
Kiide April oder Anfangs Mni suclit sidi die Henne im Dickigt des Wnldes einen Platz zum
Nest. Sie wühlt den Fuss eines niedeigen Strauches, oder snhnrrt sich eine (jrubc neben einem nniaestürzlen
Ikumstninme, und belegt sie mit trocknen Blättern und dürren Graslialnien. Darin legt
sie fiinf bis zwölf Eier, diese haben die Form miserer Haselhuhneier, sind aber etwas kleiner.
Auch in der Farbe sind sie diesen ähnlich, iiSmlittii trüb rnhmgelblich, entweder ungefleckt cider mit
leberbramien. feinen 'l'üpfeln sparsam gezeichnet.
Die J u n g u n laufen, sowie sie aiisgefalieu sind, cier Mutter nach, wie die zaliiueu Kilchlein
der Henne, uud werden sorglich von ihr geftlhrt und beschützt.
1. P l l O E N I C O P T K R U S rosous p.,.,..«.
¡ilioenicoplerus antiquorum TI'.MM. — europnens VIEII.I,.
Uofcufnrbtcifr 4-lnminf|i> — red änniingo — phociücoplh-c Jloininyo.
Der Flamingo bewohnt vorzüglich die Küsten des Mittelmeeres, ist also in Südfrankr
e i c h , Italien, Slcilien, Grieclieulantl. Westasieu und N o r d a f r i k a zu Hause. Er liebt
grosso salzige Moräste und .Seen, z. B. den Menzalehsce in Unteregypten, verirrt sich auch uadi
nördlichen Gegenden und ist schon in Siiddeutschland erlegt worden. Alfred Brehm schreibt:
iiAn allen egyptischen Strandseen findet sich der Flamingo während des Winters in sehr grosser Anzahl.
Sehr viele bleilseii auch den .Sommer an denselben Orten, um zu brüten. Hierzu wählen sie,
nach den Berichten der Araber, flache, mit niedrigem Gestrüpp bewachsene, mit Schilf umgebene
Inseln, scharren eine Vertiefung, kleiilen dieselbe nothdürftig mit Sdiilf- und Rohrblätteni aus, und
legen darauf zwei , selten d rei Eier.« Dass sie nicht rittlings auf dem Ne.st e brüten, ivie Temrainck
und Ander e behaupten, unterliegt keinem Zweifel für Jeden, welchör einmal einen Flamingo
mit zusammengezogenen Beinen auf der Erde sitzen sali. Doch soll nicht bestritten ^verden,
dass diese ViSgel an sehr sumpfigen Orten die I'ÜHUIIK des Nestes sehr dick anlegen und vielleiclit
mit .Schlamm untermischen. Unzweifelliaft brüten die Tiiiere in gleicher Weise, wie die übrigen
langbeinigen Vögel.
Im Mai fangen sie an, ihre Eier zu legen. Die F.ier sind sehr gestreckt, meist ungleiclihälf
Iii,', der grösste Durehmesser nahe der Basis und von <lei-selben nach der Höhe abfallend, haben eine
weiche, kreideartige, unebene Schalc und sehen kalkweiss aus. Sie werden in d r e i s s i g bis zwei -
u n d d r e i s s i g Tagen ausgebrütet.
Das J u g e n d k l e i d weicht von dem ausgefärbte n sehr ab. Der Schnabel ist graulich,
der Fuss gelblich, das gaiV/.e Gefieder matt aschgrau mit schwärzlichen Schaftstreifen au denSteuerund
Schwungfedern zweiter Ordnung; Unterilügcldeckfederu roth, Nach der ersten Mauser ist das
Gefieder weisslich und im d r i t t e n Jahre erst rosenroth.
2 . P L E C T K O P T E R U S gambensi s L,,„„.
anser gambensis L. — «¡linosus BONN-.
(Bnitibio-C'nns — .spui'rcd-wiiig goosc — oie épcronnée.
Die Spo s bewohnt . \ f r ika, Sie wurde von A, B r e h m auf dem obern Nil jenseits
des 10". n. [ir. beobachtet und erlegt. Er sagt darüber Folgendes : .Die Gambiagans findet sich nach
meiner Erfahrung als regelmässig vorkommender Vogel nicht nördlich von ICBr. .Schon bei Chart
um ist sie selten, Ihr Aufenthalt beginnt in den Nilländern erst da, NVO der weisse und blaue Fluss
sich meiirfach ausbreiten und wiilirend ihres Hochstandes gros.se Landtliichen unter Wasser setzen.
Hier und in allen durch die zusammenlaufenden Regenwasser gebildeten Teichen der Steppen trifft
man die \'ügel oft in grosser Menge.«
"Ihre Brütezeit fallt mit dem .Anfange der Regenzeit zusammen, in manchen Jahren also
früher als in andern. Für den Gürtel zwischen 15" und 11" n, Br. gelten die Monate Juli bis September.
Anfangs November fanden wir bereits flü^e Junge. Nach Aussage der Eingebornen brütet
diese Gans gesellig und bereitet ilir Nest in dichtem Grase oder Schilfbüschen mitten in den Sümpfen,
Regenteichen und überschwemmten Waldtheilen, und legt sechs bis a cht Eier.«
Die Eier sind von der < i rósse der Blä-ssengans-Eier, allein von anderer Gestalt, Sie sind
kurz-oval, beinohe rund, glattschalig und trübgelblich-weiss von Farbe.
Die un ver m a n s e r t e n Jungen wcichen sehr von den Alten ab. Kopf und Hals braun,
auf dem Oberkopfe am dunkelsten, um die Augen weiss betropft ; der Anfang des Oberköi-pers und
die Schultern graubraun, der ganze llflcken mid Bürzel glänzend schwarz; Steuerfederii braun,
Schwung- und die meisten Oberflügeldeckfcdern schwarz, die vordersten zweiter Ordnung mit grünem
Glänze, was eine Art von Spiegel bildet, l^ngs der ganzen Flügelkaiite läuft auf dem Oberflügel
ein breiter, vorn schmaler, weisser Streif hin ; der schwarze ünterflügel hat viele weisse Deck