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 B l a t t e r   mit  Mittel r ip p e ,   Zellen  überall  prosenchymatisch,  
 lang  und  schmal,  am  Grunde  nur  Andeutungen  von  fast  quadratischen  
 Zellen.  Peristom  vollständig.  Aeusseres  Peristom  16  lineal 
 längliche,  stumpfliche,  rothbraune,  papillöse,  .stark  quergegliederte  
 Zähne;  diese  zAvischen  den  Gliedern  klaffend  oder  bis  fast  
 zum  Grunde  in  zwei  Schenkel  getlieilt.  Inneres  Peristom  etwas  
 länger,  von  schmalen  rothbraunen  papillösen  Fortsätzen  gebildet,  
 die  untereinander  durch  Querglieder  verbunden,  eine  kegelförmige  
 Kuppel  darstelleii.  Perichätium  sehr  laug. 
 ZAveiliäiisig. 
 Dem  Hypnum  exannulatum  ganz  ähnliche  Pflanzen. 
 420.  D.  falcatum Myriu.  (Fontinalis  Hedw.  —  F.  capilla-  
 cea. B.  —  Neckera  falcata  C.  Müll.  —  Histiomitrium  falcatum  
 Sendt.). 
 Stengel  verlängert,  zerstreut  beästet.  B l ä t t e r   gedrängt,  dreireihig, 
   sichelförmig-gekrümmt,  einseitswendig,  l a n z e t t -p f r iem e n förmig, 
   s c h a r f   g e s ä g t ,   hellgrün  bis  g o ld g rü n   und  g l ä n z 
 en d,  im  A l te r   schwarz,  Bippe  auslaufend  oder  etwas  aus-  
 treteiid.  Pericliätialblätter  sehr  lang,  bleich,  den  Kapselstiel  
 umAvickelnd.  Kapsel  auf  dünnem  Stiele  liervortretend,  länglich,  
 rostbraun  mit  gleichlangem  spitzem  Deckel.  Inneres  Peristom  das  
 äussere  weit  überragend,  zierlich  gegittert,  roth. 
 An Granitfelsen und  Gerolle und  au Stämmen  der  Salix  lapponum um  den  ganzen  
 Kieiuen  Teich  im  K i e s e n g e b i r g e   herum  und  eine  Strecke  weit  im  Ausflusse  
 desselben,  fluthend,  aber  auch  stellenweise  ausserhalb  des  Wassers.  Am  
 15.  Septbr.  1838  von  Sendtner  entdeckt  nnd  seitdem  von  vielen  Botanikern  und  
 wiederholt  von  mir  gesammelt.  —  Isergebirge;  Im  Bette  der  grossen Iser  unterhalb  
 der  Kobelhäuser.  (Limpr.,  1868).  —  P r e u s s e n :   Auf  einem  erratischen 
 Blocke  in  einem  Tümpel  um  Wiszniewo  bei  Löbau.  (v.  Klinggr.).  Herbst. 
 Die  Angabe,  dass  diese  Pflanze  in Holland  voi-komme,  beruht  
 nach  AL  d.  Sande-Lacoste  und  Buse  auf  einem  Irrthume. 
 421.  D.  capillaceum  Br.  et  Sclipr.  (Fontinalis  Dill.  —  
 Neckera  C.  Müll.). 
 Dem  A'origen  ganz  ähnlich,  aber  b le ic h e r   bis  g e lb lich .  
 Aestchen  zAveireihig,  abstehend.  Blätter  einseitswendig,  weniger  
 sichelförmig,  aus  e i- la i iz e t t fö rmig e r   Basis  allmählich  b o r s t e n a 
 r t ig   mit  lan g  ä u s t r e t e n d e r   Rippe ,  gesägt.  Perichätium  
 sehr  lang,  die Kapsel  überragend;  letztere  aus  diesem  seitlich  lier-  
 A orragend,  klein,  bleich,  eiförmig.  Wimpern des  inneren Peristoms  
 nur  an  der  Spitze  gitterartig  A'erbunden,  bleich  gelblich. 
 S c h l e s i e n :   Am  1.  Juli  1862  au  überliängenden  Erlemvurzeln  im  Saganer  
 Stadtforst  steril  von  Everken  gesammelt. 
 Von  den  Formen  des  Hypnum  exannulatum  und  H.  fluitans  
 unterscheide  ich  die  sterile  Pflanze  des  Dichelyma  capillaceum  am  
 sichersten  durch  den  Mangel  der  grossen,  nach  aussen  gedrückten  
 Blattilügelzellen. 
 Die  schlesische Pflanze  stimmt ganz  genau  mit  skandinaAuschen  
 Exemplaren  und  ist  an  der  Richtigkeit  der  Bestimmung  nicht  zu  
 zweifeln.  Bei  Nisky  und  auf  der  Iserwiese  AAuirden  Formen  des  
 Hypnum  exannulatum  gesammelt,  welche  durch  überall  am  Rande  
 gesägte. Blätter  an  Dichelyma  capillaceum  erinnerten. 
 Ordo  20.  Neckeraceae. 
 H a u p t  s te n g e l   k r ie c h e n d ,   nie  die  Früchte  tragend;  s e c 
 u n d ä re   S ten g e l  v e r f la c h t -b e b lä t te r t ,   flederig  oder  z e r s 
 t r e u t - b e ä s t e t   und  die  Haube   dann  mütz en förmig.  B l ä t te 
 r   nie  lä n g s f a l t ig .   Ze l ln e tz   der B la t t s p i tz e   s te ts   rh om bisch, 
   an  den  Blattflügeln  quadratisch,  aber  nie  aufgeblasen.  
 Perichätialast  nie  bewurzelt.  K a p s e l   aufrecht,  eingesenkt  oder  
 emporgehoben.  P e r i s tom   (einfach  oder)  doppelt,  inneres  mit  
 schmälerer  oder  breiterer  basilärer  Membran,  mit  oder  ohne  Wimpern. 
   — 
 Ansehnliche,  an Felsen  oder Bäumen,  nie  auf blosser Erde Avaclisende Moose. 
 Tribus  43.  Crypliaeeae. 
 Haube   k e g e l -mü tz e n fö rmig ,  an  der  Spitze  rauh.  P e r 
 is tom  d o p p e l t ,   Zähne  des  äusseren  entfernt-gegliedert,  mit  
 Trennungslinie  und  auf  der  Innenfläche  mit  schwach  vorspringenden  
 Querleisten.  Fortsätze  des  inneren  in  ihrer  ganzen  Länge  
 frei,  lang,  zwischen  den  Gelenken  klaffend,  beide  Peristome  papillös. 
   Wimpern  fehlen.  Kapsel  eingesenkt.  B l ä t t e r   a l l s e i t ig   
 a b s te h e n d .   Zellen  klein  und  derb. 
 95.  Cryphaea  Mohr. 
 S e c u n d ä r e   S t e n g e l   f ied e rä s tig .  B l ä t t e r   mit  Rippe.  
 Zellen  am  oberen Theile  des Blattes  rhombisch,  fast rundlich,  ganz  
 am  Grunde  länglich,  alle  derb.  B l ä t t e r   eiförmig.  Kapse l  
 ein ge senkt.  Inneres  Peristom  fast  von  der  Länge  des  äusseren.  
 Wimpern  fehlend.  Haube  sehr  klein,  kegelförmig,  papillös.  Ring  
 breit,  bleibend. 
 Einhäusig.