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 An  der  niilcrn  Wolga  ist  er  weniger  zaJilreich  zur  Brutzeit  als  Jener.  Er  überwintert  in  vielen  r.iindern  
 Al'rika's  bis  zum  Caplaiule  luid  liselit  gesellschaftlich  auf  den  Ge\viisseni.  z.  1!.  in  Unterogyjiten  
 auf  dem  Hengalehsee.  indem  er  mit  seinen  Cameraden  in  Kcib«;  inid  Glied  scinvinunt.  und  die  Fischc  
 in  eine  Uu<ht  zusammentreibt,  AVO sie  daiui  uüt  Leichtigkeit  gefangen  werden.  
 Den  N e s t b a u  und  das  gesellige  Zusaninieuwohncn  hat  dieser  Pelikan  mit  seinenGatlungsverwundten  
 gemein,  wie  auch  rlic  Znhl  der  E i e r ,  deren  Fiirbe  und  ganze  Beschaffenheit.  
 Ebenso  ist  die  B r u t z e i t  und  die  Ernährung  der  Jungen  nicht  verschieden  und  bedarf  daher  
 einer  wiederholten  Angabe  nicht.  
 3.  SULA  bassaiia  BKISSON.  
 Pelecanus  bassanus  T..  sula  alba  M.  dysporus  bassanus  Ii.L.  
 W f i f i i r  tf'Ciunft  —  Solan  ganuet  —  Jou  de  bassau.  
 Der  wei s s e  Ganuet  oder  'l'ülpel  bewohnt  den  Norden  beider  Welten,  doch  nicht  bis  
 zum  siebenzig.iten  Breitengrade  ,  die  um  I.«land  liegenden  Inseln,  Klippen  und  ^cheercn,  die  Insel  
 Bass,  dieOrkadeii,  llcbriden  und  die  felsigen  Küsten  Grönlanils.  wandert  zuweilen  und  kommt  
 dann  hilufig  an  die  schottischen,  einzeln  an  die  englischen,  holländischen  und  französischen,  selten,  
 vom  Sturme  ver.schlagen,  an  die  deutschen  Küsten,  höclist  selten  auf  die  weiter  im  Eestlande  
 liegenden  Gewässer.  
 Der  Gnnuet  b r a t e t  nicht  einzeln,  sondern  überall  gesellig  in  kleinem  oder  giösscrn,  oft  unzählbaren  
 Sdiaaren  oben  auf  cienEelsen  der  Ktisten  im<l  Inselunndauf  den  Absätzen  der  Seitcnwiinde.  
 Das  N e s t  besteht  gross tentheil s  aus  .Seetang,  deu  beide Ga t t e n  oft  meilenweit herbeiholen,  aus  Gras,  
 Stroh  und  dergleichen  andern  Stoffen, die  sie  eben  an  den  Küsten  finden.  Es  ist  von  gi-ossemUmfung  
 aber  schlecht  und  unordentlich  gebaut,  und  oft  ganz  nass.  Ein  solches  Nest  entliiilt  im  Mai  oder  Juni  
 nur  e i n  Ei  von  einem  der  ^'ügolgrassc  mehr  entsprechenden  l 'mfange,  als  vergleichsweise  die  Eier  
 der  Scharbcnarten.  Es  ist  lang  geformt,  nach  oben  eC" i i s s c hma l e r u n d  beiderseits  zugerundet .  Es  hat,  
 wie  alle  Pelikan-  uud  Scharben-Eier  einen  starken  Kalküberzug  voller  Eindrücke  von  den  Neststotfen, 
   die  entstanden  sind  als  der  Kalkbrei  noch  halbfliissig  wai-.  Die  Schale  ist  unter  der  weissen  
 Kruste  hell bläul ich.  
 Beide  Alten  b r t l t e n  abwechselnd  sechs  Wochen  auf  ihrem  Ei,  lievor  da.s  Junge aussei i lüpf t .  
 und  füttern  einander  wälirend  de-s  Brütens  mit  zngctragenen  I-'Lschen.  Nur  mit  diesen und  mitW'ei(rhwürniern  
 aus  dem  Meere  werden  auch  die  Jungen  ernährt,  und  viele  Wochen  laug,  bis  sie  befiedert  
 und  flugfähig  geworden,  versorgt;  oft  in  so  grossem  Uoberfiuss,  dn.?s  nicht  Alles  ^-orzehit  werden  
 kann,  sondern  Vieles  davon  bei  den  Ncsten  liegen  bleibt  und  verfault,  wodurch  eine  solchc  Töl|iel- 
 C.'olonie  sehr  ekelhaft  und  fast  unzugänglich  wird.  
 4.  TACHYPETES  a((uilus  L.ucEa.  
 Pclecanus  aquilus  L.  —  leucjocephtilus  I.ATH.  
 Í r c í i n t t - l l o g f l  —  war-bird  —  oiscau  fretjaüc.  
 Dieser  Seevogel  ist  von  Körpci-  kleiner  als  der  Cormorán,  aber  wegen  seiner  äusserst  langen,  
 spitzigen  Flügel  neun  Fuss  breit.  Sein  Schnabel  ist  scharbenartig,  seine  mit  scharfen Nägel n  bewafl"- 
 netenVorderzchcnsind  durch  eine  halbe  Schwimmhautverbunden,  Erbewohnt  vorzüglich die  Küsten  
 uud  In.seln  des  südlichen  Ameiika,  hat  aber  wogen  seiner  ausserordentlich  guten  Flug^verkzeuge  
 keine  scharfbegreuzten  ^Vohuplätze,  Denn  es  ist  ihm  ein  Leichtes  ,  Hunder t e  von  Meilen  über  das  
 Meer  zurückzulegen.  So  hat  er  sich  denn  auch  schon  an  der  europäischen  Küste  sehen  lassen.  
 Der  Fregatt-Vogcl  soll  auf  Felsen  und  Klii>pen  hi  und  an  demMecre,  und  auf  hohen  Bäumen  
 der  Inseln  n i s t en.  Eine  kleine  Insel  in der  Bucht  Guadeloupe  bewohnte  er  um  die  Mitte  dessiebcuzehnten  
 Jahrhunderts  in  so  grosser  Anzahl  dass  mau  dieselbe  die  Frcgat ten- lnselnaante,  Das  Weibchen  
 legt  e i n  oder  zwe i  E i e r ,  die  eine  gestreckt  eiförmige,  nach  oben  verschmälert  zugerundete  
 ( i e s t a l t  haben,  so  gross  «'ie  Cormoran-Eier  sind,  und  eine  gelblich  weisse  Farbe  haben.  Sie sind  dünn  
 von  Scliale  und  deshalb  sehr  zerbreclüich,  
 Der  verstorbene  N a t t e r e r  hat  diese  Vögel  an  ihren  Wohuplätzeu  heobachlet,  aber  leider  
 sind  seine  Notizen  nicht  veröffenthcht worden.  Sclireibcr  dieses  verdankt  ihm  ein  von  ihm  selbst  erlegtes  
 schönes  Exemplar.  
 5.  PHAÉTON  aethereus  L.NNÉ.  
 írO^iikuOUfl  —  flying-pliai'tou  —  paille-eii-íjuciie.  
 Der  T r o p i k v o g e l  bewohnt  die  Inseln  der  heissen  Zone,  namentlich  die Os tküs ten  Afrika's,  
 verirrt  sich  aber  so  weit  von  seinen  Wolmplatzen,  dass  N a u m a n n  ihn  einst  auf  der Nordsee  ohnweit  
 der  deutschen  Küste  sah.  
 E r  soll  auf  den  von  ihm  bewohnten  Inseln  in  Felsenlöchern  n i s t e u  und  zwe i  Eier  legen.  
 Diese  sind  verhältnissmässig  gross  zu  nennen,  denn  sie  übertreffen  mittelgrosse  Haushühner-Eicr  im  
 Volumen,  obgleich  der  Vogel  nur  die  Grösse  einer  Eingeltaube  hat .  Sie  haben  eine  länghche,  nach  
 oben  allmäldig  abfallende  Gestalt,  eine  mittelstarke,  nichtgliinzende  Schale,  und  auf  wcissgelblichem  
 eirunde  eine  über  und  über  vertheilte  nolettrothe  Zeichnung  kleiner  Tüpfel  und  Punkte,  auf  der  
 auch  noch  mehr  oiler  weniger  rothbraunc  grössere  Flecke  autgetragen  sind.