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Ich kann diese Form, die mir eine monströse zu sein scheint,
niemals als Art anerkennen. Kein Blatt gleicht dem anderen und
an einem und demselben Stengel habe ich wiederholt alle Uebergänge
in die normale Blattform beobachtet.
325. B. pallens Sw.
Rasen mehr oder weniger hoch, rö th l ic h , weich, dicht mit
rostrothem Wurzelfilz verwebt. Stengel bald kürzer, bald länger.
S c h o p fb lä t te r lä n g l ic h und v e r lä n g e r t , z u g e s p i tz t , durch
die a u s t r e t e n d e R ip p e s t a c h e l s p i t z ig , g e s ä umt , ‘ unten
z u rü c k g e s e h la g e n , g a n z ra n d ig . Kap s e l auf langem Stiele,
geneigt, seltener hängend, g e lb l ic h , z u l e t z t k a s t a n i e n b r a u n ,
unter der Mündung nie z u s am m e n g e s c h n ü r t , am R ü c k e n
stärker v o r t r e t e n d , kurz oder verlängert-birnförmig. D e c k e l
g ew ö lb t , mit einer Spitze.
An feuchten Ausstichen, an Mauern, au Felsen. Von der Ebene bis 4960'.
S c h l e s i e n : Breslau'; Schebitz; Schmolz; Lissa; Hasenau; Dyhernfurth; Deutschhammer;
Jannowitz bei Kupferberg;-Cudowa; Koppenkegel; Johannesbad; Schreiberhau
; Melzergrund; Elbfall; Riesengrund; Bunzlau; Sagan. Gesenke: An
Brückenmauern der Dörfer sehr gemein; Gräfenberg; Hockschar; Kessel; Carlsbrunn;
Teschen Auch anderwärts nicht selten. Anfang des Sommers.
Durch die rothen Stengel, den Blüthenstand und das Peristom
leicht von dem ähnlichen B. uliginosum zu unterscheiden.
326. B. cyclophyllum Br. et Sch.
Rasen locker, weich, grün, bald höher, bald niedriger. Stengelblätter
entfernt, S c h o p fb lä t te r wenige, hohl, län g l ic h , stumpf)
g a n z r a n d ig , sehr lo c k e r gew e b t , mit v e r s c hw in d e n d e r
Ri pp e, am Rande nicht umg e ro l l t . Ka p s e l hängend, k u r z - b im fö
rmig, k le in , g e lb l ic h , braun, unter der Mündung s t a rk
z u s amme n g e s c h n ü r t , D e c k e l gross, glänzend, mit einem
Spitzchen. Ring breit.
In Sümpfen. S c h l e s i e n : Steril am Greulicher Hammerteiche bei Bunzlau.
vLimpr.); Gefrees im F i c h t e l g e b i r g e . (Funck). — Zwischen Waldyk und Zlotowo
bei Löbau in P r e u s s e n ;v. Klinggr.). — Z w e ib r ü c k e n (Bruch). Anfang
des Sommers.
Höchst ausgezeichnet schon durch die Blattform und an dieser
leicht kenntlich.
327 B. Duvalli Voit.
Rasen sehr locker und weich, röthlich. Stengel dünn und
schlank, B l ä t t e r entfernt, e i - l a n z e t t l i c h , sp i tz , weit h e r a b l
a u f e n d , f la c h , mit v e r s c hw in d e n d e r R ip p e , g a n z r a n dig,
lo c k e r gewebt. K a p s e l auf langem, dünnem Stiele
hängend, v e r k e h r t - e i - l ä n g l i c h , braun, u n te r d er M ündung
zusammengezogen. D e c k e l mit e in e r Wa rz e . Ring gross.
In tiefen Sümpfen der Hügelregion bis in die subalpine Region S c h l e s
i e n s . Sehr häufig im Thale des Zackens bei Petersdorf und Warmbrunn;
am Rothen Flosse und im Eulengruiide bei Krummhübel; am Querseiffen; Elbquellen;
Kl. Teich; Mittagstein 4360' im Riesengebirge; Weisswasser; Melzergrund;
Aupenabhang (Milde); Friedland vor Adersbach; Roth Zechau; Schönhaide
bei Gnadenfrey; Cudowa; gemein um Görbersdorf. Gesenke: Hoher F a ll;
Waldenburg; Altvater; Peterstein; Kessel. Für Schlesien von Weigel bei Roth
Zechau entdeckt. — 'J 'h ü r in g en : Inselsbergwiese u. s. w. — M a rk : sehr selten.
Um Briesenthal (A. Br.). — In M e c k l e n b u r g nicht selten. — H am b
u rg . (Sonder). — W e t t e r a u . (Russ). -* W e s t f a l e n : Saueriand, am Astenberge;
Vosmekethal bei Niedersfeld. (H. M ü ll.).— Fehlt in Preussen. Sommer.
Diese Art ist durch die weitherablaufenden, röthlichen Blätter
mit verschwindender Rippe leicht kenntlich.
328. B. turhinatum Schwaegr.
Rasen ziemlich dicht, bleichgrün bis röthlich. Stengel bald
höher, bald niedriger. B l ä t t e r aufrecht-abstehend, e i - l a n z e t t förmig,
an der Spitze stumpf- und kurz g e z ä h n t , Rippe s ta rk ,
als kurze Stachelspitze a u s t r e t e n d , am Grunde z u r ü c k g e s
c h la g e n , am Rande h ö c h s te n s d u rch e in e Z e l l r e ih e
g e s ä umt o d e r ganz unge säumt. Kapsel h ä n g e n d , dick-
b i rn fö rm ig , e n td e c k e l t u n t e r der Münd ung seh r s ta rk
z u s am m e n g e s c h n ü r t , mit verschmälertem Halse, blassbraun.
Ring breit. Deckel breit, mit Wa rze.
Auf feuchten, sandigen Ausstichen, in Sümpfen der Ebene und der Gebirge
bis 3440'. S c h l e s i e n : Paruschowitz und Dirschel in Oberschlesien; Breslau:
Bruch; Nimkau; Jeseritz; Strehlen; Schebitz; Striegau; Kätscher; Gnadenfrey;
Zobten; Löwenberg; Bunzlau; Sagan; Gr. Schneegrube; Wölfelsdorf; Seefelder;
Kessel und Gabel im Gesenke. — Auch anderwärts nicht gerade selten.
Juni. Juli.
ß. latlfolium Br. eur. (Mnium latif. Schleich. — Br. Schleichen
Schwaegr.).
Rasen schwellend, bleichgrün. Blätter gross, aufgeblasen, breitlänglich,
zugespitzt, sehr hohl, glänzend.
Grosse Schneegrube im Riesengebirge. (Limpr.).—'Westfalen; Höhere Berggegend
des Sauerlandes. (Grimme). — In Thüringen. (Röse).
Die unter der Mündung ausserordentlich stark eingeschnürte
Kapsel lässt diese Art nicht verkennen.
Subgenus 3. Rhodobryum.
Peristom von Bryum. Männlicher Blüthenstand fast scheibenförmig,
mit unter die Antheridien gemischten Blättchen. Aus
unterirdischen Ausläufern sprossend.
Zweihäusig.