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 Nest.  Sie wühlt  den  Fuss  eines  niedeigen  Strauches,  oder  snhnrrt  sich  eine  (jrubc  neben  einem  nniaestürzlen  
 Ikumstninme,  und  belegt  sie  mit  trocknen  Blättern  und  dürren  Graslialnien.  Darin  legt  
 sie  fiinf  bis  zwölf  Eier,  diese  haben  die  Form  miserer  Haselhuhneier,  sind  aber  etwas  kleiner.  
 Auch  in  der  Farbe  sind  sie  diesen  ähnlich,  iiSmlittii  trüb  rnhmgelblich,  entweder  ungefleckt  cider  mit  
 leberbramien.  feinen  'l'üpfeln  sparsam  gezeichnet.  
 Die  J  u n g u n  laufen,  sowie  sie  aiisgefalieu  sind,  cier  Mutter  nach,  wie  die  zaliiueu  Kilchlein  
 der  Henne,  uud  werden  sorglich  von  ihr  geftlhrt  und  beschützt.  
 1.  P l l O E N I C O P T K R U S  rosous  p.,.,..«.  
 ¡ilioenicoplerus  antiquorum  TI'.MM.  —  europnens  VIEII.I,.  
 Uofcufnrbtcifr  4-lnminf|i>  —  red  änniingo  —  phociücoplh-c  Jloininyo.  
 Der  Flamingo  bewohnt  vorzüglich  die  Küsten  des Mittelmeeres,  ist  also  in  Südfrankr 
 e i c h ,  Italien,  Slcilien,  Grieclieulantl.  Westasieu  und  N o r d a f r i k a  zu  Hause.  Er  liebt  
 grosso  salzige  Moräste  und  .Seen,  z.  B.  den  Menzalehsce  in  Unteregypten,  verirrt  sich  auch  uadi  
 nördlichen  Gegenden  und  ist  schon  in  Siiddeutschland  erlegt  worden.  Alfred  Brehm  schreibt:  
 iiAn  allen  egyptischen  Strandseen  findet  sich  der  Flamingo  während  des  Winters  in  sehr  grosser  Anzahl. 
   Sehr  viele  bleilseii  auch  den  .Sommer  an  denselben  Orten,  um  zu  brüten.  Hierzu  wählen  sie,  
 nach  den  Berichten  der  Araber,  flache,  mit  niedrigem  Gestrüpp  bewachsene,  mit  Schilf  umgebene  
 Inseln,  scharren  eine Vertiefung,  kleiilen  dieselbe  nothdürftig mit  Sdiilf-  und Rohrblätteni  aus,  und  
 legen  darauf  zwei ,  selten  d rei  Eier.«  Dass  sie  nicht  rittlings  auf  dem  Ne.st e  brüten,  ivie  Temrainck  
 und  Ander e  behaupten,  unterliegt  keinem  Zweifel  für  Jeden,  welchör  einmal  einen  Flamingo  
 mit  zusammengezogenen  Beinen  auf  der  Erde  sitzen  sali.  Doch  soll  nicht  bestritten  ^verden,  
 dass  diese  ViSgel  an  sehr  sumpfigen  Orten  die  I'ÜHUIIK  des  Nestes  sehr  dick  anlegen  und  vielleiclit  
 mit  .Schlamm  untermischen.  Unzweifelliaft  brüten  die  Tiiiere  in  gleicher  Weise,  wie  die  übrigen  
 langbeinigen  Vögel.  
 Im  Mai  fangen  sie  an,  ihre  Eier  zu  legen.  Die  F.ier  sind  sehr  gestreckt,  meist  ungleiclihälf  
 Iii,',  der  grösste  Durehmesser  nahe  der  Basis  und  von  <lei-selben  nach  der  Höhe  abfallend,  haben  eine  
 weiche,  kreideartige,  unebene  Schalc  und  sehen  kalkweiss  aus.  Sie  werden  in  d r e i s s i g  bis  zwei - 
 u n d d r e i s s i g  Tagen  ausgebrütet.  
 Das  J u g e n d k l e i d  weicht  von  dem  ausgefärbte n  sehr  ab.  Der  Schnabel  ist  graulich,  
 der  Fuss  gelblich,  das  gaiV/.e Gefieder  matt  aschgrau  mit  schwärzlichen  Schaftstreifen  au  denSteuerund  
 Schwungfedern  zweiter  Ordnung;  Unterilügcldeckfederu  roth,  Nach  der  ersten  Mauser  ist  das  
 Gefieder  weisslich  und  im  d r i t t e n  Jahre  erst  rosenroth.  
 2 .  P L E C T K O P T E R U S  gambensi s  L,,„„.  
 anser  gambensis  L.  —  «¡linosus  BONN-.  
 (Bnitibio-C'nns  —  .spui'rcd-wiiig  goosc  —  oie  épcronnée.  
 Die  Spo  s  bewohnt  . \ f r ika,  Sie  wurde  von  A,  B r e h m  auf  dem  obern  Nil  jenseits  
 des  10".  n.  [ir.  beobachtet  und  erlegt.  Er  sagt  darüber  Folgendes :  .Die Gambiagans  findet  sich  nach  
 meiner Erfahrung  als  regelmässig  vorkommender  Vogel  nicht  nördlich  von  ICBr.  .Schon  bei  Chart 
 um  ist  sie  selten,  Ihr  Aufenthalt  beginnt  in  den Nilländern  erst  da,  NVO  der  weisse  und  blaue  Fluss  
 sich  meiirfach  ausbreiten  und  wiilirend  ihres  Hochstandes  gros.se  Landtliichen  unter  Wasser  setzen.  
 Hier  und  in  allen  durch  die  zusammenlaufenden  Regenwasser  gebildeten  Teichen  der  Steppen  trifft  
 man  die  \'ügel  oft  in  grosser  Menge.«  
 "Ihre  Brütezeit  fallt  mit  dem  .Anfange  der  Regenzeit  zusammen,  in  manchen  Jahren  also  
 früher  als  in  andern.  Für  den  Gürtel  zwischen  15" und  11" n,  Br.  gelten  die  Monate  Juli  bis  September. 
   Anfangs November  fanden  wir  bereits  flü^e  Junge.  Nach  Aussage  der  Eingebornen  brütet  
 diese  Gans  gesellig  und  bereitet  ilir  Nest  in  dichtem  Grase  oder  Schilfbüschen  mitten  in  den  Sümpfen, 
   Regenteichen  und  überschwemmten  Waldtheilen,  und  legt  sechs  bis  a cht  Eier.«  
 Die  Eier  sind  von  der  < i rósse  der  Blä-ssengans-Eier,  allein  von  anderer  Gestalt,  Sie  sind  
 kurz-oval,  beinohe  rund,  glattschalig  und  trübgelblich-weiss  von  Farbe.  
 Die  un  ver m a n s e r  t e n  Jungen  wcichen  sehr  von  den  Alten  ab.  Kopf  und  Hals  braun,  
 auf  dem  Oberkopfe  am  dunkelsten,  um  die  Augen  weiss  betropft ;  der  Anfang  des  Oberköi-pers  und  
 die  Schultern  graubraun,  der  ganze  llflcken  mid  Bürzel  glänzend  schwarz;  Steuerfederii  braun,  
 Schwung-  und  die  meisten  Oberflügeldeckfcdern  schwarz,  die  vordersten  zweiter  Ordnung  mit  grünem  
 Glänze,  was  eine  Art  von  Spiegel  bildet,  l^ngs  der  ganzen  Flügelkaiite  läuft  auf  dem  Oberflügel  
 ein  breiter,  vorn  schmaler,  weisser  Streif  hin ;  der  schwarze  ünterflügel  hat  viele  weisse  Deck