
Il H m t / c i l lebt er in Gescllscljaftcn. Zaliiii ist er über fast ganz Kiiroi».! verbreitet worden uml wird
üuf doii Höfen der Uitler- und Bauerngnter übenill angetroft'cii. Der wilde Tnilbabn ist ein ¡irncbti^
er N ojiel. l'ust ganz sclnvnrz, mit griini-elbem, grünem und l'urpurscUillcr. Die zahmen eneiclieii
die Scliönheit der wilden niclit, welche auch immer einen lüngern Ilnnrbascbel mi der Brnst haben.
E r lebt in Polygamie, kollert, balzt, scbliigt ein Rad, liisst die Fklgel hängen, schlcppt
die^' über den Boden, wird leicht zornig. Die Henne legt in der Wildniss in eine mit allerlei Genisf,
ausgelegte Vertiefung z e h n bis v i e r z e h n Eier , welche verhiiltuissmässig klein, meist birnlurmig
oder läuglich-oval sind, an der Hohe spitz zulaufend, dicksclüdig und etwas rauh, mit deutlichen
Poren iiud mattem Glänze. Ihre Farbe ist weisslich oder gelblich weiss, mit lehinfarbigen
Unter- und Oberflecken dicht bestreut.
Die Henne brütet vier W o c h e n mid führt die J u n g e n mit liebevoller Sorgfalt. Die wilden
Jungen im Dunenkleide sind auf dem Oberkörper bellbraunlichgelb. unten blassgelblichgrau.
Ueber den .Scheitel läuft ein brannes Längsband, der Rücken und die Flügel sind braunschwarz
gefleckt. Schnabel und VCisse sind fleischfurbig, der .Vugenstern braun. Die zahmen .Tungen sind
nach der Farbe der Alten sehr vcr-schiedon. Ks gicbt auch ganz weisse, .-Mlc aber zeichnen sich dadurch
aus, dass ihre l''nsswtirzeln unter der I'crse dick «nd vorn tief gcfurcht sind, gerade wie bei
den jnngen l'cldhübnern, Ti-appen und Regenpfeifern.
3 . T A Y O c T i s t a t i i s i . t x N É ,
C r m r i n t r P f n i l — c o n u n o n p c a c o c k — p a o n
Der g ehi 'ul i t e P f a u lebt wild in H i n t e r a s i e n , besonders in I n d i e n xind, wie man
sagt, auch in C h i n a . Er liebt waldige Gegenden, welche mit "Wiesen und Getreidefeldern abwechseln.
.Vus dieser .seiner Ucimath wurde er nach Vorde r a s i e n gebracht. Die älteste Nachricht,
welche wir von gezähmten Pfauen haben, finden wir in der Bibel i r , C h r o n . 9 , 2 1 . wo erzählt wird,
diiss ein Schiff dem Sulomo auch Pfauen brachtc. ^•on Asien kamen die Pfaueu durcli Alexand
e r den Gros sen nach Europa, Die Kümer hielten deren so viele, dass sie Gerichte von Pfaiienznngen
bereiteten, .Tetzt sind sie fast in alle Gegenden von Europa verpflanzt.
In der Wildniss scharrt die Pfauhenne unter einem Busche oder Strauche oder im hohen
Ora.sc eine Vertiefung, belegt sie mit dürren Grasbiüttern imd Genist. nnd legt fünf bis sieben
E i e r hinein, welche verbältnissmassig klein, dick- und ziemlich gbittschiilig. mit bemerkbaren Por
e n . bald acht eigestaliig. bald kurz oval sind, bliissgelben Grund und lehmbraune, kleine Flecke
h a b e n , oder auch ganz ungefleckt ,sin(i. Auch in der Gefüiigcnschaft bereitet das Plauenweibchcn
das N e s t gern an einem verborgenen Orte, brütet in a c h t u n d zwa n z i g bis d r e i s s i g Tagen,
jedoch selten mehr als drei oder \'ier J u n g e aus, uiul fiibrt sie mit Sorgfalt unrl Treue, bis sie sich
selbst forthelfen können.
Die J u n g e n ähneln dem alten Weibchen. Die Männchen tragen, selbst noch im zwei ten
J a h r e , ein miltleres Kleid, welches erst im d r i t t e n Jahr e in das ausgeiSrble Prachtkleid übergebt.
4 . C U r i D O M A a m c r i c a i w i i L i c i i E N a . . c H .
tetrao cupido L, — attagcn americana BRÎSS,
p r n i r i f - l j u l j n — pinuatccT grouse — rjelinotle huppée irame^-ique.
Das d o p p e l f l ü g l i g e W a l d h u h n gehört N o r d ame r i k a an, lebt dort in Wäldern, die
eine trockne Lage haben und mit niederm Gebüsch und vereinzelten Bäumen bestanden ,'5iud, nach
Art unserer Waldhühner, und paart ,sich im März. Dann balzt der U a h a beim Aufgang der Sonne,
geberdet sich wie ein Puter und kämpft mit den Nebenbuhlern.
Das Huhn scharrt eine Ver t iefung im langen Grase unter eine Kufe, und belegt dieses Nest
einfach mit wenigen Grasblättern und dürren Halmen. Es legt im April z e h n bis f ü n f z e h n Eier.
Diese sind unten flach zugerunrtet, oben schmal zulaufend und haben eine ziemlich stai-ke .Schale.
Von Farbe sind sie bräunlichgelb, rothgrau gewölkt, mit vielen schwarzbraunen, kleinen Punkten
bestreut.
Die Eier werden vom Weibchen in a c h t z e h n bis n e u n z e h n Tagen aiisgebrütet. nnd die
. f u n g e u von iiim allein geführt, zum Aufsuchet! der Nahrung angeleitet, vor Gefahren gewarnt
und be.schützt. Im Herbst vereinigen sich mehrere Familien zu einer oft sehr zahlreichen Gesellschaft.
Das Prai r ie-Huhn wird leicht zahm und brütet gern in der Gefangenschaft, z, B. in den
zoologischen Gärten Englands und Frankreichs. Es würde sich dalier zur -Acclimatisation und ,\ussetzung
in manche imserer "Walddistiicte eignen.
ä . l i O N A S I A i i m b o l l u s
tetrao umbellus L. — attagen pensjlvanica Bniss.
firftgcn-ll)nliil)til)n — ruffed gi-ousc — rjelimlle Jwppie de pcnsijkmie.
Auch dieses schöne ame r i k a n i s c h e AValdhuhn ist wohl geeignet, in die europäischen
Gebirgswälder versetzt und eingebürgert zn werden, wie anch bereits in S c h o t t l a n d geschehen
sein soll. Gezähmte finden wir ebenfalls sc^hon in mehreren zoologiscrhen Gärten, wo sie sich gut
halten und Eier legen. Es bewolint in seinem Vaterlaude die höher gelegenen bewaldeten Gebirge,
meidet dagegen die offenen, flachen Gegenden, wo das Prairiehuhn lebt. In seiner Lüben.s>v-eise hat
es Vieles mit unserm Hnselhidm gemein.
Seine Paarungszeit fiillt in den .-Vpril. Dann balzt der Uuhn am frühen Morgen, zuweilen
anch wieder am Abend. Er brüstet sich dabei wie ein Purerhahn, breitet den Schwanz fnciierartig
aus nnd schleppt die Flügel, Dann schlägt er die Flügel rasch und immer gesch\vinder gegen einander
, da,ss dacliLrch ein weit hörbarer schnurrender oder troranielnder Ton hervorgebracht \vird.
Dieses Gebahren wird mit kurzen Ünterbrechungou lange wiederholt.