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An den schmalen, nicht papillösen Blättern und dem zwitterigen
Blüthenstände leicht kenntlich.
71.. Breutelia Schpr.
B lä t te r breit, t ie f gefurcht. Ze llen am oberen The ile
des Blattes schmal, re c ta n g u lä r , am Blattgrunde länger und
Aveiter, alle de rb und papillös , an den Blattflügeln locker, verlängert
sechsseitig. Peristom von Bartramia.
Män nlich e r Blüthenstand sche ibenförmig.
Zweihäusig.
361. B. arcuata Schpr. (Bartramia Sw. — Breutelia chry-
socoma Lindb.).
Rasen kräftig, ausgedehnt, gelbgrün. Stenge l mit q u i r l ständigen
und z e r s t r e u te n Aes ten und hoch hinauf dicht mit
rostrothem Filze bekleidet. B lä t te r dichtstehend, aus fast scheidigem,
b r e i t - e i fö rm ig em Gru n d e v e r l ä n g e r t - l a n z e t t l i c h ,
sparrig abstehend, mit d ü n n e r , dicht unter der Spitze verschwindender
Rip pe , s c h a r f g e s äg t , p a p i l lö s , mit 5 t ie f e n F u r chen.
K a p s e l auf kurzem, s c h w a n e n h a l s a r t ig gebogenem
S t ie le h e r a b h ä n g e n d , kugelig, gestreift. Deckel klein, mit
einer Warze.
Sterile Aveibliche Pflanzen auf liebten Wiesen am Fusse des R ig i bei Arth
und neuerdings in W e s t f a l e n auf Haideboden nächst Hiltrup bei Münster von
Hölling endeckt.
72. PhBonötis Britl.
Zellen am oberen Blatttheile verlängert-sechsseitig bis fast rectangulär,
derb, unten verlängert, sechsseitig, aber grösser und
lockrer, alle mit Chlorophyll erfüllt, papillös. Peristom wie bei Bartramia,
nur das innere länger und die Wimpern deutlich vorhanden,
zu zwei. Stengel hoch. Männlicher Blüthenstand scheibenförmig.
Zweihäusig.
362. Ph. fontana Brid. (Bartramia Schw.).
Rasen tief und ausgebreitet, hell- bis gelblich-grün, unten mit
Wurzelfilz verwebt. Stengel ästig, Aeste einzeln, büschelförmig
oder in Quirlen. B l ä t t e r aufrecht-abstehend, b r e i t - e i - l a n z e t t l
ic h , z u g e s p i tz t , a n d e r e häufig s tumpf , Rippe auslaufend;
die Perichaetialbl. schmaler, länger zugespitzt, beide am Grunde
mit zwei Furchen, alle gesägt. Männlicher Blüthenstand breit-
scheibenförmig, in n e r e P e r ig o n ia lb l . aus aufrechter hohler
Basis abstehend, breit a b g e s tum p f t , gezähnt, in der Mitte nur
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dunkler gefiirbt, ohne bestimmte Rippe. Kapsel auf langem Stiele
übergebogen, kugelig.
S c b l e s i e n ; An quelligen Stellen und iu Sümpfen der Ebene und des Gebirges
bis über 4U)0'. Gemein, doch in der Ebene oft nur steril und nicht so
häufig Avie im Gebirge;, Grosse Scbneegrube. Kesselkoppe. Koppenplan 4300';
Elbfall; Melzergrund; im Gesenke noch im Kessel und auf der Hockschar. Auch
anderwärts nicht selten. Juni.
ß. lalcata Schpr,
Aeste und Blätter an der Spitze sichelförmig gekrümmt.
Rippe roth.
Höben des Gesenkes und Riesengebirges; auch in der Ebene hier und da.
363. Ph. eaespitosa Wils.
Der vorigen sehr ähnlich, nui- meist viel kleiner. B l ä t t e r
ohne F u r c h e n , seh r d u r c h s i c h t ig und ihre Ze llen weiter,
die einen Blätter breit - eiförmig gespitzt, die anderen oval, zugespitzt.
I n n e r e P e r ig o n ia lb l . sehr breit - eiförmig, s p i tz und
d e u t l i c h e r g e r ip p t . Blüthenstand der vorigen.
In Sümpfen der Ebene. S c h l e s i e n : Am 30. Aug. 1862 von mir bei Hasenau
vor Obernigk entdeckt und wiederholt im Juni mit reifen Früchten gesammelt;
in ihrer Gesellschaft finden sich Equisetum littorale, Bryum alpinum,
Jungermannia crenulata und J. Mildeana Bei Strehlen (llilse). M a rk : Am
hohlen See im Grttnewald. (Solms. Bolle). — P r e u S s e n ; Tilsit (Heidenreich).
— B a d e n : Alb in Oberbaden. (Sickenb ). Juni.
Diese immer etwas schmächtige Pflanze, welche habituell oft
der Ph. marchica sehr ähnlich ist, wird sich vielleicht doch nur
als Form der Ph. fontana später herausstellen.
364. Ph, calcarea Br. et Schpr.
Der Ph. fontana ganz ähnlich, aber weit robuster. B l ä t t e r
meist einseitswendig, lockrer gewebt und d u rc h s ic h t ig e r , weniger
papillös. P e r ig o n i a lb l ä t t e r sämmtlich sp i tz und mit
s t a r k e r Rippe. Zähne des Peristoms kürzer. Blüthenstand der
Ph. fontana.
In kalkhaltigen Sümpfen, seltner an Gebirgsbächen der Ebene und der niederen
Bergregion. S c h l e s i e u : Nimkau bei Breslau (Milde);' in ungeheurer
Menge in Torfsümpfen der ,,dürren Morgen und der Diidelplumpe“ bei Jeseritz
bei Zobten mit Früchten am 17. Juli 185!) (Milde); Peterwitz bei Strehlen
(Hilse); an dem Bache im Silsterwitzer Thale (Milde); Tilleudorf bei Bunzlau
(L im p r .)O b e rm ü b lb e rg bei Kauffung (Bartsch); Friedland vor Adersbacb
(Milde); im liöllenthale bei Cudowa (Hers.); Gypsgruben bei Dirschel (a'. Uech-.
tritz); Sagan: Dacbsberg und Jeschkendorf (Everken); Görbersdorf (Milde);
Hammerhau im Gesenke. Zuerst im Juli 1857 von mir für Schlesien entdeckt.
— Scbnepfenthal in T h ü r in g e n . — Gosslar im H a r z (Itzigs. 1843). — R h ö n .
— M a rk B r a n d e n b u r g : Zwischen Kl Wubiesen und Butterfelde (Ruthe). —
Bei Zechow am 19. Novbr. 1821 von v. FlotOAV gefunden. — P r e u s s e n ; Wiszniewo
bei Löbau. — W e s t f a l e n : Münsteriand; Willebadessen; im Wesergebirge
bei Peckelsheim; im Sauerlande bei Willingen und bei Freiheit Boede-
feld. — S a a r b r ü c k e n (Winter). — Z w e ib r ü c k e n . — B a d e n : Salem;
Krautheim. — M ü n c h e n . Juni.
M i l d e , Laubmoose.
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