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 «bcr.-ill.  niimcntlieli  nidil  nuf  holien  Gebirgen,  und  sehr  selten  in  Poninicm.  An  «len  Ufern  der  
 Roda,  Ork,  Siude.  Elbe  und  des  RIIRIII  wohnt  sie  zalilreich.  Sie  liebt  Laub-  und  NadeUviilcler.  
 welche  an  Felder  stosscu.  kommt  meist  im  Ajiril  bei  uns  an  und  beliebt  sich  soglcic:h  tm  ihren  lirutorc. 
   \'on  <leiu  Wipfel  oder  dürren  Aste  eines  hüherii  Hanmes  Insst  das  Miiniichen  seiji  imgenehmes  
 T u r r  l u r - t n  r r  tur r  hören.  
 Da<  kleine,  flnche,  unkünstliche  Nest  wird  aus  dürren  Reisern  im  Stangen-oder  l.'nterholzi! 
   auf  niedrige  Bäume  oder  einen  grossem  Strauch,  z.  B.  einen  Dornstriiuch,  in Mannshöhe  und  
 drillier  gebaut.  Die  Banstnffe  sind  so  locker  zusammengelegt,  dass  man,  unter  dem  Neste  stelienil.  
 die  darin  liegenden  zwei  Kicr  durchscheinen  sieht.  Diese  sind  Sicht  oder  kurz  eigestaltig,  glattsclialig  
 mit  ziemlich  deutlichen  Poren,  giiinzend  weiss.  
 Beide  Gatten  b r ü t e n ,  das  'Miiiinchen  von  neun  oder  zehn  Uhr  Morgeu^s  bis  drei  oder  vier  
 r i i r  IViittiigs..  Die  Anfangs  mit  gelblichen  l''asßni  bedeckten  J u n g e n  haben  Ciraugelbnii  dem  Schnabel  
 und  den  Füssen.  Bei  den  flüggen  ist  der  Augenstern  braungvau.  der  schwai'Zgraue  Schnabel  
 an  der  Spitze  hornfarbeu,  Inisshaiit  hornbraunlich.  Kopf  und  Tlals  grau,  Oberrückcn  tietgran,  l'nterrücken  
 und  Bürzel  mit  hellgrauen  Sjiitzein ä n d e r n ;  die  Schw  ingen  erster  Ordnung  briiunlieh  mit  
 breiten  rostfarbigen  Kanten,  die  der  z«'eiten  schwf'irzlich  ascligr.iu,  die  sechs  vordem  heUcr  gesäumt,  
 die  fünf  hintern  rostfarbig  breit  gekantet ;  Oberfliigeldeckfedern  theils  bräunlirh.  tlieils  g rau  himmelblau, 
   theils  tiefgrau;  l'nterüügel  sehwarzgrau.  an  seinen  Deckfedern  blassblau;  die  ffinf  änsserstcii  
 Steuerfedern  schieferfarben  mit  breiter,  nach  der  .Mitte  des  Sdnvanzes  sohmiiler  werdender  S])itze;  
 l l n t e r k ü r p e r  bis  znr  Unterbvnst  grau  mit  hellen  l'edersiiumen,  von  da  an  weisslich;  die  schönen  
 II aissei tenflecken  fehlen.  —  Sie  macheu  z\vei  bis  drei  Brüten.  Alte  und  ,Tuuge  verlassen  uns  \i)r  
 der  Matiser  und  erneiiern  in  warmen  Ländern  ihr  (iefieder.  
 i ) .  S T l l E P T O P E L I A  risoria  BO-NAPAHTE.  
 columba  risoria  auct,  turtur  risorius  Sw.  
 f n r t l - i i l l l l i f  —  collared-tiirtle  —  tourlereUe  ä  coUier.  
 Die  l . i i ch-Taube  geiiiirt  .Afrika  und  dem  südöstlichen  Asien  an  und  lebt  vorzugsweise  in  
 Ostindien,  von  wo  ans  .sie  nach  Eurojia  gebracht  ist.  Hier  wird  sie  wegen  ilner  scliötien  Gestalt,  
 ihres  atimuthigen  Wesens  und  ihres,  dem  Lachen  eines  .Menschen  ähnlichen  Ruksens  von  Liebhabern  
 zahm  gehalten.  Da  sie  sehr  weichlich  ist,  weist  man  dem  Pärchen  einen  Phitz  in  einem  
 / i i i u n e r  an,  welches  im  Winter  geheizt  werden  tnuss.  Zum  Ein-  und  Ausfliegen  Ifost  sie  sich  sehr  
 gut  gewöhnen  tind  gern  gesellt  sie  sich  andern  Haustauben  kleinerer  Sorten  zu.  
 In  der  Freiheit  bauen  sie  fast  wie  die  T u r t e l t a u b e n  Huf  Bäume  und  Sti-fiuchcr  ein  nuküustliches  
 K e s t  ans  dürren  Reisern  und  Wurzeln.  Im  Zimmer  giebt  man  ihnen  ein  von  Stroh  
 oder  Weideu  geflochtenes  Nest,  welches  sie  mit  Strohhahnen  belegen.  Die  zwei  E i e r  gleichen  
 denen  der  Turteltanbe.  
 -Aui-h  die  .1 u n g u n  im  iJunenklcide  sind  kaimi  von  den  gleich  alten  Tuiteltnubfa  zu  unterscheiden. 
   Die  f l ü f f g e n  unterscheiden  sich  von  den  .Alten  durch  den  Mangel  des  schwarzen  Halsbandes. 
   
 1 0 .  Z E N A I D U K A  carolinonsis  BONAPARTE.  
 cohmiba  carolinensis  BONAP,  turtur  carolinonsis  BRISS.  ectopistos  caroiinensis  Sw.  
 trygon  carolinensis  BA.  
 C«roUnifcl)r  Cnubc  —  cnrolina-pigcoii  —  iourtereUe  de  la  Caroline.  
 Eine  kleine  s p i t z s c hwä n z i g e  Taube,  halb  so  gross  als  die  Turteltaube.  Sie  wohnt  im  
 Sommer  fa.st  in  allen  Staaten  von  Nordamerika,  von  Canada  bis  Südflorida,  verlässt  aber  die  nördlichen  
 Gegenden  beim  Beginn  der  lYöste,  um  in  sadlichern,  z.  B.  snhon  in  Pennsylvanien  zu  überwintern. 
   Hier  werden  dann  zahlreiche  Schwäi'me  in  den  Wäldern  angetroffen,  bis  sie  sich  im  März  
 und  Ai-)ril  wieder  zerstreuen  und  paarweise  ihrer  Somraerheimath  zueüen.  
 Das  Täubchen  hat  sanfte  Farben;  auf  dem  Oberkörper  graubräunlich,  auf  den  Flügeln  
 schwarze  Flecke,  auf  dem  Unterkörper  weinröthlich.  Es  ernährt  sich  von  Beeren,  Sämereien,  sogar  
 kleinen  Eicheln;  fliegt  auf  die  .Maisfeider  und  Bucli«'eizeuäcker  und  besucht  die  Erbsenbeete  in  den  
 Küchengärten.  Im  Winter  nähert  es  sich  den  Häuser n  und  föllt  auf  die  Fut terplätze  des  l lofgef lügels.  
 Dic  Brutzeit  dieser  kleinen  Wandertaube  beginnt  im  April  und  Mai;  sie  macht  aber  selten  
 mehr  als  zwei  Brüten  jährlich.  Sie  baut  wie  unsere  Turteltaube  ein  lockeres  N e s t  von  dünnen  
 Reisern,  und  belegt  diese  mit  trocknen  Stengelchen  und  Würzelchen.  Am  liebsten  wählt  sie  einen  immergrünen  
 Strauch  oder  eine  dichtbelaubte  Stelle  an  einem  wilden  Weinstock,  Aber  sie  baut  es  auch  
 wohl  auf  einen  wagerechten  Zweig  eines  Obstbaumes,  sogai-  zuweilen  auf  der  Erde  zwischen  niedriges  
 Gebüsch,  Sie  legt  zwe i  reiuweisse  E i e r  von  der  Gestalt  der  Tiuteltaubeneier.  mir  etwas  kleiner.  
 Das  liebliche  Täubchen  ist  zur  Zähmung  sehr  geeignet,  und  brütet  auch  in  der  Gefangenschaft 
   In  unsern  Vogelgittern  ist  es  schon  wohlbekannt  und  beliebt.  
 1 1 .  T ü l i T Ü R  aeg>^itiacus  BO«A.-.«TE.  
 colnmba  aegyptiaca  ].,ATH.  —  maculicollis  WAGI..  
 €g i i p t r r t l ) f  äiirtcl-inuljc  -  egyptian  turt l e  —  lonrlerelk  il'e.i } iji > ie.  
 '\Valmcheinlich  dürfte  es  keine  einzige  andere  Taubenart  geben,  welche  in  so  gemüfJilicher  
 Vereinigung  mit  dem  Manschen  lebt,  als  die  egypt ische  Tur tel taube,  von  den  .\rabern  
 "   Gimrie«  genannt.  Dieses  nette  T'hierchen  bewahrt  sich  allerdings  seine  Freiheit,  kommt  aber  mit  
 demselben  Vei'traucn  zu  den  Wohnungen  der  Menschen  heran,  wie  die  Schwalbe  und  der  Storch.  
 In  ganz  Nordostafrika  ist  sie  ein  ausserordentlich  häufiger  Vogel.  Sie  findet  sich  in  jedem  Palmenhaine, 
   in  jedem  Garten,  j a  fast  in  jedem  Gebüsch  und  zwar  ebenso  gut  inmitten  der  Döi-fer  und  
 Städte,  wie  in  den  grossem  Palmen Waldungen,  ^velche  von  den  Dörfern  entfernt  liegen.  
 Die  1. Gimrie "  brütet  mehrereraale  im  Jahr e  und  zwar  vom  l-rilhlinge  bis  in  den  Herbst  liinein. 
   oder  vom  l'alien  des  Nil's  bis  zum  neuen  Steigen  des  Stroni's.  Ihr  N e s t  ist  ein  ächtes  Taubenliest, 
   leicht  und  schlecht  gebaut,  wie  das  der  Ringeltaube,  aus  kleinen  Reisern  so  dürfbig  zusam