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I S . C A L A J Ì O P H l L r S binrmieus I.EACTI.
l'ariiK'LinnnicHs ].. paniu-us bianuicus KOCH paixiides liiiivmitais (iii.
O n r t - i t U i s c — bear deci titniousc mésoni/c i notisi ach e.
Was ilio S c i l n l f s i i n g e r unter den Süiigeni. ist die B u r tmc i s e unter den Meisen, uümlicli
eine Bewohnc'iiu ilcr Rulu--, Schill- und Biiisonwitldin' in Seen und Moriisten, insbesoudin-o v on Holland,
Polen, Ungarn und Italien. In TTolland ist sie besonders liäulig, Sie wniulerl im IJorbste aus
den kiilterii ^Vobll.sitzcli xiud kommt dami /.uwcilen aucli in die Holirwiildor Deutsclilands. 'Wie in
(iostalt und Lebensweise, weicht sie nueli in ihrer FonpUaazuug \on den ainleni Meisen ab,
Sie n i s t e t nämlich im Sciiilfo oder llahre, oder auf einer von Siimi>f «mgcbcnen Ciraskule,
so hoch über dem Wasser, dass mich bei Anschwelhing desselben die Brut sicher ist. Das Nesl
hat fiewölinlich dürre Rohrbiiilter zur l'nteriage und ist aus zarten I{i>hvrisjjcn gctlochlen. -•\llc
Nestchen. die uns zu (iesicht gukuramrn sind, hatten ein hellgelbe.« Aiisschen. Kiide Ajiril findet"
nimi darin fünf bis s i e b e n Kier; Kude Juni uiaehcni die Vögel eine zweite Brut. Die Kior .sind
ganz eigenthüinlieh. aveller den Eiern dci' Meisen noch andern Eiern ähnlieli. Sie überlreft'en an
Inhalt tlie Eier der Ki)lilmeise, Imbeu eine kurze ffestiüt und f'e.ste. glilnzeud weisse Schale uiid auf
ihr luiitt anigetragenc graubraune Striche , (iekritzel und Punkte. Beide Galten brüten, und da
ihre liier stärkers ch al ig siini als liic anderer Meisen, walu-scheinlicU ISugcre Zeit als die andern.
Die unvermausei ten .) u u g e n weichen sehr vun den .'Vlten ab. Ihre IluuiiiCarhu ist hellröihlichgrau,
ihre Schwung- und Sleuertcilern Imbeu viel Sciiwarx und ilu' Kücken ist durch einen grossen
schwarzen Streifen seht ausgezeichnet, so class man sie in weiter Kntl'crnung dudun-li von den
- \ h e n untoi-sc)leiden kaun.
I i ) . M E C l S T Ü l i A candiitii
Pariis caudatus I.. — longicaudus BH.
S f l l i ü a i i n u f i s r — longtailed t i tmouse — mcsaiigc ä lomjue queue.
Die Sch w a n zmc i s c ist über einen grossen Theil Europas und Asiens verbreitet. Sie geht
his Schwedeu hiuaul' und ist im mittlem Schweden ziemlich gemein. Ihre nördlichste Brtltegronze
ist (»3". Sic liebt mit Laubholz bestandene Vorberge und ebeae (iegeiiden, Feldliölzer und Baiimgärlcn.
Auch in gemischten höhten ^Valdullgen woiint sie. seltner im Nadelholze,
In Obstgärten wühlt sie vorzugsweise Birn- und .Vpfelhäume zur Aufstellung ihres Nestes;
im ^'^';dlh• Birken inid lüchen. Es steht meist an 20 l-'tis.s vom l'irdbodon, :aber auch iiiler ungleich
uic<kiger: ja auch in einem nurnstrauclie und Kicternbüschcheii. nur wenige Fuss hoch, haben wir
CS g e f u n d e n . Schon Ende März beginnen beide (iatleu den Bun ilires künstlichen Nestes, verrichteu
die IlerbeischalTnng der Baustoffe unter beständigen Zurufen und mit so eifriger Lust, dass sie
sich durcli die Nülic der Mensclieu in ihrer Arbeit nicht im genngsten stören lassen. Das Nest hat
gewiihnlich riie Form eines läiiglit^lion Beutels ech'r bauchigen Körbchen, und liestclu änsserlith ans
Banmtlcchlcn und Baunnuous und innerlich ¡ais ehier warmeu uml weichen .\uskleidnng von Federu,
welche auch das oberwärts angebrachte Eingangsloch aiisffillen. Wir fanden in der Regel eilf
K i e r in einem Neste; doch sollen schon f ü n f z e h n Stück in einem Neste gefunden .sein. Die ersten
Eier sind in dem dichten Federbett wie vergraben, imd das ^Voibcheu legt weiter, wenn maa die
orstgelegten Eier vorsichtig aus dem Neste entfernt, (iegeii die Mitte des .Vjiril findet man die volle
Eierzahl. Diese haben eine kurze Gestalt, zarte weisse Schale und an der Basis fleischrothe FClnktohen,
die nicht selten ein Kränzcnien bilden. Zuweilen findet man auch einfarbig weisse Eier.
Sie werden in H Tagen a u s g e b r ü t e t und die .lungen von beiden KUern mit Larven und
kleinen Insecten aufgefuttert. Dann streicht die Familie umher und schliesst sich im Herbst den
Flügen anderer Meisen an.
2 0 . AECJ ITI IALÜS pcncliiliiuis v.cous,
parus pendulinus L. — narbounensis G.«. paroides pendulinus (iu. ]iarus ]iiilonicus
BRISS.
O f i i t f l - l H r i o r — peudulinc titmouse — viesancje rhniz.
Diese niedlichste und merkwürdigste aller Meisen bewohnt die buscli- und schilfreicheu
Ufer der Seen, Moi'äste und l-lüs.se des südlichen und östlichen Europa, namontlir-h von Polen. Ungarn,
Dalmatien. Sndrussland und Italien, sowie vom südlichen Sibirien. .A.n der Donau geht sie bis
in die Nälie von Wien herauf. Nur die im tiefen Süden wohneudeu bleiben .lalir ein Jahr aus an
ilu'cn Brutplützen , die nördlicher Icbendeu wandern im Herbste.
Ihr N e s t ist das merkwürdigste und künstlichste, das wir können. Es wird an dem Rande
eines Rohrivakles . der mit W'eiden. Schilf. Ried und C^arexarten bestanden ist, an einen schlanken
AA'eidenzweig befestigt, um den beide Gatten Bastiiiden und Thierhaare winden. Darnach weben
sie aus Bast, Haaren und Pflanzenwolle zwei Seitenwinde, die unten zusammengezogen werden.
Nun hat das Nest die Gestalt eines Beutels mit abgerundetem, ziemlich dickem Boden. Schon in
dieses noch unvollendete Nest fängt das Weibchen oft zu legen an. Fertig ist die.se weiche und
künstliche Wiege der Jungen erst, wenn sie mit eines' elastischen 1 bis l'jj Zoll langen F.iiigangsrolire
versehen und mit Blüthenwolle im Innern aufgefüttert ist. Diese wunderbaien, iilzartigen.
gelbweiss aussehenden Nestbcutel müssen sorgiiilfig an trocknen Orten, wo möglich in Glaska-steu
a u f b e w a h r t werden; sonst zerfallen sie. Die Beutelmeisim liauen noch ein andeics Nest, um ausser
de]' Brutzeit in ihm Nachtquartier zu halten. Dieses ist zwar auch an einem Zweige aufgehäugt,
aus denselben Stoffen und auf dieselbe kunstvolle Weise zusammengewirkt und gefilzt wie das Bnnuest;
aber kleiner und weniger dicht, und unter der schniftlen Decke mit zwei grossen Oeffnungen
zum Ein- und .\usfliegcu versehen. Das Gelege besteht aiLs f ü n f bis s i c b e n Eiern. Diese haben
eine sehr zarte. rein sveisse Schale und eine Ulnglichc, an der Hohe nur unmerklich sclimiilere.
zuweilen walzonlormige Gestalt. .Andere sind an der Biusis flach abgerundet und laufen spitz zu.
DILS vom Männchen mit Nahrung versorgte Weibchen b r ü t e t sie in 13 Tagen aus. Beide
Ellern füttern die Jiuigen mit kleineu Insecten, ilnen Larven und Eiern auf und führen sie längere
Zeit. Sie weichen ui der Zeichnung sein' von den ,\ltcn ab. Sie haben einen i'ostgraiien Oberkörper
nnd rostgelbbrauncn Untevkorpei' und kein Schwarz am Kü)jle.