65. F. crassipes Wilson.
Höher als incurvus, aber mit demselben Blüthenstände. Stengel
hogig anfsteigend oder im Wasser tluthend, einfach oder dichotom,
Bl ät ter v i e l p a a r i g , zungenförmig, zugespi t zt , mit verschwindender
Rippe. Saum brei ter , nach der Spitze hin
schwächer w e r d e n d un d gezähnt , Kapse l auf dickem, r ö t h l
ichem St iele auf recht . Deckel kürzer als die Kapsel.
W e s e r g o b i r g e : In Mühlgräben bei Höxter. — An den Wehren der Un-
strutt nnd Saale. (Röse), — H a r z . — Waldstein im F i c h t e l g e b i r g e . (Lau-
rerl. — Um B r ü n n bei Blansko, — B a d e n : Hnrlach; Freiburg, im Universitätshofe
(de Bary); Baden (Seubert). — Bei K e lh e im an der Donau. (Arnold)
— H o lla n d : Dordrecht, (v. d. Sonde-Lac.).
Während F. incurvus mehr trockene Orte lieht, zieht F. crassipes
nasse Plätze, Wasserleitungen, Pelsstücke an Flussrändern,
Brunnentröge, Wehre u. s. w. vor. F r unterscheidet sich von F.
incurvus namentlich durch den kurzen, dicken, röthlichen Kapselstiel
und den breiteren, deutlicher gezähnten Blattsamn.
2. Blüthen endständig, zweihäusig.
a. B l ä t t e r g e s ä u m t .
66. F. pusillus Wils.
Pflänzchen sehr niedrig. Bläfter sc hma l - la nz et t förmig,
nach dem Ende hin sich d e u t l i c h e r ve rschm äler n d, scharf
zugespitzt, 3—4paarig. Kapsel aufrecht. Blüth e n auf v e r -
s c h ie d en e P f l a n z e n v er the i l t , sonst Alles wie hoi F. in-
curviis. Felsenbewohner!
S c h l e s i e n : An Kalkfelsen bei Saubsdorf vor Gräfenberg und auf Sandstein
im Walde bei der Waldschenke in Johannesbad am Südfusse des Rieseii-
gebirges in Menge luitAmblyst. coiifervoides und Seliger, recurvata. (Milde) —
T h ü r in g e n : Auf allem möglichen Gestein (Zechsteiii, Porphyr. Rothliegendem)
niit Anodiis, Campylostelium, Brachydontium. gemein. (Röse). — W e s t f a l e n - Am
Innern Gemäuer der Brunnen von Handorf und auf Backsteinen im Walde des
Stromberger Schlossberges. — In der Haar auf Kalksteinen. — Im Teutob. Walde
aut Kalk- und Sandstein. — Wesergebirge und Sauerland. — Eichstätt in
O b e r ir a u k e n . Sommer.
b. B l ä t t e r v o l lk o m m e n u n g e s ä um t .
67. F. osmundoides Hedw. (Osmunduk fissidentoides Rabh.
— Conomitrium osmundoides C. Müll.).
Rasen ziemlich hoch, am Grunde rothfilzig. Stengel schlank,
aufrecht, dichotom. B l ä t t e r vielpaarig, nach dem Stengelgrunde
allmählich an Länge abnehmend, die untersten ganz ohne Dorsallappen,
die obersten brei t -zungenf örm ig, am Ende plötzl ich
z u samme nge zog en und kurz gespi tzt , Dorsallappen bis zum
Blattgrunde herablaufend und daselbst herzförmig-abgerundet, Blattrand
bis fast zum Grunde deutlich kurz-kerhig-gesägt. Rippe
unter d e r B l a t t s p i t z e sich auflösend. Haube müt ze nf ö r mig,
gelappt. Kapsel lang gestielt, oval bis länglich. Deckel
lang und dünn geschnäbelt
S c h l e s i e n : Auf Torfwiesen der Ebene und der Bergregion; selten an F e lsen
im Hochgebirge. Tscliocke bei Liegnitz (Milde); Jakobsdorf bei Primkenau,
häufig (Seflfert); Riemhorg bei Breslau (Milde); Sagan (Everken); Bunzlau:
Greulicher Treibe (Limpr.); Gorkau am Zobten; am ()uorseiifen im Riesengeb.
(Milde). — Kessel im (jesenke bei etwa 4000'. (Mildei. — S a c h s e n : Dresden;
um Elster im sächs. Voigtlande. — T h ü r in g e n . — W e s t f a l e n : Teutob, W.
bei Willebadessen. — M a rk B r a n d e n b u r g : Bei Spandau; Frankfurt a .D .;
Neudamm; um Bärwalde nicht s e lt en .— D e ssau .— W e t t e r a u : Hanau. (Russ).
- - P r e u s s e n , selten. — In M e c k l e n b u r g nicht selten. — H o lla n d : Lochern,
(Spree). Sommer.
Von grossem morphologischem Interesse ist es, an längeren,
sterilen Stengeln dieser Art die Veränderungen genau zu verfolgen,
welche die einzelnen Blätter nach dem Stengelgrunde hin
allmählich erleiden; darnach scheint in der That der Dorsallappen
nur ein Anhängsel zu sein.
3. Frucht achselständig.
a. B lü t h e n e in h ä u s i g , g r u n d s t ä n d ig .
68. F. taxifolius Hedw.
Rasen niedrig, sattgrün, zuletzt gelbgrün. Stengel am Grunde
büschelig-ästig, aufsteigend. Bl ä t t e r gedrängt, brei t - l anzet t -
zungenförmig, plötzlich zu einer kräftigen, die starke Mittelrippe
aufnehmenden St achel spi tze zugespi tzt , am Rande
bis zum Grunde klein gesägt , Dorsallappen bis zur Blatthasis
reichend. Kapsel auf langem, gebogenen Stiele röthlich, ühergeneigt
und nickend, länglich, ringlos. Deckel langgeschnähelt.
Zähne des Peristoms nngest rei f t , mit sehr stark beiderseits
vortretenden Querleisten.
Auf blosser Erde und der niederen Bergregion gemein. Gräfenberg. Cudowa.
Herbst.
b. B lü t h e n e in h ä u s i g , am o b e r e n T h e i l e d e s S t e n g e l s .
69. F. adiantoides Hedw.
Stengel hoch und schlank, ästig, vom Grunde und der
Spitze aus sprossend, am Grunde der Sprossen wurzelnd. Blät ter
vielreihig, längl ich, mi t Stacl ielspi tze endend, am Dorsallappen
etwas lierablaufend, an der Spitze schar f gesägt , am
ganzen übr ige n Rande und am Dor sal l appen klein ker -
big bis zum Gr un de gesägt . Rippe unter der Spitze ver-
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