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 und  in  lier  .Stube gross gezogen,  wird  sie  selir  znhm  und  singt  im  Käfig  Inut  und  Reissig;  nur  muss  
 dieser  von  entsprechender  Grö&sc gewählt  und  oft gereinigt  werden.  
 Sie  erbaut  ihr  Nest  auf  den  wagerechten  Ast  eines  Baumes  itn Walde,  oder  eines  Apielbauines  
 im  Obsthofe,  manchmal  ganz  in  der  N«he  eines Hauses.  Ja  sie scheut  die  Nähe  der  ¡Menschen  
 so wenig,  dass  man  einmal  ein Nest  zwischen  dem  Gebälk  eines  im  Bau  begriffenen Schiffes,  
 nn  dem  die Ziramerlcute  beständig  arbeiteten,  ein  anderes  unr  wenig  Elleu  vom  .Ambos  einer  Grobschmiede  
 entfernt  gefunden  hat.  Das Nest  ^^•ird gross  angelegt;  es  besteht  Ton  aussen  aus  trocknem  
 Laub.  Gras  nnd  Moos,  dann  folgt  eiae  Lage  von  Schlamm  mit  untermischtem  Gewfirzel,  uiul  eine  
 innere  Ausfüttennig  von  ieinen  Gräsern.  Strohhälmchen  «nd  wenigen  l'edern.  
 Der  einfarbig  schön  blangi'anen  Eier  sind  vier  bis  sechs;  vielleicht  für  die  erste  Brut  
 sechs  und  für die  zweite  vier,  denn  die  Drossel  macht jährlich  zwei  Bruien.  
 Die  . luugen  werden  von  beiden  Eltern  mit grosser  Liebe  und Ansdauer  gefüttert,  mit  Eifer  
 gegen  drohende  Gefahren  beschützt,  der  Nesträuber  mit  Angstgeschrei  weitliin  verfolgt.  Das  erste  
 Gefieder der Jungen  ist  am Unterkörper  buntgefleckt «nd giebt  ihnen  einige AehnUclikeit  mit  unsern  
 \\'acholdcr-Drosseln.  
 (!.  T U U D r S  minor  
 turchi?  solitarius  Wii.s.  
 (Êiilfouif  Drorfrt  —  hennit  tlinish  —  mer/e  naine.  
 Vergl.  Taf.  4.  Nr.  5.  
 Diese Zwe rg-Dros s e l  nistet  in  den  Rohrbrüchen  und  Sumpfmyrthen-Dickiglen  ihres  Vaterlandes. 
   Sie  baut  das Nes t  auf  einen  niedrigen  Strauch,  flechtet  es  dicht  und  schön  aus  'W'eidenrüthchen, 
   grobem  Grashalmen  und  Pferdehaaren  und  belegt  es  im  inneru  Napf  mit  feinen  Grasblättchen. 
   Sie  macht  zwei  Brüten  im  Jahre  nnd  legt  vier  bis  sechs  Eier.  vSie ernährt  sich  und  
 füttert  anch  ihre  J u n g e n  mit  Gewürmen  und  Insecten,  zur  Herbst-  und  "V^'interszeit  mit  den  Bcerennrten. 
   welche  die  U'ald-  und  Sumpfgestränche  ihr  darbieten.  
 7 .  T lTl iDUS  Wilson!  B„xA,..MtrE.  
 turdus  niustelinus  AV'ii.s,  
 IVilfflil's  Drofifl  —  tawny  tlii-ush  —  merk  ¿année.  
 .'¡eit  einst  turdus  miiiu) in  Anhal t  und  turdu.s iri/soni  in  Pommern  gefangen  worden  sind,  
 werden  beide  ame r ikani s che  Zwerg-Drossel n  der  dentsclien  Ornis  zugezählt.  
 Wilson's  Drossel  kommt  um  die Mitte  des  April  aus den  südlichen  Landschaften,  wo  sie  
 den  Winter  zubrachte,  in  den  Mittelstaaten  von Nordamerika  an,  zieht  nach  kurzem  Verweilen  den  
 nördlichen  Gebirgsdistricten,  in  welchen  sie  brütet,  zu,  imd  bis  Labrador  in  den  höhern  Norden  
 hinauf.  Ihre  Nahrung  besteht  in  den  Becrenarten  der  Walder.  in  Gewürmen  und  Insecten.  
 Sie  wählt  zum  Nistplat z  eine  sumpfige Niederung  im Walde,  und  erbaut  hier  ein  ziemlich  
 grosses Nest  auf  einen  wagerechten  Zweig  des  Corneelbaums,  oder  in  einen  niedrigen  Busch,  oder  
 unter  einen  Strauch  an  die  Erde.  Das  Nest  besteht  üusserlich  aus  Grashalmen,  trocknen  Blättern  
 und  Moos.  in  der  zweiten  I^ge  aus  feinern  Gräsern,  und  innen  aus  ^Vurzclfàserchen  und  feinem  
 Mous.  In  dem  Neste  findet  man  vier  bis  sechs  Eier.  Diese  sind  kaum  grösser  als  Sperlingseier.  
 geformt wie  die  Eier  des  turdus  minor,  und  einfarbig grün  wie die  Eier  der  Wandcr-Drossel.  Diese  
 Drossel  soll jährlich  nur  eine  Brut  machen.  Sie  muss  aber  nicht  selten  ein  Stieilsind  mit  ihren  eigenen  
 Jungen  aufziehen.  deim  der  Knhstaar  (molothru.-! ¡>ccorü)  erlaubt  sich,  sein  Iii  in  ihr  Nest  
 einzuschieben.  
 chen.  n  
 terkörjji  
 8 .  TUl iDUS  torquatlis  LINNE.  
 Uinö-Cmrirl  —  ring-onzcl  -  nm-h:  a  plaxlron.  
 Vergl.  Taf.  4.  Nr.  7.  
 Die  iinvermausevten  Jungen  sind  auf  dem  Oberkörper  so  licht  wie  die  alten  Weiblit  
 mattgelben  Schaftfleckon auf  den  Schultern  und  den  Obertlügeldcekfedcrn.  auf  dem  l'n- 
 ;r  weis-slich  mit  schwarzen  Qnerflecken.  
 9 .  TUIIDTTS  nierula  
 ScilUinD-Droffrl  —  black-onzel  —  merle  mire.  
 Vergl.  Taf  4.  Nr.  8.  
 Die  Jungen  haben  auf  dem  dunkelbraunen  Oberkörper  bis  zum  ünterrücken  rostgelbe  
 Schiiftstreifen  und  auf  dem  dunkelrostgclben  Unterkörper  briitinliche  Ciuerflecke,  
 10.  OKr i T EUS  nifiis  SwAIXSON,  
 turdus  rufus  L,  —  taxostomn  rufum C'ah.  
 Uoflrotljc  Spott-Droffcl —  fox-eoloured  inoelc  bircl — / / / w  de  la  caroHnc.  
 Diese  schöne  Drossel,  nach  der  Wander-  Drossel  die  zahlreichste  nnd  grösste  von  Nordamerika, 
   wird  auch  zuweilen  in Europa  gesehen,  denn  sie  ist mehrmals  auf  der Insel  Helgoland  
 gefangen  worden.  In  ihrem  Vaterlande  bewohnt  sie  in  den  südlichen  nnd  mittlem  Staaten  der  
 Union,  auch  noch  in  Canada,  jedoch  nicht  weiter  nördlich,  nicht  allein  die  grossen W.nlder,  sondern  
 auch  kleinere  Geliölze  in  den  Umgebungen  der  Ansiedelungen.  Sie bleibt  in  den  südlichen  Staaten  
 als  Standvogel  jahraus  und  jahrein,  in  denjenigen  Ländern,  die  strenge  Winter  haben,  begiebt  
 •sie sich  im  October  auf  die  Wanderung,  um  in  einem  gelindern  Klima  z«  überwintern.  Ihre  Nahrung  
 besteht  in  Beeren  aller  Art,  in  Insecten  und  Würmern.  Sie  singt  lieissig und  angenehm,  ähnlich  
 unserer  Singdrossel,  und  wird  deshalb  häufig im  Käfig gehalten.  Wenn  dieser  passend  eingerichtet  
 und  geräumig  ist,  auch  das geeignete  Futter  nicht  fehlt,  heckt  sie gern  darin  und  zieht  ihre  
 Jungen  selbst  gross.  
 In  den  wärmern  Gegenden  beginnt  sie  schon  im Marz  ihren  Nestbau,  in  den  gemässigten  
 Anfangs  Mai,  weiter  nördlich  im  Juni,  Sie wählt  dazu  einen  Dornbusch,  einen  Brombeerstrauch,  
 oder  ein  Uankendickigt  der  wilden  Rebe,  stets  in  geringer  Höhe  von  der  Erde,  zuweilen  ganz  am  
 Boden,  Das  Nest  besteht  äusserlich  aus  dürren  Rüthchen,  Brombeerranken  und  Reisern,  untermischt  
 mit  Gras  und  trocknem  Laub;  innen  aus  feinem  Gewürzel.  Pferdehaaren  und  Federn,  Das  
 Weibchen  legt  vier  bis  sechs  Eier  von  der  Grösse  nnd  Gestalt  der  Singdrosseleier,  Sie  sind  auf  
 bläu lieh-weissem Grunde  über  und über  so fein  und  dicht  rothbraxin  gepunktet,  dass der Grund  kaum  
 durchscheint,  ausgenommen  bei  einigen,  wo die Zeichnung  sich  mehr  um  das  stumpfe  Ende  concentrirt  
 und  einen  Ring  bildet.  
 Männchen  und  Weibchen  brüten  abwechselnd,  vertheidigen  mit  grossem  Mnthe  ihre  Brut  
 und  \'ci-folgen  schreiend  den  Störenfried,  bis  er  sich  weit  genug  entfernt  hat.  
 11.  O IU' I IKUS  l'divox  s.A,«.oK.  
 niuscicapa  caiolinensis  L,  —  turdus  lividus WILS.  
 lUirnliimmitic  CrolTrl  —  cat  bird  —  moucherolle  de  innjinie.  
 Diese  Siiott.lrossel  verbindet  wegen  Ihrer  Schnabelgestalt  und  der  Farbe  ihres Gefieders