
 
        
         
		Sein  Nes t  bauet  es  aus  dtlrrcii  Halmen  utid  kleidet  es  roii  Ifcrdehnarcn,  denen  auch  wohl  
 eine  Feder  beigegeben  ist.  ans,  r.s  ist  ziemlich  tief,  nber  locker  «nd  dünnwandig.  Die  \'iev  bis  fünf  
 K i e r ,  in  der  Grösse  denen  der  Fi-inyiUa  carduelk  gleichend,  sind  nuf  granlieh  weissem  (• r u n d e  dunkel  
 ölfarbig  und  aschblau  gezeicliuet.  zu  oberst  einzelne  schwarze  Pünktchen  oder  aucli  wohl  eine  
 kleine  SchnörkoUinie.  
 Die  .) u n g e t i .  welche  mit  kleinen  Insecten  gefüttert  werdeu,  gleichen  deu  Alten,  nur  dass  
 der  Augenhderrajid  schwach  rotli  angeflogen  «nd  der  dunkle  Anflug  auf  dem  Scheitel  bei  dem  
 j u n g e n  Männchen  matter  ist  als  bei  dem  erwachseuen.  
 6 .  ¡ S T O P A K O L A  conspicillata,  BONAVARTE.  
 Sylvia  consiiicülatH  MAR.II.  curruca  conspicillata  GERHE.  
 ÖrUUii-Sniigcr  —  spcctaclc-warblcv  —  J'axtvelU-  a  luueAles.  
 Die  B r i l l e n g r a smü c k e  lebt  auf  Siivdinien,  namentlich  untern  der  Kiiste  bei  Cngliari,  
 in  Süditalien.  Südfranki'ei(;h  und  .Südspanien,  und  hält  sich  ebenfnlls  im  dichten  Gesträuch  auf.  
 Nicht  allein  in  ihren  Sitten  sondein  anch  in  der  Färbung  ist  sie  der  S.  cinerea  sehr  ähnlicli.  Sie  ist  
 aber  ^iel  kleiner  und  durch  den  aufgetriebenen  rothcn  Rand  der  Augenlider,  so  wie  in  der  Jugend  
 und  im  Herbste  durch  das  Tiele  Rostroth  an  den  Hügeln  und  das  Grau  auf  dem  Kopfe  und  lliiiterlialse  
 kenntlich.  Im  Jngendkleide  sind  Kopf  und  Ilintcrhals  grau,  der  Uücken  i-ostgrau.  die  
 schwarzgrauen  Schwungfedern  mit  rostfarbigen  Kanten,  dass  sie  zusammengelegt  fast  äjanz  rostfarben  
 erscheinen;  der  Schwanz  ist  schwaizgrnu.  an  der  ersten  Steuerfeder  fast  ganz  weiss,  der  
 weissliche  Unterkörper  rostgrau  überflogen.  
 Diese  kleine  Grasmücke  bauet  aus  Grasstörkclien,  Stengeln  und  Samenwolle.  dem  auch  
 wohl  Spinnewebe  beigegeben  wird,  ein  ziemUch  tiefnapiiges  Nest  ins  Gebüscli.  Die  v ier  bis  
 f ü n f  Eier  sind  etwas  kleiner  als  die  der  S,  curruca,  sehr  znrtscliaiig  und  .schwach  glänzend,  bleichgrünlich  
 weiss  mit  matten  grauen  und  grünen  Fleckchen  und  Strichen,  auch  wohl  mit  dunklern  
 Haiirlinien  bezeichnet.  
 7 .  S T O P A K O I . A  siibalpiiia  BOKAPARTE,  
 Sylvia  passerina  GM.  —  leucopogon  MEVEU.  curriu  a  pa.sserina  GEUBE.  
 W r i s b ä r t i a r r  SÄiitifr  —  passerine  «-avliier  —  fauveüt  ¡jussei-ine.  
 Der  weissbärtige  Strauchsänger  wohnt  ia  Spanien,  Südfrankreich,  Italien,  ßnechenland. 
   Südrusslaud  auf  buschigen  Hügeln  und  bauet  sein  Nest  uis  Gebüsch.  
 Ks  ist  liiilbkugelig,  aus  (irasblüttern  und  Halmen  oder  ^Vurzeln,  inwendig  mit  zarten  Wurzeln  
 und  Fasern  gebaut.  Es  enthält  f ü n f  Eier  von  der  Grösse  der  Stieglitzeier,  bauchig  oder  gestreckt  
 .  \on  zarter  SihaJe  und  geringem  fiianze.  die  auf  trübweissem  Gruiuie  zu  unterst  mit  gi'auen  
 und  (jben  mit  ölbniuncn  oder  olivengrüuen  Hecken  und  T'unkten  diclit  gezeiclinet  sind- 
 Das  Weibchen  b r ü t e t  sie  allein  aiis  und  macht,  nach  der  glücklii-h  aufgebrachten  ersten,  
 eine  z\\eitc  Brut.  Die  nackten,  nur  mit  wenigen  Duuenfasern  bedeckten.  J  u n g e n  werden  von  beiden  
 Gatten  mit  Insecten  und  deren  Larven  gross  gefüttert  uud  ähneln  dann  einigei-massen  den  alten  
 '^^'eibcllen,  Ihr  Oberkörper  ist.  wie  bei  diesen,  tiefgi'au,  der  Unterkörper  hellgrau,  in  der  Mitte  des  
 Bauciis  weisslich,  am  Vorderhalse  wenig,  an  der  Brust  und  deu  Seiten  stark  rostgran  überftogeu.  
 8 .  S Y L V I A  cuiTuca  UTHAM.  
 motacilla  curruca  L.  curruca  gajrul a  BRISS.  Sylvia  garrula  M.  &  \V.  
 lUnp}Jcr-(&rn5mückf  —  lesser  whi t e - throa t  —  /auml/e  babiUarde.  
 Die  g e s c h w ä t z i g e  Gras raücke  ist  sehr  weit  verbreitet.  Sie  bewohnt  fast  ganz  Europa,  
 ist  sehr  zalilreich  in  Deutscliland,  geht  iu  Schweden  bis  zu  (13—64"  lünauf,  kommt  auch  bei  Archangel  
 vor,  so  wie  im  Gegensatze  dazu  in  Nordostafrika.  Sie  kommt  im  mittlem  Deutschland  in  der  
 letzten  Ilillfte  des  Ai>ril,  bei  ungünstigem  Früh lings w e t t e r  erst  Anfangs  Mai  an  und  verlässt  uii.i  im  
 September.  Sie  bewohnt  die  Nadel-  uud  Laubwälder,  welche  Unterbusch  haben,  buschreiche  l''Iussund  
 Bacliufer  und  Gärten.  
 Das  zierliche  N e s t c h e n  steht  gewöhnlich  in  einer  Höhle  von  zwei  bis  vier  Fuss  über  dem  
 Boden  im  Gebüsch,  in  Gärten  oft  in  Stachelbeersti'äuchern,  im  Weidengebüsch  der  Flussufer,  in  
 Fichtenbäumchen.  Es  ist  von  dürren  Grashalmen  gebaut,  die  hin  und  wieder  roit  Schaf-  oder  l'flanzenwoUe  
 verbunden  sind,  inwendig  mit  zarten  Grashalmen  und  Pfeidehaaren  glatt  ausgelegt.  Es  
 ist  dünnwandig,  etwius  tiefer  als  eine  Halbkugel .  Die  E i e r  der  ersten  Bnif,  f ü n f  bis  s e c h s  an  der  
 Zahl,  findet  mau  in  der  ersten  Hälfte  des  Mai,  die  der  zweiten  im  Juni,  Sie  wei-den  von  dem,  dujch  
 das  Männchen  mit  Nahrung  versorgten  Weibchen  in  vierzehn  Tagen  allein  ausgebrütet.  Sie  sind  
 verschieden  gestaltet:  länglich-  oder  kurz-oval,  oder  acht  eiförmig,  dünnschalig  mit  sehr  feinen  
 l'oren  und  schwachem  Glänze,  weisslich  mit  grauen  Vnterflecken  und  ölgrünen  und  braimen  Oberflecken  
 am  stnmpfeji,  selten  am  spitzen  Ende,  zu  denen  oft  noch  tieferbraune  Sclmörkel  kommen.  
 Die  mit  grauschwarzeu  .  zarten  Diinenfaseru  sparsam  besetzten  J u n g e n  werden  von  beiden  
 Gatten  mit  kleinen  Insecten,  ihren  Larven  und  Eiern  aufgefüttert  und  bekommen  bald  ein  Jugendk 
 l e i d .  welches  mir  durch  mattere  Farben  und  zartes  Gefieder  von  dem  ausgefärbten  verschieden  ist  
 uud  schon  im  ersten  Sommer  in  dieses  verwandelt  wird.  
 9 .  S Y L A ' I A  cinerea,  LATH.\^M.  
 motacilla  Sylvia  L.  ouniica  cinerea  BK.  
 ¿)C(KfU-(&rüamiirtir  —  eommon  white-thi-oat  —f n a o e l t e  yriselle.  
 Die  f a h l e  G r a smü c k e  bewohnt  das  mittlere  Europa  und  geht  bis  zum  südlichen  hinab.  
 Sie  ist  im  südlichen  Schweden,  wie  in  Griechenland,  häufig.  In  Deutschland  findet  man  sie  überall,  
 wo  dichtes  laubtiagejides  Gebüsch  ihr  einen  sichern  Aufenthaltsort  bietet.  Sie  kommt  iu  der  letzten  
 H ä l f t e  des  April  lui  und  verlässt  uns  in  der  ersten  des  September.  Sie  geht  nicht  nur  nacli  Afrika  
 hinüber,  sondern  tief  hinein.  Ende  April  oder  Anfangs  Mai  sucht  sich  das  Männchen  sein  Weibchen  
 nuf.  Iis  steigt  <lann  singend  in  die  Höhe,  flattert  kurze  Zeit  in  der  Luft  und  stürat  sicli  wieder  in