A nm e r k . Das Peristom von Anomodon zeigt bei den vercshiedenen Arten
nngewöhnlicbe Verscbiedenlieiten. Die Zähne des A. attennatus besitzen sowohl
anf der Innen- Avie anf der Aussenfläclie rippenartig vortretende Querleisten
und sind sehr papillös, den Gegensatz bildet A. viticulosus, dessen Zähne sowohl
anf der Aussen- Avie auf der Innenfläche keine vorspringenden Querleisten zeigen
und sich durch ihre ungleichen Verdickungen auszeichnen, zwischen beiden
steht A. longifolius. Der nordamerikanische A. obtnsifolius B. S. (dem A. viti-
culosus sehr nahe stehend) ist auch im Peristom dem A. viticulosus am nächsten
vei'Avandt.
Subordo 2. Camptothecü.
Kapse l ü b e r g e n e ig t , eiförmig.
Tribus 36. Pseudoleskeeae.
Bildung des Stengels, Stellung der Früchte, Verästung, Blattform,
Zellnetz und Papillen ganz denen von L e sk e a ähn lich.
Ka p s e l k u r z , dickhäutig ü b e r g e n e ig t und horizontal. Aeusseres
Peristom: 16 breit-lanzettförmige, lange, rotbbraune, sehr fein
papillöse Zähne mit Theilungslinie und auQ der Innenfläche mit
vortretenden Querleisten. Fortsätze des inneren Peristoms eben
so breit, gekielt, mit Theilungslinie, sehr dicht papillös, in den Gelenken
nicht oder nur sehr scliAvach klaffend , gelb auf einer basilären
Haut A'om dritten Theile der Höhe der Zähne sitzend. Wimpern
fehlend oder a u f ’s äusserste verkürzt.
Zweihäusig.
86. Pseudoleskea Br. et Schpr.
402. P. atrovirens Br. et Schpr. (Hypnum Smith. — Leskea
incurva Hedw. — L. atrovirens Hartm. — L. brachy-
clados ScliAA'aegr.).
Rasen niedergedrückt, dunkel- bis braungrün. Stengel sehr
getheilt, Aeste aufrecht oder abstehend. B l ä t t e r einseitsAvendig,
seltner allseitsahstehend, e i -k u r z - la n z e t t l ic h , hohl, am
G ru n d e z u rü c k g e s c h la g e n , an der Spitze scliwach gesägt.
R ip p e unter der Spitze v e r s c hwin d en d . Paraphyllien zahlreich.
Kapsel auf bogig gekrümmtem Stiele, übergeneigt oder
horizontal, oval oder länglich, trocken unter der Mündung eingeschnürt.
Deckel gewölbt-kegelig. Ring schmal. Wirnpern fehlend.
An Felsen und Baumstämmen im Hochgebirge, sehr selten in den Vorbergen:
von 2000' bis 42(0'; Charakteristisch für das Hochgebirge. S c h l e s i e n :
Riesengebirge. In der Sorbus-Region bei 3500' gemein; am Kleinen Teiche
überall (3620' und höher); unterhalb Brttckenberg und unterhalb der Kirche
Wang an steinernen Mauern und auf Gerolle; an der Seifenlehne; Riesengrund;
Melzergrund; Aupa-Abhang; Kl Schneegrube; Elbfall; Johannesbad. Görbersdorf
bei Waldenburg, dies der zweit-niedrigste Standort hei etwa 1800'. —
Basalt des Buchberges im Isergebirge. — Gesenke: Altvater; Leiterberg; Brünnelhaide;
Kessel. Eine habituell der Leskea neiwosa ganz ähnliche Form im
Riesengrunde und auf Geröll vor Gräfenberg im Gesenke bei 1380' (Milde). —
T h ü r in g e n : Sehr vereinzelt und nur mit Brachythecium reflexum und B,
Starckii untermischt am Inselsberge; in Folge der Forstcultur in Thüringen im
Erlöschen begriffen (Röse). — O b e r f r a n k e n : Auf Kalkgerölle der Felsgruppe
am Görauer Anger bei Casendorf (Arnold). — Feldherg in B a d e n . — Auf
Kalkfelsen bei kaum 1200' um Septfontaines hei Luxemburg non Dr. Jäger mitgetheilt.
Frühling. Fehlt in Sachsen.
Diese Art, welclie durch ihre Blattform an manclie andere.
Art, wie Leskea polycarpa, Pseudoleskea tectorum erinnert, variirt
sehr in ihrer papillösen Bekleidung, die bisweilen sehr stark ist,
bisweilen fast ganz zu fehlen scheint; immer aber ist die Blattspitze
etwas gesägt.
ß. brachyclados B. S. (Leskea Schwaegr.).
Pflanzen sehr kräftig, heller grün, Blätter meist einseitswendig
und länger und schmäler zugespitzt, fast ganz glatt. Kapsel kürzer
gestielt.
Riesengebirge. — Oberbaden.
403. P. cateimlata Br. et Schpr. (Hypnum Brid.).
Habituell der Leskea nervosa sehr ähnlich; Ra sen b r a u n -
g rü n oder schön olivengrün, s ta r r . Stengel lang, fadenförmig,
ästig, im Umfange des Rasens kriechend und flederig beästet.
Aeste in der Mitte der Rasen aufrecht, kurz, kätzchenartig rund;
B lä t te r feucht allseitig-abstehend, trocken dicht anliegend, aus
b re i t -e i fö rmig em hohlem Grunde k u rz la n z e t t fö rmig , spitz,*
g a n z r a n d ig , mit h a lb e r R ip p e , am Rande ganz am Grunde
kaum merklich umgerollt. Paraphyllien fadenförmig, einfach oder
ästig. Kapsel übergeneigt, länglich, fast bogig gekrümmt, gelblich
braun, Deckel gesciinäbelt, gelb, Ring breit. Wimpern einzeln
oder zu zwei.
Besonders gern an Kalkfelsen der niederen Berg- und subalpinen Region
bis über 4000'. S c h l e s i e n : Am häufigsten noch an Urkalkfelsen am Riesengrund
Abhange; sonst selten. Kesselkoppe; Kiesberg; Lauterbach und Kitzelberg
bei Jauer; Treusäule am Kynast. Nur steril. W e s t f a l e n : Saueriand:
Au Massenkalkfelsen im Hoppekethal bei der Steinborner Mühle, bei den Stollen
unweit Madfeld, bei Brilon am Heimberg und Schaken, im Mühlenthale hei
Alme (II, Müller). — F r a n k e n : Anf Dolomit bei Eichstätt. — Baireuth, —
Feldherg in 'B a d e n . — Ruhla in T h ü r in g e n . Sommer.
404. P. tectorum Schpr. (Hypnum Funck. — H. dimor-
phum, b. tectorum Rabenh. Pterogonium tectorum A.
Br. — Leskea Mildeana D. Ntrs.).
Rasen angodrückt, d u n k e lg rü n , glanzlos, Stengel dicht ver-
Avebt, im Umfange kriechend, we ich , flederig beästet und mit
büscheligen Wiirzelfasern befestigt, sparsam mit Paraphyllien bekleidet.
Aeste aufsteigend, einfach, S te n g e l b l ä t t e r trocken an-
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