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ß. B lü t h e n z w i t t e r ig .
332. M. subglobosum Br. et Sch. (M. pseudo-punctatum Br.
et Sch. — Bryum mnioides Wils. — M. punctatum v. sub-
globosum Hamp.).
Dem vorigen ganz ähnlich. Rasen locker, unten durch Wur-
zeliilz verwebt. Stengel schlank, ästig, bis zum Fruchtschopfe mit
Wurzelfilz bedeckt. B lä t te r entfernt, z a r t e r , v e r k e h r t - e i fö
rmig , a b g e r u n d e t , mit verschwindender Rippe. Saum von
F in e r h ö c h s te n s zwei Z e l l r e ih e n gebildet, n ic h t v e rd ic k t .
Zellnetz lockerer. Kap s e ln e inz e ln oder zu zwei, k le in ,
geneigt, fast k u g e lig .
H o iia n d : Anf Sumpfwiesen, in Eriensümpfen hier und da, z. B. bei
Utrecht mit Cinciidium. (v. d. Sande-Lac.). — S c h l e s i e n : In der kleinen Schneegrube
auf einer sumpfigen Wiese sehr sparsam in sterilen Exemplaren 1860 von
mir gefunden. — H a r z : Mit Frucht am Brocken in der Nähe der Heinrichshöhe
bei 2500' in Süijpfen. (Hampe). — U n t e r f r a n k e n : Kissingen. (Buse). ~
W e s t f a l e n : Sauerland: Am Borberge bei Brilon bei 2üuO'; im Vosmekethal
bei Niedersfeld c. fr. (H. Müller). — P r e u s s e n : Um Bridszull nnd Skirwieth
hei Ibenhorst, (v. Klinggr.). - F i c h t e l g e b i r g e : Zwischen Gefrees und
Bischofsgrün. (Funck 1842). Frühling.
Vielleicht noch hier und da, aber mit vorigem verwechselt,
von dem es schon durch den Standort auf Sumpfwiesen abweicht.
b. Saum mit einfachen Zähnen besetzt. Rippe am Rücken glatt.
a. B lü t h e n z w i t t e r i g . D e c k e l g e s c h n ä b e l t .
333. M. rostratum Schrad.
Zwittei-ig. Rasen sehr locker. Fruchtbarer Stengel einfach,
aufrecht, mit fast rosettenförmig geordneten Schopfblättern. Unfruchtbare
Stengel zahlreich, weit hinkriechend. S c h o p fb lä t te r
s p a te l - z u n g e n fö rm ig , mit a u fg e s e tz tem Fn d sp i tz c h e n .
Rippe s t a r k , a u s t r e te n d , B l a t t r a n d mit k u r z e n Z ä h n e n
bekleidet. Blattzellen oval-rundlich, Kapseln meist mehrere, bis
vier aus einer Hülle sich erhebend, Kapselstiel oben schwach bogig
gekrümmt, Ka p s e ln oval bis lä n g l ic h , g e lb l ic h mit lang-
g e s c h n ä b e l tem, gelblichem Deckel.
In feuchten Wäldern, selbst auf Holz und an Feisen Von der Ebene bis
etwa 2000'. S c h i e s i e n : Trebnitzer Hügeikette mit M. serratum; Trebnitz;
Skarsine; Giaucha; Ohiau; Brieg; Carisruhe; Striegau; Görbersdorf; Gröditzberg;
Kynast; Fürstenstein; Saizgrund; Johanuesbad; Eisersdorf; Jauersberg;
Bunziau; Sagan; Löwenberg; Euiengebirge; ■ Cudowa; Adersbach; Gräfenberg
an vieien Steiien; am Fusse des Altvaters. — B o n n . — Auch anderwärts nicht
selten. Mai.
Durch Blattrosetten, Blattform, geschnäbelten Deckel und
lange sterile Ranken sehr ausgezeichnet.
ß. B lü t h e n z w i t t e r ig . D e c k e l g ew ö lb t ,' u n g e s o h n ä b e l t .
334. M. cuspidatum Hedw. (M. silvaticum Lindb.).
Zwitterig. Rasen locker, unten sehr bewurzelt; fruchtbarer
Stengel aufrecht, unfruchtbare Triebe kriechend und fast aufrecht.
B lä t te r der T r i e b e v e r k e h r t - e i - r u n d l i c h , g e sp i tz t ;
S c h o p fb lä t te r v e r k e h r t - e i - lä n g l ic h , s ta c h e l s p i t z ig zii-
gespitzt, Rippe auslaufend, gla tt. Saum von drei Reihen gelblicher
Zellen gebildet. Blattzellen oval-rundlich, nicht in deutlichen
Reihen. Randzähne einfach, gelblich. Kapseln einzeln,
horizontal oder gezeigt, oval, gelblich-braun. Deckel hochgewölbt!
u n g e s o h n ä b e l t , mit oder ohne Warze.
In Wäldern von der Ebene bis au den kleinen Teich und die Wiesenbaude
im Riesengebirge 3 6 2 0 -4 3 4 7 '. Ueberall gemein, namentlicli in Wäldern gern
am Fusse der Bcäume in ausgedehnten Rasen. April. Mai.
Durch zwitterigen Blüthenstand, einfach gesägten Blattrand,ganz
glatte Blattrippe und ungeschnäbelten Deckel gleich ausgezeichnet.
335. M. medium B. S.
Zwitterig. Rasen sehr locker und hoch, Stengel einfach, aufrecht,
selten sprossentreibend, mit Wurzelfilz dicht bedeckt. Untere
Blätter entfernt, eiförmig, zugespitzt, S c h o p f b l ä t t e r aus schmälerem
Grunde b r e i t - z u n g e n fö rm ig , z u g e s p i tz t , am Rande
bis fast zum Grunde hin gesägt. Ran dz äh ne aufre c h t - a b s
teh end, allermeist e in z e l l ig . Blattzellen rundlich-sechskantig,
doppelt so gross als an M. cuspidatum und nicht deutlich in Reihen
geordnet. Blattgrund nicht herablaufend, Bla ttr ippe fast
auslaufend, am Rücken glatt. Kapseln zu 1—2 aus derselben
Hülle, auf langem, blassrothem Stiele hängend oder n ick en d ,
l ä n g l ic h , Deckel langgespitzt oder gewölbt-kegelig.
In sumpfigen Wäldern der Gebirge, namentlich im Riesengebirge verbreite
t; sehr selten dagegen iu der Ebene. S c b l e s i e n : An der Mülile bei Kl.
Aupa im Riesengrunde: an der Hampelbaude mit Tayloria serrata und vom Kl.
Teiche :4620' (Milde); an den Elbquellen 4270' (Limpr.i; Melzergrund (Schulze);
bei St. Peter in feuchten Buchenwäldern 300o' (Limpr.); Gabel im Gesenke
(Sendtner); Gyrowa bei Jablunka. (Pluqar). — P r e u s s e n ; Königsberg (Sanio);
Freienwaide bei B e r l in . (Reinhardt). - H a r z . (Hampe). Mai. Juni.
Von dem sehr ähnlichen M. affine am sichersten durch den
Blüthenstand zu unterscheiden, den ich selbst an sterilen Pflanzen,
stets constatiren konnte.
336. M. Drummondii Lindb. (Notis. Sallskap. pro Fanna
et Flora fenn. förhandl. IX. 1867. p. 60.).
Blüthen zwitterig und männlich, theils mit sehr spitzen, herabgebogenen,
wurzelnden, theils mit aufrechten und an der Spitze
leicht gekrümmten, theils mit aufrechten, stumpfliclien Sprossen.
M i l d e , Laubmoose. 15