Eine für das Hochgebirge charakteristische Art! Die ganze
Pflanze, kaum von der Stärke der Pylaisia, ist leicht kenntlich
durch die ganzrandigen, zweifaltigen Blätter mit starker Rippe und
die zahlreichen Paraphyllien.
434. L. saxicola. (L. striata ß. saxicola Schpr. — Pseudoleskea
subfalcata Schpr. in Kerb. Lorentz.).
Hauptstengel zierlich und regelmässig gefledert. Aeste bogig
gekrümmt und an der Spitze siclielförmig, glänzend, gelbbraun.
B l ä t t e r einseitswendig, eiförmig, zugespitzt, bohl, 2—ö f a l t ig ,
am Rande unigeschlagen, an der Spitze d eu t l ic h g e s ä g t , mit
fast a u s la u f e n d e r Rippe. Frucht rvie bei voriger. In n e r e
P e r i c h ä t i a l b l ä t t e r k ü r z e r z u g e s p i t z t , deutlich und Aveit-
h e r a b gesägt.
ln prachtvollen sterilen Exemplaren am Basalte der K l e in e n S c l i n e é -
g r ü b e im R i e s e n g e b i r g e am 27. Juli 1860 von mir entdeckt.
Weit kräftiger als vorige und AA'eit eher an manche i'ormen
der Pseudoleskea atrovirens erinnernd. Durch die liervorgehobe-
nen Merkmale scheint sie von voriger bestimmt verschieden zu
sein. Am schönsten sah ich sie in fusslangen Rasen bei Trafoi
am Ortler, neben Grimmia alpestris und G. Muehlenbeckii. Ob
diese Pflanze schon irgendwo als Art beschrieben wurde, ist mir
unbekannt geblieben.
ß. H a u b e d ie g a n z e K a p s e l u m liü lle n d .
102. Climacium W. et M. '
H a u p t s te n g e l und H a u p t ä s t e u n t e r i r d i s c h , mit Wurzelfllz
bekleidet, aufrechte, schuppenartig beblätterte Schosse aussendend,
die e r s t in e ine r gewis sen Höhe meist einfache Aes te
entAvickeln. Früchte auf den Aesten sitzend. B l ä t te r zw e i f
a l t ig , mit Rippe. Zellen oben rhomboidisch-sechsseitig, unten
sehr verlängert-sechsseitig, sehr schmal, an den Blattflügeln einige
sehr kurze, breite, rundlich-sechsseitige Zellen. H a u b e über die
ganz e K a p s e l -hinabgehend, zusammengerollt. Ring fehlend.
Z ä h n e des äusseren Peristoms d u n k e lb r a u n r o th , lanzettlich,
sehr la n g z u g e sp i tz t , kräftig, mit Theilungslinie, dicht gegliedert,
auf der Innenfläche mit schmalen Querleisten. F o r t s ä t z e
des inneren Peristoms auf einer schmalen Basilarmembran sitzend,
k i e l ig , in zwei g l e i c h l a n g e , an den Gliedern oft nicht zusammenhängende,
k r ä f t ig e S ch e n k e l gespalten, mit dem äus sere
n P e r i s tom e g le ic h la n g , beide Schenkel im Alter A'ollstän-
dig getrennt. Wimp e rn fehlend. Perichätium lang, scheidig,
wurzellos.
Zweihäusig.
435. C. (Icndroides W. ct M. (Leskea Hedw. — Neckera
Brid.).
B l ä t t e r aufrecht-abstehend, eiförmig und 1 än g lich - l a n z
e t t f ö rm ig , b r e i t - z u g e s p i tz t , hohl, am Gru n d e g e ru n d e t ,
a u s g e h ö h l t , an der Spitze gesägt. Eippe vor der Spitze ver-
scliAvindend. K a p s e ln z a h l r e i c h , lang gestielt, l ä n g l ic h ,
k a s t a n i e n b r a u n . D e c k e l g e s c h n ä b e l t , nach seiner Ablösung
noch vom Säulchen getragen.
Gemein auf Wiesen, in Gräben, iu Wäldern bis in die Bergregion; sehr
selten im Hochgebirge, so unterhalb vom Schneegrabeu im Riesengebirge. Früchte
seltner. — Herbst.
Auf feuchten Wiesen, an Gräben u. s. w. eins der gemeinsten
Moose und stets an dem bäumchenartigen Wüchse leicht kenntlich;
durch fliessendes Wasser wird der Wuchs dieses Mooses bisweilen
sehr verändert; in diesem Falle macht die charakteristische Blattform
dasselbe leicht kenntlich.
b. Blätter nicht gefaltet, rippenlos.
103. Platygyrium B. S.
Hauptstengel kriechend, flederig beästet, Aeste meist aufrecht.
Früchte stengelständig. Blätter glatt. Z e l le n de r B l a t t s p i tz e
rh omb o id i s c h , unten dem Linearen sich nähernd, an den Blattflügeln
quadratisch. Ha u b e la n g , kah l, bis ü b e r die h a lbe
Ka p s e l h in a b g e z o g en . Ring sehr bre i t . Zäh ne des
ä u s s e r e n P e r i s tom s f re i , a u f der In n e n f l ä c h e an den ein-
geschnürten Gelenken mit v o r s p r in g e n d e n Q u e r le i s te n ,
b r e i t h ä u t ig - g e r a n de t, papillös. F o r t s ä t z e des inneren
Peristoms f a s t bis zur B a s i s frei, gekielt, in den Gelenken
klalfend, A'on g le ic h e r L ä n g e mit dem äusseren Peristome.
Wimpern fehlend. Perichätialast kurz, Avurzelnd.
Zweihäusig.
436. P. repeilS B. S. (Pterigynandrum Brid. —■ Pterogonium
Schwaegr, — Leptohymenium Hmp. — Anomodon
De Not. — Neckera C. Müll).
Rasen ausgedehnt, unregelmässig, goldgelb bis bräunlich,
lockrer oder dicht zusammenschliessend, seidenglänzend. Stengel
M i l d e , Laubmoose. 19