet. Auch das Mmiiichen bekümmert sicli um das
Nest nntl scliciiit am Brüten Theil z« nehmen.
Das J u g e i i d k l c i d wcidit von dem H o c h z e i t k l e i d e der Alten selir ab. Der Oberkopf
ist sclnvärzlicli, auf der Stirn mit rostbraunen Federkanten; (Iber dem Auge ein hellrostfarbiger,
dunkel gestrichelter Streif. Der Hinterhals rostbraun mit hellem li'ederriiudern; der Rücken, die
S c h u l t e r - und liintersten Sehn-ungfedcrn dunkel- rost- oder schwarzbraun mit rostgelben oder
gelben Federkanten; die Scbwung- uud Steuei-fedem maltschwarz mit kaum bemerkbaren grauen
r e d e r r ä n d e r i i ; das Kinn und die Kehl e ist weisslich mit einem rostbraunen Mittelstreif; die Federn
des Vorderhalses auf der äussern Fahue weissgelb, auf der innern rostfarben mit tiefbrauuem Scliafts
t r e i f . die längsten rein rostgclb, der lii'0]>f scliwmz oder schwarzbraun mit rostgelben l'ederkanten.
der übrigens gelbliche Untcrkörjier auf der Brust mit braunen Schaftstreifcn.
Dn.'i llcrbstklcid ist wahrscheinlich dem Jugendkleide ähnlich.
6 . N Y C T l C O l i A X gviseus SnurKi-ANr..
ardea nycticorax L.
Uftci)t-Ueil)cr — night h c ron — héron ùikcn-eau.
Der N a c h t -Re i h e r ist für nns ein östlicher und südlich«- Vogel. Er bewohnt das südliche
Rnsslaud, die Türkei , firiechenland, Ungarn. Dalmatien, Italien, weniger häufig Südfrankreicli.
In Deutschland und der Schweiz wird er selten angetroffen, noch seltener in Holland und
England. Er lebt mit andern Si])iienvcr" audteii in Sümpfen und Morästen, welclie von Gcbüscli
ningcbcu und mit Rolir. Schill" und Gräsern bewachsen sind.
Die Nes te findet man am hatifigsten zngleic;h mit Xcsten der Ardea cinerea und garzetta
auf den Zweigen der Weiden und auf anderu Bäumen in der Grösse massiger Busard-Horste von
trocknen Zweigen gebaut, inwendig mit Scliilfblättern und Ricdgi-as spärlicii ausgekleidet. Sie
cntlialton Mitte Mai v i e r bis f ü n f Eier , welche in einundzwanzig Tageu'ausgebrütet werden.
Sie sind kleiner als die Eier des Pnquir-Reihers, eiförmig ; die Schale ist glatt mi t flachen Eurchen
aber wenig sichtbaren Poren, die Farbe blassgrün, beinahe weiss.
Die J u n g e n werden mit Fischen. F'röschen, Insecten und "NVürmern aufgefüttert u n d älineln
in der Zeichnung den Alten gax nicht. Ihr Oberkörper, den Unterräcken. Bürzel und Scliwanz
ausgenommen, ist braun mit schmalen rostgolben Schaftiiecken, welche aber auf dem Mantel sich
nach den Spitzen hin ausbreiten und eijicn grossen 'l'heil der Spitze einnehmen; Unterrücken und
Schwanz sind aschgrau, die obcrn Deckfedcrn des letztern mit weissen Schaftflecken. Der Tnterköi
jier ist matt gelbhchweiss. an seinen Seiten mit grauschwarzen Seitenkanten, längs der Mitte
mit kleinen scihwärzliciien untl schwarzen, einen ununterbrochenen Streif bildenden Längcfiecken;
an Brust und Bauch ist die Grundfarbe lichter und die schwärzliche Einfassung der Federn bei
manchen nur auf einer Seite. Im zweiten Kleide sind die weissen Flecke auf dem ganzen Oberkörper
verschwunden und das Bnum ist schöner,; auch der Unterköq^er ist weniger gefleckt. In
dem noch nirgends beschriebenen i l e rbs tkl e ide ist der I l ü c k e n tiefaschgrau. Der Fcdcrbusch
ziert nur das Hochzeitkleid.
7 . A R D E A piii-purca LIKSÉ.
| J l i r p i i r - t l r i t l f r — crested purpl e heron — héron pourpré.
Der P u r p u r - R e i h e r bewohnt Holland, das südliche Frankreich, l'ngarn, Sla^
^^^estasiell, nameiitlicli die Küsten des schwarzen und kaspi.sclien Meeres. Er liebt mit Rohr, Schilf
und Weidengebüsch bewachsene Moräste, Seen und Flussufer, Er wandert und kommt dann zuweilen
nach Deut-scliland, namenthch in die I.ausitz und nach Schlesien. Auch auf dem Thliiinger
Walde ward einer erlegt. Im nördlichen Frankreich erscheint er auf dem Zuge im October. Am
5. October 1845 kam eine Schaar junger Vögel in die Gegend von LUle von der melirere todt in
die Stadt hinabfielen. Er überwintert in Afrika; nameutiich am Menzaleh-Soc und im Nilthale.
Sein N e s t ist oft schwer zugänglich, denn es befindet sich im Rohrwalde und ist stets von
Wasser umgeben. Iis ruht auf umgeknickten Rohr- oder Schüfstoppeln unil besteht au» dürren
Rohrstengeln, denen wohl auch Reiser beigegeben sind, und ist mit Gras, Stroh und Binsen ausgelegt.
Ende Mai machen diese Reiher ihre einzige Brut und legen d r e i bis v ier Eier. Sie haben
die Grösse der Hühnereier, treten theils gleichhälftig, den grössteu Durchmesser in der Mitte,
oder ungleichhälftig auf, habeu eine starke, etwas raulie und glanzlose Scliale und sehen bleich
blaugrün aus.
Die .Tungeu sind im D u n e n k l e i d e mit langen dunkeln Fasern sparsam bekleidet, im
reinen J u g e a d k l e i d e , das sie bis spät in den Herbst hinein tragen, von den Alten ganz verschieden
gozeichnet. Schnabel und Füsse sind viel heller als bei den Alten; die Stirne ist schwarz- oder
tief braun; der Hinterkopf mit etwas verlängerten Fedeni rostbraun, der Hinterhals rostfarben,
der Mantel grauschwarz, mit so breiten rostfarbigen Kanten, dass bei dem Männchen die Rostfarbe
herrschend wird; die Scliwungfedem schwärzlich, die der zweiten Ordnung mit rostfarbigen Federkanten.
welche an den letztem fast die ganze Feder einnehmen. Die Steuerfedern matt schieferf
a r b e n ; die Kehle xmä Obergurgel beim Männchen hell rostfarben, beim Weibclieu dunkel- und
matt rostgelb mit schwärzlichen Längeflecken | Brust und Bauch beim Männchen matt gelblich,
beim "Weibcheu weisslich mit scliwärzlichen Läugeflecken, welche nur auf der inneren Fahne
stehen, aber diese fast ganz einnehmen. Die Füsse sind Anfangs unter der Fei-se sehr breit.
8 . G A R Z E ' I T A egretta BONAPARTE.
ardea garzetta L.
Der S e i d e n -Re i h e r ist ein Bewohner des südöstlichen Europa, in Ungarn, Griechenland
und dem südlichen Russland niclit selten und auf Cypern häufig, ebenso am schwarzen Meere.
Auf dem Zuge kommt er regelmässig nach Italien, Sicilien und Südfrankreich und überwintert in
Nordafrika. Er liebt ausgedelinte Moi'äste und n i s t e t auf den mit Weiden und andern Bäuaien
besetzten Inseln derselben.
Das N e s t ist ein lockeres Geflecîit aus Rohrstengcln und Reisern, vorzugsweise von Weiden,
inwendig mit dürren Schilf- und Grasblättem und Wurzeln ausgelegt. uiigefahr so gross wie