
 
        
         
		e r n t e t e n  Wiesen  iind  P'pUler,  sehr  gern  auf  solche,  auf  ileneii  Delgewächse  gestaiuien  haben.  Im  
 günstigen  Jnlire  macht  die  Ilaiclclerche  d rei  Brüt en,  die  erste  Ende  Mäiz  oder  Anfangs  Aprii- 
 Sie  bereitet  iinter  einem  Busche,  im  Haide-  oder  Heidelbcerkraiite.  oder  im  tiefen,  ^veiin  auch  dürren  
 Grase,  eine  Verticl'nng  und  bauet  in  diese  ein  äusserhuli  aus  Moos,  Flechten  nnd  (irasstöckclien.  
 inwendig  mit  U'urzeln  und  feinen  Hahnen  äusserst  sauber  ausgekleidetes  Nest.  Endi-  Mai  oder  
 Anfangs  Juni  legt  sie  zum  zweiton  «nd  oft  im  Jnli  z«m  dritten  Male  v ier  bis  f ü n f  V.ie  r.  Diese  
 sind  viel  kleiner  unil  /.actschaliger  als  Feldlerclieneier.  meist  länglicher  ungleiclihälfliger  (iestalt.  
 Die  Hölienhalfte  jiih  und  schmal  abfallend,  dünn-  nnd  feinschalig.  glänzend,  auf  grnmveisseni  
 Gründe  mit  ascligranen.  hierauf  zarten  graubraunen  oder  graurötlilichen,  selten  mit  röthlichen  Flecken  
 oder  Pimkten  dicht  bezeichnet,  um  die  Basis  gewöhnlich  mit  deutlichem  Kranze  geziert.  
 Manche  sind  mit  stiirkern  gesonderten  Flecken  bedcckt.  
 Das  Weibchen  b r ü t e t  sie  in  v i e r z e h n  Tilgen  allein  aus.  wird  aber  vom  Männchen  gefütt 
 e r t  und  beim  Aufziehen  dei'  J u n g e n  unterstützt.  Diese  sind  Anfangs  mit  langen  ,  einzeln  stehenden, 
   schwiirzlichen  Dunen  bekleidet,  verlassen  wie  die  yeldlerchen.  Nest,  ehe  sie  fliegen  können  
 und  ^erktiechen  sieh  bei  Annäherung  eines  Feindes.  Sie  unterscheideu  sich  untrflglicli  von  den  
 ,Vlten  durch  die  «eisseri  l'ederkanten  an  allen  kurzen  Federn  auf  dem  Oberköqier,  .\n  den  
 Sclnvungfedern  sind  diese  Kanten  grossen  Tlicils  rostgelb  oder  rostfarben.  Die  erste  gelbweisse  
 Sieiiei-feder  hat  einen  schwärzliclien  Bogenkreis  vor  dem  äussern  Rande  und  der  S])itze.  Die  braunen  
 Längeflecke  am  Kröpfe  treten  auch  weniger  vor  als  bei  den  ,\ltpn.  
 (i.  MKLAXOCOIiYI'HA  cnlan.lva  
 alanda  calandr:I  !..  matutina  BODD.  
 €nlaniii-v-Crrfl)i'  —  inongoliaii  lark  —  almieüe  calandre.  
 Die  C a l a n d e r - I . e r c h e  ist  ein  südlicher  Vogel,  Sie  bewohnt  dns  südliche  Rnssland,  Griechenland, 
   Dalmalien,  Italien.  ."Sardinien.  Südfi'ankreicb.  Spanien,  Nordafrika  und  Westasien,  lebt  
 einzeln  und  wandert  nicht,  
 Sie  liebt  die  Ebenen,  besonders  die  Gelraidefelder  und  n i s tet  wie  die  Verwandten.  Das  
 N e s t  steht  in  einer  Vertiefung  im  Getraide  oder  Grase  und  ist  an,«  dürren  Grashidmen  nnd  Blättern, 
   inwendig  mit  feinen  Mahnen  und  Wurzein  gebaut.  Das  Gelege  besteht  aus  fünf  bis  sechs  
 E i e r n ,  von  (iestalt  kurzeiförmig  und  bauchig,  glattschalig  und  stark  glänzend,  auf  grünlichem  
 oder  grünweissem  Grunde  mit  violetgraucn  Unterflecken  und  gelb-  oder  olivenbraunen  Oherflecken  
 dicht  bedeckt.  Von  den  sehr  ähnlichen  Eiern  der  II anbei ilerche  unterscheiden  sie  sicli  durch  den  
 höhern  Glanz  und  grünUchen  («rund,  auch  ,sind  sie  meist  etwas  grosser.  
 Die  J u n g e n  sind,  wie  alle  andern  jungen  T^erclien,  auf  dem  <)bcrkör])er  reich  gefleckt.  
 Derselbe  ist  rostgelbgra«  oder  rostgrnulich  mit  schwarzbraunen  Längefleckcu  und  matt  rostgelbliohen  
 oder  blassgclben  breiten  Spitzenkanten,  welche  auch  die  schwärzlichen  Schwung  und  ,Steuerfodern  
 einfassen.  Von  den  letztern  ist  die  äusserste  zu  Dreiviertel  bla-ssrostgelb.  .\n  dem  trübweissen  linterkörper  
 siufl  die  braunen  Kro|>ffltic]«e  weniger  schnrf  begrenzt  als  bei  den  .•\lten.  
 Die  .<i|>anisehen,  westnsiatischen  und  nordwesiafrikanischen  C'alanderlerchen  shid  dunkler  gcfdrl't  
 nU  die  russischen  nnd  y-riechischen,  nnd  die  nordo st a f r i k a n i s c h en  auf  dem  Oherkiirper  roslgi 
 au  angeflogen.  
 7.  MELANOCOEYPHA  Icucopfera BO»  
 nlauda  sibiric:i  G.MEI. .  —  leiicoptera  I'AI.I..  
 5tl)tri["cl)c  i'fcd)?  —  sibiriiin  Inrk  —  aloucUe  de  Sibene.  
 D i e w c i s s f l ü g e l i g e  L c r c h e  ist  eine  Bewohnerin  des  östlichen  Russlands  und  nördlichen  
 Asiens,  geht  bis  Oreuburg  hinauf  und  bis  Sarepta  liinab,  und  kommt  auf  dem  Zuge  in  Galizieu  vor.  
 Nach  P a l l a s  findet  man  sie  besonders  auf  den  dürren  Feldern  an  den  Uf em  des  Irtisch.  Degland  
 kannte  sie  nicht  aus  eigner  Anschaiuing.  Brehm  erhielt  sie  durch  B ä d e k e r  ans  Sarepta,  Sie  
 liebt  nach  E v e r s m a n n  bewachsene  kräuterreiche  Flächen  und  Anhöhen  der  Steppe.  
 In  Fortpflanzung  und  N e s t b a u  mag  sie  sich  nicht  wesentlich  von  den  Verwandteu  unter.seheiden, 
   Ihre  E i  e r  sind  Feldlerchenciern  an  Grösse  gleich,  haben  bald  eine  schlanke  Eigestalt,  bald  sind  
 sie  ungleich massig,  der  grösste  Durchmesser  näher  der  Basis,  von  daselir  jäh  und  schmal  nach  der  
 Höhe  abfallend.  Die  Schale  ist  dünn,  glanzlos  oder  scliwach  glänzend,  der  Grund  gelblich-  oder  grünlichweiss, 
   schieferblaue  innere  so  wie  gelbe  und  ölbi'aune  obere  Flecke  sind  nieist  gleichmässig  vertheilt, 
   bilden  aber  auch  zuweilen  einen  dunkeln  Kranz  um  die  Basis.  Das  Jugeudklei d  ist  unbekannt,  
 8.  GALEßlTA  crifitata  HOIE.  
 alanda  cristata  L.  
 tJClubcll-CrrdK  —  crested  lark  —  alouelle  cochem.s.  
 D i e  H a n b e n - L e r c h e  ist  über  einen  grossen  Theil  der  alten  Weit  verbreitet  Breh  m  besitzt  
 sie  aus  Sarepta,  Ungarn.  (Griechenland.  Dalmatien,  Kärnthen,  Nord-  nnd  Mitteldeutschland,  
 Frankreich,  aus  ganz  Spanien,  Egjqiten.  Nubien  und  Sennaar,  
 Sie  liebt  die  Ebenen,  und  hält  sich  gern  an  Wegen  und  Kunststrassen  auf.  Man  findet  sie  
 im  AVinter  oft  in  iler  Nähe  der  Städte  und  Dörfer,  ja  auf  den  Strassen  derselben  und  sieht  sie  auf  
 den  Dachfirsten  der  Gebäude  sitzen.  Die  Kunststvassen  scheinen  grosse  Anziehungskraft  auf  sie  
 auszuüben.  Ehe  in  Ostfricssinnd  Chausseen  gebaut  waren,  gab  es  keine  Haubenlerchen  daselbst.  
 Erst  nach  der  Herstellung  derselben  fanden  sie  sich  ein  und  nnhmen  iliren  bleibenden  .\ufcnthait.  
 Die  Haubenlerchen  ziehen  nicht,  streichen  aber  und  rücken  fort.  
 Sie  leben  das  ganze  Jahr  hindurch  paarweise  und  briiten  gewöhnlich  zwei  Mal.  im  .Mai  und  
 Ende  Juni.  Das  N e s t  steht  im  Getraide,  auf  und  an  einem  Ruine,  an  oder  unter  einem  .\bhange.  
 Ein  Pärchen  hatte  einst  sein  Nest  an  eine  der  Schienen  auf  dem  Bahnhofe  von  Kothen  angebaut,  die  
 Eier  ausgebrütet  und  die  Junge n  gross  gepflegt,  ungeachtet  die  darüber  hinsaasende  Lokomotive  das  
 Nest  täglich  öfter  nrschütterte.  Es  wird  aus  Stroh-undGrashal inen  gebaut  und  mitfeinern Ha lme n  und  
 Grasblättern  ausgelegt.  Da.sW^eibchen  brütet  so  eifrig  auf  seinen  f ü u f  bis  s e c h s  E i e rn,  dasseserst  
 vor  den  Füssen  des  Nahenden  abfliegt.  Die  Eier  sind  ächt  eiförmig,  an  der  Basis  abgerundet  an  der  
 Höhe  zugespitzt,  oder  länglich  oval,  wenig  bauchig;  oder  kur z  oval,  sehr  baucliig,  die  Höhcnhälfte  
 ungleicrh  schmäler  als  die  Basis,  dünn-und  glattschalig,  mehr  oder  weniger  glänzend,  gewöhnlich  grösser  
 als  die  der  Feldlerchen.  .\uf  weissem  Grunde  .sind  sie  mit  g rauen  und  braunen  Flecken  und  Punkten  
 so  bestreut,  dass  die  Grundfarbe  wenig  dui-chscheint.  Es  giebt  fein-  und  grobgefleokte.  grau,  
 grünlich  un<l  rülhlich  bezeichnete.  Der  Fleckenzeichnung  cnts)n'icht  dann  die  Grundfarbe.  Kränzchen  
 um  die  Basis  tragen  viele.  
 Nach  v i e r z e h n  '["¡igen,  welche  das  mit  Nahrung  versorgte  Weibchen  allein  brütet,  schlüpfen  
 die  J u n g e n  aus.  Sie  sind  Anfangs  mit  tiefgrauen.  obon  ziemlich  diohtstehenden  Dunen  bekleidet  
 und  unterscheiden  sich  flügge  dadurch  von  den  Alten.  dass  sie  auf  dem  Oberkörper  etwas  
 ins  Uostgrnue  ziehen,  an  den  Schwung-  und  Steucri'cdcrn  mit  rostgelben  Federräudern  und  an  dem  
 kleinen  (icfieder  auf  dem  Oberkörper  mit.  blasiigelben  Spitzenflecken  und  Binden,  vor  denen  schwiirzc  
 stehen,  besetzt  sind.  Auch  nm  Krojife  treten  die  dnukeln  Flecke  weniger  vor,  als  bei  den  Allen.