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 ttnbni-firiiljc  •—  carrion  crow  —  corneide  noire.  
 Die  Verbreitung  der  s chwar z e n  OCIRI  g eme i n e n  Krälie  erstreckt sich über  das gemäLssigte  
 und  wnrmu Europa,  über  Asien  und  das  nördliche  Afrika.  Im  nördliclieii  dienen  Deutschland  ist  sie  
 selten,  im mittleren  und  südlichen  liiUifig.  «ie  liebt  Gebh'gswälder  und « ird von den  mitteldeutschen  
 Gebirgen  nach  Süden  hin  imioer  zahlreicher.  
 Im  Mürz  bauen  beide  Gatten  ihr  Ne s t  auf  einen  Baum  im Walde,  im  Felde  oder  aiieh  in  
 Gnrte«.  entweder  von  grundaus  neu.  oder  sie  bessern  das  Torigjaiivige  ans.  Dieses  Nest  hat  drei  
 Lagen:  die  äusserste  besteht  aus  dürren  Reiscni,  IleidekrauL.  .Stengeln,  (JcwOrzel  u.  s.  w.;  die  
 mittlere  aas  Erde  und  düricii  (irasstöckcheu;  die  innerste  aus  Borsten,  Haaren  und  W(dle,  welche  
 in  der  tiefen  llundung  eine  glatte  .-Vusfatterung  bilden.  In  flachen  Gegenden,  z.  B.  in  den  Niederlanden  
 wo  es  auch  -»-iele  Kriilien,  aber  verhaltnissmiissig  wenig  grosse  BSunie  giebt,  wird  das  
 Nest  auf  irgend  einen  grossem  Straiu-li  erbaut,  oder  in  den  Dünen  auf  einen  Hügel  zwischen  
 n  in AVe.stjilialen  ein  Krüliennest  mit  
 ;s  hohen  »aumes  entdeckt.  der  wohl  
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 bnscliigen  StrandgewSc^hsen.  Seltsamerweise  wurde  vor  Kurze  
 der  brütenden  Krähe  darauf  in  einer  Uferhöhle  am  Fusse  ein  
 geeignet  gewesen  wiire,  zwischou  seineu  Astgabeln  deu  Bau  / u  ti-agen.  
 Der  Salz  besteht  aus  fünf  Eiern,  cUe eine  gestrcekte  Gestalt  und  gliinzende  Rehale,  und  
 auf  crünliläulichem  (irunde  aschgraue  Untertiecke  haben,  und  mit  graugrünen  Pnncteu,  Strichehi  
 und  Flecken  gezeiclinet  sind.  Es  giebt  dunklere  und  hellere,  sogar  fast  fleckenlose  einihch  hliiulichc  
 Abiludorungeii.  
 Nachdem  die  Eier  drei Wochen  bebrütet  worden  sind,  sehlüpfen  die  Jungen  aus.  Diese  
 sind Anfangs  blind, und  werden  von  beiden  Aeliern,  zuerst  mit  Inseclen und Gewürm, jungen  \"üge]ii  
 und Mäusen,  siiäler  aber  mit  gröberer  Kost  und Aa.s gross  gezogen.  
 In  Nord.k-ufschland  piiart  sich  diese  Krähe  zu«'eilcn  mit  der  Nebelkrähe  und  erzengt  fortptlairiungsiiiliige  
 .Innge.  Einige  dem  \'ereinfachungssystcm  huldigende  Ornitliologen  wollten  daraus  
 folgern,  dnss die  Nebelkrähe  eine  besondere  .'\.rt nicht,  sondern  nur  eine  constante  Farben - Spielart  
 von  der  Rabenkiiilie  sei.  
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