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A N S E K jilbiiVons BRCHSTEIN.
nna-s aibifrdns L.
Uidsstiriiigf (Pons — white-fronted { e — oie rieuse.
Die Bl ä s s engans , welche, wie alle Gäiiae, gegen die Meinung Temminck' s nnd Deg
l a i i d ' s , dasselbe Kleid, nur dass im Fnihjnhre die hellen Federkantcn schmaler als im Herbste
sind, das ganze .Tahr tragt, bewohnt den Norden beider Welten. Nach F a b e r findet mau sie auf
Island nur bei Aree- und Rangavalle-Syssel des SCldlaiities ; kommt sie Mitte Ai)ril an, lallt sctliaarenweis
auf die Felder und begiebt sich im Mai auf die Wiesen ia die Nähe eines Fliisscheiis um daselbst
zu breiten,
Sie legt f ü n f Eier uud mehr. Diese sind länglich oval, wenig bauchig, nach der Höhe stark
abfallend, dick- rauhschaiig mit deutlichen l'oreu und mattem filanze und sehen weiss oder gelblich
weiss aus. Sie sind noch niclit ganz so gross wie die Eier des weissen Storchs,
Die Mutter zieht mit ihren kleineu J u n g e n nach den zuweilen ziemlich entfernteD Teichen
und ist um sie wie um ihre Eier so besorgt, dass sie. auch bei aiigensciieinlicher Todesgefahr, zischend
in ihrer Nälie bleibt. Gegen Ende des August halten sich -AJtc und Junge schaarenweis bei dem
Flttsschen Pjorsa in Island aiif. wandern im September aus dem Norden und kommen im October
und November familienweise unter den l i ingelgi lnsen an die Küsten der Ostsee, einzeln gewöhnlich
unter den S a a tgäns e n ins nönlliche und mittlere Deutscrhland. lu Holland und Frankreich
sind sie vom November an häufig, tlberwintern nach Degl and daselbst, und richten auf den Saatfeldern
grossen Schaden an, A, Brehm fand sie im Winter auch in Egypten, T)ie,rungen untersciieidea
sich von den Alten besonders durch den fel i lenden weissen Stiriifleck,
4 . Beriiiela leucopsis BOKAPARTE.
anser leucopsis BECHST- — bernicia 1'ALI..
Ulrtssroangfn-C'ntis — beraicle goose — oce beruacke.
Die w e i s swa n g i g e Gans bewohnt den Norden Europas, Asiens und Amerikas, In llussland
und Sibirien ist sie häufig. Auf ihren Zügen nach Norden im Mai folgt sie in Schaaren den
Flflssen, um zir ihren Nistplatzen zi» gelangen. Nach F abe r kommt sie Mitte April auf Island an,
tiilll besonders auf der sütlwestJichen Seite dieser Insel schaarenweise auf die tief liegenden Felder
«nd Wiesen, verschwindet zu Ende des Mai und brütet eutweder-auf den Seen der ^venig besuchten
Berge der Insel, oder wahrscheinlich noch nördlicher, Sie nistet auch auf den Sümpfen Lapplands,
Anfangs September kommt sie wieder in die Thäler. hält sich auf den Wiesen und au der Küste
auf und verlässt Island Mitte October. Um diese Zeit wandern die Alten mit iliren Jungen nattli
wärmeren Gegenden, in ilussland nach dem warmen Westen, in Sibirien nach dem warmen Orient.
•Vnden deutscheu Küsten erscheinen sie selten. Ihr N e s t bauet sie an feuchten Fluss-und Seeufern,
in Sümpfen und Morästen ins ,SchiIf und unter Gebüsch und legt sechs bis zehn Eier, Die.se
gehören zu den kleinern Gänseeiern, haben eine gestreckte und ungleichliälftige Eigestalt, starke,
glatte, wenig oder gar nicht glänzende Schale mit kaum bemerkbaren Poren und sehen rein- oder
gelblich weiss aus.
Die J u n g e n , welche nach vier Wochen auskommen, haben im Üunenkl e ide auf dem
Oberköiper und an der Brust einen mäusegrauen, an der Vorderseite ties Halses und am Bauch einen
grauweissen Flaum,
Die f l ü g g e n Jungen sehen im Ganzen den Alten ähnlich, haben aber bleiche und unreine
Farbe. Der i^chnabel und die FUssc sind mattschwarz etwas röthlich durchscheinend. Das (Jesicht
ist schmutzig gelblich weiss; Hals imd Kropf, statt schivarz, nur bräunlich sch"'arzgrau; die 'I'ra<'-
federn hellaschgra« mit bräunlich weissen Kanten; ObeiTücken und Schultern sind aschgi'aii niit
schwarzbiaunon Federenden und grauweissen Rändclien.
Die \\"eis.sw!ni^'en Gans lässt sich leicht zähmen. wird sehr zutraulich und lebt in der Gcfangenschafi
viele ,Iahre,
1 . L E S T I i l S pomariiKi i'.«.»™.
coprothcrcs pomarinus REICH.
iHiltlcrc Uciubllicuc — pomarine skua — slercornire pomami.
Die mittlere Eaubmeve gehört dem Norden der neuen und alten Welt an, Sie bewolmt
Grönland uud Neufundland, Sibirien, nur in einzelnen Paaren Island, und streift an die
scliottische und irische, selten an die englische und französische Küste, In Nordgi'önland soll sie die
ge\vi5hnlichste Raubmeve sein. Dort kommt sie in der zweiten Hälfte des Mai an und zieht im September
wieder weg. In Südgrönland sieht man sie nur im Frühjahre an den Küsten und im Herbste
auf dem Zuge.
Sie nistet auf den sumpfigen und moorigen Stellen ebener Wiesen an Quellen und süssen
Gewässern, vom Meere etwas entfernt, aber auch auf gi-ünberasten Plattformen oder auf sandigen
Plätzen in der Nähe der Vogelberge oder der Colonien anderer Seevogel, Das ^Veibcllen scharrt
eine Grube in den Sand oder bereitet im Grase oder Moose eine Vertiefung und legt zwei Eier
hinein. Faber sagt, sie habe ein rauhes wie i - ä h - i - ä h klingendes , beim Neste ein anderes, dem
Kläffen eines Hundes nicht unähnliches Geschrei und brüte ?.. B. auf einer Wiese bei Orabakke
in Island. Ihre Eier sind ungleichhälftig, von dem der Basis näher liegenden Durchmesser kreiseiförmig
nach der stumpf zugespitzten Höhe abfallend, haben eine feine, geglättete, glänzende Schale
mit zarten und wenig sichtbaren Poren, melir oder weniger dunkelbraune Grundfarbe, graue Fleckc
unten, braune, welche um die Basis oft einen Fleckenkranz bilden, in der Mitte und zu oberst einzelne
schwarzbraune, dazu bisweilen Haar- und ^^'urn^linien. Von den Eiern der Schinarotzermeve
unterscheiden sie sich durcli Grösse und Dicke, so wie diuch stärkere Schale; von den fast gleich
grossen Eiern des Larus ca/iiis durch ilire, der Kreiselform sich iiäliernde Gestalt, dünnere, feinere
und glünzendcre Scliale. Männchen und Wcibchen brüten abwechselnd gegen vier Wochen.
Die f l ü g g e n J u n g e n haben bleiblaue Schwimmhäute mit weissen Scliildrändern , einen
dunkelbraunen Oberkörper mit rostfarbigen, am Kopf und Nacken die Grundfarbe fast verdeckenden
Federkanten, rein schwarzbraime an der ^V•urzel weisse Schwung- und Steucrfedern und einen
tief- und s<!li\varzbrauu in die (Juerc gefleckten und gewölkten linterkoiiier. Dieses Kleid «ird bis
in den "Winter getragen.
2. LE8T11IS parasiticus ILLIGER.
larus parasiticus GM, — catharacta parasitica BIIÜNN.
Sdimaro^fr-Uauümfuf — arctic skua — ulei-comirc paraiile.
Der Sommenvohnsitz der Schmarotzer-Raubmeve ist ausgedehnter als der der vorliorgehenden,
Sie ist an der nördlichen Küste Norwegens, den Loffoden. Shetlands. Orcadeii. Hc