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 dieser  Weihe  sind  ebenfalls  grünlich w e i s s ,  entweder  ungedeckt  oder  mit  bleichen,  bräunlichen,  
 kaum  siclitbarcn  Flecken  spärlich  gezeichnet.  
 ä .  I I I E E O F A L C O  gTi fnl . o  SCLK.L  
 falco  g j i falco  L.  
 Dieser  Edel fnl k  unterscheidet  sich  vom  isländischen  nnd  vom  grönländischen  Jagdfalken  
 im  axisgüfurbteii  Kleide  dadurch,  dass  er  nidit  weiss  wrd,  so  wie  in  allen  Kleidern  durch  den  riel  
 d u n k l em  Oberkoiif,  an  welchem  die  braunen  Federn  entvvedcr  gnr  keine,  oder  nur  schmale,  helle  
 Ränder  habcQ.  Er  bewohnt  N o rwe g e n .  Finnmarken  und  Lapplaiul,  horstet  auf  hohen  
 Felsen  und  baut  ein  grosses,  Änclies  N e s t  aus  Zweigen  und  Genist.  dessen  Unterlage  dQnne  Aeste  
 bilden.  
 Ks  enthäl t  im  Juni  drei  bis  v ier  Eier,  weldie  mit  denen  des  grönUludischen  Falken  viel  
 Aelinlichkeit  haben.  Sie  sind  kurz  eiförmig,  an  der  liölienhäll'tc  schmaler  als  au  der  Basishälfte,  
 von  ziemlich  starker  Schale  mit  sichtbaren  Poren,  gelblichweisser  Grundfarbe  und  röilxclroth  maiuiorirt, 
   zuweilen  auch  mit  deutlichen  und  gesonderten  Flecken  bezeichnet.  
 Die  J u n g e n  im  Dunenkleide  sind  mit  grauem  Flaum  dicht  bedeckt,  welcher  erst  bei  dem  
 gnuz  flüggen  \  ogel  versehendet.  Dieser  sieht  einem  jungen  \\'nnderialken  ziemlicli  ähnlich,  ist  
 auf  dem  Oberkörper  schwarzbraun,  über  den  Augen  und  um  den  Hinterkopf  ein  blassro.stgelber,  
 mit  selnvarzbrauiien  Langstiecken  bezeiclnieter  Streif,  einzelne,  wenig  ausgesprochene  rostgelbe  
 Flecke  auf  den  Ohertiügeln,  Schultern  und  Bürzel.  Die  Schwungfedern  haben  :iuf  der  Innenfahne,  
 die  .Stcnierfedeiü  auf  beiden  rostgelbe  Querbinden.  Untertlagel  schwärzlich,  blassrostgelb  gebäadert  
 und  gewässert;  die  meisten  Unterflügeldeck f ede rn  schwarz,  die  kurzen  mit  breiten.  blas.«rostgelben  
 Kanten,  die  mittelU.ngen  mit  solchen  Augenflccken;  l-'nterkörper  schmutzig  weisslichgelb  mit  grossen  
 schwarzen  I.ängsflecken  ,  welche  an  den  Seiten  der  Kelüe  sehr  deutliche  sch«arze  Backenstroifen  
 bilden.  Die  Wachshaut  ist  bläulich.  Ein  Weibchen,  welches  B r e h m  unter  vier  Geschwistern  
 aus  einem  Horste  erhielt,  zeigt  auf  dem  Kopfe  gelblichweisse  Federkanten.  Sie  unterscheiden  sich  
 in  diesem  Kleide  von  den  N'ervvandten  durch  den  dunklern  Kopf,  die  grössern  Backen streifen  und  
 durch  den  dunklern  Ober-  und  stärker  gefleckten  Unterkörper.  Nach  der  e r s t e n  Manser,  welche  
 im  Sommer  de.?  zwe i t e n  Lebensjahres  vollendet  ist.  sind  alle  Federn  vollkommner.  die  Wangen  
 sehr  dunkel,  die  Streifen  über  den  Augen  und  am  Hinterkopfe  weiss.  schwarzgestreift,  und  die  
 scliwarzen  Flecke  des  Unterkörpers  scharf  begrenzt.  Nach  der  zwe i t e n  Mauser,  welchc  im  
 d r i t t e n  Jahre  stattfindet,  zeigen  sich  auf  den  .Schultern  und  Obertlügeln  ro.slgelbe.  rundliche  und  
 Quertlecke;  Unterkörper  und  Oberschvvanz deck f ede rn  aschgrau  mit  grau gel blichen  Querbinden;  die  
 schwärzlichen  Steuerfedern  mit  eUf  bis  zwölf  gelbgrauen  Querbinden;  der  gelblidiweis.sc  Uuterkür- 
 I)er  hat  pfeil -  und  herzförmige  sch->varze  Längsflecke.  an  den  Hosen  und  über  denselben  schwarze  
 Querflecke.  Nach  der  d r i t t e n  Mauser,  rdso  im  v i e r t en  Jnlire  Irolen  auf  dem  Oberkörper  die  
 blussrostgelben  Flocke  mehr  hervor  und  die  scliwarzen  Flocke  des  Unterkörpers  sind  gross.  NI.ch  
 der  v i e r t e n  Muuser,  also  im  f ü n f t e n  Lebensjahre  ist  der  Oberkörper  scliwärzlich.  auf  dem  Mürzcl  
 ins  Bläuliche  ziehend,  mit  deutlichen,  aber  schmalen,  rostgellieu  Querbinden,  nnd  der  weisse  
 Unterkör|ier  mit  sch^varz.en  Schäften  und  kleinen  I,ängsflecken.  an  den  Seiten  mit  dergleichen  herzförmigen  
 Flecken.  Qtterflecken  imd  Binden.  Nach  der  f ü n f t e n  Maus e r ,  also  beim  sechsjähr 
 i g e n  V'ogel  ist  der  Oberkörper  des  Weibchens  schwarz..  des  Mänuchcns  .schwarzblau,  bei  beiden  
 auf  dem  UntcrrCicken  und  Bürzel  aschhlau,  mit  breiten  gclblichweissen  Querbinden,  und  der  Unterkörper  
 wie  im  vorigen  Kleide.  
 Der  dunkle  Kopf  untei-scheidet  diesen  E d e l f a l k e n  in  allen  Kleidern  von  den  V  e rwandt en.  
 Hraun  ist  die  Hauptfarbe  auf  dem  Kopfe;  bei  den  andern  Edelfalken  Sticht  flas  Weiss  her\'or.  
 C .  F A L C O  t a n y p t e n i s  I.ICHTENSTEIN  
 S d ) l l f l i r d ) t u i n f i i a iT  A'tllll  —  .«wift  wingcd  fhicon  — f a u c o n  a  vol  rainde.  
 Dieser  I-'alke  wohnt  in  N o r d o s t a f r i k a  luid  N u h i e u ,  und  zwar  gewöhnlich  in  der  Nälie  
 der  Colonien  wilder  Felsentauben,  welche  seine  Hauptnahrung  nasmachen.  Alfred  Brehm  sagt  
 Folgendes  über  ihn  :  Dieser  und  alle  nordostafrikanisclie  Edelfalken  brüten  entweder  auf  den  steilen  
 Felsemvändcn  an  den  Nilutcrn.  oder  auf  den  alten  egjptischen  Tempeln  und  Pyramiden.  Nur  im  
 l a n c r n  Afrika's,  also  in  den  Urwäldern  wählen  sie  Büume  für  ihren  Horst.  Jedes  einzelne  Paar  
 bewohnt  einen  bestimmten  Ort  mit  gi-osser  Anhänglichkeit.  Wenn  man  mehrere  Jahre  nach  einander  
 öfter  diese  Orte  besucht  und  immer  nur  einen  Gatten  des  Paares  wegschiesst,  kann  man  stets  
 beobachten,  dass  nach  wenigen  .Monaten  der  Verlust  erselzt  und  dus  neue  Pa:ir  an  demselben  Orte  
 geblieben  ist.  Auf  der  grossen  Pyramide  und  dem  Tempel  zu  Lucksor.  auf  dem  Tempel  zu  Konombns, 
   an  der  \Vand  des  Djebel  arnasta  wohnen  und  brüten  wahi'snh ein lieh  schon  seit  vielen  Jahren  
 diese  stolzen  Vögel.  Ihre  Brutzeit  fallt  in  die  letzten  und  ersten  Monate  des  Jaiires.  Sic  beginnt,  
 sobald  sich  die  VA'asser  des  Nil  zu  \'erlaufen  anfangen.  
 Der  H o r s t ,  stets  ohne  grosse  Anstalten  unzugänglich,  ähnelt  dem  uusers  Wanderfalken,  
 und  überhaupt  gilt  .Alles,  was  von  diesem  gesagt  wurde,  mit  geringen  .\bänderungen  auch  für  diesen  
 seinen  sttdliciien  Veu'treter.  
 Auch  die  E i e r  gleichen  denen  des  Wanderfalken  sehr,  sowohl  in  der  Grösse  als  in  der  Gestalt. 
   Sie  haben  eine  schöne,  etwas  kurze  Eiforra.  hellgelbliche  Grundfarbe,  sind  rostfarben  gewölkt,  
 fein  rostbraun  ininktirt  und  dunkelbraun  getüpfelt.  Die  Röthelfarbe  der  meisten  Wanderfalkeneier  
 haben  die  uns  vurliegenden  Exemplare  nicht.  
 Die  z a r t e n  J  u n g e n  sind  mit  weissem  Flaum  dicht  bedeckt.  Im  e r s t e n  Federkleide  
 gleichen  sie  den  jungen  Wanderfalken,  sind  aber  kleiner  und  haben  schmalere  Backenstreifen,  einen  
 h e i l em  Kopf  und  Oberkörper,  Im  zwei ten  Sommer  beginnt  die  Mauser  und  hn  zweiten  
 H e r b s t  ihres  Lebens  sind  sie.ausgefarbt.  
 7 .  T I N N U N O U J . U S  sparvor ius  VIEILLOT.  
 falco  sparverius  L.  —  rerchneis  sparverius  BOIE.  
 v l m f r i k n u t r c i ) f r  Clmr infnl k  —  americi i n  spnrrow-hawk  —  émerillon  ile  domingue.  
 Dies  ist  der  kleinste  und  schönste  aller  Köthel falken.  Beim  allen  Männchen  sind  Oberkopf, 
   Hinterhals,  Ober-  und  Untcrj'ücken,  Schulter-  und  mittlere  Steuerfedcm  prächtig  ziegelroth  ;