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 seltner  sechs  Eier  aus.  Im  Juni  legt  das  Weibulien  zum  zweiteu  Mali-  l'üni'  Eier.  Diese  sind  an  
 der  Basis  stark  zugerundet,  und  an  der  Höl i e  zienilicli  spitn.  Die  «cliale  ist  zai't  und  etwas  glänzend,  
 ilie  Farbe  blaugrQn,  dunkler  ab  die  der  Gaiteiiröthlings-Eier.  gesättigter  und  nicht  so  stark  
 glänzend  als  die  des  AX^ieseisschniätzers,  auch  grösser  als  beider  Eier.  Das  A\'eibclieu  brütet,  vom  
 Gatten  auf  Stunden  abgelöst,  zwölf  bis  dieizehn  Tage.  Ihre  Jungen,  die  ein  geflecktes  Kleid  haben,  
 fiittern  sie  mit  lusecteu.  
 a .  P H I L O M E L A  major  BOK„ „ „ .  
 S\H  ia  piiilnniela  BECHST.  —  Motacilla  aedon  P.VLI..  
 S p r o f i f r i u l d l t i g a l l  —  graut  nigbtiniialc  —  bec-Jhi  philomele.  
 Der  Spros . ier  ist  ein  nördhcher.  nordöstlicher  unil  östhcher  \"ogel.  l^r  be\vohnt  Schweden,  
 Finnland,  Pommern,  Polen  und  L-ngarn.  An  der  Donau  geht  er  bis  jenseits  Wien  hinauf.  Kr  wühut  
 auch  zuweilen,  «ie  im  Fruhjali r  1857,  wo  J ' ä s s l e r  ihn  unweit  Brambach  beobachtete  und  nistend  
 a n t r a f ,  au  der  Elbe,  Auf  dem  Zuge  findet  er  sich  auch  in  Süddeatschland.  Er  unterscheidet  sich  
 ^•o^  der  Nachligiül  I)  durch  die  inuschelartige  lü-optzeichnuug,  2)  die  kurze  erste  Scliwungl'edei',  
 3)  deu  andern  Lockton.  4)  den  stärkeni,  tiefem  und  langsaracni  Schlag.  Er  liebt  die  niit  Erleuund  
 M'eidengebüsoh  bewachsenen  Fhissuter,  Niederungen  tind  Brüche,  
 Das  Ne s t  gleicht  dem  der  Xachtigall.  steht  im  hohen  Grase  oder  einem  üuschc  aul'doi- 
 E r d e ,  ist  tief  napöbrmig,  aus  trockncm.  durch  dürre  Gra.shalme  verbundenem  Lnitbe  zusammengesetzt  
 und  mit  zarten  Halmen  und  AA'urzelii.  auch  wolil  mit  l'ferdehaaren  ausgelegt.  Seine  f ü ii  f  
 oder  s e c h s  E i e r  UBferscheiden  sich  durch  die  Grösse  und  etwa.s  stärkere  Schale,  öfter  auch  dunkl 
 e r e  Färbung  von  deu  Nachtigull-Eiern.  Das  Ausbrtilen  der  Eiei'  und  Aufzielien  der  gcfleckten  
 .lungcn  geschieht  ;v-ie  bei  der  Nachtigall.  
 4 .  P H I L O M K I . A  lusfiiiia  
 Motacilla  lijsoinia  L.  —  Lusc-inia  vera  Ha.  
 (Pfim-ilir  Uaditinnll  —  nightiiii;aie  —  bec-ßn  rosxiynol.  
 Die  N a c h t i g a l l  bewohnt  einen  grossen  Theil  vou  Europa,  namentlich  Deutschland,  Holland  
 ,  i''rankrci<h.  Spanien  und  Itnlien,  Sie  soll  auch  in  Gros.sbritannien  ,  in  Dalmatien  und  Grinchenland  
 vorkonnneii.  Dichtes  Laubholz  inid  schattige  Gäl ten,  buschreiche  Vorbergo.  l'cldhölzer,  
 vorzüghcb  wenn  Wassergräben  in  ihneu,  imibuschte  Flussulcr  bilden  ihren  Lieblingsanfenthalt,  In  
 Deutschland  ist  sie  ungemein  hiiuiig  bei  Dc,s,sau  und  an  einer  Strecke  längs  der  Unstrut.  Sie  kömmt  
 in  der  zweiten  Hälfte  des  Ajui l  in  Mittel-Deut.'ichland  an  ,  zuerst  (Me  Männnhen.  die  in  der  letzten  
 Woche  des  April  oder  mir  dem  Miii  ihren  entzückenden  (iesang  anstimmen  und  bis  die  Tflese  der  
 Tungeu  sie  zu  sehr  in  Anspruch  nimmt,  damit  fortfahren.  Tin  .lohannis  iiört  man  mir  noch  einzelne  
 Sänger.  
 Ihr  Nes t  legen  sie  in  einem  (irasbüschel  oder  dichtem  Straurhe,  auf  einom  Stamme,  im  
 Hrombeergestrüpp  meist  auf  oder  nahe  ilem  Erdboden,  selten  ein  bis  zwei  Fuss  über  demselben  an.  
 Es  steht  meist  vorsteckt,  zuweilen  auch  ziemlich  frei  au  ^\"egen,  Es  besteht  äusserhch  aus  trocknen  
 B l ä t t e r n ,  die  gewöhnlich  den  Hand  üheirugcn  und  mit  Hidmen  und  Wurzeln  verbunden  sind.  Der  
 ungewöhnlich  tiefe  Napf  ist  mit  Bliittcrn,  wenigen  feinen  Halmen  und  Pferdehaiiren  ausgelegt.  Das  
 Nest  hat  eine  ansehnliche  Höhe  und  enthält  im  Mai  f ü n f  bis  s e c h s  Eier  von  gestreckter  oder  
 kurzer  oder  regelmässiger  Eigestalt.  Ihre  Schale  ist  zart  und  glänzend.  Es  gicl)t  Ijlassgrünc,  graugrüne  
 ,  rolhhraunc  ,  ungefleckte  und  roit  matten  zahlloseii  Strichen  \ on  brauurother  Farbe  bedeckte  
 oder  an  der  Basis  gewölkte.  Die  N  u c h t i g a l l e n  machen  nur  e i n e  Brut,  bauen  und  legen  aber  an  
 ilreiund,  weuu  ihnen  ilie  ersten  Gelege  verunglücken.  Das  Männcheji  theilt  mit  dem  ^Veibchen  die  
 Sorge  um  Eier  uml  Junge.  Pässler  hatte  Gelegenheit  zu  beobachten,  dass  ein  Weibchen,  dessen  
 Männchen  verunglückt  war  allein  ausbrütete  und  die  Jungen  aufzog.  Die  Brutzeit  wälirt  vierzehn  
 Tage-  Die  ,inngen  sind  sehr  laut  im  Neste  und  vrrla.'ison  es.  sohakl  sie  von  Zweig  zu  Zweig  flattern  
 können.  Sic  -sind  gefleckt ,  daher  von  den  eiufnrhigcn  .Alten  sehr  verschieden.  
 , ) ,  E U Y T I I A C U S  nibet-uln  (;„,„„.  
 Motacilla  rubecula  L,  -  ilubecula  vulgaris  Bim.  
 (BflllcitlfS  U£itl)kfl)lcl)fU  —  rcd-breast.  -  nihieilc  roMn-.-yonjv.  
 Dieser  beliebte  Vogel  bewohnt  ganz  Europa  bis  über  (he  Mitte  Scandina^'icns  hinauf  kommt  
 noch  in  Russland,  nicht  aber  in  Sibirien  vor.  Ira  IMärz  konnnt  er  an  imd  zieht  im  Septemlier  und  
 October  wieder  fort.  Seinen  Aufenthalt  nimmt  das  R o t h k e h l c h e n  in  düstern  ebenen  oder  gebirgigen  
 Wäldern,  die  Untcrhoh  in  sich  und  A\'ieson  und  Gewässer  in  der  Nähe  haben.  In  Gehiigsgegendea  
 wählt  es  die  Thäler,  die  Ufer  der  Gebu-gsbäche  und  die  buschreichen  Wände  iler  alten  
 Holüw-ege,  In  den  Auenwäldern  nistet  es  auch  in  (lüstern  Kicferiiausaaten.  
 Das  N e s t  wird  iji  einen  Boumstrunk,  in  eine  überwölbfo  Erdhöhle,  unter  das  überhängende  
 l i f e r  eines  Baches.  an  der  \\'aud  eines  Hohlweges.  in  Mauerlöcher  meist  dicht  an  oder  in  die  Erde  
 g e b a n e t .  aus UH Inns weise  in  eine  holile  Weide  fünf  Fuss  honh.  Es  ruht  auf  trockncn  Blättern,  besteht  
 aus  l'"rd-  und  Baummoos,  trot^knen  Stengeln  und  llnlmen,  auch  wohl  lleiserchen.  und  ist  mit  
 zarten  AA"urzelfasern,  oft  auch  Ilaaieu,  Tliier-  und  Pflanzeiiwolle,  einigen  Fedem  ausgefüttert.  
 Das  erste  Gelege  macht  das  Weilicheii  Ende  -\]>ril  oder  .\nfangs  Mai,  das  zweite  im  .)uni  mit  sieb 
 e n  Eiej-n.  Die.«c  sind  bald  langer,  nach  der  Hölic  abfallend,  bald  .sehr  kurz  und  dick,  ziu'tschalig  
 und  glänzend.  Ihr  CTrund  ist  gelblich  weiss,  zuweilen  bläulich  weiss;  die  untersten  Flecke  sind  gnmviolet, 
   die  obern  gclbröthhdi,  an  der  Ba,sis  lUcht,  an  der  Höhenhälfte  einzelner;  oder  es  sind  feine  
 Pünktchcn  über  das  F i  vertheilt,  doch  so  .  dim  <Ue Basis  am  reichsten  gefärbt,  in  seltenen  Fällen  
 gewölkt,  erscheint.  Beide  Gatten  brüten  vierzehn  Tage.  Dio-)ungen,  welche  das  Fut ter  von  deu  
 •Alten  mit  Zwitsc;hern  annehmen,  verlassen  zeilig  das  Nest  und  gpwölmeu  sich  liald  ,  Räup(ilicn  und  
 Würmer  sich  selbst  zu  suchen,  halten  sich  aber  längere  Zeit  in  der  Nähe  des  Brutortes  auf,  Sie  sind