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Z e lle n des B la t tg r u n d e s langgestreckt, eng, mit stark gewundenen,
a u s g e f r e s s e n e n W änden. D e c k e l n a d e lfö rm ig , lang.
Zweihäusig.
A nm. Dieses Genus unterscheidet sich von Grimmia vor Aiiem durch das
Zeiinetz des Blattgrundes, welches stets aus Zellen mit stark geschlängelten,
wie ausgefressen ersclieinendeu Wänden besteht.
Subgenus 1. Dryptodon.
Stengel dichotom, Aeste gleich hoch.
a. Blätter an der Spitze haarlos.
197. B. patens Schpr. (Dryptodon Brid. — Trichostomum
Schwgr. — Grimmia B. S.).
R a se n fla c h , d u n k e lg r ü n , zerfallend. B l ä t t e r trocken
fast aufrecht-anliegend, feucht allseitig abstehend, seltener einseitswendig,
v e r l ä n g e r t - l a n z e t t f ö rm ig , s tum p f lic h , an der
äussersten Spitze meist kurz und s tum p f lic h g e z ä h n t, am
Rande bis zur Basis z u rü c k g e r o llt, Zeiinetz am Grunde fast
überall aus gelben, engen, langen, fast in einander verschwimmenden
Zellen mit etwas ausgefressenen Wänden, am Rande aus wenigen
Reihen weit kürzerer Zellen gebildet. K a p s e l auf bogig
h e r a b g e k rüm m tem S tie le etwas hervorgehoben, o v a l bis
l ä n g lic h , bräunlich mit rother Mündung. R in g b r e it. Zähne
sehr lang, in zwei.schmale Schenkel getheilt, purpurn, trocken
etwas einwärts gekrümmt, sehr papillös. Deckel lang und etwas
schief geschnäbelt, röthlich.
In der Berg- und subalpinen Region S c h l e s i e n s . In der grossen Schneegrube;
an der K esselkoppe; am kleinen Teiche; im Teufelsgärtchen uud am Weisswasser
im Riesengebirge.— Kessel im Gesenke. (Müncke).—Isergebirge. (Limpr.).—
Früchte s e lt e n !— W e s t f a l e n ; Auf Hyperitblöcken bei Niederfeld. — Rudolfstein
im F i c h t e l g e b i r g e . — St. Wilhelm und Feldherg in B a d e n . (S ick en b .).—
S ä c h s . E r z g e b i r g e . — T h ü r in g e n : Bei Schnepfenberg und am Beerbergebei
2000'. (Röse). — P r e u s s e n : Lyck, auf errat. Blöcken. (Sanio) Sommer.
Wird von den folgenden Arten am besten durch das Zellnetz
des Blattgrundes unterschieden.
198. B. protensum A. Br.. (R. aquaticum Brid. — R. cata-
ractarum A. Br.).
Rasen b r e i t , niedrig, gelblich bis hellgrün oder, gescheckt,
unten rostroth. Stengel lang, aufsteigend, B lä tte r allseitig abstehend,
seltener einseitswendig, trocken locker anliegend, l ä n g lic
h - lin e a l - la n z e t t l ic h mit g e ru n d e te r , g a n z r a n d ig e r
S p itz e , am Rande um g e ro llt, K a p se l auf langem bleichem
Stiele lä n g lic h , b rau n . Haube fünflappig und wie der Deckel
lang und spitz, Zähne zweitheilig, Schenkel ganz oder hier und da
durchlöchert, und 2—Sspaltig, sehr fein punktirt.
Im R i e s e n g e b i r g e an feuchten Felsen am Wasser, vorzüglich in der
subalpinen Region; aber auch noch bei 1710' am Teichwasser bei Krummhübel;
Kl. Teich; Gr. Teich; Gr. Sturmhaube; Wassaku gel; Kl. Scbneegrube; Elbgrund;
Basalt des Buchberges im Isergebirge. — Gesenke: Hockschar; Karlsbrunn
am Oppafall. -- W e s t f a l e n : Sauerland; Bruchhauser Steine. Meisterste
in e .— Wesergebirge; Solling, am Moosberge; Neuhaus. — B a d e n : Murgthal;
Geroldsau; St. Blasien im S c h w a r z w a l d .— B ö h m e r W a ld .— T h ü r in g e n ;
Schneekopf — H a r z . — Rothenfels bei St. Arnual im S a a r g e b i e t . (Winter).
Frühling. ,
Vom folgenden leicht durch die abgerundete, vollkommen ganzrandige
Blattspitze und die gelbgrünen, weicheren Rasen zu unterscheiden.
199. B. aciculare Brid.
Dem vorigen ähnlich, Rasen bis schwarzgrün. S te n g e l s t a r re
r , B l ä t t e r allseitswendig oder einseitswendig, lä n g lic h und
v e r l ä n g e r t , s tum p f lic h und meist mit k u r z e n Z ä h n e n an
der Spitze. K a p s e l l ä n g lic h , braun, mit sehr langem, spitzem
Deckel. Zähne des Peristoms bis zum Grunde zweispaltig, sehr
dicht papillös.
In der Hügelregiou sehr selten; gemein im H o c h g e h i r g e . S c h l e s i e n :
Auf Quarzit am Teufelswehr bei Wehrau 500' (Limpr.); Grenzbauden; Jannowitz
bei Kupferberg; Reinerz; Cudowa; Pantscbefall; Teiche; Melzergrund;
Kochel- und Zackenfall; Weisswasser; Schlingelbaude; Gr. Schneegrube; Sattler;
Boberufer bei Hirschberg; Kesselkoppe; Isergebirge: Bett der grossen Iser.
— Gl. Schneeberg: Morawathal; Altvater; Peterstein; Kessel; Hockschar. —
W e s t f a l e n . — T h ü r in g e n . — H a r z . — R h e in g a u . — W e t t e r a u ; Vogelsberg.
— B a d e n . — S a a r g e b i e t . (Winter). Frühling.
Unter den verwandten Arten die häufigste, erkennt man sie leicht
an den schwarzgrünen Rasen und der kurz gezähnten Blattspitze.
h. Blätter in ein kurzes Haar endend.
200. B. sudeticum Br. et Schpr.
Rasen locker, flach, schmutzig- bis schwarzgrün. S te n g e l
aufsteigend, am Grunde nackt. B l ä t t e r abstehend und gespreitzt,
trocken aufrecht, la n g , la n z e ttlic h , mit s p a r s am g e z ä h n tem ,
sehr k u rz em H a a r e , am Rande um g e r o llt, Z e lle n am Blattgrunde
sämmtlich langgestreckt, mit ausgefressenen Wänden, wie
verschwommen in einander, gegen die B la tts p itz e hin q u a d r a tisc
h ; K a p s e l mässig lang gestielt, o v a l, bräunlich. Mütze an
der Spitze fast ganz glatt. Deckel kürzer als die Kapsel. Ring
breit. Zähne 2—Stheilig, aufrecht-abstehend, purpurn, fein papillös.
Im H o c h g e b i r g e Schlesiens sehr verbreitet bis 4960'. Melzergrund;
Krummhübel; Teiche; Koppenkegel; Teufelsgärtchen; Sausteine; Schneegruben;