schon entwickelt ist und reift ihre Früchte erst, wenn jene schon
verschwunden ist.“ ' Mit dieser letzten Beobachtung Hübners,
welcher ganz vollständige, ausgezeichnete Exemplare in Rabenh.
Bryoth. lieferte, stimmt auch Dr. Buse’s Angabe überein, dessen
im ersten Frühjahre im entdeckelten Zustande gesammelten Exemplare
jedenfalls als überwinterte zu betrachten sind. No. 25“ Phys-
com. sphaericum von Strehlen in Rab. Bryoth enthält Ph. eurystoma
und Ph. sphaericum; auch bei Hirschberg und Breslau wachsen beide
untereinander, während bei Wien Ph. eurystoma nur vonPh. pyriforme
begleitet wird. Nees v. Esenbeck entdeckte 1834 diese Art an ausgetrockneten
Fischteichen an mehreren Orten um Hirschberg und nannte
sie Gymnostomum eurystoma. Sendtner beschrieb sie in der Regensburger
Denkschrift 1841 p. 142 als Physcomitrium eurystoma.
Nach R. Ruthe ist die Haube des Ph. sp h a e ric um im
jüngsten Zustande nicht, oder nur undeutlich vierkantig, sehr kurz
und dick geschnäbelt, mehr oder minder gebräunt und schliesst
bei weiterer Entwickelung die halberwachsene Frucht kaum über
die Hälfte ein und ist weniger tief gelappt. Bei Ph. eurystoma
ist dagegen die Haube im jüngsten Zustande deutlich vierfach
flügelartig gefeltet, sehr lang und dünn geschnäbelt, bleich, strohgelb
und umschliesst die halberwachsene Frucht ganz vollständig
und ist bis zur Schnabelspitze eingeschnitten. Ruthe sammelte beide
Arten zu gleicher Zeit.
271. Ph. acuminatum Br. et Sch. (Gymnostomum Schleich.).
Etwas kräftiger als Ph. sphaericum. B lä tte r entfernt, aufrechtabstehend,
e i- la n z e ttfö rm ig , a llm ä h lic h g e s p itz t, h o h l,
g a n z r a n d ig o d e r am R a n d e stum p f- und k u r z -g e s ä g t,
mit einer in die sehr schmale und la n g e B la tts p itz e e i n t r e te
n d e n R ip p e und einem u n d e u tlic h e n , von einer Zellreihe g e b
ild e te n Saume. K a p s e l kugelig mit kurzem Halse, trocken
u n t e r d e r M ü n d u n g e in g e s c h n ü r t. R in g sehr schmal, dem
Deckel anhängend, roth. D e c k e l gewölbt, sehr k u r z u nd s tum p f
k e g e lfö rm ig .
Ganz vereinzelt auf Sandboden bei Handorf in W e s tfa le n . (Wienkamp),
Mai.
Unterscheidet sich von Ph. sphaericum und Ph. . eurystoma
durch die nicht blos spitzen, sondern auch zugespitzten schmäleren
Blätter, welche durch einen schmalen Saum ausgezeichnet sind.
272. Ph. pyriforme Brid.
Heerdenweise oder fast rasig, von den Verwandten das grösste.
B lä tte r aufrecht-abstehend, v e rk e h r te ifö rm ig - und zu n g en -
la n z e ttfö r in ig , sp itz , von d e r M itte an g ro b g e s ä g t,
Rippe unter der Spitze verschwindend. K ap se l auf langem Stiele,'
k ü r z e r o d e r lä n g e r -b irn fö rm ig , trocken u n te r d e r Mün!
dun g z u s am m e n g e s c h n ü r t, rothbraun. D e c k e l c o n v e x k
e g e lig , mit mä ssig la n g e r , g e r a d e r Spitze. R in g aus
d o p p e lte r Zellreihe bestehend.
Auf Aeckern au Gräben, in Ausstichen; gemein. Fast nur in der Ebene-
doch auch um Cudowa hei 1079' und Reichenbach 849'. Frühling.
Diese sehr gemeine Art erkennt man sogleich schon an dem
Zuschnitte- der entleerten Kapsel, welcher sich dem Länglichen
nähert und dem stets doppelten Ringe.
56. Entosthodon Schwaegr.
H a u b e k a p p e n fö rm ig . K ap se l a u f r e c h t, langhalsig,
birnflirmig. Peristom scheinbar fehlend oder vollständig. Deckel
schwach gewölbt, von aufrechten, nicht spiralig angeordneten
Zellen gebildet.
Einhäusig.
Anm. Dieses Genus unterscheidet sich vom vorhergehenden durch die
fekelzeííerf*^ Haube und von Funaria durch die nicht spiralig angeordneten
273. E. ericetornni C. Müll. (E. obtusus Lindb.).
Heerdenweise, niedrig. Untere B lä tte r entfernt, lanzettlich,
o b e re gedrängter, fast aufrecht, v e r k e h r t- e ifö rm ig - o d e r
s p a te lig - la n z e t tfö rm ig , z u g e s p itz t, mit verschwindender
Rippe und g e lb em , aus 1—2 verdickten Zellreihen gebildetem
S aum e , fast g a n z r a n d ig bis s tum p f-g e s ä g t. K a p s e l k le in ,
k u rzb irn fö rm ig -, schön ro th . D e ck e l flach g ew ö lb t, oft
mit einer Warze.
w (Sonder). — ln H o lla n d , in Haidegegenden. (Buse). —
w e s t ta ten ; An Grabenrändern und in ausgetrockneten Gräben bei Handorf
unfern Munster. (Wienkamp). — Bei Bielefeld nach Isselliorst zu. — Waldweo-e
^ .F en u sb e rg e bei Bonn. (Dreesen). — Neustadt in der P fa lz . — Baden.
Eine seltne Art, die an dem von deutlich verdickten, gelblichen
Zeilen gebildeten Saume und der schön rothen, kurzbimförmigen
Kapsel auf den ersten Blick erkannt wird.
57. Funaria Schreb.
H a u b e k a p p e n fö rm ig . K ap se l g e n e ig t. Peristom doppelt
oder fehlend. Aeusseres Peristom; 16 ianzett-pfriemenförmige,
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