z a r t, weit unter der Spitze v e r s c hw in d e n d , die der Aeste gedrängter
und fast einseitswendig, schmäler und länger zugespitzt
und mit mehr Clilorophyll. Perichätialblätter gefurcht, breit und
zart gerippt. Kapsel verlängert-cylindrisch, trocken, stark bogig
gekrümmt und unter der Mündung stark zusammengesclmürt.
Deckel gewölbt, kegelig. Ring dreifach. Fortsätze des inneren
Peristoms ungetheilt. Wimpern vorhanden.
Auf Erde, an Holz, Steinen von der Ebene bis in’s Hochgebirge gemein.
Sommer.
Eine höchst polymorjihe Art, welche besonders durch die
kurze Rippe, das weite, parenchymatöse Zellnetz und die lange,
bogig gekrümmte Kapsel charakterisirt ist.
Eine von mir bei Adersbacli an Sandsteinfelsen gesammelte
Form, die sich durch ausserordentlich regelmässig einfach-gefiederten
Stengel auszeiclinete, nannte Schimper A. pinnatum. Ich
führe dieselbe hier nicht als Art auf, da ich sie nicht schärfer zu
begründen vermag.
489. A. radicale B. S. (Hypnum Pal. Beauv. — A. o]i-
gorrhizüii B. S.).
Dem A. s e rp e n s im Wüchse ähnlich, nur etwas k r ä f t ig e r
und starrer. Stengel dicht bewurzelt und verästelt, kürzer'e Aeste
aufrecht, längere herabhängeiid. B lä t te r fester und grösser, aus
b re it e ifö r mig er B a s is schmal la n z e t t l ic h , la n g z u g e s p itz t,
Kippe b is weit in die S p itz e e in tr e te n d , kräftig. Z e lln e tz
fest und k r ä f t ig , Zellen rein parenchymatös, s e c h s e c k ig , kaum
doppelt so breit als lang, am Grunde quadratisch, alle mehr oder
weniger chlorophyllös. P e r i c h ä t i a lb l ä t t e r m it k r ä f t ig e r
Rippe. Fructification von A. serpens.
An feuchten Eiienstöcken, an alten Weiden, an sumpfigen Stellen; zuerst
am 18. Juli 1859 bei Primkenau iu N i e d e r s c h l e s i e n an einem Waldrande
von mir aufgefuiiden; Eiemberg; Gattern und Eothkretscbam bei Breslau (Milde);
Gross Rosen bei Striegau (Zimmermann); Haseuau vor Obernigk (Schulze);
Bunzlau, an der Sternmauer (Limpr); Sagan (Everken). — W e s t f a l e n : Bei
Lippstadt und Handorf. — Bei Willebadessen. — Am Brunsberg bei Höxter. —
Im Sauerlande. — M a rk B r a n d e n b u r g : Cladow; zwischen Rohrbeck und
Warnitz; bei der Beerfelder Grossen Mühle bei Bärwalde; zwischen Küstrin und
Reitwein (Ruthe). — H a r z (Hampe). — O b e r f r a n k e n . — M ü n c b e n . — Im
R h e in g a u (Dreesen). — Wetterau: Münzenberg (Solms). — B a d e n : Geroldsau.
— S a a r g e b i e f (Winter). — Frühling.
Diese Art ist leicht von A. serpens schon durch grössere
Festigkeit und etwas bedeutendere Grösse aller Theile, das sehr
scharf ausgesprochene parenchymatöse Zellnetz und die auslaufende
Rippe zu unterscheiden. Degenerirende Formen des A. filicinum.
welche auf trocknen Standorten wachsen, können bei nicht sorgfältiger
Untersuchung mit ihm verwechselt werden.
490. A. fllicinum Lindb. (Hypnum Autor.).
Zweihäusig. S te n g e l niedergestreckt bis aufrecht, d ic h t mit
W u rz e lf ilz b e k le id e t, u n te rb ro c h e n f ie d e r ig b e ä s te t;
B l ä t t e r g rü n , s ic h e lfö rm ig g e k rüm m t, meist einseitswen!
dig, aus schmälerem Grunde p lö tz lic h f a s t d r e i e c k ig - l a n z
e ttfö rm ig , n ic h t g e fu r c h t, ü b e r a ll d e u tlic h e r g e s ä g t,
R ip p e stark, länger, bis in die S p itz e e in tr e te n d . Zellen
derb und kurz, sechsseitig, chlorophyllhaltig, an den herablaufenden
Flügeln stark hervortretend, gross, quadratisch, goldgelb. P a r a p
h y l l ie n z a h lr e ic h . Perichätialblätter gefurcht, stark gerippt,
Kapsel übergeneigt cylindrisch, Deckel spitz. Ring schmal.
In _Sümpfen der Ebene ziemlich verbreitet, noch häufiger im Gebirge,
b c h l e s i e n . Breslau: Brucb; Mahlen; iSfimkau; Dankwitz; Riemberg; Silster-
f Ogulje; Petersgrund; Conradswalde;
S trehlen; Kunzendorf vor Obernigk; Bunzlau; Löwenberg; Schwiebus; Sagan
7 M W ®’ Reinerz- Heuscheuer; Freiburg; Reichenstein; Holzrinnen
an der Muble von Freiwaldau im Gesenke.
ß. trichodes B. S.
Stengel niederliegend, sehr lang und sehr dünn, Blätter sehr
klein, Aeste nur hier und da deutlich fiederig geordnet.
Moisdorf bei Jauer, auf Tuff mit Eucladium. (Milde).
Da das Zellnetz dieser Art ganz das eines Amblystegium ist,
so zögere ich nicht, sie in dieses Genus zu stellen. Hier ist sie
in allen Verkleidungen schon durch die zahlreichen Paraphyllien
und die überall gezähnten Blätter leicht zu erkennen..
491. A. fallax. (Hypnum falcatum Brid. in herb. Schultz.
— H. fallax Brid.).
Zweihäusig. R a sen d u n k e lg rü n , glanzlos. Stengel lang
ausgestreckt und fluthend, fast wurzellos, sehr sparsam mit Paraphyllien
besetzt, fiederig beästet, am Grunde mit den stehenbleibenden
Rippen zerstörter Blätter besetzt. Aeste aufstrebend, einfach.
B lä tte r s t e i f a u f r e c h t, d ic h t, mit d ic k e r , a ls E n d s
ta c h e l w e it a u s t r e t e n d e r R ip p e , b r e it- e ila n z e ttfö rm ig ,
rin g sh e rum s e h r s chw a ch g e z ä h n t, am G ru n d e h e r a b la
u fe n d m it g rö s s e r e n , seh r lo c k e r e n , s c h a r f a b g e s e tz te
n q u a d r a tis c h e n Z e lle n , das übrige Zellnetz wie bei A. fllicinum.
Kapsel cylindrisch, bogig gekrümmt.
In S c b l e s i e n bereits von Starcke beobachtet. - Streitberg in O b e r f
r a n k e n . (Arnold). — W e s t f a l e n ; Teutoburger Wald; Sauerland. — Meck