
 
        
         
		ai)crragen  dos  Schwänzende,  wogegen  Lei jenem  diu  I'liigelspiUen  es  nicht  erreichen.  Die  langen  
 zerschlissenen  Rückenfedern  und  der  flatternde  Ensch  am  \"ordeihaIse  sind  von  gleicher  Schüiilieit  
 wie  beim  grossen  Egreltreiher.  Der  •Schnabel  ist  gelb  mit  schwarzer  Spitze,  bei  Vögeln  im  
 mittlem  Kleide  ganz  schwarz;  der  nackte  Augenkreis  ist  gelblich  grün;  die  Beine  sind  schwarz.  
 Sein  Vaterland  ist  der  Osten  und  der  Südosten  von Europa,  das  westliche Asien,  sogar  auch  
 Japan.  Er  hat  B r u t p l ä t z e  an der Wolga  in  der .Gegend  von  Sarepta.  Seine  Nistweise  nnd  sein  weiteres  
 Brutgesuhnft  sind  noch  nicht  genügend  beobachtet.  Die  Eier  \velc;he  \'ou  den  Ilerrnhutern  
 zu  Sarepta  gesammelt  wurden,  unterscheiden  sich  von  denen  des  grossen  Silberreilievs  bei  glcichcr  
 l'Tu-bung  durch  ilire  geringere  Grösse  und  feinere,  daher  etwas  glänzende  Schale.  
 (>.  IJOTATTIIUS  stellaris  BO>E.  
 ni-ilen  stcilaris  L.  
 (&roRr  Uiihriommrl  —  common  bittern  —  hh-ou  hulor.  
 Die  g ros s e  llohrdonimel  ist  über  einen  grossen  Thcil  Europas  nnd  Asiens  verbreitet.  
 Sie  brütet  in  einzelnen  Paaren  in  Deutschland,  z.  B.  in  Anhalt  und  Mccldeubni^,  ebenso  in  
 Frankreich,  häuüg  in  Ilolland.  südöstlichen  Kussland,  besonders  am  kas|jischeu  See,  und  in  Sibirien  
 bis  an  die  Lena,  wie  in  der  Türkey  und  l'ngarn.  Sie  liebt  die  dichten  Rohrwälder,  mit  Schilf  
 und  Sum])ii>flanzen  bewachsene  Brücher  ebener  Gegenden.  Diese  ihre  Brutplätze  bezieht  sie  im  
 .\pril  und  das  Männchen  lässt  alsdann  seinen,  eine  Stunde  weit  vernehmbaren  Paarungsnif:  »ü  0  
 il  pruml)  üb  prunib  ü  prnmbo  hören.  
 Das  N e s t  steht  in  Uohrwältleni  auf  alten  Rohrstoppeln  imd  umgeknickten  jungen  Halmen  
 über  dem  '\\'a.«ser.  in  Brüchern,  Seen  und  grossen  Teichen  auf  einer  Seggenschilflcufe  oder  in  
 einem  Sumpf-  ('".nphorbienbusche;  znweilen  anf  einem  Erdhfigelchen,  nnd  ist  ein  ziemlicli  ansehnliches  
 aber  kunstloses  Geflecht  aus  trocknen  Reisern.  Rolir-  und  Schilfstengeln,  dessen  innere  Vertiefung  
 mit  Rohrrispeu  uud  dürren  Grasblättern  belegt  ist.  Zuweilen  findet  man  die  E ier  in  niedergetretenem. 
   eine  gewölbte  \"ertiefung  bildendem  Seggenschilfe  auf  Rohrhalmcu,  Schilf-und  
 Binsenbliittern.  Die  volle  E i e r z ahl ,  vier  bis  fünf  Siück,  findet  man  Ende  Mai  oder  Anfangs  
 •funi.  Sie  sind  kurz  eiförmig,  ungleichhälftig  und  stark  bauchig,  oder  gestreckt  gleich hälftig,  die  
 -Abdachung  von  der  Mitte  nach  beiden  I'olen.  aber  nach  der  Höhe  et\vas  schmaler  ausgehend,  haben  
 eine  ziemlich  starke  Schule  mit  sichtbaren  l'oren  und  Fnrchen,  einen  schwachen  oder  gar  keinen  
 (ilanz  und  eine  braungraue  Farbe,  die  bei  einigen  iu.s  (irüne.  bei  andern  ins  Gelbe  zieht.  Sie  
 ähneln  den  Rebhflhiiereiern,  welche  dieselben  Enrhennuancen  zeigen.  
 Das  Weibchen  brütet  sie  allein  in  e inundzwanzi g  bis  d e  r c i u n d z w a n  z ig  T a g e n  
 ans.  Die  J u n g e n  im  Dimenkleide  sehen  fast  svie  die  fa-^rigen  Auswüchse  der  wUden  Rosen  f  
 sie  haben  lange,  an  den  Spitzen  von  einander  abstellende  haarartige  Dunen,  und  sind  auf  dem  
 Oberkörper  braun,  auf  dem  Unterki)i'j)er  blassgelblich.  
 D i e  f lügge n  Junge n  unterscheiden  sich  von  den  Alten  dnrcli  das  lockere  Gefieder  nnd  
 die  unter  dem  Eersengelenke  dicken  Füssc.  Sie  legen  sehr  bald  ihr  Ilerbstkleid  an  und  wandern  
 im  Octolier  dem  Süden  und  Süd\\'esten  zu.  Sie  überwintern  in  Griechenland.  Dahnatien,  Iialieu,  
 Südfrankreich  und  Xordafrika.  Indess  .schoss  Paessler  im  Winter  1830  ein  altes  Männchen  in  
 einem  kleinen  Bruche  hei  'i'rinum  unweit  Köthen,  wo  es  an  einem  kleinen  oflenen  (.iraben,  der  
 das  Brucli  mit  einem  zugefrorenen  Fischteiche  verband,  mehre  Tage  beobachtet  war.  
 1 .  D A F I L A  acuta  LEACH,  
 anas  acuta  L,  —  caudaouta  RAY.  
 Sptc3s-(!5lltc  —  pintail  duck  —  canard  filcl.  
 Die  Spiess-Ent e  ist  über  da.s  gemässigte  und  nördliche  Amerika,  Europa  und  Asien  verbreitet. 
   Letzteres  bewohnt  sie  zalilreich  bis  Kamtschatka,  ,re  höher  man  den  Norden  von  Europa  
 hinaufkommt,  desto  häufiger  trifft mau  sie  an  allen  Gewässern,  auch  auf  den  Inseln.  Auf  Isknd  
 lebt  sie  vorzugsweise  in  den  Küstenthälern.  Im  September  und  October  verlässt  sie  ihre  Wohnsitze  
 und  wandert  durch  Ungarn,  Polen,  Deutscliland.  Ilülland,  rrankreich  nnd  überwintert  in  Italieii, 
   dem  südHthen  Frankreick  und  Spanien,  auf  Sicilien  und  in  Xordalrika.  Die  sibii ischen  überwintern  
 am  Icaspischon  und  schwarzen  Meere.  Das  Männchen  schreit  zur  Paarungszeit  laut:  nprüt  
 prüt«,  aufgeschreckt  leise  :  »queerci,  das  Weibchen  langge»ogcn  :  »eei e«.  
 Ende  A]nil  oder  Anfangs  Mai,  in  Lappland  und  Island  erst  Mitte  Juni  findet  man  ihr  
 N e s t  im  ^Veidengebüscb  oder  hohen  Grase  auf  Inselchen,  ferner  oder  näher  dem  Wasser.  Es  besteht  
 aus  troeknea  Grashalmen  imd  Blättern,  ist  mit  Dunen  weich  ausgefüttert  und  enthält  acht  
 bis  z ehu  Eier,  die  kleiner  und  schlanker  sind  als  die  Eier  der  Anas  boschas,  eine  bald  längere,  
 bald  kürzere  Eigestalt,  eine  ziemlich  starke,  etwas  glänzende  feinkörnige  Scliale  und  eine  grauoder  
 gelbgrüne  Farbe  haben, —  Das Weibchen  b rüt e t ,  wie alle Enten,  ach  tundz  w anz i g  Tage.  
 D i e  f lüggen  Männche n  haben  grosse  Aehnlichkeit  mit  dem  alten  Männchen  im  
 S o m m e r k l e i d e ,  nur  dass  dem  zugerundeten,  an  den  Spitzen  der  Steuerfedern  unvollkommenen  
 Schwänze  die  Spiesse  fehlen.  Die  f lüggen  W"eibchen  ähneln  dem  alten  Weibchen,  haben  einen  
 graubraunen,  vom  und  hinten  weiss  eiugefassten  Spiegel,  blasse  Farbe,  au  der  Spitze  unvollkommene  
 Steuei-federn  und  röthlichschwarze  Füsse.  
 2 .  R H Y N C l l O P S I S  ehi)cata  LEACH.  
 anas  clypeata  L.  —  spatula  cly]}eata  FI.ESI,  
 fiifffl-(eiltf  —  common  shoveller  —  canard  souchel.  
 Die  L ö f f e l -En t e  bewohnt  einen  gros.sen  Theil  des  nördlichen  und  gemässigten  Europa,  
 Asien  und  Amerika,  wandert  im  Herbste  südlich  und  südwestlich  durch  Polen,  Galizien,  Ungarn,  
 Deutschland,  Holland,  Frankreich  und  überwintert  im  ganzen  südlichen  Europa,  aber  auch  in  
 Nordostafrika.  Sie  geht  weiter  nach  Süden  als  die  Spiessente,  brütet  jedoch  auch  bis  in  den  Polarkreis  
 hinein.