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 initl  ciiieu  w e i s s k e l i l i g e n  Ivleincn  Fliegenfönger.  niid  mehrere  tuiclere  Ornithologea  stimmen  iinn  
 bei.  Ks  fehlt  aber  bis  jetzt  an  sichern  Beobathtungen  dnrilber,  oh  die  Nistweise  beider  verschieden  
 sei.  lind  ob  die  Eier  der  einen  Art  sich  von  denen  der  andern  nntersdieidcn  hussen.  
 Der  kleine  FHegcnfönger  hat keine  weite  \'erbreiliing,  denn  er  geht  nicht  (Iber  Riigeii  hinauf  
 und  ist  in  Mecrkknibui'g  noch  nic-ht  angetroffen  worden.  Selbst  in  Thüringen  und  in  der  Gegend  van  
 Kentheudorf  ist  er  in  uenerer  Zeit  nicht  mehr  aulV.uüuden  gewesen,  was  um  so  nnflallender  ist,  da  
 iini  B e c h s t e i n  in  Thdringen  entdeckt  hat.  Aber  in  den  Lanbwiüdern  um  Wien,  in  (.inUzien  ,  in  
 l^ngnrn  ,  wie  auch  in  Pommern  und  auf  Hilgen,  kommt  er  am  wenigsten  selten  vor,  Er  ist  also  ein  
 östlicher  Vogel,  welcher  jedoch  nirgends  häufig,  iind  Clberall  schwer  zu  erhalten  ist.  Er  kommt  im  
 Mai  an  und  verlässt  uns  im  August-  Bie  weisskehlige  Art  sirlieint  in  Pommern  zahlreicher  ^'orznkomraen, 
   als  die  rothkchlige.  
 Die  V'ügclchen  lieben  vorzugsweise  den  Buchenwald  von  ungleichem  Bestände,  wo  zwischen  
 hohen  Buehcn  viel  junger  Aufschlag  und  Strauchwerk  steht.  In  der  letzten  Hälfte  des  ?ilai  schreitet  
 dHs  l'aar  zum  N e s t b au,  bei  welchem  das  Mannehen  eben  so  thätig  ist,  als  das  AVeibchen.  Man  
 iinciet  das  kleine  niedliche  Nest  in  den  Bucheuwäldern  da,wo  ein  ausgefaultcr  Ast  eine  Vertiefung  
 bildet,  oder  auf  einem  starken  schiefemporsteigcnden  Aste  nah  am  Stamme.  Es  besteht  aus  Möns  
 und  BaumÜeciitcn,  ist  «enig  tiefer  als  eine  Halbkugel,  inwendig  mit  einigen  Ilaai'cii  oder  wenigen  
 Ilälnichen  belegt.  ziemlich  gut  gebaut  und  enthält  Anfangs  .)miy  fünf  bis  s ieben  Eier.  Diese  
 haben  eine  regelmässige  Eiform  oder  sie  sind  schmal  und  länglich,  nach  beiden  Polen.  jedoch  roelunach  
 der  Höhe  abfallend,  oder  sie  sind  kurz  gestaltet  und  hauchig,  die  Jiasis  flach  zugenindet  und  
 die  Höhe  sehr  stumpf  zugespitzt,  llue  Schale  ist  äusserst  zart  und  fein|>orig  glänzend,  Ihre  Farbe  
 ist  weiss  mit  einem  Stich  ins  Röthliche.  das  ganze  Ei  mit  feinen  gelbröthlic^hen  Punkten,  die  an  der  
 Basis  am  stärksten  aufgetragen  sind  und  einen  Schattenkranz  bilden.  Andere  sind  grünlich  weiss  
 oder  hellgrün  von  Cinindfarbe  mit  einer  gleichen  gelbröthlicheu.  oft  auf  der  stumpfen  Seite  zum  
 Kränzclien  verfliessenden  Zeiclmung.  
 Die  J u n g e n  werden  von  beiden  Eltern  mit  Insecten,  hauptsächlich  mit  kleinen  Käfern,  
 welche  sie  niclit  nur  in  der  I.uft  fangen,  sondern  auch  von  dem  Boden  auflesen.  mit  grosser  Vorsicht  
 und  Sorgfalt  aufgefüttert.  Die  flüggen Jungen  haben  ein  sehr  weitstiahliges,  nur  für  kurze  Zeit  
 bestimmtes  Gefieder,  in  welchem  sie  denen  anderer  Fliegenfönger  ähneln.  Sie  verlieren  ilir  Jugendkleid  
 sogleich  nach  dem  Ausfliegen,  und  tragen  zu  Ende  des  Juli  schon  ihr  erstes  llerbstkleid.  
 1 1 .  l i U T A i J S  grisola  BOIE.  
 muscieapa  grisola  L.  
 Der  g r a u e  oder  g e f l e c k t e  F l i egenfänge r  lebt  und  brütet  in  ganz  Europa,  den  hohen  
 Norden  ausgenommen,  wo  er  über  das  mittlere  Schweden  nicht  hinaufgeht.  Er  liebt  sowohl  ebene,  
 als  hügelige  und  gebirgige  fiegendcn.  und  geht  auf  den  Bei-gen  so  hoch  hinauf,  als  <ler  Ilolzwiich.s  
 reicht.  Auf  der  Schncekoppe  wurde  nur  er  und  der  Baumpieper  so  hoch  angetroft'en.  Er  lebt  in  
 Laub-  und  Nadelwäldern.  in  Alleen,  Baumgruppen  und  (iärten  oft  mitten  in  den  Dörfern.  sogar  
 zuweilen  in  den  Stadien.  Er  kommt  gewöhnlich  in  den  ersten  Tagen  des  Mai,  sehen  in  den  letzten  
 des  April  bei  uns  an,  und  begiebt  sich  sogleich  an  den  Brutort.  an  \velchem  das  W'eilichen  gewöhnlich  
 et\vas  sjniter.  als  das  Männchen  eintrifft.  Bei  der  Paarung  singt  das  MäTinchen  sehr  fleissig.  
 lässt  die  Flügel  hiingon,  wippt  mit  dein  ausgebreiteten  Schwänze,  und  verfolgt  sein  Wcibchen,  
 Zum  Nestplat z  wählt  das  Paar  in  den  Dörfern  und  na  Bauernhäusern  um  liebsten  einen  
 Balkenvcrsiirung.  welc;her  oben  vor  dem  einfallenden  Hegen  gescliützt  ist.  Er  bringt  aber  sein  N  est  
 auch  in  einer  Vertiefung  der  Mauern  und  I^hrnwände,  selbst  in  den  («ieboln  der  Strühdächcr  an;  
 oder  nimmt  sogar Besitz  von  einem  verlassenen  Mehlsch«'albennest.  An  den  Orten,  wo  dieser  Fliegenfänger  
 keine  Gebäude  oder  keine  pn.ssende  Stelle  daran  findet,  bauet  er  auf  Bäume,  am  öftersten  
 da,  wo  starke  Aeate  eine  gute  T'nterhige  darbieten,  zwischen  diese  und  lien  Stamm,  oder  in  eine  
 Höhlung  auf  einen  abgeköpften  Weidenhaum.  Kr.haut  auch  sehr  gern  sein  Nest  zwisihcn  die  Hanken  
 einer  Laube  anf  einer  Querlatte.  oft  in  geringer  flöhe.  sogar  ungescheut  über  dem  liingange,  
 wo  nah  unter  dem  Neste  beständig  aus-  und  eingegangen  wird.  Das  Nest  wird  nach  der  Loi  alität  
 aus  sehr  verschiedenen  Stofl:cn  wenig  künstlich  gebaut;  z.  B.  in  den  Nadelwäldern  aus  Fichtentlechten, 
   mit  dürren  (irashalmen  durchtiochten.  und  mit  zarten  (hasblättchen  weich  ausgelegt;  ausserhalb  
 der  Nadelwälder  mit  Moos,  (irashalmen  und  feinem  (iewürzel.  In  iler  letzten  Hälfte  des  Mai  
 oder  Anfangs  Juni  findet  man  die  f ü n f  bis  s e chs  Eier.  Diese  sind  acht  eiförmig,  etwas  hniu'hig,  
 an  der  Höhe  viel  spitziger  als  an  der  Bnsis;  oder  länglich  oval  und  weniger  bauchig;  oder  kurz  oval,  
 an  beiden  Enden  fast  glcichmässig  abgerundet;  dünnschalig,  fast  ohne  Glanz.  Von  l'"arbe  -sind  sie  
 lebhaft  bläulich  grün  oder  grünlich  weiss  mit  kleinen  oder  grossen  aschgrauen  oder  violettgraueu  
 Schalenfleckcii,  und  darüber  mehr  oder  weniger,  oft  sehr  dicht  wie  marmorirt.  mit  lehmrothen  
 Tüpfeln  und  Fleckchen  bestreut.  Diese  Zeichnung  formt  sich  zuweilen  auf  dem  stumpfen  Ende  zu  
 einer  Fleckenkrone  oder  zum  dunkeln  breiten  Kranz.  Diese  seltnen  Eier  sind  dann  sehr  schön.  
 Männchen  nud  Weibchen  brüten  ihre  Eier  in  vierzehn  Tagen  aus.  und  füttern  gemeiuschaftlich  
 ihre  J u n g e n  mit  Insecten  aller  Art.  besonders  kleinen  Käferchen,  auf.  Diese  tragen  
 Anfangs  ein  sehr  buntes  Federkleid.  wechseln  es  aber  bald  nach  dem  Ausfliegen.  und  schon  Ende  
 August  oder  Anfangs  September  begeben  sie  sich  Familienweise  auf  die  \A'nndei-uug,  um  in  wäxineren  
 (legenden  zu  tiberwintern.  
 1 2 .  MUHCIC'AP A  atri<'!i|)illn,  
 muscicapa  nigra  Bu.  —  ujuscipeta  M-  —  luctiiosa  TEJIM.  
 Sfi)iu(irHirntin-  i l ifticufnunfr  —  pied  fiy-catcher  —  gobe-umiche.bec-figuc.  
 Der  s chwar zköpf ig e  Fliegenfänger  bewohnt  deu  grössten  Theil  Europas  von  Norxvegen  
 bis  Spanien  und  liebt  Laubholzer,  vorzugsweise  Eichenwäldei-,  auch  Alleen  und  Baumgärten. 
   Die  Vorhölzer  der  Schwarzwälder  besucht  er  nur  auf  dem  Zuge.  Er  kommt  in  der  letzten  
 Hälfte  des  April,  in  späten  Frühjahren  auch  wohl  erst  Anfangs  Mai  bei  uns  an  und  verlässt  uns  
 Ende  -\ugust  und  Anfangs  September.  Bei  ungünstiger  Frühlings-  oder  Sommer Witterung  ver- 
 \vcilen  sie  auf  dem  Zuge  oft  inelire  Tage  au  Orlen,  an  denen  sie  nicht  brüten,  im  Frühjahre  gern  
 an  den  Ufeiii  der  Gewässer  und  im  Sommer  in  den  V'orhölzern  der  Nadelwälder.  
 In  der  letzten  Hälfte  des  Mai  bauet  unser  Fliegenfänger  ein  unkünsthches,  aber  warmes