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B lä t te r trocken grün, rauschend, f i rn i s sg lä n z e n d , kaum wellig,
aufrecht, ans s c hma le r , lang h e r a b la u f e n d e r Basis b r e i t
e iförmig, mit einem Spitzchen, etwas hohl, mit dicht und einfach
g e z ä h n tem Bla ttsaum, Rippe in der Spitze aufgelöst, am
R ü c k e n glatt, Zellen rundlich, 5—6seitig, stark und gleichmässig
verdickt und chlorophyllös, die des Saumes stärker verdickt,
in 2—4 Reihen. F r u c h t s t i e l e g e h ä u f t , kurz, schlank, K a p sel
klein, oval oder elliptisch, hängend, Ring doppelt, Deckel
hoch gCAVolbt , kurz und etwas schief gespitzt oder mit Warze.
ln früherer Zeit in Carlsruhe in Oberschlesien gesammelte, leider sehr
mangelhafte Exemplare gehören vielleicht hierher; sonst kommt die Pflanze in
Finnland und Lief land vor.
y. B lü t h e n z w e ih ä u s ig . D e c k e l g e w ö lb t , u n g e s o h n ä b e l t .
337. M. affine Schwaegr. (M. cuspidatum Neck. — Lindb.).
Zweihäusig. Rasen locker. Stengel aufrecht mit stellenweise
bogig herabgekrümmten und wurzelnden Ausläufern. Unterste
Blätter verkehrt-ei-rundlich, Sch o p fb lä t te r v e r k e h r t ei- und
zungen- spa te lförmig, n icht h e r a b la u f e n d , z u g e sp i tz t mit
austrctender, auf dem Rücken g l a t t e r Rippe, Rand mit fast
h o r iz o n ta l -a b s te h e n d e n , 2—4 z e l l ig e n , selten kürzeren Z ä h nen.
Blattzellen sechseckig-oval bis länglich. F r ü c h t e meist
m e h r e r e aus d e r s e lb en Hü lle sich erhebend, Kapse l hängend,
länglich, blaugrün, zuletzt g e lb l ic h -h r / iu u . Deckel gewölbt
mit sehr k u rz em Spitzchen.
Sehr gemein auf Sumpfwiesen, aber hier meist steril; in feuchten, seltener
iu trockenen Wäldern und dann in sehr niedriger Form; noch im Kessel des
Gesenkes und am Oppa-Falle. Mai.
ß. var. elatuin Liiidh.
Stengel hoch und schlank, mit aufrechten, die Kapseln oft
überragenden Ausläufern.
In Waldsümpfen.
Muss mit Vorsicht von M. medium unterschieden werden.
y. var. humile.
Stengel sehr niedrig, Blätter sehr kurz, aber lang gezähnt.
In trockenen Kieferwälderu, bei Carlsruhe in Oberschles. (Milde).
6. var. integrifolium Lindb.
Stengel sehr niedrig, Blätter kürzer, sehr hohl, fast ungezähnt.
Die männliche Pflanze fand ich bei Schmolz bei Breslau.
Durch die meist längeren, 2 4zelligen fast' horizontal-abstehenden
Zähne und die längliche Kapsel ist M. affine von der
folgenden Art zu unterscheiden.
338. M. insigne Mitt. (M. Seligeri Jur.).
Meist der var. elatum des M. affine täuschend ä h n l ic h ,
doch auch in niedrigen Formen vorkommend, unterscheidet es sich
durch weit h e r a b la u f e n d e n B l a t tg r u n d , sehr k u rz e , meist
e in z e l l ig e , mehr nach vorn gerichtete, s tum p f e r e Rand-
z äh ne , durch eine ovale Kapsel.
In Sümpfen der Ebene und des Gebirges sehr verbreitet. Mai.
Ist bereits von Seliger fructificirend gefunden nnd fraglich als
„Hypnum niarginatum“ hezeichnot worden.
339. M vmdulatum Neck.
Zweihäusig. ' Rasen ausgebreitet, locker. F r u c h t t r a g e n d e r
S te n g e l a u f r e c h t , bäum che n a r t ig mit peitschenartigen, bogig
herabgekrümmten, unter dem Fruchtschopfe entspringenden Aesten.
Stengelblätter entfernt, S c h o p fb lä t te r v e r l ä n g e r t - z u n g e n förmig,
herablaufend, durch die austretende Rippe kurzgespitzt,
am Saume s c h a r f g e s äg t, alle wellig und trocken kraus. K a p se
ln 2 —10 aus derselben Hülle, selten einzeln entspringend.
Fruchtstiel oben bogig gekrümmt, Kapsel n ic k e n d und hängend,
lä n g l ic h , zuletzt bräunlich. D e c k e l hoch g ewö lb t mit einem
Spitzchen.
In feuchten Wäldern der Ebene bis 4000'; noch am Querseiffen-Bache
2500' und im Kessel des Gesenkes. Mai. Juni.
Eine höchst ausgezeichnete Art mit sehr kleinen Blattzelleu
und sehr langen Blättern.
C. Saum mit DoppeRähnen besetzt.
ct. B lü t h e n z w i t t e r i g . D e c k e l g e s c h n ä b e l t K ip p e am
R ü c k e n g l a t t . ,
340. M. serratum Brid. (M. mafginatum P. B. .— M. Fil-
lioni Sauter).
Rasen sehr locker, h e l lg rü n , Stengel aufrecht, einfach oder
am Grunde mit aufrechten, entfernt-beblätterten Aesten. B lä t te r
h e r a b la u f e n d , trocken gedreht, obere verkehrt-ei-länglich, obe r s te
aus v e r l ä n g e r t - l ä n g l i c h e r Basis l a n z e t t l ic h z u g e s p i t z t ,
Rippe in der Spitze oder unter derselben verschwindend, auf dem
Rücken gla tt. Obere Zellen nicht in Reihen geordnet, rundlichsechsseitig.
R a n d z ä h n e kurz., Saum meist gelblich bis roth.
K a p s e ln auf b le ich rö th l ic h em S t ie le , 1—2 aus derselben
Hülle entspringend, horizontal abstehend, oval bis länglich, g e lb l
ich , mit r o th e r Mündung; De c k e l spitz geschnäbelt.
S c h l e s i e n : In lichten Wäldern; charakteristisch für die Trebnitzer Hügel-
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