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5 . IBÜBO Sibiriens r,,c
bubo turcomanns ETERSM. — sciiutliams IIAUTL.
S i b i t t r d j f r Ul)u — Siberinn cnred-owl — hibou Sibirien.
Der s ibi r ische oder blasse Uhu ist eine der vorherRehcntleii sehr naJie verwandte Art,
welche sich von ihr nur diircli die blasse Grundfarbe unterscheidet. Er bewohnt Nord- \iml Westasien,
namentlich Sibii'ien und in Osteuropa dw Ufer der ^Volga. EvveriiTt sich von da noch weiter
in unseni Erdtheil, Aber auch der südspanische muss hierher gerechnet werden. Hrühm besitzt
ein junges, fnst ausgefixrbtes Müimchcn ans den Felsen bei Murcia, welches dem sibirischen
U h u weit ähnlicher als dem unsrigen ist.
In Hinsicht der P a a r u n g , des N e s t b a u e s , desBrütens, der Farbe der .1 u n g e n und
der E i e r ähnelt der sibirische Uhn dem unsiigen ganz, wenigstens nach dem Horste, weichen
U r e hm in den Felsen bei Miu'cia fand. Die zwei Eier sind von deuen des einheimischen Uhu
durch ein reineres und helleres Weiss etn-as verschieden, und gewöhnlich etwas grüsser.
6 . OTTJS vnlgaiis FLEMMISG.
strix otus I.. otus europaens STEPH,
lllalii-(DI)rf«lf — loug-earetl owl — hil/ou moijeu-duc.
Die B a u i n -Oh r e u l e ist weit verbreitet. Man findet sie in fast ganz Europa in Laub- und
Nadelhölzern, wenn auch einzeln, doch nicht selten. Im \A'inter kommen auch nordische zu uns.
Ein gepaartes Paar hält das ganze Jahr ti^eu zu einander.
Bei der P a a r u n g im März schreit das Männchen laut und durchdringend huhuhuhuhu,
was in der Stille der Nacht schauerHch klingt und mit dem noch furchtbarcrii Geschrei des Uh u
zu der Snge vom wilden ,Tiiger Veranlassung gegeben hat. Man hört aber das furchtbare Geschrei
der Wald-Ohreulen zuweilen auc-h im Herbste, In den ersten Tagen des April legt das \\'eibcheu
ohne selbst einen Horst zu bauen, in das Nest eines Haben oder einer Krähe seine d r e i bis
f ü n f Eier. Diese sind gewöhnlich kurz eirund. am obern Ende kaum stumpfer, als am untern,
oder eigestaltig. an beiden Enden fast gleich zugermidet mit schwachem Glänze und feinen Poren
von etwas trfibweisscr Farbe. Von den l'äern des .Sclileierkauzes unterscheiden sie sich durch eine
nindlichere Gestalt,
Die Anfangs weissüaumigen J u n g e n werden bald grau, heller oder dimkler. stets mit
schwarzgrnuen Querstreifen auf dem dunenartigen Gefieder, bis das ausgeiarbtc Kleid, welches
zuer.'it an den Schwung- iind Steueifedern. dann an dem Schleier .sichtbar wird, vollendet ist.
Es sind sehr (öliielhafto N'ögel, welche den Horst oft verlassen, ehe sie fliegen können, dann anf
den Boden fallen und von Knaben, Füchsen, Mardern und Iltissen, Haliichten und Bussarden gefangen
werden. Die Eltern lieben sie sehr, füttern sie auch auf dem Hofieii und vertheidigen sie mit
Ixbensgefahr. Es i.st eine weise Einrii'htmig <les Schöiifei-s, dnss diese jungen l-hilen nach dem Ausfliegen,
so lange sie gefüttert werden, in kleinen Zwischemäiimen laut ib ih si^hreien und dadurch
ihren Eltern ihren Aufenthaltsort in den dicht mit Natleln oder Laub bedeckten Ziveigen verrathen.
weil die Alten s n dem Dunkel der Nacht schwerlit^h finden würden. — Sie bringen
ihnen Mäuse, Erdratteu, Hamster, viele auf dem Boden nistende Vögel, sogar zahme Tauben.
7 . S COP S zoroa, SWÜNSOK.
strix Scops L. bubo Scops BOIE, scops aldrovandi FLEM. — europaeus LEACJI.
¿uicrji-CMirculc — scops eared-owl — htbou scops.
Die /we r g -Oh r e u l e gehört dem Süden an und geht deswegen sohwerlicli weiter nördlich,
als bis Kiirnthen hinauf. Brehm besitzt sie aus diesem Lande wie auch aus dem südlichen
Frankreich, aus .Spanien, Italien, .Sicilien und Ncrdostafrika. Die aus diesen verschiedenen Ländern
stammenden biclen zwar eine bedeutende Verscliiedenheit in der Grösse und Farbe dar, gehören aber
doch nnr ein und derselben Art au. In Nordostafrika lebt eine kleine Art, welche Brehm ent^
deckt lind Scops ¡¡¡/¡imiieo genannt hat. —
Zur P a a r u n g s z e i t , im März, schreh das Männchen laut und ziemlich eintönig, um sein
^\'eibchen herbeizurufen. Dieses legt im April in Felsenlöcher oder hohle Biiume auf ein schlechtes
Nest oder ohne alle Cnterlage seine d rei bis f ü n f Eier. Diese sind rundlich , mit sehr feinen Poren
und glänzend weiss.
Die J u n i ' c n haben nach dem weissen Flaumkleide tiefgraue, schwarz gefleckte, gepunktete
und gcttli)felle Dunen und im ersten Federkleide 'l'iefgrau zur Grundfarbe, welclie erst im
zweiten Lebensjahre in Rothbrann auf dem Oberkörper und in Kostgrau auf dem unteni, oder in
Rostroih übergeht.